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Liebe ganz anderer Art

Ihr Herz war kalt, das Feuer darin erloschen...erstickt von Routine, Arroganz, Missverständnissen, Selbstverständlichkeit und daraus resultierender Distanz.

Das wievielte Mal? Sie hatte aufgehört zu zählen.

Ihre Augen waren offen, aber sie sah nicht. Ihre Hände berührten, doch sie fühlte nichts. Ihre Ohren nahmen Worte wahr, nur wollten diese das Herz einfach nicht erreichen.

Sie hatte geweint, bis die sie schüttelnden Tränen versiegt  und nur noch die brennenden, trockenen Augen, der salzige Geschmack auf den Lippen und das schwarze Loch in ihrem Inneren übrig geblieben waren.

Ihre Miene war wie aus Stein. Jedes Lächeln, das sie künstelte, schmerzte.

Es gelang ihr kaum den Kopf zu heben, als er eines Tages in ihr Leben trat.

Er war äußerlich unscheinbar, nicht mehr ganz jung, noch nicht wirklich alt...war anders, hatte etwas an sich, das sie nur allmählich, nach und nach, dann aber fasziniert wahrnahm.

Er lebte! Und er gab Leben weiter, ohne es selbst zu bemerken.

Sie hatte Geborgenheit gesucht, Sicherheit, Freiheit, Freude...Liebe...immer in der Hoffnung gelebt, sie seien irgendwo verborgen hinter den schönen Körpern, gekünstelten Gesten und falschen Versprechungen derer, mit denen sie sich umgab, um nicht einsam zu sein.

Was sie stattdessen gefunden hatte waren Leere, Schmerz, Bedeutungslosigkeit und schöne, jedoch seelenlose Fassaden.

Aber er war mehr als eine trügerische Fassade, war wie ein altes Haus, dessen Stuck bereits zu bröckeln begann. Die einstige äußere Schönheit hatte bereits Risse bekommen und trotzdem konnte man sie noch erahnen. Und sie hätte nichts daran ändern wollen. Er war perfekt mit all seinen kleinen Eigenheiten, die andere auf den ersten Blick als Makel erachtet hätten.

Er strahlte eine Grazie und Vollkommenheit aus, die sie mit Ehrfurcht erfüllten und magisch zu ihm hinzogen.

Seine schwieligen Hände und wachen Augen, umgeben von kleinen Fältchen, erzählten Geschichten eines erfüllten Lebens voll harter Arbeit, Glücksmomenten, Abenteuern, Freundschaft, Liebe und nie versiegender Hoffnung.

Er war wie ein Lebenselixier, welches sie gierig hinunterschluckte.

Sie genoss jede Sekunde mit ihm, begann in seinen Augen zu versinken, seinen Erzählungen zu lauschen, wie ein gespanntes Kind einem exotischen Geschichtenerzähler.

Ihre Schutzmauern bröckelten und alte Wunden, die sie zu verstecken versucht hatte, brachen erneut auf, überschwemmten sie mit Wellen von Schmerz und Hilflosigkeit, da sie sich endlich wieder zu öffnen begann. Aber sie spürte wie diese langsam verebbten, wenn sie in seiner Nähe war. 

Doch immer wenn sie an ihn dachte, schmerzte es sie auf eine andere Art, die verwirrend war. Diese Schmerzen ließen sie lächeln. Etwas in ihr regte sich. Und eines Abends konnte sie das Gefühl endlich benennen.

Sie hatte sich in ihn verliebt.

Das war keine Schwärmerei, kein jugendlicher Fanatismus und keine oberflächliche Obsession...es war reine Liebe.

Doch wie es ihm sagen?

Er mochte sie, gewiss, das spürte sie, aber liebte er sie auch?

Die Zeit verging und die quälende Ungewissheit wuchs. Er machte Schritte auf sie zu, sie reichte ihm die Hand, woraufhin er sich wieder zurückzog und sie verunsichert zurückließ.

So ging es Tag für Tag, bis sie es nicht mehr aushielt. Ihre Lippen konnten die Worte nicht formen, welche ihr Herz schon lange formuliert hatten.

Viele schlaflose Nächte später hatte ihre Hand, erst zögerlich, dann förmlich in Ekstase übers Papier fliegend, alles aufgeschrieben, was ihr Inneres aufwühlte.

Der Brief wanderte unzählige Male aus ihrer Hand in die Tasche und wieder zurück. Endlich fand sie doch den Mut und der Brief mit all ihren Gefühlen den Weg zu ihm. Dort lagen sie nun, die Worte, die sie nicht auszusprechen wagte, gut sichtbar neben seinen Sachen. Die Tür ging auf und er trat lächelnd zu ihr, begrüßte sie und wunderte sich über ihren gesenkten Blick. 

Es gab kein Zurück mehr. Er würde den Brief finden, doch sie konnte nicht seelenruhig daneben stehen, wenn er ihn lesen würde. Sie nuschelte eine unverständliche Entschuldigung und verließ den Raum eiligen Schrittes. Ihr Herz pochte wie wild und ihre Gedanken überschlugen sich.

Sie hoffte, bangte, betete, verfluchte sich...

Wie würde er reagieren? Sie sollte es nur wenig später erfahren.

Es waren nur Minuten vergangen, welche sich für sie jedoch wie Stunden angefühlt hatten. Sein Blick war sanft, seine Stimme liebevoll, er geschmeichelt und voller Verständnis und...homosexuell.

Sie hatte sich das erste Mal seit ihrer Jugend wieder wahrhaftig verliebt...in einen Mann vom anderen Ufer.

Gut...die Zeit heilt alle Wunden, die Zeit heilt...ja, die Zeit. Die Zeit heilte gar nichts!

Ihrem Herzen war es scheinbar völlig egal was bestimmte Teile seines Körpers nicht für sie empfanden, denn sie liebte ihn so wie er war, liebte es, wie er sie zum Leben erweckte und wieder zum Träumen brachte und dass er sie in all ihren Facetten sah und nicht nur die Oberfläche betrachtete.

Er war ihr Vertrauter, ihr Freund, ihr heimliches Begehren, ihr Lachen und ihre einsamen Nächte. Sie ließ sich in seine Arme sinken, wenn die Welt ihr den Atem nahm und er gab ihr Wärme und Geborgenheit. Sie suchte seine Nähe, wenn alle anderen auf Distanz gingen und er überschüttete sie mit Herzlichkeit. Ja, sie hatte sein Herz erreicht, so wie wohl noch keines zuvor. Und doch zersprang das ihre jedes Mal, wenn sie sich sahen. Es war ein bittersüßer Schmerz, den sie sowohl herbeisehnte, als auch fürchtete.

Dann kam der Tag, an dem er ihr strahlend erzählte, er hätte seinen Traummann getroffen und schwebte auf Wolke Sieben. Die Worte waren wie Klingen, die ihr Herz zerfetzten und doch freute sie sich für ihn. Er sollte glücklich sein...nichts wünschte sie sich mehr für ihn.

Bald sah sie ihn in seinen Armen, sah wie er glücklich über die Schulter seines Liebsten in ihre Richtung lächelte. Und sie hielt die Tränen zurück und erwiderte sein Lächeln. Sie bewahrte diesen Moment tief in ihrem Inneren auf, denn er war wie ein Schatz, den ihr niemand mehr nehmen konnte.

Sie beobachtete ihn, wie er im leise rieselnden Schnee auf dem Eis dahinglitt, seine Pirouetten für ihn drehte und sie dann liebevoll ansah. Und auch diese zärtliche Geste gesellte sich zu den Erinnerungen, die kostbarer waren als jeder materielle Besitz.

Er weinte sich an ihrer Schulter aus, als er mit ihm gestritten hatte und sie ließ die warmen Berührungen zu, denn egal ob er in Gedanken bei ihm oder bei ihr war, diese Berührungen konnte ihr niemand mehr nehmen. Und sie fühlte seinen Schmerz und empfand keine Genugtuung bei dem Gedanken, sein Liebster könnte ihn verlassen. Sie wollte, dass diese Liebe Bestand hatte, doch sie zerbrach und er ein Stück mit ihr.

Die Zeit verging, die Stunden dehnten sich für ihn, das konnte sie deutlich spüren, denn ihr war es genauso ergangen, als sie noch darauf gehofft hatte, seine Liebe auch auf andere Art zu erringen. Sie hielt seine Hand so oft es ging und wich nicht von seiner Seite.

Nun war sie es, die ihm Lebenskraft spendete. Und als sein Lachen wieder zurückkehrte, erscholl es fröhlicher denn je. Er würde wieder lieben und auch sie irgendwann den Mann finden, der sie so verstand wie er und sie darüber hinaus auch noch begehrte. 

Sie lächelte in sich hinein. Trotzdem sie nie ein Paar gewesen waren, waren sie wahrhaftige Partner, liebten einander bedingungslos und waren immer füreinander da, verbunden in einer Freundschaft, die für sie mehr Wert war als alle Schätze dieser Welt. Ihr Verständnis von Liebe hatte sich grundlegend verändert. Es war keine Bitterkeit mehr in ihr, kein Bedauern darüber, dass sie nie mehr sein würden als sich liebende Freunde. Es war gut so wie es war, nein, mehr als das...es war perfekt.


Das war ein Auszug aus meinem Tagebuch, aus einer Reflexionsgeschichte, die ich vor etwa 12 Jahren geschrieben habe. Um wen genau es darin geht, möchte ich im Dunkeln lassen. Nur so viel, er hat mich wahrhaftig aus einer bodenlosen Leere gerettet und mir gezeigt, wie schön das Leben sein kann und auch wenn es danach noch so manches Tief gab, danke ich ihm von Herzen, dass er mir so viel Liebe entgegengebracht und mich dadurch stärker gemacht hat. Inzwischen haben wir uns aus den Augen verloren, aber ich denke noch heute mit einem Lächeln an ihn.

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