Kapitel 34 - Erklär es mir
Die große Uhr in dem Büro, zeigte das die meisten Schüler wohl gerade in die Große Halle zum Mittagessen gingen.
Wahrscheinlich freuten sie sich darauf. Liefen lachend und scherzend mit ihren Freunden durch die Gänge. Oder schlugen erleichtert die Bücher zu und waren froh endlich aus der Bibliothek zu kommen.
Fast eine Minute starrte ich das Zifferblatt an und versuchte irgendwie das Chaos in meinem Inneren zu ordnen. Ein Chaos das ich in diesem Ausmaß noch nie verspürt hatte.
Fast zwei Minuten, doch noch immer konnte ich nicht. Ich konnte nicht. Angestrengt atmete ich ein und aus, bevor mein Blick zu Dumbledore flog, noch während ich mich mit einer schwungvollen Bewegung erhob. „Ich muss gehen.", erklärte ich fast schon tonlos.
Es war als würde etwas meinen Geist von meinen Körper trennen. Innerlich fühlte es sich fast schon an als würde ich brennen, während ich mich äußerlich fast schon wie betäubt fühlte.
Das Blut rauschte in meinen Ohren und obwohl mein Herz für diese Situation beunruhigend ruhig schlug, spürte ich das stetige Pochen in meinem ganzen Körper.
Es fiel mir schwer irgendetwas im Gesicht meines Gegenübers zu lesen, er hätte ebenso gut besorgt wie auch gleichgültig sein können, ich wusste es nicht. Sah es nicht, konnte meinen Blick nicht auf ihn fokussieren, weil es nicht der war den ich in diesem Moment anblicken wollte, musste.
Er sagte etwas, fragte ob ich mir sicher sei, ob es mir gut ging, ich antwortete ruhig, erwiderte das alles in Ordnung war.
Das war eine Lüge. Nichts war in Ordnung.
Und für einen kurzen Moment fragte ich mich, ob es das jemals wieder werden würde.
Dumbledore sagte nichts mehr was mich abhalten würde. Irgendetwas sagte er jedoch, doch es erschien mir so unbedeutend, dass ich es kaum vernahm. Mit einem letztem nicken zu dem Stellvertretenden Direktor verließ ich sein Büro.
Das Geräusch meiner Schritte hallte durch die Korridore während ich mich hastig zur großen Halle aufmachte.
Ein Missverständnis, das musste es sein. Ein riesengroßes, vollkommen absurdes Missverständnis, welches sich gleich aufklären würde.
Mein Blick glitt durch die große Halle, blieb am Slytherin Tisch hängen, nun wesentlich langsamer trat ich auf diesen zu.
Mit einer erhobenen Augenbraue schaute er zu mir hinauf. „Kommst du kurz mit?", bat ich leise und beugte mich leicht zu ihm, um neugierige Ohren davon abzuhalten zu lauschen.
Auch wenn er kühl wie immer wirkte, bemerkte ich den irritierten Ausdruck in seinen Irden.
Auffordernd sah ich ihn an, wollte endlich Antworten. Jetzt, sofort. Meine Geduld war am Ende, er sollte mir endlich erklären, dass ich hier etwas ganz und gar falsch verstand.
Kurz nickte er und erhob sich.
In meinen Adern schien es zu brennen und mein Herzschlag schien plötzlich noch lauter, noch fester in mir zu schlagen.
Es war mir egal ob mein plötzliches Auftauchen hier seltsam wirkte. Diese alles betäubende Angst war viel zu präsent als das mich irgendetwas anderes hätte interessieren können.
Eilig, fast schon fluchtartig verließ ich die Halle und spürte Tom dicht hinter mir. Sobald die Flügeltüren hinter uns zu fielen spürte ich das er dabei war seine Finger um meinen Oberarm zu legen um mich am weiterlaufen zu hindern.
Hastig wich ich ihm aus und fuhr zu ihm herum, alle Vorsicht ignorierend. „Sag mir das ich da etwas falsch verstehe.", fuhr ich ihn halblaut an und konnte nicht mehr gegen die Verzweiflung ankämpfen.
Es musste falsch sein, ein Irrtum, eine Lüge, irgendwas, nur nicht die Wahrheit.
Er zog seine Augenbrauen zusammen „Katharina, um was geht es hier?", verlangte er mit einer gewissen Strenge in der Stimme zu wissen.
Was mich allerdings nur noch mehr reizte, es ließ mich innerlich brodeln. Wie er vor mir stand, vollkommen ruhig, dennoch verärgert über mein Auftreten. "Es geht darum das ich wissen will... ich es wissen muss - Kannst du mich nicht lieben, oder willst du es nicht?", erwiderte ich tonlos.
Es schien sich nichts an seiner Haltung zu verändern, doch ich kannte ihn, vernahm genau die kleinen Unterschiede in seiner Haltung. Ich bemerkte wie seine Finger sich fester um seinen Zauberstab schlossen, so fest, dass seine Knöchel weiß hervortraten. "Dieser alte Narr.", merkte er mit eisiger Stimme an und sein Blick verdunkelte sich.
Sauer schnappte ich nach Luft "Das wirst du jetzt nicht tun! Du kannst dich von mir aus später darüber aufregen dass Dumbledore sich in deine Angelegenheiten einmischt, doch jetzt wirst du mir gefälligst antworten!", verlangte ich aufgebracht.
Unbewegt blickte er mich an, bevor er leicht seinen Kopf schräg legte "Das verstehst du nicht.", behauptete Tom ungerührt.
Ein Teil von mir wollte schreien und toben, ein anderer auf ihn losgehen, und ein weiterer, sehr großer, wollte beginnen bitterlich zu weinen, sich verkriechen und ihn nicht mehr ansehen. Doch das konnte ich nicht, nichts davon, vor allem nicht das letzte. Es war mir unmöglich die vielen Male zu zählen, an die ich mich erinnern konnte, die ich seinetwegen in Tränen ausgebrochen war. Doch das musste aufhören.
Zittrig atmete ich ein, tief sog ich Luft in meine Lungen. "Da hast du wohl Recht, egal was auch deine Erklärung sein mag, ich bin mir ebenfalls sicher es nicht nachvollziehen zu können.", entgegnete ich stumpf, den Tränen immer noch so nahe. "Aber ich bin mir auch sicher nie wieder mit dir zu reden, wenn du es nicht wenigstens versuchst!", presste ich dann gedämpft hervor.
Er trat einen Schritt auf mich zu, sofort hob ich abwehrend meine Arme und ging zurück, wobei ich fast stolperte "Nicht. Bleib weg.", zischte ich gereizt. Wenn er mich jetzt berühren würde, wusste ich nicht, was ich tun sollte.
Er tat mir den Gefallen, tat wenigstens einmal das, was ich sagte. "Ich wüsste nicht, wie ich es dir begreiflich machen sollte Katharina, du nimmst es dir viel zu sehr zu Herzen, daran vermögen all meine Worte nichts zu ändern.", parierte er ruhig, dann wurde sein Blick eine Spur sanfter "Komm her", leicht hob er seine Hand ich meine Richtung, als wolle er sie mir reichen, mich besänftigen, auch seine Worte verfolgten wohl dieses Ziel, doch sie schafften es nicht, nicht einmal im geringen.
Ein leichtes Beben durchlief meinen Körper, welches ich verbissen versuchte zu bekämpfen, dennoch zitterten meine Hände leicht. "Das ist dein Ernst, oder? Du glaubst mich, damit abfertigen zu können!?", stellte ich ungläubig und vollkommen überfordert fest.
Wieder näherte er sich mir, und wieder wich ich vor ihm zurück. "Ich fertige dich nicht ab Rina, hör auf so etwas Unsinniges zu behaupten.", entgegnete er wieder eine Spur finsterer.
So sehr hatte ich mir gewünscht das es nicht wahr sein würde. Das Dumbledore mich versuchte zu täuschen. Doch das hatte er nicht, er hatte mir die Wahrheit gesagt.
Es war wahr, Tom wollte nichts für mich empfinden. "Was bin ich eigentlich für dich, eine Last von der du nicht loskommst weil unsere Seelen dummerweise miteinander verbunden sind? Ein Mädchen das du so oft verletzten kannst wie du willst, weil es sich durch einen Fluch nicht von dir abwenden kann? Ein kleiner Zeitvertreib mit dem du verfahren kannst wie du willst?", erkundigte ich mich, mit einer Bitterkeit in der Stimme, vor der ich mich selbst erschreckte.
Verärgert funkelte er mich an "Nun hör endlich auf solch einen Unsinn von dir zu geben Rina. Es bringt rein gar nicht jetzt hier zu diskutieren. Du weißt nicht von was du spricht und benimmst dich töricht.", schallte er mich grimmig.
Töricht? Ich wusste nicht von was ich sprach? Es brachte nichts zu diskutieren? Unsinn? Ich redetet in seinen Augen Unsinn?
Innerhalb weniger Sekunden stand ich vor ihm, wütend holte ich aus, dann hörte ich ein lautes Klatschen, welches in dem Gang widerhallte, und ich wusste nicht, wann ich zuletzt ein so befriedigendes Geräusch gehört hatte.
Sein Gesicht war von mir abgewandte, er blickte nach rechts, auf seiner Wange begann sich langsam ein rötlicher Abdruck meiner Finger abzuzeichnen. "Wie kannst du es wagen.", zischte ich mit vor Wut bebender Stimme "Alles von mir gehört dir, meine Loyalität, meine Liebe, sogar meine verfluchte Seele. Einfach Alles gebe ich dir. Und du... du bist... bist...", meine Sicht begann zu verschwimmen und angestrengt blinzelte ich die Tränen fort "Du bist ein egoistischer Mistkerl. Es mag sein das du recht hast, ich verstehe dich nicht, kann das, was du tust und denkst nicht nachvollziehen, doch das bedeutet nicht das du das Recht hast mit derart von dir zu stoßen und fernzuhalten, weil es dir gerade passt und zu erwarten, dass du auch nur irgendein Recht dazu hast meiner Gefühle Wert zu sein.", herrschte ich ihn unbeherrscht an.
Noch immer sah er mich nicht an, hielt seinen Blick auf die Steinwand gerichtet und zeigte nicht im geringsten etwas von dem, was in ihm vor sich ging.
Es war unmöglich für mich das Chaos, das in mir herrschte auch nur irgendwie zu ordnen, unzählige Gedankenfetzen jagten durch meinen Geist und machten mir schier Wahnsinnig.
Stärker begannen meine Hände zu zittern und am liebste würde ich erneut zuschlagen. Mit einer schwungvollen Bewegung drehte ich mich weg von ihm und lief davon, wollte plötzlich einfach nur fort von Tom.
"Bleib stehen.", hörte ich es hinter mir, dunkel und bedrohlich, und mit demselben Unterton wie ich ihn zuletzt an Weihnachten gehört hatte. Befehlshaberisch, keinen Widerstand duldend.
Ohne das ich es wollte wurden meine Schritte langsamer und schwerfälliger, als würden schwere Gewichte auf meinen Füßen lasten, welche mich unbarmherzig hinunter zogen.
Nun schwang ich mich wieder zu ihm herum, meine nun deutlich bebenden Finger zu Fäusten geballt, all meine Konzentration, zu der ich in diesem Moment in der Lage war sammelnd. "Nein!", schmetterte ich ihm laut entgegen und hob meine Arme in einer aufbrausenden Gestik, als wollte ich seine Worte von mir schleudern.
Es fühlte sich an, als würde ich einen widerspenstigen Büschel Gras oder Unkraut mit einem heftigen Ruck aus der Erde reißen. Als würde ich seinen Befehl außer meinen Geist herausschmettern.
Und dann drehte ich mich hastig um, nicht fähig ihn auch nur einen weiteren Moment anzublicken
und rannte davon.
Mieses Ende, ich glaube mehr gibts dazu nicht zu sagen.
Hab Kapitel 2 (Buch 1) umgeändert. Da mich einige angeschrienen haben, dass ich den Hut ja das selbe habe sagen lassen wie schon J.K in Harrys ersten Schuljahr, hab ich einfach mal meine Dichtkünste arbeiten lassen, keine Ahnung ob da was wirklich sinnvolles bei rausgekommen ist 😂
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