Kapitel 16 - Vergangenheit III
Ich wünsche Arodil_Schurikandie aller liebsten Glückwünsche zu ihrem heutigen Geburstag. Du bist eine treue Leserin, bleib wie du bist und freue dich auf dein nächstes Lebensjahr!
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Nachdem beide sich wieder beruhigt hatten, begann Linaew, immer noch eng an Thranduil geschmiegt, wieder zu sprechen:
„Knapp 400 Jahre hielt der Belagerungsring um Angband, doch in einer mondlosen Winternacht schickte Morgoth große Ströme von Flammen aus. Dagor Bragollach, die Schlacht des jähen Feuers, wird sie seither genannt. Morgoths Angriff war so gewaltig, dass die Ebene vor Thangorodrim danach Anfauglith genannt wurde. Der Erstickende Staub.
Angrod und Aegnor fielen in Dorthonion.
Von Glaurung angeführt, überrannten die Orks die Ebene von Lothlann und nahmen den Aglon-Pass ein. Celegorm, Curufin und meine Eltern flohen mit Enel besiegt nach Südwesten, an der Grenze Doriaths entlang und suchten zuletzt Zuflucht in Nargothrond, da König Thingol ihnen keinen Einlass in sein Reich gewährte.
Diese Schlacht war kein plötzlicher vernichtender Schlag wie die vorherigen, sondern ein andauernder Krieg, welcher den Anfang vom Ende der Reiche der Elben in Beleriand bedeutete. Noch Jahrhunderte später sprach Adar mit Grauen in den Augen davon."
Bekümmert senkte Linaew den Blick. Schweigend gedachte sie ihrem Vater, der sie so geliebt hatte, der für sie gelebt hatte, als seine geliebte Frau in Eregion verschwunden war.
„Von da an hörte der Krieg in Beleriand nie mehr ganz auf", murmelte sie. Die Elbin stieß einen leisen Seufzer aus.
„455 Jahre waren seit Enels Geburt vergangen und unter der Anleitung seines Großvaters Curufin wurde er ein gewaltiger Krieger. Großgewachsen war seine Gestalt, bedrohlich sein Schwertarm, die hellen Haare von der Sippe seiner Mutter stammend, war er schön anzusehen und das Licht Valinors brannte heiß in ihm.
Die dahinziehenden Jahre waren geprägt von Leid und Trauer und mein Herz vermag nicht, noch mehr darüber zu sagen. Doch eins sollst du noch wissen, melethron nîn", sie drehte sich ihm zu und blickte ihn mit ihren dunklen Augen ruhig an, „Mein Vater Celebrimbor stellte sich in jener Nacht, als Lúthien Tinúviel in die Hallen Nargothronds kam und um Hilfe bat, den Machenschaften seines Adars entgegen, und fortan war er auf der Seite der Söhne Fingolfins und Finarfins und entsagte dem Wahn der Silmaril.
Naneth spürte jedoch, Unheil hatte Einzug in Nargothrond gehalten und noch mehr, sie sah den Tod Enels, ihres geliebten Sohnes, voraus. Seither war ihr Herz getrübt und sie verlor die Freude an Mittelerde.
Sie sang nicht mehr und dies bekümmerte Adar sehr, liebte er sie doch wie in jenen längst vergangenen Tagen in Aman. Er verfluchte den Wahn, der ihn nicht auf ihre Warnung in Tirion hören ließ und ihr grausames Schicksal besiegelte."
Die Elbin erhob sich und ging zum Rand des Pavillons. Stumm starrte sie auf die umliegenden Bäume Düsterwalds. Der Sonnenaufgang verwandelte das Blätterdach in ein Meer aus Gold- und Rottönen.
Linaew blieb der Atem weg. „Es ist wunderschön", murmelte sie ehrfurchtsvoll.
Thranduil war zu ihr getreten und schlang seine Arme um ihren schmalen Leib. Seufzend lehnte die Elleth sich gegen seine große Gestalt und legte den Kopf gegen seine Schulter. Sie spürte seine Empfindungen und Emotionen, die er selbst kaum voneinander trennen, geschweige denn in Worte fassen konnte, über ihr Seelenband.
Plötzlich strich der kühle Atem ihres Gefährten über ihre Ohrmuschel und die Fingerkuppen berührten die weiche Haut hinter dem Ohrläppchen, als er ihre dunkle Haarflut beiseite strich und den eleganten Schwung ihres langen Nackens bewunderte. Dann senkte er den Kopf und streifte mit den Lippen sanft über die hauchzarte Haut knapp unter dem Ohr.
Die Elbin seufzte leise und schmiegte sich noch ein wenig enger an den warmen Körper. Sie wollte es. Wollte, dass Thranduil sie berührte. Wollte vergessen, was geschehen war. Und über die feine Verbindung konnte sie die gleiche Sehnsucht in ihm spüren.
Sie drehte ein wenig den Kopf, sodass er behutsam mit seinen Lippen über ihre Schläfe strich. Thranduils Hände wanderten zärtlich über ihren Hals und eine Schulter, erkundeten die Form eines Ohres, strichen liebkosend an der Kehle entlang.
Eine sanfte Wärme erfasste ihren Leib und Linaew lehnte sich in die Berührungen. Voller Vertrauen sah sie ihren Gefährten an, als dieser sich vorbeugte und sie zärtlich küsste.
Da war nur absolutes Glück, und das Gefühl eins zu sein. Ihre blauen Iriden schienen im Licht der aufgehenden Sonne zu leuchten.
Ich liebe dich, glühte in ihrem hell pulsierenden Band. Nie zuvor war es weiter geöffnet gewesen als jetzt.
„Wie Naneth es Celebrimbor geweissagt hatte", wisperte Linaew, sich in die Umarmung schmiegend, „kam an einem Herbstabend das Unheil über Nargothrond in Gestalt von Túrin, Sohn Húrin Thalions.
Denn er sprach gegen den Rat Ulmos, dem Herrn der Wasser und seinen Überbringern Arminas und Gelmir, und König Orodreth beugte sich seinem Wunsch. So kam es, dass er zur Rechten des Königs ritt, als Glaurung über Tumhalad nahte.
Und mit ihnen ritten viele Edlen aus Nargothrond. Das ganze stolze Heer der Elben schmolz an jenem Tag dahin; Orodreth fiel in der vordersten Reihe und mit ihm fiel Enel, mein Bruder, und Adar wurde schwer verwundet."
Der Schmerz ließ ihre Stimme brechen und sie verstummte gänzlich. Ihre Hände zitterten schwach, als spüre sie selbst den Verlust.
„Das Heer der Orks und der Drache standen alsbald vor den Toren Nargothronds.
Glaurung spie all sein Feuer dagegen, riss die gewaltigen Tore ein und drang unter Getöse in die Festung.
Die Yrch erschlugen all jene, die Waffen trugen, und plünderten und vernichteten die prächtigen Höhlen. Die Frauen und Mädchen jedoch wurden vor die Tore auf einer Terrasse über dem Narog zusammen getrieben, ehe man sie als Sklavinnen zu Morgoth brachte. Damit sie seinen perfiden Zuchtplänen dienlich sein würden", zischte sie scharf, ohne Thranduil anzusehen.
Zu sehr erinnerte die Vergangenheit sie an ihr eigenes Schicksal, das sie in den Höhlen des Emyn-nu-Fuin durchlitten hatte.
Schließlich sprach sie weiter: „Glaurung fegte alle Schätze und Reichtümer König Orodreths auf einen Haufen und legte sich in der innersten Halle darauf, um eine Weile zu ruhen.
Naneth erwachte aus ihrer Ohnmacht, die sie niedergestreckt hatte, als ihr Sohn getötet und ihr Gemahl tödlich verletzte wurde. Dies hatte sie vor der Gefangennahme und der Folter bewahrt. Nun aber eilte sie auf die Felder Tumhalad und suchte unter den Toten diejenigen, die sie liebte, um mit ihnen zu sterben.
Und so fand sie Enel, der erschlagen war, und zu seinen Füßen Celebrimbor, der den Leichnam seines Sohnes verteidigt hatte, damit er nicht von den Orks geschändet wurde. Enelyë stieß einen klagenden Ruf aus, verfluchte Feanor und seine Söhne für den Eid, der auch ihren geliebten Gemahl band. Das Herz war ihr schwer und silberne Tränen rannen ihre weißen Wangen herab. Dann legte sie sich zum Sterben nieder.
Doch siehe da!
Noch schlug das Herz Celebrimbors in seiner Brust. Zwar langsam, doch kräftig, und ein leiser Atemhauch umwehte sein Gesicht. Da stillte sie die Blutung mit heilendem Gesang und verband seine Wunden mit den Stoffen ihres Gewandes.
Im dichten, hohen Grün junger Farnwedel legte sie ihren Gemahl nieder und schmiegte ihren warmen Leib an den seinen. Noch immer sang sie heilende Verse und nach einer schier endlosen Weile kehre das Leben in ihren Gefährten zurück.
Groß war Celebrimbor und Enelyës Schmerz über den Tod ihres Sohnes und die Vernichtung Nargothronds, und ungesehen flohen sie unter Tränen zu Círdan auf die Insel Balar.
Sie blieben beim Fürst der Falas bis zum Untergang von Beleriand, der großen Schlacht, die das Erste Zeitalter der Welt zu Ende brachte, und Enelyë genas vom Verlust ihres Sohnes, denn sie war aus dem Stamm der Nelyar und der Schrei der Möwen und das Rauschen des Meeres schenkte ihr Frieden.
Viel hatten die Teleri von Ulmo in Valinor gelernt, und aus diesem Grund enthielt ihre Musik sowohl Trauer als auch Verzauberung.
Aber ihr Gemüt verdüsterte sich und der Glanz ihres Gesichtes war getrübt, denn bereits in jenem Jahr erfüllte eine tiefe Sehnsucht nach Valinor ihr Herz und sie wurde dem Leben in Mittelerde überdrüssig."
Eine rothaarige Elbin erschien mit einer neuen Karaffe Wein. Sie stellte ein Silbertablett mit einer erlesenen Auswahl an Früchten dazu auf die Treppenstufe und zog sich schweigend zurück.
„Um das Jahr 583 Erstes Zeitalter brach der Krieg des Zorns über die Heimstatt so vieler Elben herein. Denn das Heer der Valar rüstete sich zur Schlacht und unter ihren weißen Bannern zogen die Vanyar und zurückgebliebenen Noldor einher. Ihr Heerführer war Eonwe, und der Kampfruf seiner Trompeten erfüllte den Himmel über Beleriand.
Groß war die Schlacht am Ende des Ersten Zeitalters. Die ganze Streitmacht Morgoths wurde ins Feld geführt und der ganze Norden stand in Kriegsflammen. Doch all die Streiter halfen ihm nicht gegen die Mächte des Westens. Seine Balrogs wurden bis auf wenige vernichtet, die sich lange Zeitalter in den Wurzeln der Erde verbargen; und die ungezählten Legionen der Orks gingen unter im großen Brand.
Seine riesige Festung wurde gründlich zerstört, und diejenigen, die in seinen Verliesen gefangen gehalten worden waren, wurden frei gelassen. So vergingen die Macht und das Leid Angbands in Beleriand, doch die Welt hatte sich verändert.
Denn so heiß tobte die Schlacht, dass die nördlichen Gegenden der westlichen Welt zerrissen wurden und das Meer durch viele Spalten hereinbrach. Großer Lärm herrschte, denn Flüsse suchten sich einen neuen Lauf, Täler wurden gehoben, Berge niedergetreten und der große Sirion war nicht mehr.
Die Herren des Westens hatten obsiegt, doch das schöne Beleriand existierte nicht mehr, denn das Meer hatte es verschlungen. Morgoth wurde aus Arda verstoßen und in die Äußere Leere verbannt. Danach herrschte lange Zeit Frieden in der Welt."
Eine bleierne Stille legte sich über das Paar, das dicht aneinandergeschmiegt auf den Treppenstufen saß, die hinauf zum Pavillon führten. Tief atmete Thranduil ein, überflutet von den Erinnerungen an das Ende des Ersten Zeitalters, welches er selbst miterlebt hatte. Jedoch lenkte ihn der Duft von Wildblumen ab, berauschte ihn zusehends.
Er erkannte, dass dieser nicht durch die Lüfte getragen wurde, sondern Linaews Haut selbst ihn verströmte. Es war ihr ureigener Geruch, den Thranduil wahrnahm.
Die Elbin sah auf die großen Hände, die sie vorsichtig hielten wie einen jungen Vogel, fühlte die Wärme, die von ihnen ausging, und fühlte sich geborgen.
Die Tochter Celebrimbors schloss die Augen und lauschte auf die Geräusche des Windes um sie herum. Die Vögel umhüllten sie mit ihrem Gesang und das Rascheln, Sirren und Zirpen der Insekten untermalte die Melodie der Natur.
„Du hast einen wunderschönen Ort erschaffen", wisperte sie an seinem Mund und küsste ihn unerwartet.
Der Fürst zog ihren schmalen Leib enger an sich, bis er die sanfte Wölbung ihre Brüste spüren konnte. Sein Daumen strich zart über ihren Wangenknochen.
„Mehr", hauchte sie und stahl sich einen weiteren Kuss.
„Baw", keuchte Thranduil. „Noch bist du nicht bereit dazu." Er biss zart in ihre von Küssen geschwollene Lippe.
Einen Augenblick lang verspürte die Elbin Unmut, über Thranduils Zögern, doch schließlich beruhigte sich ihr peitschender Herzschlag, sodass ihre Stimme nicht zitterte, als sie weitersprach.
„Zusammen mit Galadriel und Celeborn, der Mittelerde nach Morgoth Fall nicht verlassen wollte, überquerten Celebrimbor und Enelyë nach dem Fall Beleriands die Ered Lindon und kamen nach Eriador. Dort hatte Gil-galad das Elbenkönigreich Lindon gegründet und unter seiner Herrschaft lebten die geflohenen Eldar zusammen.
Im Jahr 32 des Zweiten Zeitalters gebar Enelyë ihrem Gemahl eine Tochter, der sie den Namen Artanis gaben. Und für einige Jahrhunderte empfand meine Mutter wieder Freude an Mittelerde.
Dann zog es Galadriel und Celeborn weiter und mit ihnen gingen viele aus ihrem Volk. Eine Zeitlang wohnten sie in dem Land um den See Nenuial. Schließlich wurden sie als Herr und Herrin der Eldar in Eriador angesehen.
Die Jahre zogen ins Land und jene Tage am See Nenuial, in dem blutrot die Sonne unterging, waren friedliche Jahre. Es war eine schöne Kindheit, die ich dort verbrachte. Ich wurde geliebt von meiner Mutter, doch merkte ich früh, dass mein Vater sehr unter dem Verlust seines Sohnes litt, hatte er doch keinen Erben mehr, dem er sein Wissen vermachen konnte.
So versuchte ich ihm, wie es mir möglich war, den Sohn zu ersetzen. Was wiederum meine Naneth sehr bekümmerte. Sie war die Kriegstreiberei leid und sehnte sich nach dem Frieden Amans. Gebannt lauschte ich ihren Worten aus jenen vergangen Tagen in Valinor."
Linaew mied den Blick Thranduils, nachdem sie ihm offenbart hatte, mehr Kriegerin als Lady zu sein.
„Als die Herrin Galadriel spürte, dass eine neue böse Kraft in der Welt erwachte, die aus einer Quelle jenseits von Eriador und dem Nebelgebirge zu stammen schien, gingen sie und ihr Gemahl nach Osten. Sie errichteten das erste Noldor-Reich in Eregion und seine Hauptstadt wurde Ost-in-Edhil genannt.
Die Herrin erkannte von Anfang an, dass Mittelerde von den Rückständen des Bösen, die Morgoth hinterlassen hatte, nur durch einen Zusammenschluss aller freien Völker Mittelerdes gerettet werden konnte, doch noch war niemand bereit, sich ihr anzuschließen."
Die Elbin stahl sich eine Handvoll süße Beeren von der Schale und knabberte sie gedankenverloren.
„In Eregion blühte mein Vater auf, denn er war fast ebenso besessen von den Künsten wie die Zwerge, welche in Khazad-dûm lebten. Er wurde gut Freund mit Narvi und unterhielt eine enge Beziehung zu allen Zwergen in Moria.
Um den Verkehr zwischen den beiden Völkern zu erleichtern, wurde das West-Tor von Khazad-dûm erbaut. Die Elben legten eine breite Straße an, die ihre Stadt Ost-in-Edhil mit dem Tor verband.
In der Inschrift am West-Tor von Moria standen die Worte: Im Narvi hain echant: Celebrimbor o Eregion teithant i thiw hin. Ich, Narvi, machte sie. Celebrimbor von Hulsten zeichnete diese Buchstaben.
Mein Vater war unglaublich Stolz auf diese Ehrung, denn die in Stein gemeißelten Worte würden ihn um Jahrhunderte überdauern, wenn seine Zeit gekommen war, in Mandos Hallen einzugehen."
Sie schloss einen Moment lang die Augen; sammelte ihre Gedanken, während Thranduil zärtlich ihr Haar aus dem Gesicht strich.
„Sauron, Morgoths wichtigster Diener, erhielt Nachricht über die Gründung dieser gewaltigen Elbenfestung, aber größere Furcht empfand er zu jener Zeit über die beginnende Freundschaft der Númenórer mit Gil-galad.
Deshalb ließ er Eriador eine Weile unbehelligt und wählte das Land Mordor als Festung. Als er sich sicher fühlte, sandte er geheime Boten nach Eriador und begann, das Land zu unterwandern. Schließlich, um das Jahr 1200 des Zweiten Zeitalters, kam er in der schönsten Gestalt, die er ersinnen konnte, und nannte sich selbst Annatar, Herr der Geschenke.
Ich schäme mich gestehen zu müssen, dass er bei meinem Vater ein offenes Ohr fand. Denn ihm verlangte es brennend, Feanor, seinen Großvater, an Geschicklichkeit und Ruf den Rang streitig zu machen. Unter Annatars Anleitung stieg er zum Meister-Schmied auf und schuf unglaubliche Dinge.
Celebrimbor hatte vor einigen Jahren die Gwaith-i-Mírdain, das Volk der Juwelenschmiede, gegründet und hohes Ansehen war ihren Mitgliedern geschenkt. Deswegen ließ Sauron all seine Künste beim Sohn Curufins und seinen Schmied-Kameraden spielen. Bald hatte er die Gwaith-i-Mírdain unter seine Kontrolle gebracht. Sein Einfluss in der Mírdain wurde schließlich so groß, dass er sie gegen Galadriel und Celebrimbor aufwiegelte. Daraufhin rissen sie die Macht in Eregion an sich und Celebrimbor wurde ihr Herr.
Dies war der Zeitpunkt, an dem meine Mutter sich ihm entfremdete. Enelyës Gemüt verdüsterte sich erneut, und der Glanz ihres Gesichtes war nicht mehr. Bald schwand sie allmählich dahin, ebenso wie die Elben späterer Tage es auf der ganzen Welt tun würden. Sie verschwand in den Wäldern Hulstens und niemand hat sie wieder dort tanzen gesehen oder hörte ihren lieblichen Gesang in Mittelerde."
Gequält versagte Linaew die Stimme. Noch immer litt sie unter dem Verlust ihrer Mutter, auch wenn ihr früh bewusst geworden war, das Enelyë sie niemals so geliebt hatte wie Enel, ihren Bruder.
„All dies veranlasste Celebrimbor zu überdenken, was er im Namen Annatars getan hatte. Denn er war in seinem Herzen und in seiner Treue nicht verdorben, doch hielt er Sauron für den, der dieser zu sein vorgab. So schuf er unter seiner Anleitung die Ringe der Macht, doch die Drei Elbenringe schuf er alleine, und niemals legte Sauron Hand an sie.
Als der Dunkle Herrscher jedoch von der Reue und dem Aufbegehren des Meister-Schmiedes erfuhr, offenbarte sich sein Zorn. Er zog eine große Streitmacht zusammen und im Jahr 1693 rückte er durch Calenardhon vor, um in Eriador einzufallen.
Als Gil-galad, der letzte Hohe Königs der Noldor, diese Nachricht erreichte, entsandte er eine Streitmacht unter dem Halbelben Elrond. Aber dieser hatte einen weiten Weg von Lindon und er erreichte das Land zu spät.
Denn plötzlich eilte Sauron nach Norden und fiel in Eregion ein, um es mit offenen Krieg zu überziehen.
Obwohl Celeborn mit seinen Mannen einen Ausfall wagte, das Heer Saurons zurückzutreiben vermochte, und sich so mit dem Heer aus Lindon vereinigen konnte, vermochten sie nicht mehr, dahin zurückzukehren.
Saurons Heer war weit größer als die ihrigen, selbst nachdem sie sich vereinigt hatten, und so hielt er sie von Eregion fern und schloss es gleichzeitig ein.
Schließlich brachen die Orks brandschatzend und plündernd in Ost-in-Edhil ein. Sie eroberten das wichtigste Ziel Saurons: das Haus der Mírdain.
Mein Vater leistete auf den Stufen zur großen Tür verzweifelt Widerstand gegen Sauron, doch er wurde vor meinen Augen ergriffen und gefangen genommen. Ich war machtlos gegen den Ansturm der Orks, zerrissen war mein Herz zwischen dem, was meine Mutter wünschte, was aus mir würde, und dem Verlangen meines Vaters nach einem Sohn.
Ich konnte nur tatenlos zusehen, wie sie ihn folterten und erschlugen.
Voll tiefen Zorns, weil er die Drei Elbenringe nicht bekommen konnte, kehrte Sauron in die Schlacht zurück, nachdem Celebrimbor preisgab, wo die Sieben und die Neun aufbewahrt wurden.
Meines Vaters Leichnam, von Ork-Pfeilen durchbohrt und an einem Pfahl hängend, trug er vor sich her wie ein Banner."
Angband => Sindarin für ‚Eisenkerker' ist eine Festung im Nordwesten von Mittelerde.
Dagor Bragollach => Winter 455 E. Z. (J. S.) bis Frühling 456 E. Z. (J. S.)
Thangorodrim => Sindarin für ‚Berg der Tyrannei' ist ein Berg im Norden von Mittelerde.
Dorthonion => Sindarin für ‚Land der Kiefern' ist ein Plateau im Norden Beleriands.
Glaurung => Sindarin für ‚Goldener Schatten' ist der erste von Morgoths gezüchteten Drachen.
Lothlann => Die Leere und Weite, lag östlich von Ard-galen und nördlich von Maedhros' Mark.
Aglon-Pass => Sindarin für Enger Pass
Nargothrond => ist eine verborgene Höhlenfestung in West-Beleriand. Der Name bezeichnet gleichzeitig das Reich Finrod Felagunds.
Adar => Vater
melethron nîn => mein Geliebter
Naneth => Mutter
Tumhalad => Seichtes Tal ist ein Tal in West-Beleriand zwischen den Flüssen Ginglith und Narog gelegen
Emyn-nu-Fuin => Berge des Düsterwalds
Balar => ist eine Insel in der Bucht von Balar im Süden Beleriands.
Nelyar => (Die Dritten) sind einer der drei ersten Elbenstämme.
Ered Lindon => Sindarin für ‚Blaue Berge' sind ein Gebirge im Nordwesten Mittelerdes.
Ost-in-Edhil => Festung der Eldar
Calenardhon => war der Name von Rohan, als es noch der Nordteil Gondors war
So, ihr habt es geschafft! Diese elenden langen, staubtrockenen Kapitel aus der Vergangenheit. Nun wisst ihr jedenfalls die Verwandtschaftsverhältnisse von Linaew und was ihr bzw. ihrer Familie widerfahren ist.In 14 Tagen geht es weiter. Hoffentlich pünktlich. ;)
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