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Seine blauen Augen musterten sie aufmerksam. Sie war ungewohnt ruhig, ihr Blick auf das Buch vor ihr fixiert. "Stimmt etwas nicht?" Erkundigte er sich schließlich und verwundert sah Nurana auf. "Es ist alles in Ordnung, wieso?" Wollte sie wissen. "Ihr seid schweigsam heute. Liegt es an Lord Donovan?" Sein Ton war sanft, doch wachsam und ihre Verwunderung wurde größer. "Normalerweise genießt Ihr es doch, wenn ich nicht rede." Scherzte sie leicht, doch ihm entglitt nicht die Unsicherheit in ihrem Ausdruck.
"Gefällt er Euch?" Er ließ die Frage beiläufig klingen, doch die Lady verharrte. "Er ist abscheulich, um ehrlich zu sein." Murmelte sie leise.
Cathal schwieg und blickte zur Seite, sein Kiefer angespannt. Der Gedanke daran, dass sie diesen Fremden heiraten würde, störte ihn mehr als es sollte - mehr als es durfte. Nurana an der Seite eines anderen Mannes zu wissen, eines Mannes den sie nicht einmal liebte frustrierte ihn auf eine Weise die er nicht verstand.
Es sollte ihm egal sein.
Ihr Schicksal und ihre Zukunft waren für ihn nicht von Belang und doch, konnte er nicht aufhören, dieses eigenartige Gefühl zu empfinden. Er runzelte die Stirn, während er die Kräuter anstarrte. Diese bleierne Schwere die sich auf sein Herz legte, raubte ihm beinahe den Verstand. "Ich sprach heute mit deiner Schwester." Ihre warme Stimme riss ihn aus seinen Gedanken und fragend musterte er die Fairchild. "Sie ist besorgt um Ihr Wohlbefinden." Fügte sie schließlich hinzu. "Warum sollte Siùsan das sein?" Entgegnete Cathal verständnislos. "Sie erzählte mir, was Ihr durchleben musstet. Sie fürchtet, Ihr könntet euch Hals über Kopf in etwas hineinstürzen." "Ist das so?" Über seinen Gesichtsausdruck legte sich plötzlich eine eisige Kälte.
"Und weshalb sollte ich mich in etwas hineinstürzen?" Hakte er nach, sein Ton schärfer als jede Klinge. Die Augen, in denen sie gelernt hatte Ruhe zu finden schienen ihr plötzlich Eiszapfen durch das Herz zu rammen. Unsicher strich sie sich eine Strähne hinters Ohr, ihre Finger zitterten leicht. "Es klingt abstrus, ich bin mir dessen bewusst - doch sie denkt das Ihr vielleicht wegen mir..." Nurana ließ den Satz ins leere Verlaufen und die Falte zwischen seinen Augenbrauen wurde tiefer.
"Wegen Euch?" Er lachte auf, doch es war kein warmes Lachen.
"Ich würde mich eher selbst Enthaupten, als dass ich wegen Euch mein Leben und das meines Clans aufs Spiel setze. Macht Euch nicht zur Närrin, Nurana Fairchild. Fühlt Euch nicht wichtiger, als ihr seid. Nie im Leben würde ich Gefühle für jemanden empfinden, der all das verkörpert was ich verabscheue."
Die Worte trafen direkt in ihr Herz. Jede Silbe, die seine Lippen verließ schnitt tief in ihre Seele. Das kleine Fünkchen warmer Hoffnung erlosch in der Kälte seiner Ablehnung.
Sie schwieg, den Blick auf das Buch gerichtet und die Schwere seiner Worte schienen sie zu zerreißen. Ein eisiger Schleier legte sich über die Beiden. Wie der Nebel, welcher die Highlands umgab.
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Kurzes Kapitel, da meine vorgearbeiteten Kapitel schon alle raus sind :/ Ich arbeite zurzeit für ein Institut auf den Philippinen, weswegen ich seltener an meinen Büchern schreiben kann
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