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Prolog

Naeli erschauerte vor Kälte und Hunger.

Sie hatte heute wieder nichts zu essen bekommen, denn die Herren waren nicht zufrieden mit ihr. Waren sie ja generell nicht, aber derzeit war es besonders schlimm.

Am liebsten hätte sie noch einen weiteren Fluchtversuch unternommen. Den achttausendsten Versuch oder so, sie hatte schon vor Jahren aufgehört zu zählen. Doch sie war inzwischen schon viel zu schwach dazu und erst recht, um alles das zu tun, was man ihr befahl. Sie schaffte es kaum noch, auf den Beinen zu bleiben, und sie schlugen sie dafür und für so vieles andere, ... bissen sie und zerfetzten sie halb. Doch das war ihr inzwischen egal.

Seit vielen Jahren vegetierte sie schon in diesem Loch vor sich hin, angekettet am Hals, schmutzig, blutig und fast nackt wie ein wilder, hirnloser Rogue-Wolf. Da war rein gar nichts mehr von der einstmals so stolzen, jungen Wölfin in ihr zurückgeblieben, die mit Baba auf die Jagd gegangen war und mit den Welpen spielte und rangelte.

Naeli seufzte tonlos auf. Ja, sie spürte es schon seit Tagen. Die Schwäche in ihr ... nahm immer mehr zu.

Bald würde sie in die ewigen Jagdgründe zu ihrer hohen Göttin Luna gehen, die sie nun lange genug bestraft hatte ... Sicher, weil sie zu stolz gewesen war ... oder zu eitel ... oder zu eingebildet. Ja, sicher letzteres. Sie hatte sich als Welpe immer viel zu viel auf ihre Willensstärke eingebildet, auf ihr Geschick als Jägerin ...

Doch auch das war nun inzwischen alles egal.

Die dachten, sie würde bald sechzehn Jahre alt sein und damit erwachsen. Also ließen sie sie seit Wochen hungern, nur damit sie sich nun ihr Essen zukünftig auf andere Weise erkaufen würde.

- Im Bett ihres Herren und seiner grausigen Söhne.

Doch das durfte sie nicht, ... nein, ... nicht auch noch das, nach all dem anderen.

Dann doch lieber verhungern.

Denn selbst wenn ihr Körper schwach war, ihre Wölfin war noch immer stark und kämpfte ums nackte Überleben.

Neulich hätte sie Jatan sogar beinahe getötet, als der sie hier unten einfach vergewaltigen wollte. Sie hatte sich zuvor zwei Jahre lang nicht verwandelt. Und sie hatte selbst auch nicht gedacht, dass sie dazu überhaupt noch im Stande war. Doch sie war schließlich immer noch ein geborener Werwolf und schaffte den Wandel, wenn sie ihn am dringendsten brauchte.

- Wenn es ums nackte Überleben ging.

Denn dass sie eine geborene und keine gebissene Werwölfin war, hatten ihre Herren irgendwie nie so richtig verstanden oder sich von ihr erklären lassen. Nein ...

Nein, es interessierte diese Schinder ja auch gar nicht. Sie durfte nicht mit ihnen sprechen, außer Ja, Herr, wenn man Nana Anweisungen gab.

Sie war schließlich nur noch eine Omega-Sklavin im Kellerwald-Rudel, schon seit vielen, vielen Jahren.

Trotzdem würde sie eher sterben als zuzulassen, dass man sie nach all dem, was sie bereits durchgestanden hatte, auch noch schänden würde und damit für ihren Mate auf ewig verderben, den es vielleicht doch noch irgendwo auf der Welt geben konnte.

Ja, daran glaubte sie felsenfest.

Und er würde vermutlich sogar ein stolzer, geborener Schwarzwald-Werwolf sein, der sie überall suchte, aber niemals da draußen finden konnte. Er könnte sie aber hier riechen, wenn er ihr nur nahekommen würde.

Wie oft hatte sie davon geträumt, ... dass ein Jagd- oder ein Rudelkrieg hier in der Nähe vorbeiführte, ein Fenster offenstand ... Dann würde er sie wittern können, der Spur folgen ... und sie dann hier herausholen, die Herren töten und sie für immer befreien und mit zurück nach Hause nehmen.

Ja, ... das war jede Nacht ihr schönster Traum.

Das was das, was ihr Baba nicht geschafft hatte in all den Jahren oder ihre Mahmen. Beide waren vermutlich schon längst tot. Sie mussten sie gesucht haben bis hin zur völligen Verzweiflung.

Doch sie hatte immerhin schon genug von Baba gelernt, um zu wissen, wie und wo man tödliche Wunden schlug.

Und so hatte sie den ältesten Sohn dieser ihr so sehr verhassten Kellerwald-Mistköter fast entmannt, als er es gestern bei ihr versucht hatte.

Seitdem hielten die jungen Herren wieder respektablen Abstand und setzten nun statt Zwang darauf, dass der Hunger sie schon zur Besinnung bringen würde ... Doch wenn sie ihr gar nichts gaben, arbeitete Naeli auch nicht mehr für sie. Ganz einfach.

Und daran konnte auch die Peitsche nichts ändern. Sie war immer noch mutig, ... immer noch ein stolzer Schwarzwald-Werwolf ... Erstgeborene eines Beta-Sohnes und einer Tic-Tochter. Selbst wenn diese beiden nur Grenzwächter gewesen waren. Sie waren stolz, sie waren stark, sie waren frei gewesen. Und zwar ihr ganzes Werwolfleben lang.

Auch sie würde irgendwann wieder frei sein. Ja ...

Denn bald schon war sie tot.

Luna würde sich ihrer Seele annehmen, ihr ihre übermütigen Eitelkeiten und nun auch ihre Schwäche verzeihen und stolz auf sie sein, dass sie zumindest ihre Ehre noch weiter verteidigt hatte. Nurmehr ein schwaches Werwolf-Mädchen, bis hin zur Unkenntlichkeit verstümmelt und gebrochen ...

Die Ketten klirrten traurig über den Steinboden, als sie ihren schmutzigen Fuß bewegte und sich zum vergitterten Kellerfenster hin umwandte. Von hier aus konnte sie den Mond nur immer einige Minuten lang betrachten. Er war natürlich auch schon weiter hinaufgewandert, trotzdem hob sie anbetend beide Hände und senkte den Kopf, um Luna um Kraft zu bitten.

Noch mehr Kraft, um weiter mutig in den Tod zu gehen und die Schmerzen in ihrem Magen zu ertragen, bis zu dem Zeitpunkt, da sie zu ihr in die ewigen Wälder der Jäger und Wächter gelangen würde.

Ein Tropfen traf ihre Wange und sie bewegte unwillkürlich den Kopf und öffnete den Mund, damit der nächste Tropfen auf ihrer Zunge landen würde. Es tropfte ständig etwas Wasser aus der Heizung heraus. Zum Glück. Denn das mit Gift versetzte Wasser, das nun ihren Wolf bannen sollte, rührte sie nicht an. Stattdessen trank sie das stinkende Wasser aus den Heizungsrohren.

Oder aber oben, im Haus, beim Putzen direkt aus dem Wasserhahn.
Sie seufzte leise auf, schloss die Augen und erinnerte sich einmal mehr an den Sonnenschein und helles Kinderlachen. Das Ballspielen mit ihrer Freundin Mia, die nur ein Jahr älter gewesen war als sie selbst, ... und all die anderen Welpen.

Aber auch ihre Freundin hatte der Alpha an jenem Tag verkauft. Die Tochter des Beta, der immer so freundlich zu allen Wölfen gewesen war ...

Ja, sogar sie hatten der allmächtige Alpha und sein Sohn Hakon nicht verschont. Ihre beste Freundin ... Und nun war sie schon so lange hier ... und nie mehr richtig gewalkt, außer in diesem kleinen Loch hier unten. Ohne ihr Rudel, ohne Eltern, ohne ein Leben, das noch irgendwie ihr gehörte oder auch nur der Sonne auf ihrer von unzähligen Narben entstellten Haut.

Das war doch kein Werwolf mehr ... Das war nichts ... gar nichts mehr!

Naelis Blick wanderte zu den Heizungsrohren hin ... So wie vorhin schon und gestern und vorgestern, ... jeden Tag seit Wochen und Monaten.

Sie hatte sich die Rasierklinge irgendwann beim Saubermachen aus dem Badezimmer geklaut und hier unten neben den Heizungsrohren versteckt. Wenn sie bald schon zu schwach zum Wandeln und Kämpfen wurde, musste sie sich eben freiwillig Luna anvertrauen und immerhin noch als Jungfrau sterben. Das hatte sie sich geschworen.

Warum scheute sie sich eigentlich immer noch davor zu gehen? Es würde sicher keiner hier bedauern, wenn sie sich selbst tötete. Die Monster würden sich einfach nur wieder ein anderes Mädchen für ihre Zwecke holen. Ein Mädchen, das gefügiger sein würde, ... eine Gebissene ... oder auch ein Menschenmädchen, das sie selbst erst noch beißen würden.

Oh, ihr Magen schmerzte so sehr, ... sie konnte es kaum noch ertragen. Ihr Blick glitt erneut zu dem Heizungsrohr hin und nun kämpfte es mal wieder in ihr. Gehen oder bleiben?

So lief das nun schon seit zwei Jahren, jede einzelne Nacht. Waren es gute Nächte, dann hatte sie keine Mühe zu widerstehen, waren es indes schlechte ...?!

Ihr kamen wieder einmal zornige Tränen. Wenn nur ihr Baba wüsste, was aus ihr geworden war, ... woran sie gerade dachte ... Sicherlich würde er sie für ihren mangelnden Mut und Kampfeswillen tadeln.

Oh, es war so schwer geworden, sich noch an ihren Stolz und Mut zu erinnern. Wer sie einst gewesen war ... und wer sie hatte sein wollen.
Ob es Mia nun vielleicht irgendwo genauso erging wie ihr? Ob sie ebenfalls nachts in einem dunklen Kellerloch wach und am Hals angekettet lag und darüber nachdachte, ihr Leben zu beenden?
Oder war sie gar schon lange tot?

Oh, es war kalt heute Nacht. Kalt und dunkel und sie war so müde geworden, so schwach.

Eigentlich eine äußerst passende Gelegenheit, um zu gehen, ... warum also es noch länger herauszögern wollen? - Wozu?

Die Göttin würde sie sicher verstehen und in ihre Arme schließen. Sie haderte schließlich schon jahrelang mit sich selbst und würde deshalb auch sicher auf diese Weise in die ewigen Jagdgründe gelangen, wo vielleicht schon ihre Eltern auf sie warteten. Denn das war der einzige Grund, den sie sich vorstellen konnte, warum Baba sie nicht längst gefunden hatten.

Warum sie sie alle nicht mehr gesucht und gefunden hatten ... Es war schlicht und einfach niemand mehr da, der sie auf dieser Welt noch vermisste. Sie streckte also die Hand aus, um die Rasierklinge aus dem Rohr zu nehmen, ... sie zumindest mal zu betrachten, bevor sie sich endgültig entschied.

Da peitschten plötzlich laute Schüsse von irgendwoher durch die Nacht, oben im Haus zersplitterten Fensterscheiben. Sie hörte Schreie, laute Rufe, schnelle, eilige Schritte, bevor dann das Wolfsknurren begann.

Der Herr und seine beiden Söhne hatten sich wohl verwandelt. Doch wer zum Teufel schoss bitte im Territorium des Kellerwaldes auf die Werwölfe?!

Nein, ... nein, das gab es sicher nicht. Ernsthaft ein Rudelkrieg im Territorium? Oder nur menschliche Hunter?

Sie zuckte unwillkürlich zurück, als sie schwere Stiefel draußen vor den Gittern vorbeistampfen sah.

Jemand rüttelte kurz an den Eisengittern.

Hier ist alles dicht, Sir!", wisperte es von dort.

Auf die andere Seite. Da ist eine Hintertür! Lasst keine dieser scheußlichen Kreaturen entkommen! Denn wenn wir schon sterben, dann nehmen wir noch so viele von denen mit, wie wir nur können!", flüsterte es eiskalt zurück.

Naeli zog hastig die Beine an und lauschte nach oben, ... auf einmal splitterte wieder Glas, dann gab es eine Explosion, die den Deckenputz abbröckeln ließ. Dann schossen Gewehre und Pistolen. Es polterte und krachte und brüllte und bellte aus dem Erdgeschoss. Hastig hob sie die Arme schützend über den Kopf und wimmerte leise auf.

Da heulte es schon wieder, ... diesmal von draußen ... Laut! Und es war ein vielfaches Geheul, das sich nun rasch näherte. Schon ging das Geballer wieder los, knurren, schießen, wildes Gebell, wieder heulen, ... sie verstand deren Rudel-Link natürlich nicht, denn sie war ja nun mal ein Schwarzwaldwolf, doch sie konnte sich die Schlacht ausmalen, die da draußen gerade tobte. Oh ja, ... das konnte sie gut.

Das Schießen hörte schließlich unter lautem Geschrei auf.

Knurren und bellen und Pfotentrappeln kündeten vom Erfolg des Rudels gegen die Menschenhunter.

Schon bald darauf hörte sie wieder einen wild knurrig anhörenden Ruf, bei dem sich fast sofort ihre Nackenhaare kräuselten, so komisch wurde es ihr zumute.

„Hat irgendjemand überlebt?"

„Nein, Alpha! Oswald und seine Söhne sind gefallen!"

Oh nein ... nein ... nein! Der Kellerwald-Alpha war da oben? Das Monster der Monster schlechthin?!, dachte Naeli bei sich und hörte sich dann selbst unwillkürlich wimmern und leise schluchzen, während sie oben noch über die Anzahl der erlegten Hunter sprachen.

„Schhhht! Hört ihr das nicht?!", erklang dann auf einmal wieder diese knurrige Stimme. Und Naeli presste sich vor Angst scharf einatmend die Hand über Mund und Nase, bevor sie dann aber doch die Hand zum Rohr hin ausstreckte und sich rasch die Rasierklinge schnappte.

Eine armselige Waffe gegen die grausamen Kellerwald-Bestien. Doch immer noch ihr Ausweg zu Luna, wenn sie nun endlich den Mut dazu fand. Auf keinen Fall wollte sie noch an andere Kellerwald-Wölfe gegeben und von denen erneut versklavt werden.

Vielleicht würden sie sie ja auch gar nicht finden ... Ja, vielleicht ...
Doch die Werwölfe hatten bereits ihre Witterung aufgenommen. Schritte polterten hastig durchs ganze Haus ... Andere blieben an der verborgenen Treppentür stehen, ... dann krachte es laut und sie zuckte unwillkürlich zusammen, ... zog sich rasch die Klinge über ihr Handgelenk, um wenigstens noch den Versuch zu starten, sich selbst zu erlösen. Ihre Kette klirrte dabei aber viel zu laut, während die schweren Schritte nun langsam die Treppe herunterkamen. Jemand sog geräuschvoll die Luft ein.

„Alpha!?"
„Jemand ist hier unten! Und ... blutet!", knurrte es dunkel.

Nana blieb fast das Herz stehen, als nur eine Sekunde später eine große, düstere Gestalt mit rotglühenden Augen um den Heizkessel herum gegangen kam und bei ihrem Anblick tief nach Luft schnappend stehenblieb.

„Mächtige Luna ...!", krächzte irgendjemand anderes, der nun ebenfalls am Fuße der Treppe angekommen war.

Nana hielt die blutige Rasierklinge noch immer in der Hand, versuchte, ihre schmutzige Blöße, so gut sie nur konnte, mit ihren dürren Beinen und Armen zu verdecken und erstarrte, ... ja, sie hielt sogar den Atem an ... Sah wie gebannt in die Augen eines hoch gewachsenen Werwolfes, dessen Gesicht und halber Körper noch im Schatten lag und dem sie nie im Leben hatte begegnen wollen. Also knurrte sie, nun wie wild und so bösartig sie nur konnte, los.

Mit jedem Pulsschlag floss derweil mehr Blut auf den Boden. Hoffentlich würde sie lange genug bei Bewusstsein bleiben, um sich bis zum Schluss gegen dieses Monster aus der Hölle zu verteidigen! Die würden sie nie wieder unter ihre Herrschaft zwingen ... Oh nein!

Nie wieder!!!


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