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Kapitel 13 - Gefährlicher Tanz

So würdevoll, wie es nun mal in dem Federfummel ging, folgte Evane dem Krämer in einen prächtigen Salon. Die bunte Tapete mit dem Blütenmuster und den verspielten Samtvorhängen schienen die Freundinnen zu verspotten. Die leisen Schritte der Tänzerin hinter Evane dröhnten unheilvoll laut in ihrem Kopf. Angst vor der möglichen Gefahr für Rose. Gleichzeitig juckte die Neugierde. Wie hatte Lord Iris von ihrem Kommen erfahren?

Der Gentlemen mit dem unechten, braunen Haar, welches verräterisch nicht mit den grauen Schläfen zusammenpasste, nahm auf einem dunkelgrünen Samtpolstersofa Platz und musterte die Damen mit einem süffisanten Grinsen. Rose stellte sich neben Evane, hakte sich bei ihr unter. Ihre Muskeln waren bis zum Zerreißen angespannt.

"Lord Iris, es ist uns eine Ehre", presste Evane zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor. Zwang sich zu einem verführerischen Lächeln und klimperte mit den Wimpern. Rose neigte ehrfürchtig den Kopf.

"Nicht so förmlich die Damen." Der Krämer rieb sich die widerlichen Wurstfinger. "Wir wissen doch alle, dass Sie nicht nur zum Vergnügen hier sind." Dabei rückte er in seiner bekleckerten Nadelstreifenhose an den Rand der Garnitur und stützte die Arme auf die Knie. Bettete das Doppelkinn auf die ordentlich gefalteten Hände. "Ich täusche nur ungern so edle Damen, daher spiele ich mit offenen Karten. Der Knabe hat gesungen wie ein kleines Vögelchen."

Evane hielt die Luft an. Knabe? Welcher Knabe denn Gott verdammt? Lord Iris' Augen blitzten, als er ihre Verwirrung missdeutete. "Keine Sorge, er lebt noch. Ihr dürft euch natürlich seines Wohlbefindens versichern, ehe wir zum Geschäftlichen kommen. Evane warf einen flüchtigen Blick zu Rose. Die Tänzerin zuckte kaum merklich mit den Schultern.
"Sie sind zu gütig."
"Aber, aber", der schmierige Krämer winkte ab, "natürlich war es nicht gerade leicht meine Männer zurückzuhalten. Niemand mag solche Kanalratten, die ihre kleinen Näschen in Angelegenheiten stecken, die sie nichts angehen." Evane bekam eine Gänsehaut, als sie ahnte, was die Ursache dieses Übels war.

Lord Iris nahm einen großzügigen Schluck einer roten Flüssigkeit aus einem bauchigen Kristallglas. Strich sich die Haare zurück und fixierte dann mit den Augen Rose. "Es ist mir jedoch ein Rätsel, seit wann Madame Papillon sich in die Angelegenheiten eines Wanderzirkus einmischt. Oder wirbt sie neue Talente an?" Dabei glitt sein Blick an Evane auf und wieder ab. "Ihr könnt jedenfalls noch nicht lange in ihren Diensten stehen. Eine solche Schönheit wäre mir definitiv aufgefallen. Wenn ich fragen darf, was ist eure Begabung?"

Evane könnte kotzen, aber sie zwang sich zu einem liebreizenden, unschuldigen Lächeln.
"Ich besitze keine Knochen. Kann meinen Körper kunstvoll verbiegen." Dabei schlenderte sie auf Lord Iris zu, um den kleinen Mahagoni-Holztisch herum und ließ sich anmutig auf dem Sofa nieder. Strich sanft über den Oberschenkel des Mannes und hauchte: "Ich würde Ihnen nur zu gerne eine Privatvorstellung geben." Und dir mein Messer in den fetten Bauch rammen.

Der Krämer beleckte sich. "Ich sehe, wir verstehen uns." Legte Evane seinen Arm um die Taille. "Während ich in den Genuss eurer Kunst komme, würde eure Freundin doch sicher meine missgelaunten Angestellten ein wenig erheitern?"
"Mit dem größten Vergnügen", trällerte Rose. Das Licht des eindrucksvollen, goldenen Kronleuchters mit den schönen Verzierungen aus Diamanten spiegelte sich in dem glänzenden, schwarzen Kunsthaar und dem funkelnden Collier.

Während Lord Iris Evane aus dem Zimmer führte, zählte sie vier Männer. Warf Rose noch einen vielsagenden Blick zu, ehe sie ihre Aufmerksamkeit vollkommen dem Krämer vor sich widmete. Er wies sie in einen spärlich beleuchteten Flur und schloss die Tür zum Salon. Der Klatscher auf ihren Po verlangte Evane all ihre Willenskraft ab. Kichernd nahm sie den angebotenen Arm dankend an. Während der Mann mit seinen schwitzigen Händen immer wieder über ihre Finger fuhr, prägte Evane sich jeden Millimeter des Anwesens ein. Speicherte jeden möglichen Fluchtweg, jede erdenkliche Waffe ab.

Vor einer unscheinbaren Holztür mit einem schweren Vorhängeschloss blieben sie stehen. Grinsend beförderte Lord Iris einen prächtigen Schlüssel zu Tage und öffnete die Tür. "Mein Herr, das scheinen aber nicht

eure Privaträume zu sein", witzelte Evane kokett, während sie ihre Finger über die Schulter des kleinen Mannes wandern ließ. In seinen Augen blitzte etwas schalkhaftes und Evane schluckte. Was hast du vor?

Von einem Haken nahm der Krämer eine einfache Öllampe und führte Evane eine schlichte Holztreppe hinunter. Es war keine Hexenkunst zu erahnen, dass sie das Kellergewölbe ansteuerten. Der modrige Geruch abgestandener Luft vermischte sich mit dem würzigen Aroma eines undichten Weinfasses. Unter dem flackernden Lichterschein hatten die hohen Räume mit den schweren Balken etwas Gespenstisches an sich.

Großer Gott! Evane sah sich plötzlich einer winzigen Zelle gegenüber. Sie nahm die Bewegung eines Schattens wahr. "Ich habe euch doch versprochen, dass er noch lebt", dröhnte die tiefe Stimme des Krämers. Evane starrte in das fassungslose, mit Wunden übersäte Gesicht eines nichtsnutzigen Alchemisten. "C-Castor?"
"Was machst du denn hier?"
"Das Gleiche könnte ich dich fragen?", zischte die junge Frau.
"Aber, aber. Wir wollen doch keinen Streit zwischen Verliebten", schlichtete Lord Iris die erhitzten Gemüter und an Evane gewandt: "Wie Ihr seht, ich habe Wort gehalten. Er ist quicklebendig."

Der Krämer rückte sich einen für sein Gewicht viel zu zerbrechlich wirkenden Holzstuhl heran. "Und nun freue ich mich auf eure Darbietung, Teuerste. Der Zuschauer wird euch doch sicherlich nicht stören oder? Ich finde ja, das gibt der Sache erst die richtige Würze."
"Darbietung?", wiederholte Castor ungläubig. Evane zwang sich den Alchemisten zu ignorieren und warf dem Krämer ein vielversprechendes Lächeln zu, während sie in eine ehrfürchtige Verbeugung überging. Ihr Herz bis zum Himmel schlug.

Mit zitternden Fingern öffnete Evane den Verschluss der Armbänder, öffnete das Halsband und legte den Umhang sorgfältig über einen Balken. Sie zwang ihre Atmung sich zu beruhigen, während sie sich die Haare zurückstrich, das ganze Ausmaß des tiefen Ausschnittes offenbarte. Der Krämer setzte sich voller Vorfreude noch etwas breitbeiniger hin.

Mit schwingenden Hüften umkreiste Evane den Mann, fuhr mit der Hand um seinen Hals und ließ sich wie in Zeitlupe auf seinem Schoß nieder. Spürte die Härte unter sich. Sie blickte direkt in Castor's zu Schlitzen verengte Augen. Bildete sie es sich bloß ein oder wurde der Alchemist beinahe von einer absoluten Finsternis verschluckt? "Sie mich an, mein Täubchen", gurrte Lord Iris. Evane wandte sich dem Krämer wieder zu.

"Ich bin nicht euer Täubchen", hauchte sie, während sie sich von seinem Schoß erhob und mit der linken Hand den obersten Knopf seines Hemdes öffnete. Den Hals vollständig freilegte. "Ich bin dein schlimmster Alptraum!" Mit einem ruckartigen Kick gegen die Brust, stieß Evane den Krämer zurück. Der Stuhl kippte. Kräftig zog Evane an der hauchdünnen, reißfesten Schnur. Mit entsetztem Gesicht fraßen sich die dicken Finger des Mannes unter die Haut seines Halses, versuchten das Ding zu greifen, das ihm den Atem abschnürte, während sich gleichzeitig die Spitze von Evane's Absatzschuh in die Brust des totgeweihten Krämers bohrte.

Lord Iris' Augen traten hervor, der Mund öffnete und schloss sich immer wieder wie das Maul eines Karpfens. Evane zog noch immer an der Schnur, als die Arme schlaff hinunterhingen. Sie zog immer noch daran, als Castor beruhigend seine Hand um ihre schlo und Finger für Finger löste. "Er ist tot." Evane sackte leicht nach hinten. Sie hatte es wieder getan. Es war das eine jemandem eine Kugel durch den Kopf zu jagen. Aber jemanden mit den bloßen Händen zu ermorden, das Gewicht zu spüren, dem Todeskampf direkt ins Gesicht zu gucken, das war etwas vollkommen anderes.

"Lass uns von hier verschwinden." Benommen starrte Evane den Alchemisten an. Dann fiel ihr Blick auf die offene Zelle. "Wie bist du da rausgekommen?"
"Nun ja, sagen wir, jeder hat so seine Talente." Evane ertappte Castor, wie er sie von oben bis unten musterte. Sie spürte, wie ihre Wangen sich rot färbten.
"W-Wir müssen Rose helfen!" Eilig stapfte Evane los, versuchte die Gedanken an das Geschehene abzuschütteln. "Und wie bist du hier überhaupt hineingeraten?"
"Lange Geschichte, erzähl ich dir später."

Auf leisen Sohlen schlichen die beiden zurück auf den endlos langen Flur. Es waren weder Bedienstete, noch ein Wächter zu sehen. Evane schluckte. Sie wollte so schnell wie möglich diesen Ort des Grauens verlassen. Ein schmerzverzerrter Schrei hallte von den Wänden. Das Paar rannte los, stürmte den Salon.

Ein Wächter krümmte sich vor Schmerzen auf dem Boden. Eine Blutlache bildete sich aus der klaffenden Wunde in seinem Bauch. Der Idiot hatte das Messer herausgezogen. Verblutete mit Sicherheit in den nächsten Minuten. Ein Muskelberg flog über die Couch. Klirrend rutschte die Waffe über den Marmorboden. Evane stürzte sich intuitiv auf den Revolver, während Rose den zweiten Schläger mit gezielten Schlägen auf seine Organe zum Fall brachte.

Der ohrenbetäubende Lärm von zwei Schüssen übertönte die Kampfgeräusche. "Leg ihn schlafen", befahl Evane. Doch Rose schüttelte mit dem Kopf.
"Er atmet nicht mehr."
"Was?" Evane stürmte zu ihr, besah sich den Mann. Ein ätzender Geruch lag in der Luft. "Eine Giftkapsel?"
"Entschuldige, ich habe nicht aufgepasst."
"Kein Problem, die hätten eh nicht geplaudert." Evane's Kopf pochte und das Atmen fiel ihr schwer. Wie konnte das hier nur so katastrophal schieflaufen? "Castor, hast du was über weitere Gefangene gehört?"
Der Alchemist verstand endlich. "Gefangene? Deine vermissten Kolleginnen?" Rose nickte. "So schließt sich also der Kreis. Aber nein, tut mir leid. Ich war da unten allein."

Evane seufzte. Verschränkte nachdenklich die Arme. "Es hilft wohl nichts, wir müssen zügig das Anwesen durchsuchen."
"Wir würden nichts finden." Verständnislos starrten die Damen Castor an. Er zuckte mit den Schultern. "Habt ihr geglaubt, ich habe den ganzen Tag da unten in meiner Zelle gehockt und Däumchen gedreht? Ich bin natürlich ausgebrochen, habe sein Arbeitszimmer durchsucht und selbst den Tresor geknackt. Aber es gab keinen Hinweis auf Walker oder krumme Geschäfte abgesehen vom Drogen- und Waffenhandel."

"Und warum hast du mir dann nicht geholfen?", platze es aus Evane heraus.
"Weiß nicht ganz, es war wie ein Trapezunfall. Ich war wie erstarrt und außerdem sahst du nicht gerade so aus, als bräuchtest du Hilfe. Ganz im Gegenteil." Evane war fassungslos.
"Du elendiger Nichtsnutz! Dann vollbring mal wenigstens eine hilfreiche Tat und zünde dieses verdammte Haus an! Wir verschwinden hier."

Castor hätte am liebsten erwidert: "Wer von uns beiden, hat den Typen denn einfach umgebracht, statt ihn gefangen zu nehmen und zu befragen?" Doch er ahnte, dass er dieses Thema lieber nicht ansprechen sollte. Rose räusperte sich. Sie zeichnete mit einem Füllfederhalter auf einer herausgerissenen Buchseite ein Symbol. "Eine Spur haben wir." Dabei hielt sie das Papier in die Luft.

Zusehen waren drei Ringe, an denen Sterne hinunterhingen.
"Was ist das?"
"Offenbar der Eintrittsstempel eines Zirkus. Die Wächter haben davon gesprochen, dass dort wundersame Dinge geschehen und sie mich hinbringen würden, wenn ich kooperiere."

Evane's Blick wanderte zu Castor, der aufmerksam den Worten der Tänzerin lauschte. Walker war nicht der Einzige, der auf mysteriöse Art und Weise zu Beginn dieses Alptraumes aufgetaucht war. "Das ist das Symbol des Wanderzirkus", erklärte der Alchemist mit ruhiger Stimme.

Kann das noch Zufall sein?

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