
Anouk
Von dem Beautynachmittag würde ich sie nie und nimmer abbringen können und ich glaube, dass es mir auch ganz gut tun würde Mal etwas abzuschalten und zu entspannen.
In der letzten Zeit war einfach so viel passiert und mit zu viel Stress konnte ich noch nie gut umgehen. Ich bekam Stimmungsschwankungen oder ließ mich leichter von der Vergangenheit einholen.
Und seit ich Damian getroffen hatte, hat sich extrem viel in meinem Leben, aber auch in mir geändert. Da wäre ein entspannter Nachmittag mit Masken, Maniküre und Peelings vielleicht genau das richtige.
Mit etwas Glück würde ich ihr das Fotoshooting noch ausreden können, denn darauf hatte ich aktuell gar keine Lust. Ich wusste genau, welche Fotos sie im Kopf hatte. Und auch wenn es am Ende coole Ergebnisse geben würde, wusste ich nicht, ob ich die Fotosession genießen könnte.
Es wurde ein wundervoller Nachmittag. Wir lagen zusammen auf meiner Dachterrasse und genossen die Sonne.
Zwischendurch hatten wir uns alle so eine Tiefenreinigungsmaske aufgelegt und Damian ließ das alles tatsächlich einfach über sich ergehen. Ich hätte gedacht er würde sich irgendwie wehren, nicht das es was bringen würde, aber das Gegenteil war der Fall.
Und ich muss zugeben, dass er irgendwie schon total süß aussah, wie er da mit geschlossenen Augen lag und die Maske einwirken ließ.
Ich lag hier also auf meiner Liege und beobachtete ihn, als er plötzlich seinen Kopf langsam zu mir drehte. Er grinste mich an und ich zwinkerte ihm zu.
Ich schaute direkt in seine wunderschönen Augen, welche mich geradewegs anblickten.
Es war eigentlich nur ein schlichter Augenkontakt, und doch löste er eine Menge in mir aus.
Nach einer Weile, wie viel Zeit genau vergang wusste ich nicht, stand Avery auf und unterbrach unseren Augenkontakt.
»Leute, anschmachten könnt ihr euch später, die Einwirkzeit ist vor. Die Masken müssen runter.«
Nachdem wir unsere Gesichter gewaschen hatten und den Tisch von den anderen Masken und Peelings die wir davor bereits getragen hatten befreit hatten, holte ich meine Nagellacke aus dem Schrank.
Auf Averys Schnauben und das Augenverdrehen war ich bereits vorbereitet.
»Ich weiß genau, dass du deine auch dabei hast, also kannst du dir das auch sparen und die holen.« Ich grinste sie an.
»Jaja« grummelnd verließ sie die Terrasse um ihre eigenen zu holen.
»Darf ich dir dann deine machen?«
»Mhm was?« Ich schreckte aus meinen Gedanken und schaute zu Damian. Er grinste.
»Darf ich dir dann deine Nägel lackieren?«
»Achso, ja klar. Können wir so machen.«
»Na, was heckt ihr hier schon wieder ohne mich aus?« Avery kam wieder auf die Dachterrasse.
Letztendlich machte Damian mir wirklich meine Nägel und lackierte sie mir gelb. Nur der Ringfingernagel wurde grün. Avery sorgte dann noch dafür, dass auf meinen Daumennagel mit weiß ein Zacken drauf kam und setzte sich dann an Damians. Sie wurden orange.
Nachdem unsere Nägel fertig lackiert waren, ging Avery kurz runter um mit irgendjemanden zu telefonieren.
Wir saßen zu zweit und genossen die Ruhe, bis Damian diese plötzlich brach.
»Hast du nie irgendwie Angst, dass Avery dir einen Kerl wegschnappt?« Worauf sollte das Gespräch denn jetzt hinführen? Und außerdem. Avery mir ein Typ wegschnappen. Never ever!
»Ne, wieso sollte ich«
»Naja sie sieht ja nicht schlecht aus und äh« Damian schaute verlegen zu mir.
»Du findest sie heiß.«, lachte ich.
»Ne also ja doch sie sieht gut aus, also ne also sie ist nicht mein Typ aber andere finden sie bestimmt gut also« Oh man, deine Versuche sich herauszureden waren echt süß. Ich könnte ihm natürlich jetzt einfach die Antwort geben, die er wollte, aber es machte irgendwie Spaß ihn aufzuziehen. Also lachte ich wieder nur.
»Die Möglichkeit, dass irgendein Typ sie gut findet und sie den auch könnte doch sein. Und, dass sie dann was mit dem anfängt obwohl du mit dem zusammen bist.« Oh nein, ich verstand immer mehr worauf er hinaus wollte. Und es war zu lustig für mich.
»Worauf willst du hinaus?« Jetzt war ich gespanntm
»Naja sie hat mich vorhin in Gedanken ausgezogen und fast gesabbert. Und sie hat ja auch gesagt sie fände mich gut. Und da dachte ich ob du nicht irgendwie es doof findest wenn sie sowas über mich sagt?«
»Ach darum geht's. Da mache ich mir null Gedanken sie ist halt so.« Ich wackelte mit meinem Linken Fuß etwas.
»So?« Er wirkte verwirrt.
»Ja so. Wenn sie jemanden heiß findet hat sie kein Problem das zu sagen. Aber man sollte sich deswegen nicht einbilden sie steht auf einem. Es ist mehr nur ein Kompliment das man gut aussieht.
Und sie würde nie der besten Freundin den Freund wegschnappen. Nie.
So ist sie nicht. Sie lebt zu 100 Prozent nach der Regel, dass der Kerl der besten Freundin tabu ist.«, versuchte ich ihm einfach zu erklären. Avery war wirklich cool was sowas anging.
»Ok, das ist cool von ihr. ... Aber wenn wir jetzt bei uns bleiben, wir sind ja nicht zusammen also offiziell...« Jetzt musste ich aufpassen was ich sagte.
Ich zuckte mit den Schultern. »Das könnte man erstens ziemlich leicht ändern und zweitens, naja, muss man nicht Mal mit dem Typ zusammen sein man muss nur ein Auge auf ihn geworfen haben.
...Ich war zum Beispiel in der fünften Mal in einen Jungen verknallt.« Damian unterbrach mich mit einem Blick, als wäre es verboten, dass ich vor ihm Mal was mit jemand anderen hatte. Nicht, dass der Typ mich damals mochte oder so.
Ich warf ihm einen finsteren Blick zurück und sprach weiter. »...jedenfalls hat der sich null für mich interessiert. Aber er fand Avery ziemlich gut. Jeder wusste das und jeder hat die beiden geshippt. Und Avery hat ihm immer wenn er was versucht hat eine Abfuhr gegeben weil sie wusste dass ich ihn eigentlich mochte.«, beendete ich meine Erklärung.
»Jetzt bist du aber nicht mehr in den, oder?« Was zur Hölle? Ist das jetzt echt das Einzige, dass dem einfällt.
»Das ist das Einzige, was du dazu sagst?«
»Ja...vorerst« Oh man.
»Okeee. Ne bin ich natürlich nicht. Das ging höchstens 10 Wochen.«
»Das ist wirklich gut von ihr, dass sie ihn dann ziehen lassen hat.« Jetzt wo es anscheinend keinen imaginären Konkurrenten mehr gab, konzentrierte er sich auch wieder auf das ursprüngliche Thema.
»Jap, sie ist bei sowas ziemlich cool.«, stimmte ich ihn zu.
»Hatte sie dann danach eigentlich nochmal was mit dem?«
»Ne...ich glaube sie fand den garnicht so krass, wie die Meisten dachten.«
»Oh« Ja oh. Das waren Zeiten gewesen. Auch wenn es jetzt auch cool war, so mit Damian.
Wir verfielen wieder in ein gemeinsames Schweigen.
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