Chào các bạn! Vì nhiều lý do từ nay Truyen2U chính thức đổi tên là Truyen247.Pro. Mong các bạn tiếp tục ủng hộ truy cập tên miền mới này nhé! Mãi yêu... ♥

Eine Gravur im Stein

Einige Tage später brütete Tania im Labor über einem Stapel Pergament. Sie hatte es sich am Kamin gemütlich gemacht und versuchte Snapes Gedanken zum Wolfsbanntrank nachzuvollziehen.

Sie hatte ihn gelegentlich bei seinen Versuchsreihen unterstützt. An diesen Abenden war die Stimmung ungewöhnlich ausgelassen gewesen. Diese Zeit wünschte sie sich sehnlichst zurück.

Ob sie Snape dazu überreden konnte, weiter an dem Trank zu arbeiten? Vielleicht würde es ihm seine Sorgen nehmen! Sie seufzte und fragte sich, wie es ihm gerade erging. Nathan hatte ihr erzählt, dass er am späten Nachmittag die Schule verlassen hatte.

Tania hatte seit der Nacht am Grabmal viel nachgedacht. Sie befürchtete, Snape mit ihrem unterkühlten Verhalten und ihren vorwurfsvollen Blicken Unrecht zu tun. Auf der anderen Seite wusste sie sich nicht anders zu helfen. Wie ging man mit jemanden um, der vielleicht ein skrupelloser Mörder war?

Wenn er doch nur mit ihr reden würde! Sie hatte ihm ihre Hilfe wieder und wieder angeboten, doch die Hand, die sie ihm reichte, schlug er zurück. Sie sah keinen anderen Weg, als ihn zu reizen, in der Hoffnung, dass sich seine Zunge endlich löste.

Das Holz im Kamin war niedergebrannt, als leise Schritte im Flur ertönten. Tania hielt ihren Blick stur auf das Pergament geheftet, als Snape eintrat und sich durch das Labor schleppte.

Seine Bewegungen waren schwerfällig, sein Atem rasselte und sein Blick wirkte gehetzt, als er zum Vorratsschrank wankte und ein Beruhigungselixier hervorzog. Mit bebenden Händen versuchte er den Stopfen aus der Phiole zu ziehen. Das Fläschchen entglitt seinen Händen und zerschellte klimpernd auf dem Boden.

Sein Fluchen ging in einem unangenehmen Würgen unter. Benommen taumelte er zur Spüle, stütze die Hände auf das steinerne Becken und begann heftig zu husten. Seine Hände zitterten so stark, dass er Mühe hatte, den Wasserhahn zu öffnen, um sich Wasser ins Gesicht zu spritzen.

Tania beobachtete ihn betont desinteressiert über ihre Aufzeichnungen hinweg und überlegte, ob sein Zustand desolat genug war, um ihn aus der Reserve zu locken.

Mittlerweile hatte sich Snape eine Hand auf die Magengegend gepresst als wäre ihm übel, doch statt sich zu übergeben kam nur ein unterdrücktes Keuchen über seine Lippen, während es ihn am ganzen Leib schüttelte. Mit einem wütenden Stöhnen schlug er auf das Wasserbecken ein.

»Bist du in seiner Gunst gesunken?«, fragte Tania.

»Wie bitte?«, murmelte Snape.

»Ich frage dich, ob du in der Gunst deines dunklen Lords gesunken bist«, wiederholte Tania kühl. »Ich dachte du wärst sein Liebling, seitdem du die Drecksarbeit für ihn erledigt hast.«

»Der dunkle Lord hat keinen Liebling.«

»Wie schade für dich, Severus«, höhnte Tania.

»Hör doch endlich auf damit!«, keuchte er und umklammerte den Rand des Waschbeckens so fest, dass seine Knöchel hervortraten.

»Womit?«, fragte sie unschuldig.

»Damit, ständig nachzutreten!«, rief er gequält und wirbelte zu ihr herum. »Ich bitte dich. Hör endlich auf!«

»Dann lass uns darüber reden.« Tania erhob sich und schwenkte blitzschnell ihren Zauberstab, woraufhin Snapes Zauberstab, den er auf dem Becken abgelegt hatte, in ihre ausgestreckte Hand schoss.

»Was soll das werden?«, knurrte Snape. Seine Augen hefteten sich auf seinen Zauberstab und Tania spürte, wie dieser ihren Fingern zu entgleiten drohte.

»Protego!«, rief sie und umklammerte den Zauberstab fest, bevor sie ihn in einen Schrank warf und diesen mit einem Colloportus verschloss. Gegen die magische Versieglung konnte Snapes stablose Magie nichts ausrichten. »Schluss damit! Diesmal wirst du mich nicht mit einem Imperius los!«

»Was willst du?«, fragte Snape und richtete sich auf. Seine Haltung wirkte bedrohlich, doch in seinen Augen spiegelte sich ein Hauch von Unsicherheit.

»Ich will reden«, erklärte Tania. »Ich will eine Erklärung.«

»Ich habe dir alles gesagt, was ich zu sagen hatte«, blaffte er.

»Ich verstehe aber nicht, warum du Dem, dessen Namen nicht genannt werden darf, dienst«, erwiderte Tania. »Die Ansichten deines Lords über Muggel und Muggelgeborene teilst du nicht. Du bist kein Reinblüter. Du hast den Tod eines Muggels bedauert. Folglich hast du auch keinen Spaß am Foltern oder Töten. Deine Wohnung zeigt, wie wenig Wert du auf materielle Dinge legst. Du erhoffst dir Wohlstand genauso wenig wie Ansehen oder Macht. Du bist ein Einzelgänger, Severus.«

Snape erwiderte Tanias scharfen Blick, als zweifle er ernsthaft an ihrem Geisteszustand.

»Welchen Schluss ziehst du daraus?«, fragte er und wich zurück, als Tania auf ihn zulief. In diesem Moment erinnerte er sie an ein in die Ecke gedrängtes Tier.

»Ich denke, dass du es genießt zu seinen Füßen zu kriechen!«, zischte Tania. »Ist es wahr, was man sich über die Todesser erzählt? Küsst ihr den Saum seines Umhangs?« Sie rümpfte angeekelt die Nase, während Snapes Gesicht noch eine Nuance bleicher wurde. Bewegungslos stand er vor ihr, als wagte er nicht, sich zu rühren.

»Ist es demütigend, Severus?«, stichelte Tania und umrundete ihn langsam.
Seine Hände ballten sich zu Fäusten. Die Lichter im Labor begannen bedrohlich zu flackern.

»Tut dir der Schmerz so gut, dass es sich lohnt, den einzigen Mann zu töten, der dir vertraut hat?«, fuhr sie fort. »Oder hattest du nur Angst vor den Konsequenzen, wenn du Voldemorts Auftrag nicht erfüllt hättest?«

Snape schüttelte den Kopf. Die Glut im Kamin erwuchs mit einem gefährlichen Zischen zu einem Feuer, dessen Flammen bis zur Decke loderten. Ihm entglitt langsam, aber sicher, die Kontrolle.

»Feigling«, flüsterte Tania und bohrte ihm ihren Zauberstab in den Rücken. Er zuckte zusammen, während die unzähligen Gläser in den Regalen bedrohlich klirrten.

Kopflos taumelte er zur Tür, welche Tania mit einem Wink ihres Zauberstabes vor seiner Nase verriegelte. Eine ganze Reihe Reagenzgläser barsten mit einem schrillen Knall. Die Glaspartikel verteilten sich als kristalliner Staub auf dem Boden.

»Lass mich raus!«, keuchte Snape und schlug wutentbrannt gegen die Tür. »Lass mich sofort raus!«

»Nein«, antwortete Tania schlicht.

Einen kurzen Moment sah es aus als wollte er seiner Schülerin an die Gurgel springen. Stattdessen packte er ein Glas mit Fischaugen und schleuderte es durch den Raum. Die glibbrige Masse rutschte mit einem widerlichen Glucksen zu Boden. Schwer atmend schloss er die Augen und knetete seine verkrampften Hände.

»Lass mich raus«, wiederholte er.

»Nein.«

»Bitte.«

»Du bittest mich?«, fragte Tania verächtlich. »Hat Dumbledore dich auch um Gnade gebeten, bevor er starb!? Wie viele deiner Opfer haben dich angefleht sie zu verschonen?« Das war der Tropfen auf den heißen Stein, der Snape zum Explodieren brachte.

»Halt deinen Mund!«, brüllte er mit wutverzerrtem Gesicht, kam auf Tania zu und packte sie am Kragen.
Die junge Hexe unterließ jede Gegenwehr und schaute ihm unerschrocken ins Gesicht. In Snapes Augen brodelte es gewaltig.

»Du hast keine Ahnung, was du sagst!«, stieß er mühsam hervor und schüttelte sie. »Du weißt nicht, wie das ist!«

»Dann erkläre es mir endlich!«, erwiderte Tania aufgebracht.

Die Worte waren kaum über ihre Lippen gekommen als Snapes Blick sich tief in den ihren bohrte und sie seine messerscharfe Präsenz in ihrem Kopf wahrnahm. Doch statt ihre Gedanken zu durchwühlen spürte Tania, wie Snape sie mit sich riss.

Es war, als würde sie ihren eigenen Kopf verlassen. Vor ihrem inneren Auge zogen Bilder vorbei, die ihr vollkommen fremd waren. Sie bekam keines davon zu fassen. Plötzlich stoppte der Gedankenstrom und die Farben und Formen nahmen Gestalt an.

Tania fand sich in einem Salon wieder, in dessen Mitte ein imposanter Tisch stand. Vor ihr saß Snape auf einem Stuhl. Unmittelbar zu seiner linken, an der Stirnseite des Tisches, thronte Voldemort. Allein die Gewissheit, dass sie in Snapes Erinnerungen eingetaucht war, hielt Tania davon ab, zu schreien.

Der, dessen Namen nicht genannt werden darf, war abscheulicher als in ihren schlimmsten Albträumen. Mit seinen blutroten Augen, den senkrechten Pupillen und den Nasenschlitzen ähnelte er der fetten Schlange, die über seinen Schultern lag. Sein Teint schimmerte in einem ungesundem Grauton, wie die Haut einer verwesenden Wasserleiche.

Die Blicke der Todesser an der Tafel ruhten auf Voldemort. Tania kannte einige Gesichter aus der Zeitung. Da waren Corban Yaxley, Antonin Dolohow, Bellatrix Lestrange und die Familie Malfoy. Einige betrachteten ihren Meister voller Begierde und Bewunderung, die meisten Todesser jedoch strahlten Furcht und Unterwürfigkeit aus. Draco sah aus, als müsse er sich übergeben, in Tränen ausbrechen oder beides gleichzeitig.

»Erkennst du unseren Gast, Severus?«, ertönte Voldemorts Stimme, welche an das Zischeln einer Schlange erinnerte.

Er hob seinen Zauberstab und richtete ihn auf den Körper einer reglosen Frau, die mit dem Kopf nach unten über dem Tisch schwebte. Stöhnend erlangte diese ihr Bewusstsein zurück und begann wie von Sinnen gegen ihre Fesseln zu kämpfen. Ihr entfuhr ein Schrei, der Tania durch Mark und Bein ging.

»Severus! Helfen Sie mir!«, kreischte die Frau. Entsetzt stellte Tania fest, dass ihr die helle Stimme vertraut war.

»Ah, ja«, sagte Snape mit ausdrucksloser Stimme. Er würdigte die Frau keines Blickes und musterte desinteressiert seine ineinander verschränkten Finger.

»Und du, Draco?«, fragte Voldemort.

Der blonde Slytherin schrumpfte auf seinem Stuhl zusammen und wich seinem Blick ängstlich aus. Voldemort lachte kalt, bevor er die Frau als Charity Burbage, ehemalige Lehrerin für Muggelkunde in Hogwarts, vorstellte.

Die Anwesenden lachten erheitert, spuckten angewidert auf den Boden oder schauten selbstzufrieden drein. Ein ungepflegter Mann mit verfilztem Haar und schäbigem Umhang bleckte sogar seine gelben Zähne. Tania wurde übel.

»Severus... bitte... bitte«, flehte Professor Burbage, doch es war zu spät. Voldemort hob seinen Zauberstab, ein grüner Blitz zuckte durch den Raum und der leblose Körper der Lehrerin schlug auf dem Tisch auf.

»Abendessen, Nagini«, zischte Voldemort.

Die riesige Schlange glitt von seinen Schultern auf das polierte Holz. Snape beobachtete teilnahmslos, wie das Ungetüm seine Zähne in den Leib der Frau schlug, bevor es den Schlund aufriss und ihn über deren Kopf stülpte. Snapes Gesicht zeigte keine Regung.

Der Gedankenstrom in Tanias Kopf riss ab. Verwirrt fand sie sich, Snape gegenüber, im Labor wieder. Im Gegensatz zu dem Snape in der Erinnerung wirkte der reale Snape überhaupt nicht teilnahmslos. Sein Gesicht war zu einer beschämten Grimasse verzogen, während sein Atem stoßweise ging und er sich an der Tischkante festkrallte, als befürchtete er, das Gleichgewicht zu verlieren.

»War... War das heute?«, stammelte Tania.

»Ja«, krächzte Snape und drehte sich weg, bevor er sich mit den Händen durchs Gesicht fuhr.

Beklommen starrte sie seinen Rücken an, bevor sie den umgestoßenen Sessel wieder aufrichtete und die zerstörten Gläser reparierte. Sie musste etwas tun, um ihre Übelkeit zu verdrängen. Jetzt konnte sie nachempfinden, wie es Snape ging. Tania war zutiefst schockiert.

Professor Burbage war eine freundliche Lehrerin gewesen, die in jedem Menschen das Gute gesehen hatte. Welch eine Ironie, dass gerade sie durch die Hand des Bösen sterben musste.

»Es tut mir leid«, murmelte Snape, als die Stille unerträglich wurde. Er starrte in die züngelnden Flammen des Kamins. »Ich wollte dir das wirklich nicht zeigen.«

»Ich weiß«, erwiderte sie sanft.

»Ich habe die Kontrolle verloren«, versuchte er sich zu erklären. »Das sollte nicht passieren - es passiert eigentlich nie, aber -«

»Severus, bitte«, unterbrach sie ihn. »Ich habe es darauf angelegt. Lass gut sein.« Sie holte seinen Zauberstab aus der Schublade, entriegelte die Labortür und ließ sich auf einem Sessel nieder. Nachdenklich folgte sie seinem Blick in die Flammen. »Es ist grausam, was mit ihr passiert ist.«

»Es war eine Frage der Zeit«, erwiderte Snape bitter. »Vor einer Woche ist ein Artikel im Tagespropheten erschienen, in welchem Charity Hexen und Zauberer mit nichtmagischen Eltern verteidigt hat.« Er setzte sich und wich Tanias Blick geschickt aus.

»Severus«, begann sie und schluckte den Kloß in ihrem Hals herunter. »Hättest du ihr geholfen, wenn es eine Möglichkeit gegeben hätte?« Sie konnte den hoffnungsvollen Unterton in ihrer Stimme nicht verbergen.

»Warum bist du hier?«, antwortete Snape mit einer Gegenfrage. »Ich habe dir allen Grund gegeben dich fernzuhalten.« Seine Augenbrauen trafen sich beinahe in der Mitte seiner Stirn.

»Dann warst du nicht mit vollem Herzen dabei«, erwiderte Tania. »Ich bitte dich, Severus. Seit Wochen verhältst du dich auffällig. Du ignorierst mich, du isst kaum und wie es aussieht, schläfst du auch nicht.« Sie warf ihm einen besorgten Blick zu. »Außerdem habe ich dich an Dumbledores Grab gesehen.«

Sein Kopf zuckte leicht.

»Und ich weiß, dass die Frau auf den Fotos in deinem Nachtschrank die Lily Potter ist, die von Voldemort getötet wurde.«

Mit einem Ruck verbarg der Tränkemeister die zitternden Hände unter seiner Robe. Erneut kehrte Stille ein. Tanias Worte schwebten in der Luft, wie die zähen Dämpfe des Amortentia. Geduldig beobachtete sie Snape. Das Feuer warf Schatten in sein regloses Gesicht und verlieh seinen Augen einen orangeroten Schimmer.

»Vor fast einem Jahr wurde ich von Dumbledore gerufen«, begann er mit rauer Stimme zu erzählen. »Ich fand ihn halbtot in seinem Büro. Er war von einem Fluch getroffen worden. Einem Fluch, der so tief in die schwarze Magie ging, dass ich nicht viel für ihn tun konnte.« Seine Stimme erstarb abrupt. Er stützte die Ellenbogen auf die Knie und verbarg sein Gesicht in den Händen. Instinktiv glitt Tania von ihrem Sessel, ging neben ihm in die Hocke und blickte besorgt zu ihm auf.

»Bitte, rede weiter«, bat sie und umschloss zärtlich seine Hände.

»Ich habe den Fluch in seine Hand gebannt«, fuhr Snape stockend fort. »Doch solch dunkle Flüche gewinnen an Kraft. Sie sind wie ein Parasit. Ernähren sich von der magischen Kraft ihres Wirts, bis sie stark genug sind, ihn zu zerstören. Man kann sie bändigen, aber es ist unmöglich, ihre Auswirkung dauerhaft zu verhindern.«

»Wie lange?«, fragte Tania. »Wie lange hätte es gedauert bis Dumbledore gestorben wäre?«

»Ich gab ihm ein Jahr.« Tiefe Zweifel zerfurchten Snapes Gesicht und ließen ihn viel älter erscheinen, als er eigentlich war.

»Ich glaube dir«, bekräftigte Tania. »Was ist dann passiert?«

»Der dunkle Lord hatte Draco zu diesem Zeitpunkt beauftragt, den Schulleiter zu töten. Es war vielmehr eine Strafe für seinen Vater Lucius als ein ernstgemeinter Auftrag, doch in Dumbledores verrücktem Schädel reifte die Idee, Draco gewähren zu lassen.« Snape schnaubte verächtlich.
»Ich habe versucht, ihn abzuhalten. Doch Dumbledore war sich sicher, dass Draco zu schwach wäre, um ihn zu töten. Deshalb befahl er mir, den Auftrag für ihn zu erfüllen, um mir die Gunst des dunklen Lords zu sichern. Der Plan hat prächtig funktioniert.«

Tania riss die Augen auf. Es machte Sinn. Die Gespräche, die Dumbledore mit Snape geführt hatte. Snapes Bitte an Dumbledore, es nicht tun zu müssen. Seine wirren Worte im verbotenen Wald und die Inschrift auf Dumbledores Grab. Tania strich fahrig über Snapes Hände. Alle Worte, die ihr einfielen, schienen der Situation nicht gerecht zu werden.

»Ich will dir etwas zeigen«, flüsterte sie, zog ihn mit sich und führte ihn durch die Schule bis aufs Gelände. Er folgte ihr ohne ein Wort und sträubte sich nicht gegen ihre Hand.

Zielstrebig führte sie ihn durch die Morgendämmerung bis hin zu Dumbledores Grab. Ein dichter Nebel lag über dem Rasen, sodass sie vor den Blicken der Schlossbewohner geschützt waren. Wenige Schritte vor dem Grabstein blieb der Tränkemeister stehen, als fürchte er sich, näher zu treten.

Mit einem beruhigenden Lächeln schob Tania ihn die kleine Anhöhe hinauf, sodass er die obere Marmorplatte sehen konnte. Dann legte sie mit angehaltenem Atem ihre Hand auf den weißen Stein. Sekunden später erschien die silbrige Inschrift auf dem Stein.

›Ich vertraue Severus‹

Überrascht riss Snape die Augen auf und taumelte zurück, doch Tania legte ihm einen Arm um den Rücken und hielt ihn fest. Bestimmt nahm sie seine Hand und führte sie zu dem Grabmal, bis seine Haut den Stein streifte. Er zog seine Finger zurück, als hätte er sich verbrannt, wand den Blick ab und machte Anstalten, davonzulaufen.

»Schau hin«, forderte Tania ihn auf.

»Nein«, erwiderte er und löste sich aus ihrer Umklammerung.

»Es ist gut«, versprach Tania und packte ihn am Umhang, bevor er vor der Inschrift fliehen konnte. »Schau hin.«

Wütend wirbelte er herum, doch bevor er seinem Ärger über Tania Luft machen konnte, fiel sein Blick auf die Marmorplatte. Dort stand nur ein einziges Wort:

›Danke‹

Der Anblick, wie der Ärger aus Snapes Gesicht schwand, erinnerte Tania an Sonnenstrahlen, die durch eine graue Wolkendecke brachen. Zurück blieb nur die Trauer um den Verlust des verrückten und liebenswerten Schulleiters.

Erleichtert ließ sie sich im feuchten Gras nieder und Snape tat es ihr gleich. Schweigend betrachteten sie das Grabmal während die Gravur langsam verblasste.

Bạn đang đọc truyện trên: Truyen247.Pro