Kapitel 29 - Vorgefunden CW
Charlottes Sicht
Als ich die Tür in mein Zimmer aufstieß war ich irritiert, und das wirklich sehr.
Kate war ziemlich pingelig was Ordnung anging, zwar nicht immer übertrieben. Doch wenn ich meine Klamotten einfach mitten im Zimmer würde liegen lassen, würde sie mir die Ohren lang ziehen.
Irritiert zog ich meine Nase kraus, da lag... sogar ihr Büstenhalter dabei.
Irgendetwas musste passiert sein, und ich war nicht aufgeklärt. Die Stirn runzelnd trat ich zum Badezimmer und klopfte, bevor ich es öffnete, doch es war dunkel und leer.
Suchen blickte ich mich um, doch auch beim zweiten Mal konnte ich sie nirgendwo entdecken.
Sorge breitete sich in mir aus, die ich sogleich versuchte zu verdrängen. Kate war ein großes Mädchen.
Nie im Leben würde Kate nackt unser Zimmer verlassen, geschweige denn das sie ihr Zeug einfach irgendwo liegen lassen würde. Okay, unwahrscheinlich dass sie sich nicht einfach umziehen würde, aber trotzdem...
Irgendwie hatte ich ein eigenartiges Gefühl. Nachdenklich ließ ich mich auf meine Bettkante sinken.
Etwas anderes kam mir in den Sinn, auch Dimitri den ich heute Abend noch getroffen hatte, war merkwürdig drauf gewesen. Soweit ich wusste hatten die beiden auch miteinander gesprochen bevor wir verabredet gewesen waren.
Furchtbar, alle beide. Irgendwas verheimlichten die beiden mir, und wenn ich raten müsste würde ich sagen das es etwas mit Tom Riddle zu tun hatte.
Mit einem genervten Seufzen ließ ich mich nach hinten in die Matratze sinken, und erschrak... da... bewegte sich etwas...
Quietschend sprang ich auf und wirbelte hektisch zu meinem Bett herum.
Ja, eindeutig, unter meiner Decke regte sich etwas.
Erneut entwich mir ein mehr als erschrockener Laut. Da mir der Weg zum Schreibtisch, auf den ich meinen Zauberstab abgelegt hatte zu weit war, schnellte ich nach vorne, packte die Bettdecke an einem der Zipfel und riss sie schwungvoll vom Bett. Womit ich auch das Ding runter katapultierte, welches sich dort eingenistet hatte.
Ein wütendes Knurren erklang vom Boden und zu schlitzen verengte dunkle Augen starrten mich erbost an. Doch ich war viel zu überrumpelt von dem was ich gerade vorfand, um das wirklich zu registrieren.
Ein kleiner Fuchs, winzig mit rötlichem Fell und seltsamerweise blauen Augen... Katharina.
Schnaufend ging ich in die Hocke "Mensch Kate, erschrick mich doch nicht so.", brummte ich erleichtert. Merlin, was hätte ich getan wenn es eine Ratte gewesen wäre... Nie wieder in diesem Bett geschlafen.
Vorsichtig streckte ich meine Hand nach ihr aus. Schon Ewigkeiten hatte ich sie in dieser Gestalt nicht mehr gesehen. Was sie sich früher zu oft verwandelt hatte, tat sie es nun kaum mehr.
Trotzdem wusste ich noch, wie eigen sie in dieser Form sein konnte. Sogar mal gebissen hatte sie mich, weil sie keine Lust mehr gehabt hatte, von mir hinterm Ohr gekrault zu werden, obwohl es ihr Sekunden vorher noch super gefallen hatte.
Ihre Schritte waren zaghaft als sie auf mich zu tapste und ihr Blick vorsichtig, als befürchtete ich würde sie jeden Moment wieder irgendwo mit Schwung runter pfeffern. Dann schnupperte sie an meinen Fingerspitzten, bevor sie ihre Schnauze leicht in die Innenfläche meiner Hand drückte.
Charakterlich verhielt sie sich in ihrer Animagus Form eher wie eine eine Katze, als ein Fuchs, nur das ihre Zähne und Krallen dann doch etwas mehr schaden anrichten konnten.
Sanft strich ich mit meiner anderen Hand über ihr Fell "Was ist los Kate. Irgendetwas schlimmes muss passiert sein, sonst würdest du nicht in diese Gestalt flüchten.", hauchte ich besorgt.
Doch in diesem Zustand würde ich schon mal nichts aus ihr rausbekommen, und aussehen als hätte sie vor sich gleich wieder zurück zu verwandeln tat sie auch nicht.
Ihr Kopf legte sich leicht schräg, dann wand sie sich um und sprang mit einem Satz wieder auf mein Bett.
Mein Bett, sie wollte nicht alleine sein. Was immer geschahen war, es musste ihr dreckig gehen. Normalerweise verbrachte sie ihre Stunden als Fuchs allein auf den Länderreien, oder sogar im verbotenen Wald, früher jedenfalls.
Nur selten hatte sie sich hier bei mir verwandelt, auch aus Furcht sie könnte mich verletzten.
Aber jetzt war sie hier, und suchte eindeutig meine Nähe. "Ach Kate", seufzte ich und erhob mich, um mich Bett fertig zu machen und mich bei sie zu legen, dann würde sie heute Abend halt als mein Kuscheltier herhalten müssen.
- - -
Ein grummelnder Laut entfuhr mir, als kühlte Luft meinen Rücken berührte, der eigentlich in die schön warme Decke eingewickelt sein sollte. Doch als die Wärme nach wenigen Sekunden wieder zurück kehrte, hörte ich auf mich zu beschweren und kuschelte mich noch etwas mehr ein.
Allerdings stutzte ich im nächsten Moment schon wieder, da eine andere Wärme fehlte, die ich die ganze Nacht über bei mir gehabt hatte. "Kate?", murmelte ich müde und taschte neben mich um das Fellknäul zu erwischen, doch es war weg.
Verwirrt setzte ich mich auf und verfluchte die Sonne dafür, dass sie es in unserem Zimmer hell machte.
Doch sonderlich lange verärgerte mich dieser Umstand nicht mehr, wäre mir doch ohne Lichte dieses Bild entgangen.
Kate war neben dem Bett in die Hocke gegangen und zog ihre Kleidung näher an sich heran. Belustigt musterte ich ihren blassen Rücken. "Hattest wohl nicht mehr genug Konzentration übrig, um deine Klamotten bei dir zu behalten, was?", scherzte ich und schwang meine Beine über die Bettkante.
Nur zu gerne hätte ich weiter geschlafen, doch ich hatte nicht vergessen das Kate sich gestern Abend wirklich mehr als nur eigenartig verhalten hatte, also würde ich ignorieren, dass ich bestimmt noch zehn oder zwanzig Minuten Zeit hatte.
Eilig richtete sie sich wieder auf und zog sich in Windeseile ihr Unterhemd über - übrigens falsch herum - dass sie, während sie sich erhob soweit wie möglich nach unten zog "Ich spring unter die Dusche, kannst du mir frische Sachen ins Bad bringen?", erkundigte sie sich leise und verschwand, bevor ich sie auf die Tränen die ihr in den Augen standen ansprechen konnte.
Was zum... Nein, mein Gefühl hatte mich nicht getäuscht. Auch wenn ich mir jetzt wünschte, das ich falsch gelegen hätte.
Besorgt wollte ich ihr ins Bad folgen, doch da hörte ich schon wie sie das Wasser anstellte. Seufzend machte ich wieder kehrt und trat zu ihrem Kleiderschrank. Dabei zermarterte ich mir das Hirn. Einerseits wollte ich sie von dem was sie zum weinen brachte ablenken, andererseits wollte ich auch wissen was los war.
Beziehungsweise, was Tom nun schon wieder angestellt hatte. Zügig zog ich ein paar Teile aus dem Schrank, die wirkten als könnten sie zusammen passen, doch wirkliche Gedanken verschwendete ich nicht daran.
Stumm setzte ich mich im saß auf den Toilettendecke und starrte Löcher in die Luft, während ich darauf wartete das meine beste Freundin ihre Dusche beendete. Normalerweise war sie schneller darin, sie wollte einem Gespräch ausweichen.
Als sie irgendwann tatsächlich das Wasser ausschaltete, erhob ich mich und breitete eins der großen Handtücher aus, in welches ich sie auch gleich einwickelte als sie aus der Kabine trat.
Kritisch musterte ich die schwarzhaarige. Ihre Augen waren gerötet, sie hatte unter der Dusche geweint. Seufzend zog ich sie in meine Arme und verkniff mir das 'Darf ich ihn vom Astronomie Turm schubsen?', welches mir schon auf den Lippen lag.
In diesem Moment wirkte die sonst so taffe Katharina unglaublich zerbrechlich, als sie ihr Gesicht in meiner Halsbeuge vergrub. Verdammter Hippogreifmist. Was beim brodelndem Kessel war hier los? "Hey", murmelte ich sanft und strich über ihren Rücken, dabei ignorierte ich das ihre nassen Haare mich ebenfalls nass machten.
Ihr warmer Atem strich über meine Haut "Ich will nicht.", flüsterte sie mit Tränenschwerer Stimme.
Irritiert zog ich meine Augenbrauen zusammen "Was genau?", erkundigte ich mich vorsichtig und hoffte wirklich auf eine Antwort, die mir noch mehr Sorgen bescheren würde.
Leicht löste sie sich von mir und fuhr sich mit ihren Händen über das Gesicht um die Tränen fort zu wischen "Alles, aus dem Zimmer gehen, jemandem begegnen, so tun als ginge es mir gut.", erklärte sie, dabei entging mir nicht das diese Worte völlig untypisch für sie waren.
Langsam nickte ich "Dann tu es nicht, bleib heute hier und Ruh dich aus.", schlug ich ihr vor.
Sofort schüttelte sie ihren Kopf und ich wusste schon bevor sie ihren Mund öffnete, was sie sagen würde "Nein, ich kann doch nicht einfach die Schule ausfallen lassen.", brummte sie, wirkte aber gleichzeitig als würde sie nichts lieber tun.
Schnaubend schüttelte ich meinen Kopf "Ach was, du bist schlau. Den Tag wirst du wohl nachholen können, du siehst echt nicht gut aus.", erwiderte ich fest.
Wirklich überzeugt wirkte sie nicht, trotzdem nickte sie "Vielleicht hast du Recht.", wieder seufzte sie "Ich werde mich dann wieder hinlegen.", murmelte sie und blickte zu dem Kleiderhaufen, dabei runzelte sie leicht die Stirn. "Du hattest wohl vorhin schon nicht vor mir in den Unterricht zu lassen.", stellte sie dann trocken fest.
Was erwartete sie, sie hatte sogar ihr Unterhemd falsch herum angezogen, so durch den Wind wie heute hatte ich sie wirklich selten erlebt.
- - -
Er erwiderte meinen Blick kalt und wirkte nicht im Geringsten angetan von meiner Anwesenheit "Wie kann ich helfen?", erkundigte er sich. Normalreise sah man ihm ja nie eine Gefühlsregung an, aber er wirkte heute eindeutig schlecht gelaunt.
Etwas, dass mich in meinem Verdacht bestärkte, also war er tatsächlich daran Schuld, dass es Kate so mies ging. Argh, ich wollte ihn in drei Teile hexen... würde ich nicht wissen das er mich doppelt so schnell in sieben fluchen würde. "Was hast du jetzt schon wieder angestellt Riddle.", herrschte ich ihn, mich nicht gerade an die Etikette haltend an.
Sein Blick verfinsterte sich noch mehr "Wie meinen? Ich bin beschäftigt Weasley.", gab er trocken zurück, und machte mich damit nur noch wütender.
Auf verengten Augen blickte ich ihn an "Was auch immer du getan hast, ich hoffe du bist zufrieden. Kate ist völlig fertig.", knurrte ich "Ich dachte wirklich du hättest damit aufgehört sie bei jeder Gelegenheit zur Verzweiflung zu bringen.", schnaubte ich dann und verschränkte die Arme vor der Brust.
"Was hat sie gesagt.", er klang angespannt.
Schnaubend schüttelte ich meinen Kopf "Nichts, aber das brauchte sie auch nicht. Denn ein Blick reicht um zu sehen wie schlecht es ihr geht. Deinetwegen wenn ich raten darf.", ätzte ich sauer.
Für einen Moment blieb er ruhig und sah mich an, er schien nachzudenken, seine Lippen waren fest aufeinander gepresst.
Er sollte gefälligst irgendetwas zu seiner Verteidigung hervorbringen, dieser Mistkerl "Kannst du dich eigentlich mal entscheiden ob du ihr guttun oder nur weh tun willst, weil Kate ist kein Spielball. Ich weiß gar nicht warum sie sich auf dich eingelassen hat:", regte ich mich auf, doch er reagierte noch immer nicht.
Einen Moment war ich kurz davor wütend mit meinem Fuß aufzustampfen, doch dann tauchte jemand hinter Tom auf und gesellte sich zu uns "Was ist hier los?", fragte Dimitri leise, sein Blick lag auf mir, er wirkte besorgt. "Was tust du hier Lotte und wieso schreist du hier so...", er wurde unterbrochen als Tom sich wieder regte.
Sein Gesichtsausdruck schien noch verkniffener zu werden, dann trat er an mir vorbei und ich glaubte zu hörte wie er leise "Verflucht", zischte.
Verwirrt blieb ich zurück und fragte mich, was beim Barte Merlin das sollte.
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