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𝟹𝟼 | 𝐴𝑙𝑙𝑦

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Ich fand mich zusammengekauert im halb verdorrten Gras wieder. Erdbrösel bedeckten die Haut auf meiner Wange, als ich benommen die Augen aufschlug.
Ich lebe? Schlagartig pochte mir mein Herz bis zum Hals. Ein klares Indiz. Also ja, ich musste noch leben. Aber wieso?
Verwirrt gab ich meine Position auf, die an einen sich totstellenden Igel erinnerte. Ich zitterte so stark, dass es mir schwer fiel, meine Sicht zu klären.
Während ich angestrengt meine Augen zusammenkniff, tastete ich nach meinem Zauberstab.
Und wo ist der Werwolf?

Ich konnte keinen angriffslustigen Atem hören, kein aufgebrachtes Knurren und auch keine Erschütterungen des Bodens, die darauf schließen lassen würden, dass er das letzte Bisschen Distanz zwischen uns schloss.
Ist er verschwunden?
Der Vollmond schien jedenfalls vom Schwarzen See verschluckt worden zu sein — oder es war der erste, spärliche Sonnenstrahl gewesen, der ihn verbannt hatte.
Wer auch immer dafür verantwortlich war, hatte gleichzeitig für bessere Lichtverhältnisse gesorgt, die es mir erlauben würden, meinen Fragen auf den Grund zu gehen.

Eine schemenhafte Gestalt setzte sich von der restlichen Umgebung ab. Als ich meine Konzentration auf den schwachen Umriss lenkte, konnte ich es endlich sehen.
Das schauderhafte Wesen krümmte sich vor Schmerzen. Es hatte beachtlich an Körpergröße verloren und schien nahezu in sich zusammenzufallen.
Jedes einzelne meiner Haare stellte sich bei dessen Anblick fast schon qualvoll auf.
Mit jeder verstrichenen Sekunde schritt die Wandlung mehr und mehr fort. Es sah aus, als würde es mit einem unsichtbaren Dämon in seinem Inneren kämpfen - und verlieren. Sein Wimmern ging mir durch Mark und Bein.

Die Kreatur wurde mit einem Mal immer menschlicher. Ich konnte erkennen, wie sich sein Schädel verformte, die herausstehende Schnauze eingedrückt wurde, wie seine Krallen zu gewöhlichen Fingernägel verwuchsen.
Der ungepflegte Pelz schwand und zum Vorschein kam abgetragene Kleidung. Die Züge seines Gesichts waren noch verzerrt, doch das unheimliche Glitzern wich aus den düsteren Augen. Ohne den Wahnsinn hatten sie etwas Warmes, fast Gebrechliches. Sie waren nicht mehr düster.
Vielmehr wurden sie zu einem Spiegel. Ich konnte meine eigenen darin sehen. Und eine Seele, die mir so vertraut war, dass ich sie unter Milliarden anderer immer erkennen würde.
Dann kam er zum Vorschein.

Und mir klappte der Mund auf, als ich ihn erkannte.
„Remus?", krächzte ich.
Obwohl er die Metamorphose überstanden hatte, ging sein Blick in die Leere, als wäre er noch immer in einer anderen Welt gefangen.
Zögerlich trat ich einen Schritt näher. Was passiert mit ihm?
Die Angst packte mich. Was, wenn er nicht zurückkam? Wenn er einfach kollabierte?
Was mach' ich dann?
Er wirkte tatsächlich, als könnte er jeden Moment zusammenklappen.

„Ally?" Seine Stimme klang noch schwächer als er aussah. Der Nebel, der seine Iriden verschleiert hatte, löste sich in Luft auf.
Erschüttert, als wäre er seinem persönlichen Albtraum begegnet, starrte er mich an. „Was tust du hier?"
Ich schluckte den Kloß in meinem Hals hinunter und stürmte einfach auf ihn zu, statt zu antworten. Meine Sprache würde mir gerade ohnehin nicht gehorchen.
Vielleicht nicht meine beste Idee, ihm in seinem Zustand um den Hals zu fallen. Er taumelte zurück, doch ich hielt seinen bebenden Körper fest an mich gedrückt.

„Es tut mir so leid", hauchte ich, als er seine Arme erschöpft um mich schlang.
Mit einem müden Kopfschütteln gab er mir zu verstehen, dass es nichts gab, was mir leidtun müsste.
Und ich widersprach nicht. Das Letzte, was ich jetzt wollte, war ein Wortwechsel darüber, dass es mir trotzdem leid und weh tat, hautnah erleben zu müssen, wie er darunter litt. Dafür hatten wir beide nicht die Kraft. Auch wenn er kein Mitleid wollte, konnte ich meines nicht einfach so abstellen.
Während wir uns schweigend stützten, fiel die Anspannung von mir ab wie die Blätter der Peitschenden Weide.

Jetzt ergab alles Sinn.
Seine zu bestimmten Zeitpunkten kränkliche Ausstrahlung, die müden Augenringe und seine gebrechliche Statur - immer zu denselben, kritischen Phasen des Mondzykluses.
Die Fehltage, die sich häuften. Die Ausreden, die mich von Anfang an nicht täuschen konnten.
Er hatte sich bemüht, sein Geheimnis lange und gut zu hüten. Aber nicht mit mir!
Ein schwaches Lächeln verzog meine Lippen.
Ich wusste, ich würde es irgendwann herausfinden.

„Komm. Setz dich."
Als ich die Anstrengung spürte, die durch unsere Umarmung an seinen Reserven zerrte, löste ich mich aus ihr und half ihm, sich auf der zerwühlten Wiese niederzulassen. Sie hatte die Spuren von Remus' Verwandlung sichtbar gemacht.
Er atmete erleichtert auf, als er den festen Boden unter sich fühlte.

„Warum bist du hier?", wiederholte Remus seine Frage, während er um Fassung rang. Kummer blitze in seinen Iriden auf, als er sie auf mich richtete.
Augenblicklich wurde mein Herz schwer. Severus' Präsenz huschte wie ein Blätterwirbel im Wind durch meine Gedanken.
„Lange Geschichte." Meine Stimme war nicht mehr als ein Flüstern.
Dass der Gryffindor noch nicht ganz bei sich war, kam mir in diesem Moment zugute. Er hakte nicht weiter nach.

„Ich habe nie gewollt, dass du mich so siehst." Seine Tonlage klang erstickt. Abwesend schüttelte er wie in Zeitlupe den Kopf. Sein Blick ging an mir vorbei.
„Wieso? Ich habe dich doch vorgewarnt, dass ich nicht locker lassen werde. Es war nur eine Frage der Zeit, bis ich es erfahren hätte."
Er legte seine Stirn in Falten. „Aber nicht so. Ich meine, wenn du nur ein paar Sekunden früher hier gewesen wärst, dann... dann-"
Ich wusste nicht, ob ihm einfach die Worte fehlten, oder ob er gar nicht erst daran denken wollte, was alles hätte passieren können.
„Du hättest nicht mehr hier sein können. Einfach so. Ich hätte dich beinahe-"
„Hey. Hör mal bitte ganz genau zu, okay?" Ich konnte nicht mitansehen, wie er sich mit dieser Vorstellung quälte. Behutsam legte ich ihm eine Hand auf die Schulter. „Das bringt doch nichts. Es ist nochmal gut gegangen. Wir sind jetzt hier, uns geht es einigermaßen gut und das ist alles, was zählt."

Er sah mir eine Weile lang einfach nur tief in die Augen, als würde er darin nach etwas Bestimmtem suchen. Dann nickte er. „Danke."
„Hier." Ich ließ meine Hand in der Innenseite meines Umhangs verschwinden und tastete nach den zwei Schokofröschen. Sie waren eigentlich für etwas anderes gedacht, aber die Umstände hatten mir einen Strich durch die Rechnung gemacht.
Severus... Ich dachte, ein kleiner Snack für das Beobachten der Sterne konnte sicher nicht schaden. Doch ich hatte nicht wissen können, dass es nie dazu kommen würde.

„Das müsste dir helfen", meinte ich zu Remus, ehe ich ihm die zauberhafte Schokolade unter die Nase hielt.
Ein Funkeln erhellte seine dunklen Augen.
Mit einem Lächeln beobachtete ich, wie er mit Vorfreude auf dem Gesicht die Verpackung entfernte und die Zuckerbombe zwischen seinen rissigen Lippen verschwand.
Genüsslich schloss er seine Lider, während sich der Geschmack in seinem Mundraum entfaltete. Man konnte zusehen, wie die Energie zurück in seine Glieder kroch.

„Dann hasst du mich jetzt nicht, wo du mein wahres Ich kennengelernt hast?", traute er sich endlich die Frage zu stellen, die ihm auf der Seele gebrannt hatte. Nervös huschte sein ruheloser Blick in meine Richtung.
Meint er das gerade wirklich ernst?
Verwundert musterte ich ihn. Seine angespannte Haltung lieferte mir die unausgesprochene Antwort.
„Ich bin enttäuscht. Was denkst du denn von mir?", entrüstete ich mich. „Du bist immer noch Remus Lupin. Ich könnte mir keinen besseren Freund vorstellen. Egal, ob mit dieser Kreatur in deinem Inneren oder ohne. Es ändert nichts."

„Aber ich bin ein Monster." Niedergeschlagen wandte er sich ab.
Wie konnte er nur so etwas von sich denken?
„Nein, das stimmt nicht. Du bist kein Monster. Du bist der Junge, der immer für einen da ist. Und wenn man dich am meisten braucht, würdest du es auch mit der ganzen Welt aufnehmen, nur um einem das Gefühl zu geben, dass man nie alleine ist. Dein Herz ist so viel größer als dieser Dämon in dir. Er hat nichts mit deinen Taten oder Gedanken zu tun. Ihr seid zwei komplett verschiedene Individuen, die sich einfach nur denselben Körper teilen müssen."

Ohne etwas zu sagen, senkte er den Blick auf seine Hände. Bedrückt spielte er mit seinen Fingern, kratzte sich mit den Nägel über die bleiche Haut.
„Danke, Ally. Wirklich."
Er konnte wieder lächeln. Es war eines der ehrlichsten, das ich bisher gesehen hatte, und so ansteckend, dass ich es ihm gleich tun musste.
„Nicht der Rede wert. Bloß die Wahrheit."
Er schmunzelte. „Wenn wir schon dabei sind, unsere Geheimnisse auszuplaudern, willst du mir dann vielleicht noch deine lange Geschichte erzählen?"
Der kleine Funken, den er mit seiner Liebenswürdigkeit in mir entfacht und mein Herz erwärmt hatte, verglühte augenblicklich.

War ich stark genug, ihm davon zu berichten, wie Severus mich vergessen hat? Vermutlich nicht.
Ich sollte mich für die kürzere Variante entscheiden. Der eigentliche Grund, warum ich mich zu ihm verirrt hatte, war das magische Geschöpf, das dringend Hilfe benötigte. Aber wie sollte ich dann begründen, dass ich mich überhaupt noch so spät an der frischen Luft aufgehalten hatte? Was konnte so wichtig sein, dass ich Schulregeln brechen würde? Er kannte mich gut genug, um zu wissen, dass ich das nicht leichtfertig auf mich nehmen würde.
Es waren zu viele Fragen, auf die mir spontan keine Antworten einfielen.

„Es... es ist kompliziert", stockte ich.
Ein zustimmendes Brummen kam von Remus. „Das ist es immer."
Er ließ mir gefühlt keine andere Wahl. Ich musste mich für die Wahrheit entscheiden.
„Ich- also, eigentlich wollten Sev und ich uns auf dem Astronomieturm treffen und dann zusammen... also ja, es ist eben so- Er... er ist nicht gekommen, deswegen hab ich-"
Eine warme Berührung, ließ mich inne halten. Remus hatte meine Hand in seine genommen und strich mitfühlend über ihren Rücken.
„Das tut mir leid."

Ich winkte hastig ab, um mich von den Emotionen nicht wieder überwältigen zu lassen. „Ist schon in Ordnung, das ist jetzt nicht so wichtig- jedenfalls, als ich mir die Sterne angesehen habe, da war auf einmal so ein Schrei. Das muss ein Tierwesen sein, irgendwo im Verbotenen Wald. Wahrscheinlich ist es verletzt, so hat es sich zumindest angehört."
„Und woher willst du wissen, dass es ein Hilferuf war? Vielleicht war es ja auch eine Aufforderung zum Spielen, irgendein Ritual vor dem Frühstück oder keine Ahnung, warum man noch Geräusche von sich gibt", warf Remus nachdenklich ein.
Ich horchte noch einmal tief in mich hinein, ließ den Ton immer und immer wieder in meinen Ohren abspielen. Als wäre er an meine eigenen Erinnerungen verknüpft, löste er jedes Mal dieselben Gefühle und Bilder aus.
Nein. Ich kann die Angst spüren.

„Es ist ernst. Vertrau mir. Ich habe da so-"
„-einen Hufflepuff-Sinn", vervollständigte Remus den Satz für mich und verhinderte, dass mir mein ein Gefühl über die Lippen kam.
„Das ist zwar nicht das, was ich sagen wollte, aber damit kann ich leben", gab ich zurück. „Ich denke, ich sollte dann langsam mal los. Nicht dass ich noch zu spät komme."
Als ich im Begriff war, aufzustehen, hielt Remus mich zurück.
„Denkst du, ich lass dich jetzt allein im Halbdunkeln in den Verbotenen Wald ziehen? Bist du verrückt?"
So sehr es mir auch missfiel, ganz unrecht hatte er nicht. Und ich musste zugeben, mit ihm an meiner Seite würde ich mich viel sicherer fühlen. Auch wenn ich es wahrscheinlich sein werde, die ihn im Fall der Fälle beschützen muss.

Doch ich schüttelte den Kopf. „Du bist in keiner guten Verfassung. Das kommt nicht infrage."
„Und du denkst, du kannst mich davon abhalten?" Er zog die Augenbrauen hoch. „Ich bin okay. Wirklich."
"Warum müssen Gryffindors immer so verdammt stur sein?", murrte ich leise vor mich hin und fügte dann in normaler Lautstärke hinzu, „Ich will nicht, dass du wegen mir in Gefahr bist. Also tu mir den Gefallen und geh zurück ins Bett."
Ich verschränkte die Arme vor der Brust und bedachte ihn mit einem grimmigen Blick, ehe ich auf diese verschwommene Masse zumarschierte, die ich als Baumsammlung mit den gewissen gefährlichen Extras identifizierte.
Kurzerhand stand Remus auf und stellte sich mir in den Weg. „Und ich könnte es mir nie verzeihen, wenn dir etwas zustößt. Ich komme mit dir."

Frustriert stöhnte ich auf. „Jetzt mach es mir doch bitte nicht noch schwerer, Remus."
„Du kannst nichts tun. Mein Entschluss steht fest." Wie zur Bestätigung nahm er abermals meine Hand und zog mich mit einem sanften Druck weiter.
Ich konnte sagen, was ich wollte. Er würde nicht darauf hören.
Na schön. Wenn es sein muss... Ich wusste, wann ich verloren hatte. Insgeheim war ich heilfroh über seine Gesellschaft. So musste ich meinen Albträumen nicht alleine gegenübertreten. Ob er irgendwie davon wusste und deswegen darauf bestand, mitzukommen? Unmöglich.
Ich hatte niemandem davon erzählt. Nicht einmal Severus. Aber das war auch gar nicht nötig gewesen. Immerhin war er es, der mich gefunden hatte.

„Was wirst du Hagrid erzählen?" Remus' warme Stimme holte mich aus der Eiszeit meiner Gedanken.
Daran hatte ich noch gar nicht gedacht. Meinen Plan hatte ich nie über die Tierwesen finden und versorgen-Phase hinweg ausgearbeitet. Die vorherigen Schritte hatten so viel Kapazität beansprucht, dass ich nicht einen Gedanken daran verschwendet hatte, wie es danach weitergehen sollte.
„Ich weiß es nicht. Irgendwas werde ich mir noch ausdenken müssen." Ich seufzte. Allein die Vorstellung, dem gutherzigen Wildhüter eine Lüge aufzutischen, bereitete mir ein schlechtes Gewissen.
„Oder ich lass es einfach und sag ihm die Wahrheit. Ich hoffe, er wird es verstehen."
„Das wird er bestimmt", versuchte Remus mir bei meinem Optimismus zu helfen. Wenn er nur wüsste, dass ich diesen längst aufgegeben hatte.

Wir kamen den Kronen immer näher. Gleich war es soweit. Der Verbotene Wald könnte sich nicht bedrohlicher vor mir aufgebaut haben als in diesem Moment. Ich kämpfte abermals gegen den Impuls an, einfach umzukehren.
Nein, bestimmte eine Stimme tief in meinem Innern. Wir ziehen das jetzt durch. Das gehört zur Traumabewältigung.
Der Gedanke, nie wieder einen Wald betreten zu können, der in irgendeiner Art und Weise eine geheimnisvolle Aura verströmte oder vom Nebel durchzogen wurde, war grausig. Dafür war die Natur zu tief in meiner Seele verwurzelt.
Es gab nichts Schöneres, als im Herbstdunst über den moosbewachsenen Waldboden zu laufen, dem Laub dabei zusehen zu können, wie es das Grau des Novembers in die prächtigsten Farben tauchte, um sich in einem Blätterregen über uns zu ergießen.

Remus musste spüren, dass ich langsamer wurde. Zögerlicher. Bedachter.
Besorgt betrachtete er mich eingehend. „Alles okay?"
Ich nickte schnell. Zu schnell.
„Bist du dir sicher? Das sieht für mich irgendwie anders aus."
„Ja", meinte ich, bemühte mich um eine feste Tonlage und ignorierte meinen beschleunigten Puls. „Es ist nur etwas... überwältigend."
Und das ist keine Lüge!

„Wir kriegen das hin. Keine Sorge."
Irgendwie schaffte er es immer wieder, dass ich meinen Fokus zurück auf die wichtigen Dinge legen konnte, wenn ich mich in meinem Kopf verrannt hatte.
Ich sog noch einmal den Duft der schlaftrunkenen Welt ein — frischer Morgentau vor dem Erwachen der Sonne und flechtenbewachsene Stämme.

Dann stellte ich mich mit Remus einer meiner größten Ängste.


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