Kapitel 33 - Neuigkeiten
Langsam begann ich die Pergamentbögen zusammenzutun und in meine Tasche zu stecken sowie die Bücher zurück zu bringen.
Jetzt, wo ich mit dem lernen fertig war, war mein Kopf wieder voll mit Dingen, über die ich eigentlich gar nicht nachdenken wollte.
Und eines dieser Dinge, saß da hinten an einem Tisch, allein.
Ich musste mit ihm reden, es gab so vieles das einfach so unausgesprochen zwischen uns in der Luft hing. Langsam trat ich auf ihn zu, wobei sich alles in mir sträubte, dennoch setzte ich einen Fuß vor den anderen.
Er hatte mich noch nicht bemerkt, sondern saß immer noch unverändert da, konzentriert über das Buch gebeugt.
Leise räusperte ich mich, um auf mich aufmerksam zu machen und krallte dabei meine Finger fast schon schmerzhaft fest um Gurt meiner Ledertasche.
Er blickte mit Ausdrucksloser Mine auf "Katharina?", erkundigte er sich.
In mir begann es prompt wieder zu brodeln. Er hatte ganz sich kein Recht darauf, wütend auf mich zu sein.
Fest presste ich meine Lippen aufeinander, bevor ich mich wieder etwas entspannte und tief durchatmete "Treffen wir uns nach dem Abendesse?", bat ich leise und versucht meine Stimme so tonlos klingen zu lassen wie er es tat.
Er nickte nur, schien über etwas nachzudenken. Das brachte mich zum Seufzen, er war ein Idiot.
"Rina", hörte ich ihn dann, die Stimme weicher als zuvor.
Leicht schüttelte ich meinen Kopf „Lass uns einfach später in Ruhe reden. In der Eingangshalle", meinte ich nur beharrlich und hoffte, das er mir wenigstens dieses eine Mal nicht widersprechen würde.
Tatsächlich nickte er, gleichzeitig bedachte er mich aber mit einem Blick, der mich genau spüren ließ, wie ungerne er sich meinen Worten beugte.
Nachdenklich zog ich meine Nase kraus und schüttelte leicht meinen Kopf, bevor ich mich abwandte.
Innerlich ging ich schon jetzt verschiedene Szenario durch, wie das Gespräch würde ablaufen können - und keines davon gefiel mir sonderlich gut.
Irgendwie musste ich ihm einfach begreiflich machen, dass er nicht alles einfach mit Gewalt lösen konnte, wenn charmante Worte nicht mehr weiterhalfen.
Er hatte jemanden gefoltert. Es war eine Tatsache, und sie bereitete mir Übelkeit. Und es war nicht das erste Mal gewesen. Aber das waren alles Dinge die ich nur zu gerne ignorierte. Das tat ich immer wenn mir etwas im Bezug auf Tom nicht passte. Immer wenn er etwas tat das ich nicht mit meinem Gewissen vereinbaren konnte, ignorierte ich es, schob es ganz weit fort von mir und hoffte darauf nie wieder darüber zu stolpern.
Fast hätte ich das kleine Mädchen übersehen, das schräg neben mir lief und ziemlich nervös aussah.
Als ich dann bemerkte, das sie mich unentwegt anstarrte, erwiderte ich ihren Blick fragend und blieb stehen. „Kann ich dir helfen?", erkundigte ich mich und überlegte, was eine Erstklässlerin von mir wollen könnte.
Sie schien erleichtert, dass sie mich nicht ansprechen musste „Professor Dumbledore schickt mich. Er hat mich gebeten Sie zu ihm zu schicken.", gab sie schüchtern zurück.
Leichte Aufregung erfasste mich, so das ich die Tatsache, dass dieses Mädchen mich gerade gesiezt hatte, einfach ignorierte.
Denn wenn Dumbledore mich rufen ließ, konnte das doch eigentlich nur bedeuten das er etwas, den Fluch betreffend herausgefunden hatte. Oder?
Mit zu einem Lächeln verzogenen Lippen sah ich sie an „Danke, ich werde mich gleich auf den Weg machen, ist er noch in dem Klassensaal für Verwandlung?", gab ich fragend zurück.
Sie schüttelte leicht ihren Kopf „Er hat gesagt das Sie in sein Büro kommen sollen.", entgegnete sie.
Um zu zeigen das ich verstanden hatte nickte ich ihr zu, bevor ich mich rasch verabschiedete.
Es dauerte nicht lange, da stand ich auch schon vor seinem Büro und klopfte. Die Aussicht auf das Gespräch mit ihm machte mich nervös, denn ich hoffte so sehr das er gute Neuigkeiten für mich haben würde.
„Herein.", hörte ich den Hauslehrer der Gryffindors, und schon im nächsten Augenblick öffnete sich die Tür von selbst.
Mit einem unsicherem Gefühl trat ich ein „Professor.", grüßte ich ihn und schloss die Tür hinter mir.
Er nickte mir, mit einem wie immer freundlichen Lächeln zu „Katharina. Ich hoffe ich habe Sie nicht von etwas abgehalten.", entgegnete er und deutete aus den Stuhl vor seinem Schreibtisch.
Das Aufregung wuchs als ich mich auf den Sitz gleiten ließ „Nein Sir, ich hatte meine Hausaufgaben gerade beendet.", entgegnete ich und hoffte das Dumbledore nicht vor hatte, allzu viel Zeit mit belanglosen Smalltalk zu verschwenden.
Dem schien tatsächlich nicht so zu sein, wenn ich nach dem Ernsten Blick ging mit dem er mich nun bedachte. „Nun, ich denke es gibt etwas von äußerster Wichtigkeit, dass ich mit ihnen besprechen sollte.", begann er und schwang einmal seinen Zauberstab, woraufhin sich die Teekanne auf dem Tisch von selbst bewegte und die leere Tasse welche vor mir stand füllte.
Mit einem leise gemurmelten Dank zog ich das Porzellan näher und sog tief den fruchtigen Duft des Tees ein.
Der Professor nippte selbst an seiner Tasse. „Haben Sie etwas, den Fluch betreffend herausgefunden?", konnte ich meine Neugierde nicht länger zurück halten.
Für einen Moment betrachtete er mich einfach nur „Nein, ich bedaure. In dieser Sache kann ich Ihnen nichts Neues berichten.", entgegnete er milde.
Für einen kurzen Moment war ich verwirrt und fragte mich, was der Stellvertretende Direktor bloß von mir wollen könnte, wenn es nicht darum ging. Doch dann fuhr er auch schon fort. „Hat Mister Riddle mit Ihnen gesprochen?", brachte er mich nun völlig aus dem Konzept.
Meine Mimik verfinsterte sich, als mir sofort unser letztes -mehr oder weniger richtiges- Gespräch in den Sinn kam. „Ich glaube nicht über das, auf das Sie hinaus möchten Sir.", erwiderte ich leicht angespannt. War etwas geschehen... ich meine, noch etwas?
Dumbledore seufzte und wirkte ungewöhnlich angespannt. „Nun, mir scheint es das Sie etwas wichtiges über Ihren Freund erfahren sollten.", begann er und mein unwohles Gefühl verstärkte sich. Es war nicht das erste Mal das der Verwandlungslehrer irgendeine Andeutung machte, dass Tom nicht gut für mich war und irgendetwas sagte mir, dass dieses Mal noch mehr kommen würde. „Es fällt mir schwer es ihnen mitzuteilen, doch es ist zu Ihrem Besten. Über die Näheren Umstände kann ich ihnen nicht viel sagen, dass steht mir nicht zu, doch was sie wissen müssen ist, dass Mister Riddle durch verschiedene Faktoren nicht dazu in der Lage ist, Liebe zu empfinden.", erklärte er ruhig.
Dann schwieg er, ließ mir Zeit seine Worte zu registrieren und verarbeiten.
Meine Finger wickelten sich um den Stoff meines Rockes. „Das weiß ich Professor.", erwiderte ich kühl und sah an ihm vorbei. „Und bei allem Respekt Sir", ich senkte meine Stimme um zu verhindern das zu viele Emotionen aus ihr herauszuhören waren „das ist eine Sache die nur ihn und mich betrifft.", jedenfalls in dem Zusammenhang in dem er es meinte.
Als er auch nach sicherlich einer Minute, die mir sehr viel länger vor kam noch immer nichts entgegnet hatte, schaute ich wieder zu ihm, um seinen nachdenklichen Blick zu begegnen.
Langsam nickte er „Ich verstehe was Sie meinen Katharina, doch hören Sie mir bitte zu.", bat er ruhig und stütze seine Ellbogen auf dem Tisch ab. „Seit ich Mister Riddle kenne, betreibe ich Nachforschungen um ihm zu helfen. Doch Jahrelang schien es ausweglos. Bis sich etwas geändert hat.", sprach er und es schien, als würde er jedes Wort genau abwägen.
Seine Worte ließen mich meine Stirn kraus ziehen. Meinte er etwa... Meinte er mit geändert, das er ihm nun doch... helfen konnte? Dass Tom in der Lage sein würde zu...?
Sofort wollte ich mir den Gedanken verbieten, traute mich noch nicht einmal in meinem Inneren auszuformulieren. Doch es war zu spät, wie ein Gift breitete sich ein Funke Hoffnung in meinem Inneren aus und ließ mein Herz höher schlagen. „Geändert?", wiederholte ich leise, ungläubig. Der Griff meiner Finger um den Stoff wurde fester „Was hat sich geändert?", entfuhr es mir dann, begierig darauf endlich alles zu erfahren, zu erfahren ob es stimmte.
„Sie Katharina. Sie habe die Situation grundlegend geändert.", gab er voller Ernsthaftigkeit zurück.
Irritiert legte ich meinen Kopf leicht schräg „Inwiefern?", harkte ich nach.
Er schien abzuwägen „Das Band zwischen Ihnen, das es auch ermöglicht hat mit diesem Ritual den Fluch zu unterbrechen. Ich bin mir sicher es auch so nutzen zu können, um Mister Riddles Emotionen was Sie betrifft weiterhelfen zu können.", sprach er ruhig und langsam.
Wild kreisten meine Gedanken mir durch den Kopf und machten es mir schwer bei der Sache zu bleiben. „Sie könnten die Wirkung des Tranks aufheben.", fasste ich seine Worte zusammen und konnte es kaum glauben.
So sehr hatte ich mir genau so etwas gewünscht. Hatte mich danach gesehnt es ändern zu können und gleichzeitig gehofft, mich irgendwann einfach damit abzufinden, dass er nie so fr mich empfinden würde, wie ich für ihn.
Dumbledore nickte „Ich bin mir äußerst sicher, ja.", entgegnete er mir, und irgendetwas sagte mir, dass etwas mit dieser absurden Situation nicht stimmte.
In meinem Kopf ratterte es „Aber... Warum sagen Sie das mir?", harkte ich nach und eine dunkle Ahnung drängte doch mir auf.
Der Gryffindor Hauslehrer seufzte und blickte mich fast schon bedauernd an „Das ist der Grund, weshalb ich Sie sprechen wollte Katharina. Er lehnt es ab, und das sollten Sie wissen".
Mein Herz krampfte sich zusammen, bevor es begann ungesund schnell in meiner Brust zu pochen. „Er tut was?", ich musste mich verhört haben. Das was ich glaubte von Dumbledore gehört zu haben, konnte unmöglich der Wahrheit entsprechen. Das durfte es einfach nicht.
Mit einem nachdenklichen Ausdruck in den blauen Augen blickte er mich an. „Es tut mir Leid Katharina, ich habe wirklich gehofft er würde es sich noch einmal überlegen.", erwiderte er nur.
Langsam nickte ich, nicht wissend was ich dazu sagen sollte.
Tom wollte es nicht. Er wollte gar nichts daran ändern, daran, dass er nicht fähig war zu lieben.
Immerzu wenn ich wütend war, weil er oftmals völlig irrationale Entscheidungen traf, oder einfach nicht verstand was ich mir vor sich ging, tat er es mit der Begründung ab das er nun einmal auf eine andere Art und Weise empfand wie ich. Und nun erfuhr ich das es gar nicht so sein musste?
In meinen Gedanken klang es einfach mur lachhaft. Es fiel mir schwer es zu glauben. Ich verstand es nicht. Nein, das konnte so gar nicht stimmen. Schließlich würde Tom mir so etwas nicht antun.
Er kannte meine Gefühle. Ich hatte sie ihn sehen -spüren- lassen, hatte ihn meinen Geist offen gelegt. Das würde er nicht tun. Er würde mich nicht so hintergehen! Oder?
Bạn đang đọc truyện trên: Truyen247.Pro