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Das Geburtstagsgeschenk

Über die Decke der großen Halle zogen gewaltige Gewitterwolken und der Wind, welcher gegen die Schlossmauern peitschte, ließ die Fenster der großen Halle klappern. Immer wieder wurden die blassen Gesichter der Schüler, die in die Halle strömten, von flackernden Blitzen erhellt. Es war auffällig still am ersten September.

Tania hatte sich unter die erste Gruppe von Schülern gemischt, welche eine der pferdelosen Kutschen verlassen hatte. Mit finsterer Miene saß sie auf ihrem Stammplatz am Ravenclawtisch und suchte die Menge nach Michael ab.

Anders als in den vergangenen Jahren klang kein Lachen an ihre Ohren, die Stimmung war angespannt und einige Schüler blinzelten ängstlich zum Lehrertisch empor. Lediglich die Slytherins schienen sich in Hogwarts noch wohlzufühlen. Obwohl, nicht alle! Draco saß schweigend zwischen seinen Mitschülern, ohne den Blick ein einziges Mal zu heben. Tania empfand eine Mischung aus Mitleid und Genugtuung für den blonden Slytherin.

Ihr Blick wanderte zur Tür, als eine besonders große Schülergruppe entschlossen in die Halle marschierte. Angeführt von Neville Longbottom, Luna Lovegood und Ginny Weasley liefen ein Dutzend Gryffindor erhobenen Hauptes zwischen den Tischreihen hindurch. Auf ihren Gesichtern zeigte sich pure Entschlossenheit und nicht der Hauch von Angst.

Snape hatte Recht gehabt. Es war mit erheblichen Widerstand von Seiten der Schüler zu rechnen. Tania musterte beschämt ihre Fingernägel. So mutig wie die Mitglieder der ehemaligen ›DA‹, die Harry Potter im fünften Jahr gegründet hatte, würde sie niemals sein. Ihre Strategie bestand darin, mit gesenkten Kopf durch das Schloss zu schleichen und bloß keinem aufzufallen, ebenso, wie sie es ihr ganzes Leben lang schon tat.

»Tania!«, rief plötzlich eine Stimme hinter ihr. »Du bist hier!«

»Michael!«, grüßte sie ihren Freund und schloss ihn in die Arme.

»Ich dachte, du wärst untergetaucht«, wisperte Michael. »Ich habe dich im Zug nicht gefunden.«

»Das wundert mich nicht«, log Tania. »Ich bin mit dem Flohnetzwerk angereist.« Michael ließ sich neben ihr auf der Bank nieder.

»Schlechte Stimmung hier, was?«

»Was du nicht sagst«, erwiderte sie bekümmert. »Wie waren deine Ferien?« Über Michaels Gesicht huschte ein dunkler Schatten. Stumm beugte er den Kopf weit zu Tania hinüber und gebot ihr, näherzukommen.

»Susan ist mit ihrer Familie geflüchtet«, sprach er mit gedämpfter Stimme. »Ihre Mutter ist muggelstämmig.«

»Was?«, keuchte Tania.

»Sie hat mit mir Schluss gemacht«, fügte er betreten hinzu.

»Das hat sie gemacht, damit du dir keine Sorgen machst.« Tania schaute ihn eindringlich an. »Glaub mir. Sie hängt an dir.«

»Vielleicht.«

»Nein.« Sie schüttelte den Kopf. »Ich bin mir sicher.«

»Wie auch immer«, spie Michael aus. »Das haben wir alles ihm zu verdanken.« Er trat wütend gegen das Tischbein und warf einen hasserfüllten Blick zum Lehrertisch. Snape thronte, zu beiden Seiten von Amycus und Alecto Carrow flankiert, auf Dumbledores Platz und verteilte finstere Blicke.

Professor Sprout sah aus als würde sie jeden Augenblick in Tränen ausbrechen. Sie hatte eine Hand auf Hagrids vor Wut zitternde Pranke gelegt – vermutlich um ihn daran zu hindern, Snape den Kopf abzureißen und ihn einem seiner Kreaturen zum Fraß vorzuwerfen.

Flitwick hatte, ebenso wie Slughorn, ein gequältes Lächeln im Gesicht, ganz so, als wolle er seine Schützlinge aufmuntern. Beide erreichten mit ihren vergrämten Fratzen und der geheuchelten Heiterkeit vermutlich das genaue Gegenteil.

Den Gipfel bildete McGonagall. Sie schien vor Zorn zu kochen und sah dermaßen katzenartig aus, dass Tania befürchtete, sie würde sich fauchend auf Snape stürzen. Die Blicke, die sie ihm zuwarf, waren mehr als beunruhigend. Sie waren gefährlich. Sie wirkte wie eine Katze, die geduldig vor dem Mauseloch wartete, bis sich die Gelegenheit bot, zuzuschlagen.

Als sich die Haustische gefüllt hatten, erhob sich McGonagall, um die Erstklässler in die Halle zu führen. Tania fiel auf, dass es viel weniger Schüler waren als in den letzten Jahren. Der Schulbesuch für Kinder mit Muggeleltern war untersagt worden, doch auch viele halb- oder reinblütige Familien befanden sich auf der Flucht.

Nachdem die Erstklässler vom sprechenden Hut zugeteilt worden waren legte sich eine gespenstische Stille über die große Halle. Snape erhob sich und lief straffen Schrittes um den Lehrertisch herum. Seine Schritte halten dumpf durch die Halle und wurden vom bedrohlichen Grollen des Donners untermalt. In der Mitte der Halle kam er zum Stehen. Alle Augen ruhten auf ihm.

»In diesem Jahr wird es in Hogwarts Veränderungen geben«, begann er seine Rede ohne eine Begrüßung. »Zunächst ist unsere langjährige Kollegin, Charity Burbage, bedauerlicherweise zurückgetreten.« Die Worte klangen wie purer Spott aus seinem Mund. Ein wütendes Murmeln regte sich in der Halle.

Tania rief sich ins Gedächtnis, dass Snape ein makabres Schauspiel veranstaltete. Sie durfte sich nicht beunruhigen lassen. Niemals. Er sollte wenigstens in ein Augenpaar blicken können, dass nicht von Hass oder Schadenfreude erfüllt war.

»Die Stelle als Lehrer für Muggelkunde wird Professor Alecto Carrow übernehmen«, fuhr Snape ungerührt fort. Die Slytherins sprangen auf und klatschten in die Hände, als eine dicke Hexe mit teigigem Gesicht aufstand und triumphierend in die Runde grinste. Dabei präsentierte sie ein Reihe ungepflegter Zähne, die gut mit ihren stumpfen Haaren und den farblosen Augen harmonierten.

»Meine ehemalige Stelle als Lehrer für Verteidigung gegen die dunklen Künste übernimmt Professor Amycus Carrow.« Snape wies mit der Hand auf das männliche Ebenbild von Alecto, der mit dem gleichen verrückten Grinsen wie seine Schwester den Slytherins zuwinkte. »Die Stelle als Hauslehrer von Slytherin wird Professor Slughorn übernehmen.«

Slughorn erhob sich und bemühte sich so stark um ein aufmunterndes Lächeln, dass es aussah, als hätte er Schmerzen. Bevor ihm seine Züge vollkommen entglitten plumpste er wie ein Häufchen Elend zurück auf seinen Stuhl. Tania konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen, als sie beobachtete, wie Trelawney ihm unter dem Tisch ihren Flachmann mit dem Kochsherry in die Hand drückte.

»Ihre Stundenpläne bekommen sie am ersten Schultag ausgehändigt«, fuhr Snape fort. »Der Katalog der Schulregeln ist im Büro des Hausmeisters einzusehen. Insbesondere erinnere ich Sie daran, dass der Besuch des verbotenen Waldes und das Verlassen des Schulgeländes untersagt ist.« Er machte eine bedeutungsschwere Pause. »Ich rate ihnen, die Regeln zu berücksichtigen und den Anweisungen ihrer Lehrer widerspruchslos Folge zu leisen. Jedes respektlose Verhalten wird, ebenso wie der Versuch, die Aufrechterhaltung der Traditionen und Werte unserer Zaubererwelt zu verhindern, entsprechende Konsequenzen nach sich ziehen.«

Kaum, dass er geendet hatte schnippte er mit seinem Zauberstab, woraufhin das Festmahl erschien und ließ sich ohne ein weiteres Wort auf seinem Platz nieder.

»War ja keine sehr ausführliche Rede«, bemerkte Michael. »Ich hatte etwas über die Herrlichkeit des reinen Blutes erwartet oder eine Lobrede über den, dessen Namen nicht genannt werden darf. Aber Kommunikation hat ja noch nie zu den Stärken dieses widerlichen Schleimers gehört.«

Tania zuckte leicht zusammen, als sie die Verachtung in Michaels Stimme vernahm. Sie konnte nicht vermeiden, dass verhaltene Wut in ihr aufschäumte. Wenn Michael wüsste!

»Du wirst genug über die Reinheit des Blutes von diesen Carrows zu hören bekommen«, antwortete sie beherrscht. »Muggelkunde ist jetzt ein Pflichtfach.«

»Woher weißt du das?« Michael schaute sie erstaunt an.

»Ich glaube«, begann Tania und schob sich ein großes Stück Pizza in den Mund, um sich Zeit zu verschaffen, »aus der Zeitung.«

»Ah.« Michael widmete sich lustlos seinem Essen. »Ich lese diese ganzen Käseblätter mittlerweile nicht mehr.«

»Käseblätter?«, schaltete sich Luna von der gegenüberliegenden Tischseite ein. »Dann liest du vielleicht das Falsche.«

»Oh«, würgte Michael hervor. »Ich meinte nicht den Klitterer.«

»Wusstet ihr, dass Snape zusammen mit Scrimgeour einen Vampiraufstand vorbereitet?«, fragte Luna. In ihrem Umfeld kehrte betretenes Schweigen ein. Einige Schüler tauschten vielsagende Blicke oder verdrehten die Augen.

»Es ist alles eine große Verschwörung!«, rief Luna und begann zu erzählen. Tania lauschte ihr schmunzelnd und überlegte, ob Snape dieses Gespräch wohl auch amüsant finden würde.


Die erste Schulwoche fühlte sich an wie die berüchtigte Ruhe vor dem Sturm. Immer wieder sah Tania Mitschüler, die ihre Köpfe zusammensteckten und mit gedämpfter Stimme redeten. Wo auch immer die Carrows auftauchten, kehrte Stille ein und jeder schien mit etwas wichtigem beschäftigt. Es war, als hätten alle Bewohner des Schlosses eine Warteposition eingenommen, um für den Moment der Eskalation gewappnet zu sein.

Die Gruppe um Neville, Ginny und Luna verhielt sich besonders auffällig. Sie vergruben sich hinter Bücherstapeln in der Bibliothek, verschwanden im verbotenen Wald oder übten Zaubersprüche auf den Ländereien. Tania vermutete, dass sie einen Widerstand vorbereiteten, genau wie es Snape prophezeit hatte.

Seit dem Beginn des Schuljahres bekam sie den Tränkemeister ausschließlich zum Frühstück zu Gesicht. An jedem Morgen schritt er in die Halle, verteilte finstere Blick und wechselte einige Worte mit den Carrows. Ebenso schnell, war er wieder verschwunden.

In den Korridoren ließ er sich nicht blicken. Ein Verhalten, welches dafür sorgte, dass Michael ihn bei jeder Gelegenheit als ›elenden Feigling‹ betitelte. Aus Tanias Sicht tat Snape das einzig Richtige. Er zeigte Präsenz, doch bot zugleich wenig Angriffsfläche. Damit ermöglichte er den Schüler einen geregelten Alltag.

Michael hing in letzter Zeit immer öfter mit Seamus Finnigan herum. Seamus hatte, als ehemaliges Mitglied der ›DA‹, viel Kontakt zu der Gruppe um Neville, Ginny und Luna. Eine Entwicklung, die Tania mit Sorge beobachtete, denn sie wollte an keinen Plänen mitwirken, die dem Schulleiter schaden konnten.

Der Unterricht bei den Carrows war gewöhnungsbedürftig. Amycus, der Verteidigung gegen die dunklen Künste unterrichtete, erschien Tania ziemlich unterbelichtet. Ihm waren die einfachsten Zauber nicht bekannt, die für die UTZs erforderlich waren. Zudem lehrte er sie nicht, wie man sich gegen die dunklen Künste wehrte, sondern brachte ihnen deren Anwendung bei.

In der ersten Stunde begannen sie mit dem Imperiusfluch. Es war schieres Glück, dass der wahnsinnige Amycus es zunächst bei der Demonstration des Fluches an Tieren beließ. So verbrachten sie die erste Woche damit, Spinnen und Kröten durch den Klassenraum hüpfen zu lassen. Tania wusste, dass es nur eine Frage der Zeit war, bis sie an menschlichen Objekten üben sollten, denn Kröten hatten dem menschlichen Willen nichts entgegenzusetzen.

Die erste Stunde Muggelkunde bei Alecto war wesentlich schwerer zu ertragen. Sie begann mit einer Rede darüber, dass die Gehirne von Muggeln schlechter ausgebildet seien als die von Magiern. Sie erklärte, Muggel hätten eine ähnliche Denkleistung wie Tiere und seien demnach von den überlegenen Magiern zu dominieren.

Außerdem vertrat sie die Meinung, dass ›Schlammblüter‹ ihre magische Kraft von ›echten Magiern‹ geklaut hätten.

Während ihres Vortrages beschränkte sich Tania darauf, mit leerem Blick ihre Tischplatte anzustarren und Übungen aus dem Buch über Okklumentik auszuprobieren.

Ihre Mitschüler schienen Alecto weit weniger ignorieren zu können. Neville war rot wie der Hogwartsexpress, als er zum Ende der Stunde aus dem Zimmer flüchtete. Tania hätte es nicht gewundert, wenn Rauch aus seinen Ohren geschossen wäre und er laut getutet hätte. Auch Michael war bis aufs Blut gereizt. Beim Mittagessen tönten seine Schimpftiraden durch die Halle, bis Tania ihn ermahnte, endlich leiser zu sprechen.

Der einzige Lichtblick war das Verhalten der anderen Lehrer. Slughorn braute mit ihnen Euphorieelixier, ein Trank der gute Laune verbreitete, und ließ sie einen Schluck probieren. Bei Sprout topften sie ›Musikalische Margeriten‹ um. Die weißen Schnittblumen mit ihrem sonnengelben Blütenstand summten unablässig Tanias Lieblingsmelodie und boten eine willkommene Abwechslung zu den fangzähnigen Geranien. Und Trelawney las zur Belustigung ihrer Schüler aus den Tarotkarten und prophezeite den tragischen und blutigen Tod der Carrows.

McGonagall trieb das Ganze schließlich auf die Spitze, indem sie von ihren Schülern verlangte Flubberwürmer in Fledermäuse zu verwandeln und andersherum.


Am Freitag wurde Tania von einem leisen Klopfen geweckt. Es wurde stetig lauter, bis es zu einem ohrenbetäubendem Hämmern anschwoll. Verschlafen richtete sie sich auf und entdeckte eine Eule vor dem Fenster, die vorwurfsvoll gegen die Scheibe pickte.

Hastig riss sie das Fenster auf, woraufhin die Eule ein Päckchen vor ihre Füße fallen ließ. Bevor Tania einen Eulenkeks aus ihrer Tasche gekramt hatte, verschwand der Vogel mit einem wütenden Kreischen aus dem Fenster. Kopfschüttelnd steckte sie den Keks ihrer Waldohreule in den Schnabel, die in ihrem Käfig döste und missbilligend mit dem Schnabel klapperte, ganz so, als wolle sie sagen: ›Diese Schuleulen haben auch gar keine Manieren!‹

Schmunzelnd widmete sich Tania dem Päckchen. Es war weder ihr Name noch der Absender vermerkt, doch heute war nicht irgendein Tag. Es war der sechste September! Tanias Geburtstag.

Sie betrachtete das Paket und streifte das Packpapier bedächtig ab. Eine schwarze Kiste mit feinen Verzierungen an den Seiten kam zum Vorschein. Darauf lag ein Pergament. Sie erkannte Snapes Handschrift sofort und ihr Herz begann zu rasen.

Ich wünsche dir alles Gute zum Geburtstag. 

Der Zauber lautet: ›Invisibilia‹. 

Der Gegenzauber ist ›Visibilia‹.

Verwirrt legte Tania den Zettel zur Seite und öffnete die Kiste. Zum Vorschein kam ein schwarzer Umhang. Ganz ähnlich dem, den sie jeden Tag in der Schule trug.

Der Stoff warf schimmernde Falten und floss wie Wasser durch ihre Hände. Stirnrunzelnd warf sie sich den Umhang über die Schultern, stellte sich vor den Spiegel und hob ihren Zauberstab.

»Invisibilia.« Kaum, dass der Spruch über Tanias Lippen gekommen war quiekte sie erschrocken und begeistert zugleich auf. Im Spiegel sah sie nur noch ihren Kopf, der in der Luft schwebte. Ihr restlicher Körper war unsichtbar.

»Bei Merlins Unterhose!«, stieß sie hervor und zog sich die Kapuze über den Kopf. Nun zeigte der Spiegel nichts als Tanias leeres Zimmer. Snape hatte ihr einen Tarnumhang geschenkt!

Gute Tarnumhänge waren selten, da sie aus den Haaren des Demiguise gewebt wurden. Der Tränkemeister musste ein Vermögen dafür ausgegeben haben und auch der Zauber, der die Kräfte des Umhang ein- und ausschaltete, musste ihn viele Stunden Arbeit gekostet haben, denn Tania hatte noch nie von einem Tarnumhang gehört, der das konnte.


Eine dreiviertel Stunde später eilte Tania frisch geduscht in ihrem neuen Umhang zur großen Halle. Es war ein befreiendes Gefühl, unsichtbar zu sein. Niemand nahm von ihr Notiz.

Nicht einmal Filch, den sie in einem verlassenen Korridor dabei beobachtete, wie er Mrs. Norris einen feuchten Schmatzer auf die dunkelbraune Fellnase drückte.

Sie genoss es in vollen Zügen, an ihrer Mitschülerin Mandy vorbeizuhuschen, ohne sich ihr lahmes Getratsche und ihre altklugen Ratschläge anhören zu müssen. Sie musste lediglich darauf achten niemanden zu berühren.

In der großen Halle angekommen schlängelte sie sich geschickt an den Haustischen vorbei bis zum Lehrertisch. Ihre Schuhe hatte sie mit einem ›Silencio Motus‹ belegt, sodass sie sich lautlos bewegte. Snape rührte am Lehrertisch lustlos in seinem Kaffee, während sein Blick auf der Tür ruhte. Ob er auf sie wartete?

Alecto zu seiner Linken toppte ihre riesige Portion Rührei soeben mit einer doppelt so großen Ladung Speck. Amycus sprach auf der anderen Seite der Halle mit Pansy Parkinson, die aufreizend mit den Wimpern klimperte, während sie wild gestikulierte.

Flink huschte Tania um den Lehrertisch herum bis sie direkt hinter Snape stand. Leise beugte sie sich hinab, bis ihr Mund fast sein Ohr berührte und sein Geruch ihr in die Nase stieg.

»Guten Morgen, Severus.« Snapes Hand zuckte leicht, als er ihre Stimme vernahm. Dann stützte er die Hände vor sich auf den Tisch und drehte den Kopf in ihre Richtung.

»Dafür war der Umhang nicht gedacht«, tadelte er, doch seine Augen funkelten erfreut und ein amüsiertes Zucken umspielte seine Mundwinkel. Fast so als hätte er nur darauf gewartet, dass sie ihn mit ihrem neuen Umhang besuchte.

Tania hielt den Atem an. Ihm war nicht bewusst, wie nah sein Gesicht dem Ihren war. Sie konnte seinen warmen Atem auf ihren Lippen spüren, als er redete.

»Nicht?«, flüsterte Tania, woraufhin er zurückwich. Jetzt hatte er ihre Nähe auch bemerkt. Sie lachte leise. »Danke, Severus.« Dann strich sie mit einer Hand sachte über seine Schulter, sammelte ihren Mut zusammen und hauchte ihm einen Kuss auf die Wange.

Snape erstarrte auf seinem Stuhl, richtete sich kerzengrade auf und schien das Atmen vergessen zu haben. Sein Blick huschte durch die Luft, doch Tania war schon auf dem Weg hinaus.

Ihr Herz schlug wild und ein dämliches Grinsen breitete sich auf ihrem Gesicht aus. Sie konnte nicht verstehen wie es möglich war, dass diese unschuldige Geste des Dankes sie dermaßen elektrisierte. Ihre Lippen hatte seine Wange nur für den Bruchteil einer Sekunde berührt und doch hatte sich das Gefühl in ihr Gedächtnis eingebrannt, als wäre sie ihm noch immer nah.

Wenn sie Michael mit einem Küsschen grüßte fühlten sich ihre Hände nicht schwitzig an und ganz gewiss schoss ihr auch nicht das Blut in den Kopf. Vielleicht lag es an Snapes unnahbarem Charakter? Möglicherweise hatte es sie aber auch schlimmer erwischt als sie bisher gedacht hatte.

»Visibilia«, murmelte sie, bevor sie, nun wieder für alle sichtbar, in die Halle zurückkehrte. Snapes dunkle Augen folgten ihr lauernd, als sie zu ihrem Haustisch schlenderte während ihr neuer Umhang erstaunlich unauffällig um ihre Knöchel flatterte.

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