Damian
Ich war froh, dass sich alles so schnell geklärt hatte und, dass sich hinter der Nachricht nichts schlimmes versteckte.
Die Angst war nach der ersten Nachricht so mit mir durchgegangen, dass ich die folgende erklärende Nachricht nicht mehr las.
Wir hatten gemerkt wie wichtig Ehrlichkeit war und hatten uns, nachdem wir ein paar Stunden in erotischer Atmosphäre auf dem Sofa verbracht hatten, uns entschieden, dass wir uns alles erzählen würden.
Anouk meinte, dass die mir die Wahrheit über ihr seltsames Verhalten in den letzten zwei Tagen verrät und ich würde ihr von dem Amulett erzählen, dass die Clique unbedingt wollte.
Sie wollten es sogar noch mehr, als meinen Tot, aber am liebsten wäre es ihnen natürlich, wenn sie beides miteinander verbinden könnten.
Wir waren uns einig geworden und würden uns heute Abend zusammen hinsetzen und uns alles erzählen.
Aber jetzt war erstmal das Treffen mit ihren Freunden dran. Ich freute mich schon sie kennen zu lernen. Es würde wahrscheinlich ein sehr interessantes, aber sich lustiges Treffen werden.
»Hey, ähm kannst du mir bitte kurz mein Kleid zumachen?« Anouks Stimme schallte aus ihrem Zimmer.
Ich saß schon eine Viertelstunde im Wohnzimmer und wartete auf sie. Allerdings muss ich zugeben, dass ich erstmal das Bad blockiert hatte und sie deswegen nicht rein konnte. Aus irgendwelchen Gründen hatten sich ihre Freundinnen für das Treffen einen Dresscode ausgedacht.
»Klar, ich komme.«, rief ich und machte mich auf den Weg zu ihr.
Ich öffnete die Tür und mir stockte der Atem.
Anouk trug ein enges, rotes Kleid, dass ihr nicht einmal bis zum Knie ging. Es umschmeichelte ihre Körperform perfekt und ließ ich mich schlucken. Sie sah unglaublich gut aus.
Ich ließ meinen Blick ein weiteres Mal langsam von ihren langen schönen Beinen, über ihren perfekten Hintern, bis zu ihrem Rücken und schließlich zu ihren sanften Schultern und ihrem Hinterkopf wandern.
Das Kleid stand am Rücken offen, aber es würde einen Rückenausschnitt haben.
Langsam schritt ich auf sie zu uns zog gemächlich den Reißverschluss zu. Mit meinen Fingern strich ich anschließend ruhig über ihre Schultern und küsste sie in den Nacken.
Lächelnd trat ich einen Schritt zurück.
Sie drehte sich um und mir stockte der Atem.
Sie war wunderschön.
Der Ausschnitt war relativ tief und das Kleid schmiegte unglaublich eng an ihrem Körper.
»Fuck ich glaube ich bin underdressed. Du siehst wunderschön aus Anouk.«
»Danke, du siehst aber auch echt gut aus. Die Krawatte steht dir. Kannst ruhig öfter so rumlaufen. Ich find's heiß.«
Ich musste lachen. »Was auch immer Sie wünschen, Madame.«
Da musste sie auch lachen und ich konnte nicht mehr aufhören sie verliebt anzuschauen.
Ich hielt Anouk die Tür des Cafés auf und ließ sie vor. Natürlich nicht, weil ich sie nochmals von hinten sehen wollte, sondern nur weil ich ein Gentleman war. Pff wer's glaubt, Damian. Du bist echt bescheuert. Und jetzt führst du sogar Selbstgespräche.
Ich war einfach total aufgeregt ihre Freunde zu treffen.
Wir liefen zu einem Tisch, an dem bereits drei Mädchen und zwei Typen saßen.
Sie alle waren hübsch zurecht gemacht, aber keine könnte Anouk je Konkurrenz machen. Sie war die Schönste für mich.
War einer der Kerle vielleicht Max? Oh nein. Irgendwie war es mir peinlich ihn zu treffen, obwohl er ja nicht wusste, wie ich auf seine Nachricht reagiert hatte oder, dass ich die überhaupt gelesen hatte. Vielleicht war das aber auch der Türsteher aus der Bar? Ich wusste es nicht? Zu viele andere Erinnerungen dieses Abends überschatteten ihn.
»Das sind Klara und Tobias.«, flüsterte mir Anouk zu und nickte in die Richtung des Paares, dass aufeinander auf dem Sofa saß.
Ah ok. Das waren die zwei, mit dem Kopf im Brunnen. Ich erinnerte mich an die Partygeschichte.
Bevor Anouk mir die restlichen Personen vorstellen konnte, hatte ein Mädchen uns bemerkte und stand auf. Sie kam zügig auf uns zu und umarmte Anouk.
Die beiden begrüßten sich ausgiebig und schließlich stellte Anouk uns, gerade bevor es für mich seltsam wurde nur daneben zu stehen, gegenseitig vor.
»Damian, das ist Lynn. Lynn, das ist Damian.«
»Uhh. Du bist also der mysteriöse Fremde, den Anouk uns bisher verheimlicht hat. Freut mich dich kennenzulernen.« Lynn hatte ein sympathisches Lächeln und wirkte freundlich.
Zu dritt liefen wir auf den Tisch zu und setzten uns.
»Ok Leute, das ist Damian. Wartet bitte noch auf die anderen, er will das bestimmt nicht zweimal machen.« Sie grinste mich verschwörerisch von der Seite an, bevor sie mir die anderen vorstellte.
Was? Mit was sollten sie warten? Oh nein, würde ich jetzt ausgefragt werden? Ich war nicht der perfekte Freund. Das würden sie schnell merken, auch wenn Anouk mich bisher noch mochte, würde sie sicher auf die Meinung ihrer Freunde hören.
Man Damian, jetzt reiß doch Mal zusammen. Ich rief mich zusammen und konzentrierte mich wieder auf die anderen.
Sie würden mich bestimmt akzeptieren und eigentlich war ich ja auch nicht so schlecht. Irgendwie.
»Das sind Elena, Klara, Tobias und Max. Und Lynn hast du ja gerade eben schon kennen gelernt.«
Die fünf nahmen mich herzlich im ihre Runde auf und gaben mir nie das Gefühl während des Small Talks, den wir führten, während wir warteten, außen vor zu bleiben. Es war mir zwar etwas unangenehm mich mit Max zu unterhalten, immer im Hinterkopf was ich ihm heute morgen quasi unterstellt hatte, auch wenn er es nicht wusste, aber dafür war Elena echt cool und hatte einen guten Humor.
Sie waren alle ziemlich nett, aber ich konnte mir vorstellen, dass sie auch alle eine verrückte Seite hatten.
Naja, wahrscheinlich hatte die am Ende jeder. Nicht, dass sie bei den Mädels allzu tief versteckt war, schließlich waren sie ja mit Anouk befreundet und sie hatte mir ja so manche Geschichten erzählt.
Nach einer kleinen Weile betraten noch Avery und ein anderes Mädchen, das sich mir als Holly vorstellte. Sie trug einen mintgrünen Rock und eine Bluse mitsamt Blazer. Avery trug, ein pinkes Kleid, dass ohne Probleme einer Prinzessin gehören könnte. Hinter ihnen kam noch ein Junge an dem Tisch, dessen Gesicht ich dem des Türstehers zuordnen konnte und tatsächlich wurde er mir als Sami vorgestellt. Er trug einen ziemlich gut aussehenden beigen Anzug.
Als letztes betraten noch ein Junge und ein Mädchen, händchenhaltend das Cafe.
Sie trug ein blaues Kleid und er einen schwarzen Anzug.
Anscheinend gehörte der Typ auch nicht, oder noch nicht, zur Gruppe, denn er wurde von den anderen genauso neugierig betrachtet, wie ich es wurde.
Irgendwie beruhigte es mich nicht der einzige neue zu sein, aber andererseits sah der Kerl schon ein bisschen furchteinflößend aus.
Sobald wir alle vollständig waren und bestellt hatten begann dann auch schon das Löchern.
Sie stellten mir alle mögliche Fragen und ich gab mir wirklich Mühe, sie möglichst gut und richtig zu beantworten.
Anouk saß neben mir und hielt unter dem Tisch meine Hand. Zwischendurch warf auch sie immer Mal einen Kommentar ein.
Alles in allem war es nicht so schlimm wie gedacht und ich saß tatsächlich immernoch hier. Anscheinend hatte ich den Test tatsächlich bestanden. So fühlte es sich nämlich irgendwie an. Wie ein Ersatzkennenlernen mit den Eltern. Nur halt stattdessen mit ihren Freunden. Schließlich war das mir ihrer Mutter gründlich schief gelaufen.
Dafür waren ihre Freunde aber umso netter und cooler.
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