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eins

Ich sitze in einem kleinen Bus neben dem Fenster und blicke hinaus in den dunklen Morgen. Grosse Regentropfen prallen die Fensterscheibe entlang und hinterlassen einen klopfenden, angenehmen Klang, der wie Musik in meinen Ohren klingt. Ich beobachte fremde Menschen, die auf den Strassen wild an ihren Regenschirmen herumfuchteln und etwas vor sich hin murmeln. Wahrscheinlich regen sie sich bloss über die etwas unglücklichen Wetterverhältnisse auf. Nicht, dass ich es ihnen verübeln würde. Es ist ein verdammt regnerischer Tag. Nicht allzu unüblich für den Monat April. Er macht bekanntlich ja auch, was er will. Blöderweise war ich selber von diesem Wetter Hin und her gerissen, dass ich vor lauter Stress meinen eigenen Regenschirm vor der Haustüre vergessen habe, damit ich auch die zehn Minuten von der Busstation aus bis zum Arbeitsgebäude nicht nass werde. Schliesslich darf meine Arbeitsbekleidung nicht darunter leiden, auch wenn ich sie zugegeben nicht besonders mag und am liebsten verbrennen würde.

Nach jeder Busstation, bei der sich die Tür öffnet, stösst ein heftiger Wind unter meinen schwarzen knielangen Rock hinein und pustet ihn fast von meinen Beinen weg, sodass ich ihn mit beiden Händen festhalten muss, damit keiner auf die Idee kommt, auf meine Höschen zu blicken. Ich bin so damit beschäftigt, meinen Rock unter Kontrolle zu kriegen und dabei aus dem Fenster zu schauen, dass ich die Dame, die neben mir steht und nach dem Sitz fragt, gar nicht bemerkt habe. Sie tippt mir auf die Schulter, um mir klarzumachen, dass ich meine Tasche entfernen soll. Ist ja schon gut, denke ich mir, mache ihr den Platz frei und lege meine Tasche auf meinen Rock drauf. Als ich meinen Blick nach vorne richte, ist der Bus schon wieder voll. Lauter Personen halten sich an der Stange des Busses fest und starren dabei auf ihre Handys oder auf die Morgenzeitung. Unter ihnen befinden sich viele Männer mit Anzügen und Aktentaschen in den Händen, junge Frauen mit einem dicken Schal um den Hals und kleine Kinder, die mit ihren farbigen Mützen am Saum ihrer Eltern ziehen. "Papa, papa..", ruft ein kleines Mädchen ihrem Vater zu, "schau dir diesen grossen Regentropfen an." Er blickt sie mit müden Augen, die von dunklen Ringen umformt werden, an und signalisiert ihr mit dem Zeigefinger, den er an seinen Mund gepresst hält, dass sie nicht so schreien soll. Dabei wollte das kleine Mädchen nur zeigen, was sie entdeckt hat.

Den nächsten Blick richte ich auf eine teure Canada Goose Jacke, die von einem jungen Mann getragen wird. Er trägt eine schwarze Jeans mit dazu passenden schwarzen Dr. Martens Schuhen und einer grauen Carhartt Mütze. Geschätzte drei Meter von mir entfernt hält er sich an der Stange fest, während er in der anderen Hand ein schwarzes und dickes Buch vor sich hinhält, welches sofort meine Aufmerksamkeit erregt. Zu gerne würde ich wissen, was für ein Buch er in seiner Hand hält. Einen weiteren Blick werfe ich auf seinen drei Tage Bart und fahre weiter fort zu seinen dunkelbraunen mandelförmigen Augen, die was mystisches an sich haben und weiterhin fest und gebannt auf das Buch gerichtet sind. Wieso habe ich ihn noch nie zuvor gesehen? Seit einem Jahr mache ich jeden Morgen die gleiche Strecke und das ist das erste Mal, dass ich ihn sehe. Oder habe ich ihn nur noch nie bemerkt?

Ein Schauer überkommt mich und in meinem Magen bildet sich ein flaumiges Gefühl, als er plötzlich seinen Kopf in meine Richtung dreht. Und bevor ich meine Augen wegdrehen kann, obwohl ich noch lange sein Aussehen bewundern könnte, hat er seine Augen schon auf mich gerichtet. Jetzt, wo ich sein Gesicht von vorne sehe, ist er noch viel schöner, als nur schon von der Seite. Seine Augen mustern mich kontrolliert von oben bis unten und sein Blick – oh was für ein Blick das doch ist – schüchtert mich jetzt schon ein. Ich merke, wie sich meine Wangen erröten und taste mit der einen Hand mein Gesicht ab – ich glühe wie verrückt. Schnellst möglich lege ich den Kopf ans Fenster und kühle mich an der kalten Scheibe ab. Im Aussenwinkel betrachte ich ihn und bemerke, dass er seine Aufmerksamkeit wieder seinem Buch zugewendet hat. Wären wir in einem kitschigen Film, hätte man es Liebe auf den ersten Blick genannt – naja, zumindest von meiner Seite aus.

"Nächste Haltestelle, Flughafen.", erklingt der Lautsprecher an der nächsten Station, was für mich bedeutet, dass ich aussteigen muss. Ich hebe meine Tasche von meinem Schoss auf, tippe nun mit meinem Finger auf die Schulter der Dame, die neben mir sitzt und signalisiere ihr, dass ich nun raus muss. Sie rollt nur genervt mit den Augen, steht dennoch ruckartig von ihrem Sitz auf und lässt mich vorbeigehen. Ich klammere mich mit beiden Händen den Stangen fest, um nicht runterzufallen, falls der Busfahrer hastig bremst, und schaue dabei nochmals in seine Richtung, damit ich sein schönes Gesicht zum letzten Mal sehen kann. Wer weiss, ob ich ihn noch einmal sehen werde. Als der Bus anhaltet schreite ich mit meinen hohen Schuhen hinaus in den Regen und streife die Kapuze langsam über meinen Kopf, ohne dabei meine Frisur kaputt zu machen und murmle wütend vor mich hin, wie blöd ich doch bin, den Regenschirm vergessen zu haben.

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