Angriff
„Mister Potter - was tun sie denn hier?!" McGonagall blieb erschrocken stehen und starrte den Gryffindor einen Moment lang überrascht an. Dann jedoch verengten sich ihre Augen zu schlitzen. „Und was tragen Sie da um ihren Hals? Das kann doch nicht-!" Die Augen der Professorin weiteten sich geschockt, als sie die Erkenntnis traf. „Bei Merlin! Wer hat ihnen das angetan?"
„Wieso stellst du diese Frage nicht dem Schulleiter - Minerva!" Severus Stimme klang so schneidend und kalt, als wäre so eben einer seiner geliebten Kessel in die Luft geflogen. Fehlte nur noch der Satz - 10 Punkte Abzug von Gryffindor. Für fehlendes korrektes schlussfolgern.
Die stellvertretende Direktorin schlug die Hand vor den Mund. Dann schienen Severus Worte ihr Gehirn erreicht zu haben, weshalb sie sich abrupt abwandte und mit großen wütend funkelnden Augen von Cornelius Fudge zu Dumbledores sah, ebenso wie die anderen zwei Professoren. „Albus - was hat das zu bedeuten! Sag mir nicht, dass es das ist, was ich denke! Das hast du nicht getan!"
„Jetzt fang du nicht auch noch an Minerva meine Liebe. Es war ein notwendiger Schritt!"
„Not-wendig-!" Professor McGonagalls leise Stimme klang hohl. Fassungslos. Langsam schweifte ihr Blick zu Fudge, als dieser ein wütendes, „-nun, vielleicht schaffen sie es ja den Schulleiter zur Vernunft zu bringen!", dazwischenwarf. „Dann ist es also wahr! Wie konntest du-?!" Die Stimme der Verwandlungsprofessorin zitterte leicht, als sie wieder zu Albus Dumbledore sah. Doch dieser straffte nur die Schultern. „Mister Potter hat eine Aufgabe! Sobald er Tom vernichtet hat, werde ich ihm das Band-." Wurde jedoch auf einmal von grünen Flammen, die im Kamin aufloderten unterbrochen. Welcher nacheinander einen Haufen panisch gestikulierender und diskutierender Rotschöpfe ausspuckt, sowie einige andere Mitglieder des Orden des Phönix.
„Albus - was hat dein Anruf zu bedeuten?!" Molly Weasley drängte sich nach vorne und starrte den Schulleiter an, als genau in diesem Moment der nächste überaus starke Zauber auf den Schutzschild traf und das Schloss bis in die Grundmauern erschütterte.
„Was war das?" Hermine keuchte erschrocken auf, während Kingsley Shacklebolt an allen vorbei und zum Fenster hastete.
„Ich bitte dich Minerva-. Wir können uns gerne zu einem späteren Zeitpunkt über meine Entscheidungen unterhalten. Doch, wie du selber zugeben musst, gibt es derzeit bedeutend Wichtigeres." Dumbledore bedachte seine Kollegin mit einem Blick, der keinen Widerspruch zuließ. „Ich möchte, dass ihr die Schüler der oberen Jahrgangsstufen zusammenruft und sie mit uns zusammen vor das Schloss treten!"
Molly keuchte erschrocken. „Was hast du vor Albus?! Denkst du nicht, die Schüler sollten-."
„Die Jüngeren sollen in ihren Schlafsälen bleiben." Dumbledore sah von Molly Weasley zu seinen Lehrkräften. „Doch die Älteren werden uns mit Sicherheit beistehen wollen. Nur solange bis die Auroren eintreffen. Es sind genügend Professoren und Erwachsene anwesend, um trotz der Umstände ein Auge auf sie haben zu können. Je mehr Zauberstäbe, desto besser. Davon abgesehen, dass ich nicht damit rechne, dass es überhaupt zu einem Kampf kommt. Schließlich können die Schutzzauber um das Schloss nicht so einfach durchbrochen werden." Der Schulleiter richtete seinen durchdringenden Blick in Richtung Harry. „Außerdem wird unser junger Mister Potter hier, seinem Gefährten dort draußen erklären, dass es ihm gut geht und er hierbleiben wird, bis der Krieg beendet ist. Damit sollte sich die Sache schnell geklärt haben!"
„Harry Potters-", Mrs. Weasleys erstaunter Blick folgte dem des Schulleiters, währenddem es im Büro schlagartig still wurde.
„- Gefährte!" Charlie's Blick aus weit aufgerissenen Augen klebte förmlich auf Harry, der nun einen trotzigen Blick aufsetzte und näher an Severus herantrat.
„Bei Merlin - nein!" Charlie's gehauchte Worte waren kaum hörbar, doch Harrys Augen trafen die des Drachenzähmers, welcher ihn weiterhin entsetzt und fassungslos anstarrte. Und das nicht, wegen des Angriffs, wie Harry vermutete. Nein, denn ihm war klar, dass dem zweitältesten Weasley Sohn wohl eben die Tragweite seines Handelns bewusst wurde und wusste, was er ihm damit angetan hatte. Und nicht nur ihm. Wäre die Lage nicht so ernst, hätte er über den Gesichtsausdruck des Drachenzähmers geschmunzelt.
„Ja, Mister Potter hat wohl gemeint, sich während seiner Abwesenheit an ein magisches Wesen binden zu müssen. Wir haben es dort draußen derzeit nicht mit Voldemort zu tun."
Harrys trotziger Blick schweift von Charlie, über seine ehemaligen Freunde, die ihn mit einem regelrecht verachtenden Blick straften - doch das störte ihn nicht mehr, über die restlichen Weasleys und den Ordensmitgliedern. Und blieb schließlich an den durchdringenden kalten Augen des Schulleiters hängen. Nur am Rande bekam er mit, wie Fudge so etwas wie, ‚Auroren?! Ich habe ihnen erklärt, was passiert, wenn ich die Auroren rufe! Krieg - ein weiterer! Gegen verdammte Blutsauger!', in den Raum warf und sich versuchte Gehör zu verschaffen. Vergeblich!
Harry rekte sein Kinn leicht nach oben und erwiderte den triumphierenden Blick seines ehemaligen Mentors, für den er nicht mehr als Verachtung empfand und schenkte ihm ein kleines Lächeln, während seine Avada Kedavra grünen Seen Bände sprachen. „Das werde ich nicht!" Dumbledores Augen verengten sich, währenddem die anderen Anwesenden gänzlich verschieden auf diese Aussage reagierten. Doch er achtete nicht auf Sie.
„Was soll das heißen?!"
Harrys Mundwinkel wanderte nach oben. Oh, der alte Bastard hatte sich sein eigenes Grab geschaufelt. „Das heißt, Professor, dass ich meinen Gefährten nicht aufhalten werde!" Ein kurzer abgehackter Laut der Belustigung entkam Harrys Mund. „Ich werde ihn nicht davon abhalten die Schutzmauern rund um Hogwarts niederzureißen. Ich bin wirklich gespannt, wie sie sich gegen meinen äußerst wütenden, 570 Jahre alten Vampirfürsten schlagen.
Ich werde nicht mehr kämpfen! Gegen niemanden! Es ist nicht mein Kampf!" Harry gluckste unterdrückt. Er hatte nichts mehr zu verlieren. „Und soweit ich weiß, ist Voldemort nicht so lebensmüde sich mit den Vampirclans anzulegen. Davon abgesehen, dass er für die dunklen Wesen kämpft - nicht wahr! Ich lehne mich jetzt mal aus dem Fenster und behaupte, dass er mich nicht mehr als Bedrohung sieht!"
„Es ist deine verdammte Pflicht zu kämpfen-! Was fällt dir ein den Professor so anzugehen - duu! Wie kannst du nur daran denken-!" Hermine trat keifend einen Schritt nach vorne.
„Nur gut, das es nicht deine Entscheidung ist mein Junge. Severus-!" Der weißbärtige Zauberer sah mit einem strengen Blick zu seinem Tränkemeister, der bis eben die Wortgefechte mit stoischer Miene ertragen hatte und nun den Kopf in die Richtung des Grünäugigen wandte. Für ein paar Sekunden sahen sie sich an, dann blitzte Entschlossenheit in den Augen des Älteren auf und der raunte kaum hörbar. „Lauf Potter - jetzt!"
Was sich Harry kein zweites Mal sagen ließ - und das nicht nur wegen des Bunds. Langsam ging er drei Schritte zurück. Dann drehte er sich mit einem Mal um, hastete die letzten Meter zur Tür, riss sie auf und eilte aus dem Büro, ohne sich noch einmal umzudrehen oder dem immer lauter werdenden Stimmengewirr hinter sich Beachtung zu schenken. Er wollte nur weg. Raus aus dem Schloss und zu Daromir.
Wie als wäre der Tod höchstpersönlich hinter ihm her - oder Dumbledore, was dieser mit Sicherheit war, rannte er, so schnell ihn seine Beine trugen, durch die langen Flure in Richtung des Ausgangs, der zur großen Steinbrücke führte. Die aufgebrachten Rufe der unzähligen Gemälde dabei ebenso ignorierend, wie das Stechen in seiner Seite, welches nach einer Weile einsetzte. Doch er wagte es nicht, langsamer zu werden. Sein Atem ging nur noch stoßweise und sein Hals brannte wie verrückt. Was ihn jedoch nicht davon abhielt glücklich aufzulachen, als er nach einer gefühlten Ewigkeit die Tür endlich erreicht hatte und hinaus stürmte. Darauf hoffend, dass seinem Gefährten die wenigen Minuten reichen würden, die seit dem ersten Angriff verstrichen waren.
Weit kam er allerdings nicht mehr, als ihn aus heiterem Himmel ein Beinklammerfluch traf, der ihn unsanft zu Fall brachte.
Was?! Hastig versuchte er, sich wieder aufzurappeln. Drehte seinen Oberkörper und Kopf zur Seite, um sehen zu können, was hinter ihm vor sich ging. Und sah sich einem wütend dreinblickenden Albus Dumbledore gegenüber, der ganz in seine Nähe appariert war. Harry schluckte - er hatte vollkommen vergessen, dass der Schulleiter in der Lage war, innerhalb der Schutzzauber zu apparieren.
„Du dummer, nichtsnutziger Bengel! Denkst du ernsthaft, du kannst entkommen?!" Der alte Zauberer funkelte ihn noch einen Augenblick lang sichtlich um Beherrschung ringend an, dann richtete er seinen Zauberstab in Richtung Himmel und sprach einen Zauber nach dem anderen. Versuchte, mit einem sekündlich ernsteren und verbisseneren Gesichtsausdruck im Gesicht die Schutzzauber zu reparieren und neue hinzuzufügen. Während Harrys Gedanken sich überschlugen und die anderen zu ihnen ins Freie stürmten.
Doch alle Bemühungen des Schulleiters schienen nicht ernsthaft etwas zu bewirken. Die Kuppel bekam nur weiterhin fast sekündlich neue und größere Risse.
Alles geschah in so kurzer Zeit und hintereinander, dass die Ordensmitglieder und Auroren noch nicht einmal die Zeit hatten, um zu entscheiden, was sie jetzt machen sollten. Da durchbrachen die ersten Zauber urplötzlich die Kuppel, die über Hogwarts lag, und setzten sie an diesen Stellen in Brand. Zumindest sah es so aus, als würde ein Feuer an diesen Stellen immer größer werdende Löcher hinein fressen.
Fassungslose Schreie und andere schockierende Ausrufe waren hinter ihm zu hören. Doch Harry selbst konnte nicht anders als mit einem teuflischen Strahlen in den grünen Smaragden laut aufzulachen und Dumbledore anzustarren. Die Schutzzauber rund um Hogwarts waren gefallen.
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