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Spinners End

Das Spinners End lag in einem ärmlichen Industrieviertel. Monströse Fabrikschornsteine erhoben sich über den unzähligen Backsteinhäusern. Ein Haus glich dem anderen. Es gab keine Gärten, kaum Fenster und auf den Dächern lag der zentimeterdicke Ruß des vergangenen Jahrzehntes.

Mit finsterem Blick zerrte Tania an einer schäbigen Gardine, um diesen trostlosen Anblick nicht länger ertragen zu müssen. Sie hustete, als ihr eine Staubwolke entgegenkam.

Jetzt starrte sie auf einen Quadratmeter dunkelgrauen Stoff. Mit einer barschen Bewegung ihres Zauberstabes färbte sie die Gardine in einem frischen Grün. Schon besser!

Die Treppen knarrten als sie durch das enge Treppenhaus ins obere Stockwerk ging. Snapes Haus war nicht besonders eindrucksvoll. Wenn man der Wahrheit ins Auge blickte, war es eine einzige Katastrophe. Es wirkte ebenso leblos wie seine Räumlichkeiten in Hogwarts, bevor er ins Schulleiterbüro gezogen war.

Alles in dem maroden Gebäude war in gräulichen Tönen gehalten, selbst die Tapete, die sich an einigen Stellen von den Wänden schälte. Der Geruch von Qualm steckte in den Möbeln und die Decke war an vielen Stellen vergilbt. Scheinbar hatte Snapes Vater vor seinem Ableben die Finger nicht von den rauchenden Glimmstängeln lassen können, die einige Muggel mit sich herumtrugen.

Tania fragte sich, wie Snapes Mutter auf die Idee hatte kommen können, dass dies eine geeignete Gegend war, um ein Kind großzuziehen. Sie konnte nicht verstehen, wieso eine Hexe unter solch niederen Umständen hatte leben wollen.

Magier lebten nicht in Armut! Das war ein ungeschriebenes Gesetz. Es gab keinen Grund, diesen schmuddeligen Teil der Erdoberfläche zu bewohnen, wenn man ohne Weiteres an jeder beliebigen Stelle im Land einen Unterschlupf hätte errichten können.

Scheinbar hatte auch Snape es nicht für nötig befunden, das Haus zu renovieren. Wozu auch? Tania war sich sicher, sobald er erwachte, würde er es hassen, in seinem Haus zu sein.

Leise öffnete sie die Tür zum Schlafzimmer und ließ sich auf einem Stuhl nieder, den sie an Snapes Krankenbett geschoben hatte. Einen Moment betrachtete sie ihn.

Sein Gesicht hatte eine beängstigende Blässe angenommen, welche durch die feuerroten Entzündungen an seinem Hals hervorgehoben wurden. Man erkannte nur die Ränder der Wunde, denn seinen restlichen Hals hatte Tania in einen dicken Verband gewickelt. Bei jedem Atemzug gab er einen Pfeifton von sich und immer wieder verschluckte er sich im Schlaf.

Sie war beunruhigt. Wäre Dilys nicht gewesen, die Fitz in die heulende Hütte geschickt hatte, wäre er jetzt tot. Fitz war ein Hauself aus dem St.-Mungo-Hospital. Er war es gewesen, der sie ins Spinners End gebracht hatte. Er versorgte jeden Morgen Snapes Wunden, überwachte seinen Gesundheitszustand und erklärte Tania mit unermüdlicher Geduld, was zu tun war.

Kurzum, Fitz war ein Engel.

Würde Fitz nicht an jedem Morgen nach Snape sehen, hätte Tania ihn längst ins St. Mungos gebracht. Seine Verletzungen überschritten ihr Maß an Fähigkeiten um ein Vielfaches. Sie war außerdem froh, Dilys an ihrer Seite zu haben.

Die ehemalige Schulleiterin hatte ihrem Ruf als die begabteste Heilerin des achtzehnten Jahrhunderts in den letzten Tagen alle Ehre gemacht. Sie wusste immer, was ihrem Patienten fehlte und fand die richtigen Worte, um Tania zu instruieren.

Momentan war ihr Bilderrahmen auf dem Fenstersims leer. Die Zeiten, in denen Dilys abwesend war, erschienen Tania endlos. Die ehemalige Schulleiterin war ihre einzige Verbindung in die magische Welt. Dilys war diejenige, die ihr erzählte, dass Harry Potter Lord Voldemort besiegt hatte.

Voldemort war tot. Tania konnte es kaum glauben.

Die Schlacht war zehn Tage her, doch Ruhe war in der magischen Welt noch lange nicht eingekehrt. Dilys berichtete, wie es im St. Mungos noch immer vor Verletzten wimmelte. Täglich erreichten Patienten das Krankenhaus - darunter auch immer mehr Todesser. Der Kampf hatte Opfer auf beiden Seiten verlangt und das St. Mungos versperrte niemandem die Tür.

Den Auroren gefiel das nicht. Sie wollten die Todesser nach Askaban bringen. Doch wie sollten sie die Todesser von anderen Magiern unterscheiden? Das dunkle Mal war verblasst, kaum dass der dunkle Lord ihre Welt verlassen hatte.

Tania hatte es kaum glauben können, als sie die ungewohnt makellose Haut an Snapes Unterarm entdeckte. Sie war aufgesprungen, hatte das Bett umrundet und nach einem Schatten unter der Haut abgesucht, doch da war nichts. Nichts als die feinen Narben, die er sich selbst zugefügt hatte, an den Tagen, an denen das Mal zu stark geschmerzt hatte.

Ein leises Stöhnen drang an Tanias Ohren. Sie legte ihr Buch zur Seite und setzte sich auf die Kante des Krankenbettes. Snapes Augenlider zuckten. Hatte er Albträume?

Er warf sich oft in den Laken hin und her - manchmal so wild, dass er fast aus dem Bett fiel. Tania wagte es nicht, ihn länger als ein paar Minuten allein zu lassen. Ein einziges Mal hatte sie das Spinners End - auf Anraten von Dilys - verlassen.

Ein einziges Mal - um ihre Familie zu besuchen.

Es hatte unendlich gutgetan, ihre Eltern zu sehen. Ihr war bewusst geworden, wie sehr sie sie in den letzten Monaten vermisst hatte. Alles fühlte sich gut an.

Aber nichts war gut.

Tania hielt es nicht länger als eine Stunde aus. Eine Stunde im Paradies, bevor die schützende Blase platzte. Das Spinners End rief und es war schwer, ihrer Familie zu erklären, warum sie gehen musste. Sie wagte es nicht, ihnen von Snape zu erzählen.

Wollte Snape, dass die Welt davon erfuhr, dass er lebte? War es gefährlich diese Information an die Öffentlichkeit zu tragen? Was, wenn sich ein Todesser an ihm rächen wollte?

Und überhaupt, was sollte sie ihrer Familie sagen? Waren sie Freunde? Waren sie ein Paar? Es gab so viele Entscheidungen, die sie nicht über Snapes Kopf hinweg treffen wollte.

»Severus«, flüsterte Tania.

Seine Augenlider flatterten.

Zögernd streckte sie die Hand aus, strich ihm eine schwarze Strähne aus dem Gesicht und streichelte seine Wange. Seine Haut glühte unter ihren kalten Fingern.

»Dilys?«, rief Tania alarmiert.

»Ich bin hier, Miss Green«, antwortete die Heilerin.

»Er ist kochend heiß«, sagte Tania. »Was soll ich machen, Dilys? Fitz hat sich erst für morgen angekündigt.«

»Fragen Sie ihn, wie es ihm geht?«, schmunzelte Dilys.

»Wie es ihm geht -« Tania runzelte die Stirn, drehte sich zu Snape und ihr Blick traf auf ein pechschwarzes Augenpaar.

»Severus.« Ihr fiel ein Stein vom Herzen. »Du bist wach. Wie geht es dir?« Sie griff nach seiner Hand.

Er öffnete den Mund, doch nur, um nach Luft zu ringen. Das Pfeifen wurde lauter und sein Gesicht verzog sich zu einer gequälten Grimasse. Seine Hand tastete über die Bettdecke, krallte sich in den Verband um seinen Hals.

»Nicht, Severus -«, mahnte Tania und zog seine Hand zurück. »Es ist noch nicht verheilt.«

»Was -«, würgte er hervor, bevor sich seine Worte in einem Hustenanfall verloren. Es schüttelte ihn am ganzen Leib, während Tania nichts tun konnte, als seine Arme daran zu hindern, sich den Verband abzureißen.

Als er endlich in die erlösende Ohnmacht fiel, waren Tanias Hände schweißnass und die Bettdecke blutbefleckt.


In den nächsten Tagen dämmerte Snape in einem Zustand, den Tania weder als Schlaf noch als Wachsein bezeichnet hätte. Er war irgendwo dazwischen.

Gefangen zwischen Traum und Wirklichkeit, brabbelte er wirre Wortfetzen vor sich hin. Dilys meinte, dass dies eine typische Reaktion auf das hohe Fieber war. Fitz besorgte Tränke, die ihm bei der Genesung halfen.

»Tania -«

Die junge Hexe rieb ihre verschlafenen Augen und blinzelte in das Sonnenlicht, welches durch das offene Schlafzimmerfenster fiel. Sie hatte es gestern Nacht schließen wollen, doch war während des Lesens weggenickt. Nun waren ihre Glieder steif, von der unangenehmen Postion, in der sie geschlafen hatte.

Snapes Augen folgte ihren Bewegungen, als sie das Fenster schloss und sie wandte sich ihm zu. Sein Blick war klar. Seit Langem hatte sie den Eindruck, dass sich hinter seinen Pupillen wieder ein messerscharfer Verstand verbarg.

»Wie geht's dir?«, fragte sie und setzte sich an die Bettkante.

»Was -«, krächzte er, doch seine Worte gingen in einem schmerzhaften Keuchen unter und er schloss die Augen.

»Ich verstehe nicht.« Tania beugte sich zu ihm hinab, bis ihre Haare seine Wange kitzelten.

»Wasser«, flüsterte er heiser in ihr Ohr.

Tania nickte, zückte ihren Zauberstab und beschwor ein Glas mit Wasser. Fitz hatte ihm einen Trank gegeben, der den Wasserhaushalt regulierte, aber sein Hals musste ausgetrocknet sein. Sie wollte ihm das Glas an die Lippen halten, doch er drehte den Kopf weg.

»Was ist?« Verwirrt legte sie den Kopf schief und ließ das Glas auf die Bettdecke sinken. Snape tastete über die Decke und umschlang das Glas mit zitternden Händen.

»Sicher, dass du das allein schaffst?«, fragte Tania.

Er nickte.

»Na gut.« Sie zuckte mit den Schultern und beobachtete, wie er das Glas mit bebenden Händen zu seinen Lippen jonglierte.

Ein Augenblinzeln später war das Wasserglas leer - und Snapes Bettdecke pitschnass. Seinem zornigen Gesichtsausdruck sah sie an, dass er geflucht hätte, wenn er könnte.

»Du hast es nicht anders gewollt, Sev«, spottete Tania liebevoll, nahm ihm das Glas aus der Hand, füllte es erneut und trocknete die Decke. Diesmal hielt sie ihm das Glas an die Lippen und er trank gierig, ohne ihrem Blick zu begegnen.

»Du wirst dich daran gewöhnen müssen, dass ich dir helfe«, erklärte Tania. »Dilys meint, dass es lange dauert, bis du wieder der Alte bist - obwohl ich dich schon ganz gut erkenne.« Sie grinste und hoffte, ihm ein kleines Lächeln zu entlocken.

Er lächelte nicht und sank tiefer in die Kissen.

»Kann ich noch etwas für dich tun?«

Die Bettdecke raschelte, als er den Kopf schüttelte.

»Willst du wissen, was passiert ist?«

Snape nickte schwach.

»Voldemort ist tot«, sprudelte es aus Tania hervor. Sie hatte die Information so lang zurückgehalten, dass sie vor lauter Aufregung auf der Bettkante vor- und zurückwippte. Wenn Snape das nicht aufmunterte, was dann?

Der Tränkemeister drehte den Kopf in ihre Richtung.

»Harry hat Voldemort besiegt«, fuhr sie fort. »Du hast alles richtig gemacht, Severus. Du hast Dumbledores Auftrag erfüllt und die Zeitungen haben davon berichtet, dass du die ganze Zeit auf der Seite des Ordens warst.« Sie strahlte ihn an.

»Lebt - lebt er?«, presste Snape hervor

»Harry?« Sie lachte. »Ja, er lebt. Er hat den Todesfluch ein zweites Mal überlebt, Sev.«

»Nein -« Er schüttelte ungläubig den Kopf.

»Doch.« Tania griff nach seinem linken Arm und hob ihn an, bis Snape die makellose Haut darauf sehen konnte. »Das dunkle Mal - es ist fort und es wird nicht zurückkehren.«

Snape starrte seinen Arm an, als würde er ihn hypnotisieren.

»Voldemort ist tot«, wisperte Tania.

Sein Atem wurde schneller und ein Beben ging durch seinen Körper, bevor ihm die ersten Tränen über die Wangen strömten. Tröstend streichelte Tania seine Schultern und begann die Geschichte von der Schlacht um Hogwarts zu erzählen.

An der Stelle, an der Harry mutig in den verbotenen Wald lief, sank Snape ins Reich der Träume. Diese Geschichte würde sie wohl öfter erzählen müssen, doch das war ihr lieb.


»Ich verstehe nicht«, krächzte Snape. »Warum hat gerade Longbottom die Schlange mit dem Schwert getötet?« Er klang, als würde dieser Umstand sein Weltbild erschüttern.

»Das Schwert konnte nur von jemandem benutzt werden, der ein wahrer Gryffindor ist.« Tania zuckte lächelnd mit den Schultern.

»Und was hat Potter im letzten Jahr gemacht?«

»In der Zeitung stand, er hat nach etwas gesucht, um Voldemort zu besiegen. Etwas, dass ihn unsterblich gemacht hat.«

»Aber wie konnte Potter zweimal den Todesfluch überleben?«

»Severus«, stöhnte Tania und stemmte die Arme in die Hüfte. »Woher soll ich das wissen? Ich habe doch auch nur den Tagespropheten gelesen. Vielleicht hat er aus demselben Grund überlebt, wie damals, als er noch ein Baby war.«

»Da hat er wegen Lily überlebt«, murmelte Snape. »Weil sie sich für ihr schreiendes Balg geopfert hat -«

»Wie es jede Mutter getan hätte«, beendete Tania den Satz und presste die Lippen zusammen. Sie hatte eine ausgeprägte Aversion gegen den Namen ›Lily‹ entwickelt. In den letzten Tagen war er zu oft über Snapes Lippen gekommen und jedes Mal spürte Tania ein Stechen in der Magengrube. Sie war eifersüchtig. Eifersüchtig auf eine Tote. Wie tief konnte man sinken?

»Offensichtlich«, erwiderte Snape und durchbohrte Tania mit seinem Blick. »Wieso hattest du eigentlich ein Antiserum gegen Naginis Gift bei dir, Tania?«

»Es -«, stammelte Tania. »War so eine Eingebung.«

»Eine Eingebung?«, wiederholte er kühl. »Ebenso wie es eine Eingebung war, Dilys in deine Tasche zu stecken und zu wissen, dass mir an diesem Tag etwas passieren wird? Eine so starke Eingebung, dass du Lucius angegriffen hast, um meinen Aufenthaltsort zu erfahren?« Er kniff die Augen misstrauisch zusammen und Tania bereute, dass sie ihm vom Lucius erzählt hatte.

»Worauf willst du hinaus?«, fragte sie leise.

»Du lügst mich an.«

»Nein -«

»Dann verschweigst du mir etwas.«

»Vielleicht.« Sie musterte ihre Schuhspitzen. »Ich weiß nicht, was es dir nützt, aber Trelawney hat eine Prophezeiung gesprochen.« Langsam wiederholte sie die Worte der Wahrsagerin.

Stille kehrte ein.

»Wann ist das geschehen?«, fragte Snape.

»Im März.«

»Ich verstehe.«

»Bist du wütend?«, fragte Tania. »Weil ich es nicht erzählt habe?«

»Ich bin verwundert.«

»Ich konnte es dir nicht sagen, Sev. Ich hatte Angst, dass du mich abhältst, dir zu helfen. Manchmal -« Tania seufzte und setzte sich zu ihm. »Manchmal hatte ich den Eindruck, dass du nicht sonderlich an deinem Leben hängst.

»Das tue ich jetzt auch nicht.« Seine Stimme klang hart.

»Warum nicht? Du hast alles für Lily getan, was du tun konntest.« In ihren hellblauen Augen funkelte die Sorge. »Meinst du nicht, es wäre an der Zeit, dir zu verzeihen?«

»Mein Fehler ist unverzeihlich«, zischte er und die Abscheu in seinem Blick versetzte ihr einen Stich ins Herz. »Hast du das immer noch nicht verstanden?«

»Du wärst fast gestorben!« Tanias Stimme klang schrill. »Was hättest du noch tun sollen, um für deinen Fehler zu büßen?«

Snape erwiderte ihren Blick schweigend. Als er den Mund öffnete, jagte Tania ein Schauer über den Rücken.

»Sterben«, sagte er.

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