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Kapitel 11 - Goldene Kugel

Sofort umfing Castor die Schwere der Dunkelheit. Der Nebel, der einen zu ersticken drohte. In der Luft lag der Geruch von Angst und Schweiß. Dicht aneinander drängten sich die beunruhigten Gutbürger. Droschen auf die hilflosen Beamten mit ihren Worten ein. Castor machte sich nicht die Mühe sein Handeln großartig zu verbergen. Spürte die hasserfüllten Augen in seinem Nacken. Ungeachtet dessen tauchte er in die Häuserwand des Polizeipräsidiums ein, wurde zu einem Schatten. Sein schwarzes Abbild wanderte an dem Mauerwerk entlang und löste sich in der kleinen Seitengasse.

Castor schüttelte sich wie ein nasser Hund. Er hasste das Gefühl seinen Körper aufzulösen. Die Taubheit danach. Doch der Nebel pulsierte, schien auf seine Alchemie zu reagieren. Ihn abzutasten. Castor schnalzte mit der Zunge und schickte eine Druckwelle aus. Wie ein geschlagenes Tier wichen die Schwaden zurück. Zufrieden schob der Artist die Hände in die Hosentaschen. Unter seinem Blick erloschen die flimmernden Straßenlaternen. Im Dunkeln waren die unsichtbaren Wegweiser viel leichter zu erkennen.

Wie ein Angeschossener eine Blutspur hinter sich herzieht, hinterließ die Alchemie einen unverkennbaren Fingerabdruck. Blieben sie für die Ahnungslosen verborgen, leuchteten sie für Castor wie bunte Lichter in der Finsternis. Und der Stadtteil vor ihm erstrahlte in den leuchtendsten Farben wie ein fluoreszierender Pilz in der Dunkelheit.

Castor spazierte pfeifend durch die leeren Straßen. Hungrige Schatten schwammen im großen Bogen an ihm vorbei. Er war nicht ihr Ziel. Der Schausteller ertappte sich dabei, wie er geistesabwesend über die Nebeloberfläche strich. Die prickelnde Resonanz ihm eine Gänsehaut verpasste. Er genoss die Stille, die mit Alchemie verpestete Luft. Den kleinen erstickten Laut, wenn die nächste Kerze erlosch. Flüchtet, Fürchtet - Versteckt euch und kommt nie wieder herausgekrochen aus euren Löchern!

Der Artist machte einen Satz nach vorn. Schnipste. Feuerwände erhoben sich und schlugen über seinem Kopf zusammen. Brachen auseinander in einem glühenden Funkenregen. Castor drehte sich um die eigene Achse, wurde eingehüllt von den tanzenden Lichtpartikeln. Er schickte sie wie eine Welle nach vorne. Verdrängte den Nebel. Spürte die verstohlenen Blicke der Ahnungslosen. Die Augenpaare in der Dunkelheit, die neugierig das Farbenspiel beobachteten.

Castor grinste. Ließ sein Feuer in Säulen um sich drehen, während er tanzend von Pflasterstein zu Pflasterstein hüpfte. Aus vollem Herzen lachte. Er war nicht hier um sie zu retten. Er war nicht hier um sie zu erheitern. Welch Ironie! Die Jäger wurden zu Gejagten.

Die Ahnung einer freudigen Musik drang an Castor's Ohr. Riss ihn aus der berauschenden Zurschaustellung seiner eigenen Freiheit. Er hatte gefunden, wonach er suchte. Ein rot erleuchtetes Tor pries den Eingang zu einem Viertel voller Sünde und Versuchungen.

Obgleich dem Horrorszenario einer immerwährenden Nacht und umherwandernden blutrünstigen Kreaturen, tummelten sich hier in den Straßen die Reichen und Schönen. Verbargen ihre Identitäten hinter bunten Masken. Und zwischen ihnen lief seine Familie – die Alchemisten. Wetteiferten miteinander. Tranken und sangen. Der Lärm war ohrenbetäubend.

Castor steuerte die erstbeste Kneipschenke an. Einladende Laternen priesen das einfache Mauerwerk, aus dem eine erheiternde Melodie drang. Der beißende Geruch von Zigarren und eine berauschende Süße hingen in der Luft. Die ausgelassene Stimmung liebkoste Castor, wollte ihn verführen, doch der Artist besann sich auf seine Aufgabe. Evane würde ihm nicht verzeihen, wenn er statt mit Informationen betrunken am Pier auftauchte.

Er ignorierte die verführerischen Blicke der vollbusigen Damen, die ihn mit ihren Fächern an ihren Tisch locken wollten. Stattdessen nahm er direkt am Tresen Platz. Öffnete den obersten Knopf seines Hemdes und krempelte die Ärmel nach oben. Der Wirt sah ihn fragend an, während er einen Bierkrug polierte - eine vertrauenserweckende Geste für die Nichtalchemisten.
"Drei Silver, bitte." Vor Castor tauchten die kleinen Gläser mit der klaren Flüssigkeit auf, in welcher funkelnde Partikel schwammen. Er kippte den Inhalt des ersten runter. Der Alkohol brannte in seiner Kehle und hinterließ ein angenehmes warmes Kribbeln.

Castor schüttelte den Kopf, als ein Mann mit hochrotem, rasiertem Schädel aus vollem Halse lachte. "Wie hält Walker das bloß aus?" Der Wirt zog fragend eine Augenbraue hoch. "Die letzte Schicht mit ihm", dabei deutete der Alchemist auf den bulligen Typen, "hat mir vollkommen ausgereicht." Gib mir einen Namen.
"Irgendwas muss Peter ja können, sonst hätte Walker ihn wohl schon lange rausgeschmissen. Das musst du erstmal schaffen, Jüngchen." Dabei deutete der grauhaarige Mann auf Castor's leeren, vernarbten Unterarm. Der Schausteller unterdrückte ein zufriedenes Grinsen.

"Ich gehöre niemandem."
"Zwischen Eigentum und Zugehörigkeit besteht ein großer Unterschied. Aber solange du dich weigerst Walkers Zeichen zu tragen, kommt ihr wohl nicht ins Geschäft." Castor zuckte mit den Schultern.
"Das werden wir wohl noch sehen." Der Artist kippte die zwei weiteren Gläser hinunter, ließ ein paar Münzen rüber wandern und steuerte auf den sturzbetrunkenen Vollidioten zu.

"Peter, wir müssen los. Walker will uns sehen." Der schweinsgesichtige Mann beäugte Castor aus winzigen Augen.
"Wer bist'e du?", lallte er den Satz hinunter, welcher in einem hohen Glucksen endete.
"Ich wiederhole. W-A-L-K-E-R will uns sehen. Jetzt!" Hm, vielleicht hätte ich mir doch einen weniger vollen Weggefährten suchen sollen?

Grummelnd griff der Mann nach seiner Schirmmütze und hievte sich auf. Wankte, sodass Castor befürchtete, er würde direkt vorne überkippen. Doch die kurzen Beinchen trugen ihren Herren. Und so bugsierte der Artist den Volltrunkenen an die frische Luft. "Komm mein Freund, wir sollten ihn nicht länger warten lassen."
"Wo isser denn überhaupt?" Na toll. Schöner Fehlgriff.
"Wo wohl? Beim Treffpunkt?" Der Trunkenbold sah ihn so fragend an, dass Castor befürchtete er würde gleich ohnmächtig werden und hier auf der überfüllten Straße seinen Rausch ausschlafen. "Weißt du was? Vergiss es, ich gehe alleine hin." Damit drehte der Alchemist ihm den Rücken zu und stapfte davon.
"Wart auf mich!" Auch das noch.

Während Castor sich nur langsam durch die bunte Masse geschoben bekam, folgte ihm Peter ohne große Anstrengung. Viel zu angewidert wichen ihm die Menschen aus. "Wie heißt noch gleich?" Der Artist ignorierte die Frage. Er fühlte sich beobachtet und das konnte nichts Gutes bedeuten. Sein Blick wanderte suchend umher. Schänken reihten sich an Freuden- und Spielhäuser. Lockten voller Versuchungen mit dem gedimmten Licht und den aufregenden Damen in ihren funkelnden Kostümen. Ein Spiel aus Licht und Schatten. Einen besseren Ort für eine heimliche Observation gab es nicht.

Der Alchemist schnalzte genervt mit der Zunge, als ihm etwas Entscheidendes auffiel. Peter war plötzlich verdammt still. Castor presste die Lippen aufeinander. Nicht Walker, aber definitiv keine Freunde. Er schenkte den zwei Männern hinter sich ein breites Grinsen. "Einen schönen Tag, den Herren. Was kann ich für Sie tun?"

Die Gestalten stachen förmlich aufgrund ihrer schlichten, schwarzen Kleidung aus der bunten Masse hervor. Ihre düsteren Gesichter zeugten von einem freudlosen Leben, die behandschuhten Hände für eine Vorliebe für Gewalt. Castor ließ sich nicht beeindrucken. Die Luft pulsierte aufgeladen voller Alchemie. Wir sind in meinem Element.

Ohne ein Wort deutete Besonders Grummelig auf das nächstgelegene Spielhaus. Castor ließ sich nicht bitten und steuerte auf die schaurige Schalunke zu. Besonders Grummlig und Besonders Hässlich bauten sich jeweils zu seiner Linken und Rechten auf. Als würde der Alchemist an Flucht denken! Schließlich hatte sein Plan nicht besser laufen können. Statt sich mit den kleinen Boten zu ärgern, hatte er nun direkt Walker's Schläger an der Angel.

Die Doppeltür schwang auf. Dicker Zigarrenqualm erschwerte die Sicht, doch das freudige Kichern und helle Münzenklirren erzählten von aufregenden Karten, Würfeln und Tricksern. Castor hätte sich nur zu gerne an einen der vollen Tische gesetzt. Sein Glück herausgefordert. Er hatte noch nie den Reiz hinter dem Betrügen verstanden. Was würde es ihm bringen seine Macht für einen kläglichen Sieg zu nutzen? Wie ein Hungriger beobachtete er die von Hand zu Hand wandernden Karten.

Besonders Hässlich stieß den Alchemisten nach vorne in Richtung einer schlichten Treppe. "Ja ja, ich geh schon." Natürlich hatten ihn die Männer nicht zum Glücksspiel hereinbugsiert. Gelassen schlenderte Castor an den elegant gekleideten Herren und Damen vorbei. Zwinkerte einer rassigen Schönheit zu, eher er die Stufen nach oben erklomm. Der Artist strich sich die braunen Haare zurück und richtete seinen Kragen. Drehte sich noch einmal nach den Schlägern um. Aus reglosen Gesichtern starrten sie zu ihm von dem Fußende der Treppe aus empor.

Castor seufzte. Die einfache Holztür schwang auf und er erwartete Walker's selbstgefällige Visage. Die Kugel traf ihn vollkommen unvorbereitet.

So, dieses Mal halbwegs pünktlich ;)

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