Kapitel 15 - Kommunikation
Tom konnte ich in der großen Halle nirgendwo entdecken, was wohl hieß, dass er schon draußen war.
Eilig machte ich kehrt und lief die vielen Korridore bis zur Eingangshalle entlang.
Er stand in der Nähe der Tür, Abraxas, ein Junge den ich nicht kannte und Black waren bei ihm.
Doch es war mir völlig egal, das wäre es auch gewesen, wenn die ganze Eingangshalle voller Schüler gewesen wäre.
Es war ein seltsamer Moment, ein Moment, in dem ich nur ihn sah. Alles um mich herum war verschwommen, und nur diese eine Sache war wichtig, zu ihm zu gelangen.
Als Tom mich bemerkte, sah er mich fragend an, wohl weil ich so schnellen Schrittes auf ihn zueilte.
Kein Wort verließ meine Lippen, als ich etwas außer Atem vor ihm zu stehen kam. Ohne zu zögern hob ich meine Hände, um sie auf seine Schultern zu legen, um ihn zu mir hinunter zu ziehen, während ich mich auf die Zehenspitzen stellte und ihn küsste.
Mein Magen flatterte wohlig und meine Lippen begannen feurig zu kribbeln.
"Danke.", wisperte ich gegen seine Lippen, nur wenige Millimeter von ihnen entfernt, dann küsste ich ihn noch einmal, ganz kurz, bevor ich mich auf meinen Fersen zurücksinken ließ.
Genau konnte ich es nicht sagen, doch ich glaubte, dass Tom etwas überrumpelt war.
Verübeln konnte ich es ihm nicht. Weder Tom, noch ich waren Menschen, die ihre Zuneigung gerne auf diese Art und Weise offen zeigten. Doch meine Empfindungen hatten mich überrumpelt, und ich hatte nicht anders gekonnt, als ihn so zu überfallen.
Verlegen biss ich mir auf meine Unterlippe, meine Finger immer noch in seinem Nacken verschränkt und freudig zu ihm aufblickend.
Er beugte sich zu mir herunter, eine angenehme Gänsehaut breitete sich auf meinen Armen aus, als ich seinen Atem zuerst an meiner Wange, dann über mein Ohr streichen spürte "Du hast also schon mit Ashton gesprochen.", stellte er belustigt fest.
Zustimmend nickte ich leicht "Habe ich.", bestätigte ich ihm.
Langsam richtete er sich wieder auf, und blickte zu den Jungen.
Meine Wangen röteten sich, als auch ich mir wieder ihrer Anwesenheit wirklich bewusst wurde, und ich eilig meine Hände von Tom löste.
Die Kälte in seinen Augen, als er seine Hausmitglieder betrachtete, jagte mir einen eisigen Schauer über den Rücken, und ich versuchte, mich selbst damit zu beruhigen, dass es nicht in geringster Weise gegen mich gerichtet war, was nur mäßig half. "Ihr entschuldigt mich.", verabschiedete er sich kühl, und hielt mir seinen Arm entgegen, welchen ich sofort ergriff.
Tief holte ich Luft, als wir durch die große Flügeltür in die Abendluft traten, dabei versuchte ich die Hitze aus meinen Wangen zu vertreiben.
Lächeln sah ich zu ihm auf "Ehrlich, ich danke dir. Du hättest mir keine größere Freude machen können.", erklärte ich leise und verfestigte meinen Griff um seinen Arm für einen Moment.
Als er meinen Blick erwiderte, war es mir unmöglich, auch nur zu erahnen, was er in diesem Moment dachte. "Ich kann ihn immer noch nicht leiden, und ich werde ihn im Auge behalten.", entgegnete er mir ruhig.
Damit konnte ich leben, und zwar gut. Zufrieden schmiegte ich mich an ihn, legte meinen Kopf gegen seinen Arm und versuchte das so mit dem Laufen zu koordinieren, so dass ich nicht hinfiel. "Dass du das getan hast, bedeutet mir sehr viel.", flüsterte ich.
Ich war stolz auf ihn, er hatte es nur für mich getan, er hatte das, was er wollte einfach völlig außer acht gelassen und mir diesen Wunsch erfüllt.
Eine Weile blieb es still zwischen uns, während nur das Knirschen des Kieses unter unseren Füßen durch den Abend hallte.
Es war kein unangenehmes Schweigen, sondern fühlte sich ganz leicht und behaglich an.
Am schwarzen See verlangsamten wir unseren Schritt, traten von dem Weg hinunter auf die satte, grüne Wiese. Ich löste mich von ihm und ließ mich ganz Nahe vom Ufer in das hohe Gras sinken.
Erwartungsvoll sah ich zu Tom auf, dieser betrachtete mich, und seine Lippen umspielten ein leichtes Lächeln.
Ich hob meine Hand, bis ich seine Fingerspitzen mit meinen umfassen konnte und fordernd an ihnen zog.
Belustigt schnaubte er auf, ließ sich jedoch trotzdem von mir hinunter ziehen.
Tom umfasste meine Hand fester, als ich sie zurück ziehen wollte, und legte sie in seinen Schoß ab, was mich lächeln ließ.
Leicht legte ich meinen Kopf schief und betrachtete ihn "Jetzt lass uns reden.", schlug ich vor und genoss das Gefühl der Geborgenheit, als er zart mit seinen Daumen über meinen Handrücken strich.
Skeptisch zog er seine Augenbrauen zusammen "Reden?", wiederholte er und sah mich fragend an.
Zustimmend nickte ich "Ja, reden. Über alles, ohne etwas zurückzuhalten.", erklärte ich ihm mit Nachdruck.
Er festigte seinen Griff um meine Hand, als befürchtete er, ich würde aufstehen und weg gehen, wenn er begann, das zu tun, worum ich ihn bat. "Du weißt nicht, was du da sagst.", entgegnete er leise.
Um ihm zu verdeutlichen, dass ich nirgendwo hingehen würde, rückte ich etwas näher zu ihm und legte meine freie Hand auf unsere miteinander verschlungeneren Finger. "Ich liebe dich, Tom.", ich konnte nicht verhindern, dass die Worte leise und fast zaghaft hervor kamen.
Ernst sah er mich an "Ich weiß und ich will, dass dies auch so bleibt.", erwiderte er unwirsch.
Lange sah ich ihn an. "Wenn irgendetwas meine Gefühle ändern könnte, dann wäre dies schon geschehen.", tat ich seine Worte ab. "Ich bin dein, Tom, aber ich will, dass du genauso auch mir gehörst.", flüsterte ich dann verlegen.
Bevor er etwas dazu sagen konnte, sprach ich schon weiter. Ich erzählte ihm von meinem Gespräch mit Dumbledore, davon dass nicht sonderlich viel dabei heraus gekommen war, weil er selbst kaum etwas über den Fluch wusste. Davon dass er mir versichert hatte, mich zu informieren, wenn er etwas in Erfahrung gebracht hat. Und auch davon, dass er angedeutet hatte, dass es besser wäre, mich von Tom fernzuhalten.
Die ganze Zeit sah er mich einfach nur an, er unterbrach mich nicht. Auch als ich schließlich endete, beobachtete mich einfach nur weiter. Der Blick seiner dunkelgrünen Augen war nachdenklich und dies verunsicherte mich.
"Bevor ich zu ihm gegangen bin, habe ich überlegt, es nicht zu tun, also mit ihm zu reden.", die Worte sprach ich genau aus dem Grund aus, weil ich es nicht tun wollte, am liebsten hätte ich es für mich behalten.
Abwartend hob er eine Augenbraue, doch ich sah ihm an, dass er schon ahnte, was ich sagen würde, dennoch wollte er es hören.
Tief atmete ich durch "Ich hatte Angst davor, wie du reagieren würdest.", gestand ich ihm dann und es kostete mich alle Anstrengungen, meinen Blick nicht zu senken.
Sein Gesichtsausdruck verhärtete sich etwas und er blickte an mir vorbei zur Wasseroberfläche. "Ich würde dir nur zu gerne sagen, dass diese Angst unbegründet ist.", sprach er verbittert "Doch ich habe dir schon einmal versprochen, dir nie wieder weh zu tun und habe es trotzdem getan.", er knirschte mit den Zähnen.
Unsicher lehnte ich mich gegen ihn, schmiegte meine Wange gegen seine Schulter. Ich strich mit seinen Fingerspitzen über seine Hand, die meine andere noch immer fest umschlungen hielt.
Hörbar atmete er aus, entspannte sich wieder ein wenig "Ist es nicht ironisch.", hörte ich ihn zynisch sagen "Am liebsten würde ich dich vor der ganzen Welt verstecken, nur damit dir kein Leid geschieht, doch der Einzige, vor dem man dich beschützen sollte, bin ich.", leise knurrte er.
Vorsichtig hob ich meinen Kopf, sah in sein verbittertes Gesicht, in die grünen Augen, die schwach die die Wasseroberfläche widerspiegelten.
Langsam hob ich meine Hand, berührte zaghaft mit meinen Fingerspitzen sein Gesicht, streichele zärtlich seine Wange, fuhr seine Unterlippe nach und fragte mich, ob sich meine Berührungen für ihn auch so anfühlten, wie die seinen für mich.
Wie gerne hätte ich ihm gesagt, er solle sich darüber keine Gedanken machen, dass ich ihm verziehen habe und genau wusste, dass so etwas nie wieder geschehen würde. Doch ich konnte nicht. Nichts davon kam über meine Lippen.
Langsam senkte er seinen Blick, sah mich resigniert an. Der Ausdruck seiner Augen wurde sanfter.
Er entwand seine Hand von der meinen, bevor er sanft nach meinem
Handgelenk griff, als ich meine Finger gerade auf meiner Schulter ablegen wollte, und hauchte einen Kuss auf meinen Handrücken, bevor er sie entließ und nun seine Finger über meine Wange gleiten ließ.
Erst jetzt, wo er sie zärtlich fort strich, bemerkte ich die Tränen, welche über meine Wangen rannen. "Nicht.", raunte er, und wirkte bekümmert.
Um seinem Blick zu entgehen, drückte ich mich gegen ihn, vergrub mein Gesicht an seiner Brust.
Vor meinem inneren Auge sah ich alles. Wir waren wieder in seinem Zimmer, fast glaubte ich, wieder zu spüren, wie mein durch Zauberei in der Luft gehobener Körper fest gegen eine harte, unnachgiebige Wand gedrückt wurde. "Es tut mir leid.", wisperte ich gegen den Stoff seines Hemdes.
Seufzend legte er seine Arme um mich und drückte mich näher an seinen Körper "Dir sollte es nicht leid tun, nichts davon.", entgegnete er mit dunkler Stimme
Nichts an dieser Situation bereitete mich auch nur irgendwie Unbehagen, trotzdem konnte ich nichts gegen die Tränen tun, die unaufhörlich aus meinen Augen strömten, und Toms Hemd immer mehr durchnässten. "Ich will keine Angst vor dir haben.", flüsterte ich.
Mit jedem Atemzug nahm ich auch seinen Duft in mich auf, den ich so sehr liebte.
Ein Schauder rann über meinen Rücken, als er sein Gesicht in mein Haar drückte "Glaub mir, ich will es ebenso wenig. Jeder, aber nicht du.", hauchte er.
Eine halbe Ewigkeit saßen wir so da und genossen einfach die Nähe des anderen.
Langsam beruhigte ich mich wieder, dennoch ließ ich mein Gesicht, wo es war, ich genoss seine Nähe, seinen Geruch.
Ein Grummeln riss uns aus unserer trauten Zweisamkeit und ich spürte wie eine unangenehme Hitze in meine Wangen stieg, als ich dieses Geräusch als mein Magengrummeln identifizierte.
Seine Brust bebte leicht, als er leise in mein Haar hinein lachte, was mir nur noch wärmer werden ließ. "Du warst nicht beim Abendessen.", stellte er belustigt fest.
Verlegen schüttelte ich meinen Kopf, während ich mich zaghaft von ihm zurück zog.
Er machte Anstalten aufzustehen, weswegen ich eilig nach seiner Hand griff "Wo willst du hin?", fragte ich, eine Spur zu schnell.
Seine Mundwinkel zuckten "In die Küche.", entgegnete er und erhob sich, wobei er mich einfach mit nach oben zog.
Ich lebe noch. Sorry, dass ich so lange nichts mehr von mir habe hören lassen. Eigentlich wollte ich es nochmal neu schreiben, doch dazu hatte ich keine Motivation, also hab ich es jetzt einfach etwas abgeändert, bin zwar immer noch nicht wirklich zufrieden damit, aber besser als nichts.
Ist mir wahrscheinlich zu harmonisch :D Scherz.
Es hing die ganze Zeit an diesem Kapitel, vielleicht kommt also heute noch was, so als Entschuldigung...
Überarbeitet
Bạn đang đọc truyện trên: Truyen247.Pro