Kapitel 13 - Abweisung & dunkle Vorhersagung
Als wir an der Eingangshalle ankamen, durch die mehrere Schüler ein und aus gingen, bemerkte ich Amanda, die gerade im Begriff war, das Schloss zu verlassen.
Eilig blickte ich zu Tom auf "Wir sehen uns später, ich muss noch etwas erledigen!", verabschiedete ich mich, und machte mich nach diesen Worten daran Amanda hinterher zu eilen, und dieses Mal würde sie mir nicht entwichen.
Nachdem ich durch den riesigen Türbogen nach außen getreten war, blickte ich mich hektisch nach der Blonden um.
Sie lief anstatt über den Kiesweg, über den Rasen und schien wohl hinter das Schloss zu wollen. "Amanda!", rief ich aus und eilte ihr nach.
Sie verspannte sich, als sie meine Stimme hörte, verlangsamte allerdings zu meiner Erleichterung ihren Schritt.
Wieder legte ich den Zauber um mich, der verhinderte, dass wir belauscht werden würden. "Es tut mir leid, ich hätte dich nicht anlügen dürfen.", platze es aus mir heraus, als ich vor ihr zum Stehen kam.
Sie presste ihre Lippen zusammen "Nein, hättest du nicht.", entgegnete sie kühl und verschränkte ihre Arme vor der Brust. "Du hast ihn also doch gefragt?", erkundigte sie sich dann, doch ihre Miene wurde keineswegs freundlicher.
Mein Herz, welches gerade eben noch voller Euphorie höher geschlagen hatte, zog sich jetzt vor Kummer zusammen. "So weit ist es gar nicht gekommen. Ich wusste nicht, wie ich mich ausdrücken sollte, weil es mir peinlich ist, solche Fragen zu stellen. Das war es mir auch bei Lydia.", teilte ich ihr mit und seufzte "Aus meinem Gestammel hat er die falschen Schlüsse gezogen, er dachte, ich würde ihn auch mögen, so wie er mich, dabei war mir bis dahin gar nicht klar, dass er mich auf diese Art und Weise gern hat.", beteuerte ich.
Missmutig presste sie ihre Lippen zusammen, die Arme hielt sie vor ihrer Brust verschränkt, was sie mir gegenüber noch abweisender wirken ließ. "So ist das also...", murmelte sie kühl.
Schweigen, eine ganze Zeit lang sagte niemand von uns etwas, oder machte auch nur Anstalten dazu. Und dann setzte sie sich plötzlich in Bewegung und wollte am mir vorbei gehen.
Das tat weh, wenn eine gute Freundin, einen einfach so stehen ließ.
›Verflucht! Sag gefälligst was!‹, pampte meine gespaltene Persönlichkeit, oder was auch immer sie auch sein mochte, mich an.
Was soll ich denn sagen, wenn sie sauer ist, kann ich nichts daran ändern?! Fuhr ich sie zurück an und biss mir auf die Unterlippe.
In meinen Gedanken hörte ich ein Knurren ›Sie verhält sich, als wären wir Schuld!‹, regte sie sich auf.
Tatsächlich konnte ich ihre Gedanken auf eine seltsame Art und Weise nachvollziehen, doch ich wollte nicht streiten, nicht wenn es sich vermeiden ließ, und jeder Kommentar von mir über das Thema Mike, würde das Feuer in Amanda mir gegenüber nur noch mehr schüren.
Betrübt ließ ich meine Schultern sinken. Und jetzt? Es war überhaupt nicht so gelaufen, wie ich es mir gewünscht hatte, und nun fühlte ich mich so niedergeschlagen, dass ich mich einfach nur in Toms Arme werfen wollte.
Über mich selbst verärgert schüttelte ich meinen Kopf und trat wieder zurück in die Richtung, bevor ich es mir anders überlegte und über den schmalen Kiesweg in die Richtung des schwarzen Sees ging.
Tief in Gedanken lauschte ich dem Knirschen, dass bei jeden meiner Schritte entstand, als meine Füße sich in die kleinen Kiessteinchen drückten.
Ich würde noch mit Mike sprechen müssen, auch wenn es mir widerstrebte.
Ich wünschte es wäre gar nicht erst zu dem Missverständnis gekommen, wenn ich nicht so herumgedruckst hätte, wäre Mike nicht auf den Gedanken gekommen, ich wolle mit ihm ausgehen, dann stünde ich jetzt nicht vor dem Problem, ihm sagen zu müssen, dass wir in Zukunft keine Zeit mehr miteinander verbringen werden würden.
Beim schluckenden Wasserspeier, wieso musste Tom da auch so viel hinein interpretieren. Er glaubte mir, dass meine Gefühle für den Schulsprecher nur rein platonisch waren, wollte aber trotzdem nicht, dass ich Zeit mit ihm verbrachte.
Obwohl ich mir eingestehen musste, dass mich sein Auftreten heute überrascht hatte. Er hatte vollkommen anders reagiert, als ich es erwartet hatte.
Nur einen Moment hatte er um seine Kontrolle ringen müssen, doch als er gesehen hatte, wie verschreckt ich dadurch gewesen war... sofort war er ganz beherrscht gewesen.
Es war offensichtlich, dass Tom sich Mühe gab. Er war es nicht gewohnt, Widerworte zu bekommen, seine 'Freunde' nannten ihn soweit ich wusste My Lord und duckten sich sofort wenn Tom nur die Stimme erhob.
Und was mich am meisten irritiert hatte, war, dass er mir nicht verboten hatte, weiterhin mit Mike befreundet zu sein. Er hatte mich darum gebeten, auch wenn ihn das Wort Bitte nicht leicht gefallen war, wusste ich, dass ich seine Forderung hätte ausschlagen können. Aber ich wollte auch nichts tun, wenn ich wusste, dass es ihn so beschäftigten würde.
Erneut stellte ich mir die Frage, warum Tom so verflixt eifersüchtig war. Hatte ich ihm jemals einen Grund dazu gegeben?
Im Gegensatz zu ihm, hatte ich mit niemand anderen geschlafen, während er, wenn wir nicht zusammen waren, sich mit irgendwelchen Mädchen vergnügte.
Am Ufer des Sees, sah ich Risa, welche mit verträumten Gesicht auf das schwarze Wasser vor ihr starrte.
Ihrem Blick folgend stellte ich mich neben sie.
"Das wird ein schlimmes Jahr werden.", flüsterte sie, und ihre Stimme bescherte mir eine Gänsehaut.
Irritiert blickte ich sie an und wiederholte in Gedanken ihre Worte "Wie meinst du das?", fragte ich vorsichtig.
Sie seufzte "Das was Geschehen wird, hängt wie in Fäden vor mir, doch immer wenn ich danach greifen will, entgleitet es mir wieder. Ich sehe nur das die Fäden rot sind, blutrot.", hauchte sie und ich sah Schmerz in ihren Augen.
Plötzlich schien es mehrere Grade abzukühlen, und ich schlang schützend meine Arme um meinen Brustkorb. "Risa...", brachte ich unwohl hervor.
Sie blickte zu mir und lächelte entschuldigend. "Ich sollte dich nicht mit so etwas beunruhigen, tut mir leid.", meinte sie flüsternd.
Deutlich sah ich die Traurigkeit in ihren Augen, die Mutlosigkeit, und ich wollte ihr so sehr helfen, doch ich wusste nicht wie. "Du kannst immer mit mir über die Dinge, die dich beschäftigen reden, Risa.", schallte ich sie sanft, und bezog mich dabei nicht nur auf das Übernatürliche.
Ihre Mundwinkel zogen sich leicht in die Höhe "Das ist lieb von dir Kate, aber ich...", sie hielt inne und blickte wieder über das Wasser "Niemand kann etwas von den Dingen, die Geschehen sollen, ändern.", erklärte sie nüchtern.
Sofort waren auch meine Gedanken wieder im letzen Jahr, als wir versucht hatten, Myrtes Tod zu verhindern. Doch wir hatten es nicht gekonnt.
Schluckend senkte ich für einen Moment meinen Blick, bevor ich sie ernst anblickte "Und trotzdem sollten wir nicht aufhören, es zu versuchen.", entgegnete ich und lächelte sie sanft an.
Risa erinnerte mich an Marianne, beide litten unter ihren Schicksal, beide waren sie mit Fähigkeiten bestraft, welche alles für sie komplizierter machten.
"Mit solchen Gedanken würde ich mich nur quälen. Was wessen Schicksal ist, kann ich genauso wenig beeinflussen, wie ob morgen die Sonne scheint.", erwiderte sie leise.
Zu gerne hätte ich ihr widersprochen. Doch ich wusste schlichtweg nicht, was ich sagen sollte, als ich in ihr ernstes Gesicht blickte.
Kaum merklich nickte sie mir zu "Wir sehen uns.", sagte sie, nun mit viel weicherer Stimmlage, und schritt, ohne auf eine Antwort zu warten, an mir vorbei.
Dieses Kapitel mag ich überhaupt nicht, weshalb ich auch länger dafür gebraucht habe. Sehr nervend.
Überarbeitet
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