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𝟹𝟽 | 𝐴𝑙𝑙𝑦

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Es war unnatürlich still.
Den Verbotenen Wald zu betreten, war, wie durch ein Tor in eine völlig andere Welt zu schreiten. Eine kühle, gespenstische Welt, in der nur das Gesetz des Stärkeren galt. Sie war voller Schatten und Kreaturen der Nacht, die leichter Beute auflauerten. Sie hatte nichts mit jenem Ort zu tun, auf dem sie gesät worden war.

Das erste Zwitschern der Vögel verflog noch vor der Grenze. Nichts von der sich anbahnenden Wärme drang durch die breiten Stämme dieser uralten Bäume.
Ob es überhaupt jemals eine Zeit ohne sie gegeben hatte? Sie wirkten, als könnten sie alles überdauern. Als wären sie keine lebende Materie, sondern das Werk zwielichtiger Hexen und Zauberer.
Selbst tagsüber musste eine künstliche Dunkelheit das Sehvermögen eines jeden ungebetenen Gastes trüben. Anders konnte ich mir nicht erklären, warum nicht ein einziger Funken Licht das Unterholz oder gar die Erde erhellte.

Eine Gänsehaut überzog meinen gesamten Körper. Jeder Sinn war dermaßen geschärft, dass sich die Berührung eines Bowtruckle wie ein explodierender Kessel anfühlen würde.
Das war gerade keine blutige Duftspur, vermischt mit dem Geruch von Angst und Schweiß, die eben an meiner Nase vorbeigezogen ist, oder? Und dieser plötzliche Druck auf meiner Schulter ist bestimmt keine Acromantula, die sich von einem Zweig abgeseilt hat, nicht wahr?
Ich musste dem Drang widerstehen, mich wie ein nasser Hund zu schütteln.
Das ist nur in deinem Kopf, versuchte ich mir immer wieder einzureden. Das ist alles nur in deinem Kopf. Nichts davon ist echt.
Doch es half nicht. Ich konnte nicht aufhören, Dinge wahrzunehmen, die nicht real waren.

Bei jedem Knistern, ganz gleich ob es nur ein Ast war, der sich darüber beschwerte, dass ich ihn entzweit hatte, oder lediglich unsere Schritte auf dem toten Laub - ich zuckte zusammen und suchte alle Himmelsrichtungen nach potentiellen Gefahren ab.
Meine Hand hatte sich krampfhaft um einen Zauberstab geschlossen, dass meine Fingerknöchel allmählich zu schmerzen begannen.
Die beunruhigten Blicke von Remus entgingen mir nicht. Ich musste ihn mit meiner übermäßigen Vorsicht verunsichert haben, denn er warf ständig einen Blick zurück.
Er ließ sich in meinen Rücken fallen und prüfte immer wieder, ob wir blindlings in einen Hinterhalt spazierten.

„Du weißt nicht zufällig, wie lange es noch dauert, bis wir da sind, hab ich recht?", ergriff er nach einer Weile das Wort, nachdem wir uns unermüdlich durch dieses Mienenfeld vorgekämpft hatten - mit einer Geschwindigkeit, die man sonst nur bei einem Schnecken-Wettrennen bestaunen konnte.
„Keine Ahnung", antwortete ich wahrheitsgemäß. „Eigentlich kann es nicht allzu tief verborgen sein, so klar und deutlich wie ich das Tierwesen gehört habe."
Mit einem Nicken gab er mir zu verstehen, dass er es zur Kenntnis genommen hatte. „Aber um was für eine Art Tierwesen es sich handelt, hast du auf dem Schirm?"
Ich biss mir nervös auf die Lippe. „Also um ehrlich zu sein..."
„Du hast keinen blassen Schimmer", sprach Remus das aus, was ich zu verbergen versucht hatte.

Das schlechte Gewissen nagte an mir. „Es tut mir leid, ich wollte nicht-"
„Schon okay", unterbrach er mich und schob mit einem belustigsten Unterton noch hinzu, „Ich hoffe nur, es ist keines der höchsten Klassifizierungen.
Es sieht vielleicht nicht immer so aus, aber ich hänge doch schon sehr an meinem Leben."
Ein Schmunzeln angesichts seines ungebrochenen Feingefühls, mich mit einer solchen Leichtigkeit aufzuheitern, konnte ich mir nicht verkneifen. „So dramatisch wird es bestimmt nicht. Das Schlimmste, was in diesen Wäldern wohnt, sind Werwölfe und vielleicht noch Acromantulas. Aber die verstecken sich viel tiefer, im Herzen dieses Labyrinths.
Wir kratzen nur an der Oberfläche."
„Na, dann bin ich ja beruhigt. Wenn ich das Gefährlichste bin, was dieser Ort zu bieten hat, kann es nur besser werden", witzelte Remus weiter.
Das hoffe ich zumindest..., ergänzte ich im Stillen und erforschte sogleich wieder unsere Umgebung.

Eine unerwartete Berührung an meinem Arm ließ mich zusammenfahren.
Ich rechnete schon damit, dem Grund all meiner Zweifel und Albträume gegenüberstehen zu müssen. Doch als mein Blick Remus' Augen begegnete, atmete ich erleichtert auf.
„Bei Merlins Bart, hast du mich erschreckt! Mach das bitte nie wieder", keuchte ich und spürte die Hitze in meinen Körper schießen.
Schuldbewusst senkte er den Kopf. „Das war nicht meine Absicht. Ich wollte einfach nur..."
Statt weiterzureden, nahm er meine Hand. „Nicht dass wir uns hier verlieren."
Ein Gefühl der Sicherheit durchströmte mich. Was auch kommen mochte, wir würden uns dem gemeinsam stellen. Es war wie ein Versprechen, dass ich da nicht alleine durchmusste.
Dieser Kontakt von seiner Haut direkt auf meiner war für mich der Halt, der mich davor bewahrte, in einen Abgrund zu stürzen. Die Kraft, die mich davon überzeugte, nicht einfach umzukehren.
Der Anker, an den ich mich klammerte, um nicht in meinen Gedanken zu ertrinken.

Er nickte mir aufmunternd zu, obwohl ihm gerade wahrscheinlich gar nicht nach Optimismus war. Ich sah ihm fest in die Augen, ehe ich ihm seine Kopfbewegung gleich tat.
Wir waren schon eine Ewigkeit unterwegs. Zumindest fühlte es sich so an. Und noch zeichnete sich kein nahes Ende ab.
Wir werden das schaffen.
Diesmal musste ich es nicht oft genug wiederholen, bis ich es selbst glauben konnte. Ich tat es bereits.

Mit dem Lumos-Zauber leuchteten wir den Pfad zu unseren Füßen, aber auch abseits des vorgegebenen Weges. Weit und breit keine Lebenszeichen.
Da waren nichts als platt getrampelte Nesseln, der Duft von verblühtem Klee und ein Geflecht aus Büschen und Wurzeln nach dem anderen-
Sekunde. Da passt irgendetwas nicht ins Bild.
Abrupt hielt ich an und ging mit gerunzelter Stirn einen Schritt zurück.
Die Sträucher waren erwartungsgemäß nicht sauber nebeneinander gepflanzt, wie man es von einem gut gepflegten Garten kannte, sondern kreuz und quer nach den Launen der Natur gewachsen. Sie konnten jedes beliebige Muster annehmen, daran war nichts Ungewöhnliches. Aber dennoch - ein kleines Detail störte das Bild.

„Ally!", entfuhr Remus es erschrocken. Er war gegen meinen Rücken gelaufen, so vertieft hatte er jeden Winkel des Waldes auf seiner Seite studiert.
„Hast du etwas gefunden?" Neugierig schaute er mir über die Schulter.
„Da ist nichts", meinte er nach ein paar Sekunden des stillen Einschätzens und wandte sich wieder ab.
„Aber irgendetwas ist anders", widersprach ich leise. Das Licht des Zauberspruchs durchflutete diesen einen Busch viel heller als die übrigen.
Die Strahlen mussten zu einem größeren Anteil reflektiert werden. Und das wiederum musste bedeuten, dass er nicht so dicht war. Vielleicht fehlten einige Zweige.
Aber vielleicht war es auch eine beabsichtigte Öffnung, als ein Tier auf der Suche nach einem Unterschupf war.

„Remus", flüsterte ich und übte einen sanften Druck auf seine Hand aus, die immer noch mit meiner verschränkt war. „Ich glaube, ich hab' es gefunden."
Vorsichtig ging ich auf das vermeintliche Nest zu. Remus folgte mir zögernd.
Mein Herz begann wie auf Knopfdruck kräftig durch meinen Brustkorb zu hüpfen. Es muss hier sein. Ich kann es spüren.
„Es ist alles okay", wisperte ich, um das magische Geschöpf auf mein Eindringen vorzuwarnen. „Wir werden dir nichts tun."
Die Fragezeichen auf Remus' Gesicht ignorierte ich beflissentlich, ehe ich mich seiner Berührung entzog.
Ich war vollkommen auf den zitternden Strauch vor mir fixiert. Langsam hob ich meine freie Hand, griff nach den dünnen Ästen der Pflanze und bog sie leicht auseinander. Gebannt starrte ich auf die Vertiefung, die zum Vorschein kam.

Als ich die riesigen Augen das Wesen erkannte, dass sich dort auf die zarten Blätter drückte, hielt ich den Atem an.
„Was in Merlins Namen ist das denn?", fragte Remus mit gedämpfter Stimme, um es nicht zu verschrecken.
„Das ist ein Mondkalb Junges", erklärte ich ihm und neigte meinen Kopf zur Seite, um den Blickkontakt zu dem Säugling abzubrechen. Gleichzeitig hielt ich ihm auf ausreichend Abstand meine geöffnete Handfläche entgegen.
Ein unsicheres Quieken. Grobmotorische Tritte, die Vibrationen in die Erde leiteten, gefolgt von einem prüfendem Schnüffeln. Stille. Dann presste sich wolkenweiches Fell an meine Haut.
Mit einem seeligen Lächeln traute ich mich, dem kleinen Geschöpf in die sternenklaren Augen zu sehen und ihm seinen giraffenähnlichen Hals zu kraulen. Ein wohliges Gurren bestätigte sein Wohlwollen.

„Was- Wie hast du...?", wollte Remus eine der unzähligen Fragen aussprechen, die gerade durch seine Gedanken geistern mussten.
„Beschwichtigungsverhalten", kam ich ihm zuvor. „Damit kann ich ihn wissen lassen, dass ich keine bösen Absichten habe."
„Aber woher genau...?"
„Ein Jäger oder Angstbeißer behält seine Beute, sein Ziel, im Blick. Immer. Dadurch, dass ich ihn nicht direkt ansehe, mache ich den ersten Schritt. Ich bringe ihm das Vertrauen entgegen, dass ich es riskiere, mich angreifbar zu machen - in dem Glauben, dass er mir nichts tun wird. Das eine sehr weit verbreitete Methode im sozialen Umgang bei allen möglichen Tierwesen. So machen sie das auch untereinander. Es ist wie ein Naturgesetz. Wer sich unterwürfig zeigt, darf nie verletzt oder angegriffen werden."
Remus öffnete den Mund, um etwas zu erwidern, doch er fand keine Worte, die das beschreiben konnten, was er ihm dabei durch den Kopf ging. Also schloss er ihn wieder.

Ich wandte mich dem Mondkalb zu, musterte es gründlich von oben bis unten. Es schien unversehrt. Aber der Schrei hallte so präsent in meinem Gedächtnis, als hätte ich ihn vor wenigen Herzschlägen noch einmal gehört.
Wo ist seine Mutter? Es war nur ein Geistesblitz, doch er beschleunigte meinen Puls. Abgesehen von dem Jüngling konnte ich kein weiteres Leben in der Nähe ausmachen.
Untypisch für diese Tierwesen. Sie verließen ihren Nachwuchs nicht einfach so.
„Es ist alleine", reimte ich mir zusammen. „Aber wo ist seine Mutter?"
Ob es einfach ausgesetzt wurde und um Hilfe geschrien hatte? Wer würde so etwas tun? Ein Junges seiner Herde entziehen, um es im Verbotenen Wald seinem Schicksal zu überlassen?
Ich schüttelte wenig überzeugt den Kopf.

„Haben diese Kreaturen irgendetwas Wertvolles, was es lohnenswert macht, sie auszubeuten?", half mir Remus auf die Sprünge.
„Mondkälber tauchen eigentlich nur bei Vollmond auf", überlegte ich laut, was ich über sie in Erinnerung behalten hatte.
Er nickte abwägend. „Das passt schon mal."
„Normal halten sie sich in der Nähe von Kornfelder auf, um im Mondschein zu tanzen", gab ich zu Bedenken. „Und sie hinterlassen silbernen Mist, mit dem sich Pflanzen düngen lassen, um besser zu gedeihen. Eigentlich nichts Weltbewegendes. Es sind einfach friedfertige und scheue Zeitgenossen."
Nachdenklich kratzte Remus sich am Kinn. „Ich glaube, du hast recht. Das hört sich nicht so an, als könnte man mit ihnen den Gewinn des Jahrhunderts ziehen könnte."

Es sei denn, jemand wollte gezielt einfach nur Kummer und Schmerz erzeugen. Andere Lebensformen mit allen Mitteln schwächen oder um einfach nur ein Zeichen setzen.
Ein Zeichen von einer Macht, sich alles erlauben zu können, weil niemand es wagen würde, sie aufzuhalten.
Das ist doch verrückt, dachte ich angesichts meiner wirren Überlegungen. Mein Hirn ist eindeutig übermüdet.
Doch dieser Ansatz ließ mich nicht los. Ehe ich mich versah, hatte ich diesen Faden weitergesponnen.
Wer konnte denn dafür verantwortlich sein, dass unschuldige Tierwesen leiden mussten?
Kaum hatte ich diesen Gedanken zu Ende geführt, da lief mir ein kalter Schauder über den Rücken.

„Todesser", sagte ich tonlos.
Sie schreckten nicht vor dem Verbotenen Wald zurück, das hatte ich am eigenen Leib erfahren müssen.
Wenn es darum ging, nach Anhängern zu suchen, kannten sie keine Grenzen, keine Regeln. Alles, was ihnen einen Vorteil verschaffen würde, was ihre Unantastbarkeit unterstreichen würde, war es wert, verschleppt oder eingenommen zu werden.
„Wie kommst du denn da drauf?" Remus runzelte ungläubig die Stirn. „Seit wann gibt es denn Todesser in Hogwarts?"
Unwillkürlich versteifte ich mich. Einfach nicht anmerken lassen, dass dein Körper gerade unter Strom steht. Verhalte dich ganz natürlich, kam die Anweisung aus meinem Verstand.
„Es heißt, sie patrouillieren durch den Wald", meinte ich nur und betete, dass ihm das Beben meiner Stimmbänder entgangen war.
Den dicken Kloß in meinem Hals, der den ganzen Platz für sich beanspruchte, versuchte ich dabei weitesgehend zu ignorieren - auch wenn er mir das Gefühl gab, kein Wort würde sich an ihm verbeiquetschen können.
Remus schien nicht überzeugt. Seine grünen Augen schienen mich von der Seite zu durchbohren. „Woher weißt du das?"
Er spürt, dass ich ihm ausweiche. Er weiß, dass mehr dahinter steckt.
„Nur so ein Gefühl."

Obwohl ich weiter darauf beharrte, keinen nennenswerten Bezug zu den Anhängern des dunklen Zauberers zu haben, wusste ich, dass ich einen Verdacht in ihm geweckt hatte.
Ich werde es dir irgendwann erzählen, versprach ich dem Gryffindor in Gedanken.
Dass mein Geheimnis bei ihm sicher war, hätte ich nie angezweifelt. Remus würde ich alles anvertrauen, was mir lieb und teuer war. Zudem war er niemand, der mich dafür verurteilen würde. Oder?
Die Zweifel schalteten sich dazwischen. Wie kannst du dir da so sicher sein? Es geht schließlich nicht darum, dass du einem nichtsahnenden Hufflepuff einen Keks aus seiner Dose geklaut hast. Du hast zugelassen, dass du das gefürchteste Zeichen des bösartigsten Schwarzmagiers aller Zeiten trägst. Das spielt in einer ganz anderen Liga und ist keineswegs mit anderen Jugendsünden zu vergleichen. Die sind nichts dagegen.
Geknickt senkte ich den Blick. Die Enttäsuchung über meine eigene Schwäche wollte mich innerlich zerfressen. Den bitteren Beigeschmack des Versagens würde ich nicht so schnell vergessen.
Hinzu kam, dass ich nun zum wiederholten Male feststellen müsste, dass ich noch nicht so weit war. Wenn ich irgendwann bereit war, würde Remus von dem Mal auf meinem Unterarm erfahren.
Aber nicht jetzt. Jetzt war der falsche Zeitpunkt.

Wir mussten im Auge behalten, dass wir uns aus dem Staub machten. Je länger wir hier verharrten und über nichtige Dinge diskutierten, verschenkten wir wertvolle Minuten.
Wir durften nicht vergessen, dass wir noch nicht außer Gefahr waren. Es könnte immer noch jeden Moment eine bedrohliche Kreatur auftauchen - ganz gleich ob tierischer oder menschlicher Art. Von unerwarteten Begegnungen hatte ich heute eindeutig genug. Die Sehnsucht nach einem gemütlichen Rückzugsort stieg ins Unermessliche.

Bevor Remus seine Einwände aussprechen konnte, ergriff ich schnell das Wort.
„Ich nehme es mit zu mir." Mit einer Kopfbewegung deutete ich auf das sich putzende Mondkalb.
In diesem Augenblick, als ich mit dem Gryffindor an meiner Seite zum Anbruch des Tages auf dem unterkühlten Boden kniete, erschien mir das der einzig sinnvolle Vorschlag.
Die Sicherheit des magischen Geschöpfs und der unserer konnte ich am besten gewährleisten, wenn wir sofort aufbrachen und ich das junge Tier möglichst nicht unbeaufsichtigt ließ.

„In den Schlafsaal?" Zu meiner Erleichterung ließ er das vorherige Thema widerstandslos fallen.
Uns bleibt nichts anderes übrig.
„Es dauert sowieso nicht mehr lange, bis die Sonne hoch genug steht. Die paar Stunden werde ich noch auf ihn achtgeben können. Ich hoffe nur, dass meine Mitschülerinnen es nicht bemerken werden. Und wenn doch, dann..."
Ich stockte und schauderte bei der Vorstellung, was sie für Kommentare in meine Richtung schießen würden.
Vielleicht würden sie mich auch verraten. Ich traue ihnen alles zu.

Man musste keine komplizierte Formel lösen, um darauf kommen zu können, dass ich die Außenseiterin schlechthin war. Eine sensible Slytherin, die sich lieber mit Kräuterkunde beschäftigte, als sich das Maul über die anderen Häuser zu zerreißen, konnte man eben gut ausgrenzen. Bei den traditionellen Aktivitäten meines Hauses, die die Gruppe obendrein zusammenschweißten, war ich einfach nicht dabei. Dadurch hatte ich mich wohl mehr oder weniger selbst ins Aus gekickt.

„Du verstehst dich nicht sonderlich gut mit deinen Zimmerkameradinnen?", fragte er vorsichtig nach.
Irgendwann hatte ich aufgehört, einen Draht zu ihnen finden zu wollen. Für sie war ich wie das Mondkalb - leichte Beute.
Man konnte gut über mich lästern, vor der ganzen Ansammlung über meine schrägen Interessen lachen, weil ich nichts entgegenzusetzen hatte.
Ich würde es nicht übers Herz bringen, schlecht von jemandem zu sprechen, den ich gar nicht kannte. Es gab für alles Gründe, warum sich jemand so verhielt wie er es nunmal tat. Darüber konnte und wollte ich nicht urteilen. Und das galt selbst für meine Hausgenossen.
Ich schüttelte betrübt den Kopf. „Nein. Nicht wirklich. Sie sind alle so vollkommen anders als ich. Irgendwie hab ich immer das Gefühl, ich passe da einfach nicht rein. Egal, was ich tue. Egal, wie sehr ich mich bemühe. Ich werde nie dazugehören."

„Und das ist okay." Das warme Funkeln in Remus' Augen schmolz die ersten Kristalle der Eiskugel, in der mich meine soziale Isolation gefangen hielt.
„Solche Menschen brauchst du nicht in deinem Leben. Sie werden keine Bereicherung sein. Im Gegenteil. Sie lassen dich an deinem Wert zweifeln."
Er strahlte ein solches Mitgefühl aus. Als ich seinem Blick begegnete, sah ich den Schmerz darin nicht einfach nur. Ich konnte ihn fühlen wie meinen eigenen.
„Bitte. Lass nicht zu, dass sie dich kaputt machen. Gib ihnen nicht die Macht, dass dein Selbstbild von ihrer Meinung abhängig ist."

Und da wurde es mir klar.
Er weiß ganz genau, wovon er spricht.

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