Chào các bạn! Vì nhiều lý do từ nay Truyen2U chính thức đổi tên là Truyen247.Pro. Mong các bạn tiếp tục ủng hộ truy cập tên miền mới này nhé! Mãi yêu... ♥

Die Wette

Es war dunkle Nacht, und auch wenn die Uhr bereits eine sehr unmenschliche Zeit anzeigte, würden noch etliche Stunden hinzukommen. Stunden, die gefüllt waren mit der ewig gleich bleibenden Monotonie, die diese Zusammenkünfte nach all den Jahren mit sich brachten. Die Zeit verging einfach nicht ...

Was musste denn noch alles passieren, bis der Dunkle Lord endlich genug hatte? Seine Gier kannte in der heutigen Nacht wieder einmal keine Grenzen.

Snape stand mit einem gelangweilten Blick am Rande des Saals und beobachtete das Treiben, ohne wirklich zu sehen, was geschah. Es interessierte ihn auch nicht. Er war nur körperlich anwesend.

„Du siehst heute nicht sehr amüsiert aus, Severus", wurde er angesprochen und sein Blick glitt nichtssagend zu der schlangenhaften Gestalt neben sich, die ihn mit leuchtenden Augen betrachtete.

„Mylord, ich denke, dass ich nach all der Zeit, diesen Spielen nichts mehr abgewinnen kann. Es langweilt mich, um es milde auszudrücken", sagte Snape leise und hob eine Augenbraue.

Es wäre von jedem anderen dreist gewesen, dem Dunklen Lord zu sagen, dass seine Treffen langweilig wären, doch Snape, die rechte Hand des Lords wagte es, solche Kritik zu äußern. Der Dunkle Lord interpretierte es als das Verlangen nach mehr Grausamkeit und Snape war nicht daran interessiert, ihn über dieses Missverständnis aufzuklären. Er würde so oder so weiter Morden und Foltern. Das Einzige, das Snape tun konnte, war, ihm dies zumindest für den Augenblick auszureden.

Er war der Einzige, der für das Äußern seiner ehrlichen Meinung nicht den Tod fand und wenn der Dunkle Lord seine Aussage als einen Wunsch nach 'mehr' verstehen wollte, dann ließ er ihn gewähren. Was hatte er für eine Wahl? Es wäre eine ziemlich dumme Idee, Lord Voldemort zu sagen, dass er sich danach sehnte, diesen Ort und all die hier versammelten finsteren Gestalten, hinter sich zu lassen. Nein, er musste versuchen, vom Dunklen Lord unbemerkt, eine neue Richtung einzuschlagen. Eine unblutige, wenn möglich.

Voldemort schien einen Moment zu zögern. Sein Blick lag misstrauisch auf dem schwarzhaarigen Zauberer an seiner Seite. Als er kein Anzeichen für einen Frevel finden konnte, verzog sich sein Mund zu einem kalten Lächeln. „Was würde dich denn amüsieren, Severus?", fragte er mit einem gierigen Unterton. Der Gedanke, sich neue Grausamkeiten auszudenken, erheiterte ihn.

„Um ehrlich zu sein, Mylord, ich finde es langsam sehr einschläfernd, dass wir diese Blutsverräter und Aufständischen nach langer Folter töten und ...", doch weiter kam er nicht.

„So lasst sie doch selbst in den Tod gehen! Severus, du bist wie immer meine Muse", sagte der Dunkle Lord triumphierend und erhob sich von seinem Platz. Gut, das war nicht der Plan gewesen. Wo kam nur diese unbändige Blutgier her? Im schlimmsten Falle hatte er gerade dafür gesorgt, dass heute Nacht noch mehr Hexen und Zauberer ihr Leben ließen.

„Ich danke Euch, Mylord", murmelte Snape und beobachtete finster, wie Voldemort hinüber zu den Reihen seiner Anhänger schritt, die bisher zurückhalten das Geschehen verfolgt hatten und ihm sofort Platz machten. Er hätte sich am liebsten geohrfeigt.

Es war nicht seine Absicht gewesen, Voldemort zu neuen Grausamkeiten anzustacheln! Eigentlich langweilten ihn diese Qual und all das Leid auch nicht. Sie widerten ihn an. Mehr sogar, sie machten ihm Angst und bereiteten ihm Sorgen. Jedes Leben, das er nicht retten konnte, bereitete ihm seelisches Leid und verfolgte ihn bis in seine Träume.

Doch was konnte er schon tun, ohne sein eigenes Leben und seine Position in diesem Spiel zu gefährden?

Er beobachtete machtlos, wie Voldemort seine Idee freudig verkündete und die Todesser ihm zujubelten. Eine dumme Herde, bestehend aus willenlosen Mitläufern. Es würde also neue Opfer geben ...

Snape hätte sich gerne selbst in den Hintern getreten und schloss kurz die Augen, als Voldemort anfing, eines seiner Opfer mit dem Imperius und einem einfachen Messer zu zwingen, sich selbst zu richten.

Er wollte das nicht sehen und wandte den Blick ab, als die blitzende Klinge angehoben wurde.

Ihm wurde schlecht, als er lauschte wie das Messer immer wieder in den Körper der jungen Frau getrieben wurde und als er schließlich hören konnte, wie ihr Körper zu Boden fiel, zuckte er leicht zusammen ...

Widerlich ...

Ekelerregend ...

Völlig sinnlos ...

„Nun, mein Lieber? Was ist mit dir? Es gibt noch genug weitere Verräter, die lieber ihr Leben lassen wollen, als mir zu folgen. Möchtest du auch einmal?", wurde Snape gefragt und hob darauf den Kopf. Der leblose Körper wurde gerade von einem maskierten Todesser hinausgeschafft. Was sollte er jetzt tun? Er konnte doch nicht eine unschuldige junge Frau töten? Ein Mensch, der nichts verbrochen hatte, außer zur falschen Zeit am falschen Ort zu sein und dessen Eltern wahrscheinlich Muggel waren.

„Was ist? Langweilen dich unsere Auserwählten auch? Hättest du lieber etwas ganz besonderes? Soll ich dir ein Geschenk machen, Severus?", wurde Snape gefragt und die Augen des Dunklen Lords verrieten bereits, dass es sich bei diesem Geschenk nicht um einen Strauß Blumen handeln würde.

Er kam ein paar Schritte näher und betrachtete mit herablassendem Blick die Blutspur, die die namenlose tote Frau am Boden hinterlassen hatte. Wie leid es ihm tat, dass sie so sterben musste ...

„Mylord, verzeiht mir die Kritik, aber mit einem Imperius schaffen es selbst meine Schüler im dritten Jahr, jemanden zu zwingen, sich zu töten. Das ist keine Kunst", sagte Snape und deutete dabei ein höhnisches Lächeln an, auch wenn ihm absolut nicht danach war.

Er erntete dafür ein schauriges Lachen. „So? Dann behauptest du also, du könntest es schaffen, einen Menschen dazu zu bringen, freiwillig für dich in den Tod zu gehen? Hältst du die Menschen für so dumm?", fragte Voldemort, erheitert über die Herausforderung seines Vertrauten und Beraters.

Die umstehenden Todesser stimmten in das Lachen mit ein, was Snape die Augenbrauen heben und einen überheblichen Ausdruck aufsetzen ließ.

„Nun, Mylord, uns ist allen bekannt, dass die Menschen zu äußerster Dummheit neigen ... vor allem, wenn sie im Sinne der Liebe und der Selbstlosigkeit handeln. Ihr habt es bereits mehrfach erleben dürfen. Wie gerne werfen sie sich vor ihre Liebsten, um diese mit dem Einsatz ihres eigenen Lebens zu retten." Wieder gab es leises Lachen unter den Zuhörern.

„Ich bin überzeugt, es wäre ein Leichtes, Gefühle und Emotionen so zu beeinflussen, dass ein Mensch ohne Zögern für mich in den Tod geht. Freiwillig, und er wird es gern tun, um Euch, Mylord, eine Ehre zu erweisen", behauptete Snape und hätte sich am liebsten geohrfeigt. Zum zweiten Mal an diesem Abend. Fiel ihm denn heute nichts Vernünftiges ein?

Was redete er da nur für einen Mist?!

„Das hört sich für mich nach einer Wette an, mein Lieber. Bist du dir sicher, dass du mich herausfordern möchtest?", fragte Voldemort und lächelte dabei diabolisch.

„Wenn Ihr mir diesen Versuch gewährt, Mylord."

„Ihr habt es gehört! Bringt mir noch ein paar dieser unwürdigen Spielzeuge herein! Aber nur die Härtefälle! Ich möchte, dass es richtig schwer wird. Wir wollen uns doch amüsieren", rief Voldemort und sofort entfernten sich ein paar der Todesser, um seinem Befehl Folge zu leisten.

Snape wusste, dass sie sich in die Kerker begaben, wo noch vereinzelte Hexen und Zauberer auf ihren Tod warteten. An Gefangenen und Geiseln mangelte es nie. Wie auch, wenn eines der größten Vergehen schon die falsche Abstammung war?

Was jetzt geschehen würde, war für ihn eine der Aufgaben, die er schon hunderte Male hatte erledigen müssen und die er noch immer hasste. Jemanden aussuchen. Er war sich im Klaren darüber, welche Konsequenzen seine Handlung haben würde. Er hatte nun über Leben und Tod dieser armen Kreaturen zu entscheiden.

Voldemort begab sich zurück auf seinen Platz und beobachtete äußert interessiert, wie seine maskierten Anhänger ein paar ziemlich mitgenommen wirkende Gestalten in den Saal zerrten. Sie wurden aufgereiht und zu Boden geworfen, wie man es aus lange vergangenen Zeiten von den Sklavenmärkten kannte.

„Wähle eine von ihnen!", befahl er und Snape schluckte, bevor er den Blick hob und sich mit möglichst wenig Emotion die Gesichter dieser bemitleidenswerten Wesen ansah. Voldemort hatte ihm ausschließlich Frauen zur Auswahl gegeben. Ob ihm dies die Entscheidung erleichterte, konnte er noch nicht sagen. Wohl eher nicht. Wäre es eine Frau unter lauter Männern gewesen, vermutlich hätte er sie gewählt. Doch so ...

Er wählte eine und schickte die anderen damit in den Tod ...

Wählte er keine, starben sie alle ...

Würde der Dunkle Lord auf das Einhalten der Wette bestehen, würde die Ausgewählte sowieso sterben ...

Doch welche sollte - zumindest vorübergehend - leben und welche nicht?

Nach welchem Prinzip sollte er wählen?

Die Schwächste? Sie würde sicher sterben ...

Die Stärkste? Unmöglich, so seine Wette zu gewinnen ...

Er trat näher und betrachtete die Gestalten, die vor ihm am Boden knieten. Es war vollkommen ruhig im Saal und er konnte spüren, wie der Blick des Dunklen Lords ihm aufmerksam folgte.

Sie wirkten alle so, als hätten sie es verdient, von ihm gerettet zu werden, doch was sollte er nur tun? Kneifen? Er konnte dieses Spielchen nicht noch weiter treiben, ohne dass es auffällig wurde.

Seine Tarnung durfte nicht auffliegen. Weder durch zu viel Mitgefühl, noch durch Zögern. Ihm war klar, dass er jetzt schnell wählen musste. „Was ist?", fragte Voldemort ungeduldig und als Snape kurz einen Blick zu ihm rüber warf, bemerkte er, dass der Dunkle Lord ihn misstrauisch beäugte. Die Zeit lief. Sein Herr wartete nicht gerne.

„Ich bin noch nicht sicher, welche dieser ekelhaften Gestalten für meine Zwecke brauchbar ist ...", log er deshalb.

Die Wahl fiel ihm schwer ...

Er blieb schließlich stehen und Augen hefteten sich an eine junge Frau, deren Anblick ihm fast augenblicklich einen Stich versetzte. So jung und nach ihrem Aussehen zu urteilen, bereits durch die Hölle gegangen ...

Ihm schoss für einen Moment das Gesicht einer alten, sehr jung verstorbenen Freundin durch den Kopf. Auch sie hatte grausames über sich ergehen lassen müssen. Er vertrieb die Bilder von damals blitzschnell. Das hier war nicht SIE. Er durfte sich das nicht einreden. Keine Emotionen ...

Sie war es nicht ...

Doch sein Herz schien bereits entschieden zu haben ...

„Du hast gewählt?"

Snape zeigte ohne ein weiteres Wort auf die am Boden zusammengesunkene Gestalt, bevor er sich umdrehte und wieder seinen Platz neben dem Dunklen Lord einnahm.

„Eine gute Wahl. Man sagt, sie hat sich bei ihrer Gefangennahme gewehrt wie eine Löwin", flüsterte Lucius Malfoy ihm im Vorbeigehen zu und Snape strafte dessen schmieriges Grinsen mit einem mörderischen Blick. Manchmal wollte er seinem alten Freund den Hals umdrehen für seine unangebrachten Anzüglichkeiten.

„Nun gut, ich denke wir werden unseren Spaß haben, wenn du versuchst, uns zu zeigen, wie man einen Menschen gefügig macht ohne Magie", sagte Voldemort und gab ein Zeichen Snapes 'Auswahl' auf ihr neues Schicksal vorzubereiten.

Die am Boden liegende Frau wurde umgedreht und Snape hätte fast erschrocken gekeucht, als er ihr Gesicht zum ersten Mal näher betrachten konnte. Unglaublich! Sie konnte nicht älter als viele seiner Schüler sein! Er hatte eindeutig die Jüngste unter all den Todeskandidatinnen erwischt.

Er versuchte zu verhindern, dass auch nur die kleinste Regung seiner Miene, das Chaos, das gerade in ihm herrschte, verriet. Erleichterung und Schuldgefühle befielen ihn zu gleichen Teilen. Sie würde noch sehr viel von ihrem Leben haben, wenn er es schaffte, sie einigermaßen wohlbehalten hier raus zu schaffen. Was danach geschah, wollte er sich nicht ausmalen.

Bạn đang đọc truyện trên: Truyen247.Pro