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Kapitel 20 - In dunklen Gassen

Rose' Herz dröhnte in ihren Ohren. Sie hatte das Gefühl zu ersticken, während sie sich auf wackligen Beinen durch die Dunkelheit kämpfte. Immer wieder in Hauseingänge flüchtete. Ihre Handflächen waren schweißnass.

Vorsichtig setzte die Tänzerin einen Fuß vor den anderen. Hielt die Laterne weit von sich gestreckt. Doch es glich einer lächerlichen Vorstellung, dass dieses spärliche Licht etwas gegen den undurchdringbaren Nebel und die alles verschlingende Finsternis ausrichten könnte.

Schritte näherten sich. Rose hielt zischend die Luft an. Mit steifen Fingern richtete sie die Pistole aus. Eine Laterne! Rose stieß den Atem aus und steckte die Waffe weg. Der bärtige Mann mit der abgewetzten Jacke und der löchrigen Mütze musterte die junge Frau argwöhnisch. Er umklammerte eine gut gefüllte Tüte. Sicher ein Dieb. Viele Läden waren unbeaufsichtigt. Ihre Besitzer trauten sich nicht länger auf die Straße.

Rose zwang sich zu einem aufmunternden Lächeln. "Guten Abend der Herr, bleiben Sie wohlauf." Er grüßte mit seiner kratzigen Stimme zurück, ehe er zielstrebig verschwand und sich die Tänzerin wieder alleine auf der Straße fand. Sie verfluchte sich dafür nicht nach Smith gesucht zu haben. Evane hätte sicher dafür Verständnis gehabt.

Auch wenn Smiths schweigsame Art und der missmutige Gesichtsausdruck selten heitere Gesellschaft versprachen, so fühlte Rose sich beim ihm wenigstens in Sicherheit. Ob er wohl auf mich wartet? Sie seufzte. Sicher nicht. Sie hatte ihn ja auch nicht bezahlen können. Und Smith war schon immer immun gegen den Charme schöner Dinge gewesen. Oder vielleicht hatten auch einfach die Chemikalien sein Hirn vernebelt, mit denen er die Pelze reinigte, bevor er sie den Kostümschneiderinnen brachte. Trotzdem hatte er sie jeden Tag zu Mr. Brend begleitet und auf seiner Rücktour sie wieder abgeholt.

Fröstelnd zog Rose ihren Mantel fester um sich. Ihr kam der Weg zum Präsidium unendlich lang vor. Und viel zu still. Und obwohl die Einwohner sich langsam an die fortwährende Nacht gewöhnten, wurden die Straßen Tag für Tag leerer und die Zahl der Vermissten mehr.

Scheppernd wurde eine Mülltonne umgerissen. Eine Katze fauchte. Rose rannte instinktiv los. Das ist ein Alptraum! Kaltes Pfützenwasser spritzte bei jedem Schritt. Das Klackern ihrer Absätze hallte über die Pflastersteine, während die nassen Rüschen sich kalt um ihre Beine schlangen. Panisch versuchte Rose die Waffe aus dem Holster zu ziehen. Kam schlitternd zum Stehen. Befahl ihrem Herz sich zu beruhigen. Hielt die Luft an und horchte. Was war das? Suchend blickte sich die Tänzerin um.

Ein Flüstern "Miss?" Rose schrie auf. Ein Schuss löste sich und traf zischend auf einen Pflasterstein.
"Vorsicht! Nicht schießen!" Panisch sicherte die Tänzerin die Waffe. Ihr Blick wanderte unruhig in der Dunkelheit umher. Ein heftiger Schlag auf ihre zitternden Finger. Die Pistole prallte auf den Boden. Wie ein Schraubstock umklammerte ein Arm ihre zarte Gestalt, drückte eine Hand auf ihre Lippen, während ihr gleichzeitig die Laterne entrissen wurde.

Ihre innere Stimme schrie: "Verteidige dich!" Doch Rose Beine gaben einfach nach. Der Unbekannte zog sie mit sich, drückte sie gegen eine kalte, nasse Wand. "Sie kommen." Die junge Frau konnte sich nicht erklären warum, doch die Worte schürten Vertrauen zu dem groben Unbekannten.

Drei Atemzüge. In der Dunkelheit tauchte ein schwankender Lichtschein auf. Es wurde mucksmäuschenstill. Rose hatte das Gefühl, dass die Zeit stehen blieb. Ihre Nackenhaare stellten sich auf, als ihr erst ein modriger Geruch in die Nase stieg und sie dann schlurfende Schritte vernahm. Angestrengt versuchte sie die Gestalten hinter dem Lichtkegel auszumachen. Sie waren eindeutig menschlich. Doch je dichter die Schemen kamen, desto deutlicher wurde der Gestank von Fäulnis.

Der Geruch war so unerträglich, dass Rose' Augen anfingen zu tränen. Sie presste sich dichter an die Mauer, konnte jedoch ihren Blick nicht von den Gestalten abwenden. Endlich erkannte man die Figuren deutlicher. Zwei Männer und eine Frau mit aschfahler Haut. Die Augen trübe und in die Ferne gerichtet. Trotz der Kälte trugen sie keine Mäntel, nur vergilbte Hemden, von denen sich dunkle Flecken abhoben. Komische Flecken, deren Ränder sich irgendwie bewegten.

Rose kniff die Augen zu Schlitzen zusammen in der Hoffnung klarer sehen zu können. Ein Mann passierte zuerst ihre Nische. Die Tänzerin erstarrte. Der Fremde presste seine Hand fester auf ihren Mund, drückte sich dichter an sie. Auch er erkannte.

Selbst der Rücken des Schattens war von dunklen Flecken übersäht. Dunkle Flecken, die sich als blutsaugende Würmer entpuppten. Mit ihren vollgefressenen Bäuchen sich von dem ausgedunsteten Körper fallen ließen. Beim Aufprall – ein platzendes Geräusch. Den Blick auf eitrige Fleischwunden freigaben. Rose drohte sich zu übergeben. Sie hatte genug gesehen.

Die junge Frau schloss die Augen, konzentrierte sich auf die Wärme des Fremden. Auf das wild pochende Herz. Sein Gesicht war so nah, dass seine Haare ihre Stirn kitzelten. Dunkle Strähnen und warme Augen mit sympathischen Lachfältchen. Unter anderen Umständen hätte sie sich vielleicht zu dem jungen Mann hingezogen gefühlt, doch nun war sie ihm einfach nur dankbar. Auch wenn sie sich fragte, warum er ihr unbedingt die Waffe aus der Hand hatte schlagen müssen. Die würde sie in dem Nebel nie wieder finden.

Endlich war das Schlurfen nicht mehr zu hören. Nur der Geruch zeugte von der Erscheinung. Der Fremde atmete erleichtert aus und machte einen Schritt zurück von der jungen Frau. "Entschuldigen Sie bitte diesen Übergriff. Ich wollte Sie nur so schnell wie möglich außer Gefahr bringen." Rose nickte. Die Anspannung löste sich in ihrem Körper und ihre Beine gaben nach. Der Fremde griff nach ihrem Arm und verhinderte so, dass Rose unter den Nebel tauchte und ihr Kleid vollkommen ruinierte. "Kommen Sie."

Der Mann führte die Tänzerin in eine beleuchtete Straße - die Hauptstraße vor dem Rathaus, rechts neben dem Polizeipräsidium. Endlich beruhigte sich Rose' Puls. Sie spürte, wie die Tränen an ihren Wangen hinunterliefen. Sie war zum ersten Mal alleine in der Dunkelheit unterwegs gewesen und beinahe daran zerbrochen. Wie konnte Evane sich nur so leichtfertig durch die Stadt bewegen?

Nun im Schein der Laternen erkannte Rose den jungen Mann besser. "Doyle", entfuhr es ihr. Oh bei den Heiligen, Evane hätte mich gesteinigt, wenn ich ihn erschossen hätte! Der Arzt runzelte die Stirn, als er sein Gedächtnis nach Informationen durchforstete, jedoch die Tänzerin für ihn eine Fremde blieb. "Mein Name ist Rose Glassburry. Ich komme im Auftrag von Mr. Luke Brend", erklärte die junge Frau, während sie einen kleinen Knicks andeutete.

Die haselnussfarbenen Augen des Polizisten weiteten sich, doch wie er das Gesicht zu einem gezwungenen Lächeln verzog, irritierten Rose. "Es freut mich Sie kennenzulernen, Mr. Glassburry. Ich meine mich zu erinnern, dass Sie öfter zu Gast bei Mr. Graham bei uns in der Hauptstation waren, richtig? Wobei kann ich behilflich sein?"
"Können wir irgendwo ungestört sprechen?" Doyle nickte und führte sie in Richtung Präsidium. Sie betraten das Gebäude jedoch nicht durch den Haupteingang, sondern bogen in eine Seitengasse. Der Arzt schlug dort mehrfach gegen eine massive Tür ohne Schloss. Ein Polizist öffnete, musterte Rose eindringlich, ehe er den Weg frei gab.

Die Augen der Tänzerin schmerzten von all der Helligkeit, die kaum Schatten in dem leeren Flur duldete. Während sie ihre Sicht mit einer Hand schirmte, weigerte sie sich, an sich hinunter zu blicken. Sie ahnte, wie sie aussah und schämte sich für die Schlammspur, die ihr Kleid auf dem frisch gewischtem Fliesenboden hinterließ.

Doyle nahm eine Treppe nach unten, bog nach rechts und dann schloss er die Tür zu einem komisch riechenden Raum auf. Rose fand sich in einem Ensemble von unzähligen Lampen und kleinen, bunten Fläschchen über ihrem Kopf wieder. Die Wände rund um den ausladenden Schreibtisch waren mit Notizen und verschiedenen Zeichnungen tapeziert, die sich die Tänzerin lieber nicht zu genau zu Gemüte führen wollte. Ebenso ignorierte sie die Stichpunkte auf der grünen Tafel.

Der Arzt setzte in einer kleinen Kochnische einen Teekessel auf. Räumte auf einem Tisch seine Unterlagen zur Seite und platzierte zwei Tassen. "Nehmen Sie Zucker?" Rose nickte, während sie sich einen Hocker heranzog. Doyle wollte ihr helfen, doch sie winkte ab.
"Mach Sie sich bitte keine Umstände." Es war komisch Doyle zu siezen. Evane sprach immer so lebhaft von ihm, dass die Tänzerin das Gefühl hatte ihn ewig zu kennen. Außerdem konnte sie sich nicht einmal mehr an seinen Nachnamen erinnern.

Während der junge Mann Rose den Rücken zuwandte, sich auf das heiße Wasser konzentrierte, räusperte er sich. "Darf ich fragen, warum Luke nicht persönlich kommt, sondern euch schickt? Ich habe ihn schon ein paar Tage nicht mehr gesehen."
"Er ist mit dem Fall ziemlich beschäftigt."
"Zeit euch zu treffen, hat er aber wohl trotzdem." Der Satz rutschte Doyle so schnell heraus, dass er sich beschämt auf die Unterlippe biss. Den Griff um den Thekenvorsprung verstärkte.
Rose blinzelte verwundert, legte den Kopf schräg, während sie mit einem schelmischen Grinsen stichelte: "Das klingt fast so, als wärt Ihr eifersüchtig."
"Eifersüchtig?" Doyle drehte sich nach der Tänzerin um. Auf den Lippen ein ungläubiges Lachen. "Wohl kaum. Ich interessiere mich nicht für Männer. Und wenn, dann sicher nicht für blonde Schönlinge mit viel zu ebenmäßigen Gesichtszügen. Die stocksteif sind und keinen Humor besitzen."

Unwillkürlich musste Rose grinsen. Mit einer ähnlichen Argumentation hatte sie heute ebenfalls einen Gentleman aus ihren Gedanken vertrieben. Arme Evane. Oder eher armer Doyle! Er sollte wohl besser nie herausfinden, dass sein Angebeteter eine Frau in den Armen eines Gauklers ist.

Doyle kratzte sich verlegen am Kopf, und drehte sich hastig dem pfeifenden Kessel zu. Räusperte sich. "Aber kommen wir zum Geschäftlichen. Was benötigt Luke?"

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