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𝟹𝟻 | 𝑆𝑒𝑣𝑒𝑟𝑢𝑠

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Das Ticken des Weckers neben meinem Ohr machte mich verrückt.
Nicht nur, weil es mich mittlerweile schon mehr als die halbe Nacht wachgehalten hatte, sondern auch, weil es mich an den eindringlichen Takt meiner eigenen Schritte erinnerte.
Die Schritte, die mich vor wenigen Stunden von Lily wegbrachten, als ich sie alleine mit den Rumtreibern in Hogsmeade stehen gelassen hatte.
Meine Schuld. Es ist alles meine Schuld.
Ich atmete tief aus. Die Gedanken wollten einfach nicht verstummen.

Die Betroffenheit in ihren Augen hatte sich so intensiv in mein Gedächtnis gebrannt, dass ich sie immer noch direkt vor mir sehen konnte. Und dennoch hatte sie einen so kühlen Kopf bewahren können.
Beinahe so, als hätte sie-
Allein die bloße Vorstellung schmerzte.
Sie hatte fast schon deeskalierend reagiert. Sich fast auf eine fürsorgliche Art und Weise versichern wollen, dass Potter nichts zugestoßen war.
Und dann hatte sich die Gewissheit auf ihre feinen Züge geschrieben. Alles, was er ihr immer vorgeworfen hatte; alles, wovor er sie gewarnt hatte, war eingetroffen.
Er hatte genau gewusst, welche Knöpfe er bei mir drücken musste, dass ich ihm das gab, was er von mir haben wollte. Meine dunkle Seite.
Und ich Vollidiot habe sie ihm auf dem Silbertablett serviert.

Ausgerechnet vor Lily.
Er musste es bereits Tage zuvor geplant haben, wenn nicht sogar Wochen. Er hatte alles daran gesetzt, ihr den Grund vorzuführen, sich von mir fernzuhalten.
Und seit heute war mir endlich bewusst geworden, warum er so versessen darauf war, uns voneinander zu trennen.
Potter wollte ihr Herz gewinnen. Genau wie ich.
Abgesehen von ihm und seinen treuen Gefolgsleuten, die er seine Freunde nannte, war Lily mit keinem anderen Jungen in Kontakt. Außer mit mir.
Mit keinem anderem verabredete sie sich, mit keinem anderem verbrachte sie bereitwillig ihre Freizeit.
Abgesehen von mir stand Potter niemand im Weg. Wenn er mich loswerden konnte, war niemand mehr zwischen ihm und Lily.
Und heute war es ihm gelungen, einen tiefen Riss in unsere Freundschaft zu schlagen.

Die Verzweiflung ließ einen Kloß in meinem Hals erscheinen. Wie durch Zauberhand floss ein Tropfen Wasser meine zittrige Wange hinab.
Ich habe alles falsch gemacht, was man nur falsch machen kann.
Warum hatte ich nicht darauf bestanden, dass wir ohne ihn gehen? Weil er euch sowieso gefolgt wäre. Wer hätte ihn daran hindern können, in Hogsmeade seinen Plan umzusetzen?
Warum war ich nicht einfach zurück in den Gemeinschaftsraum gegangen, als ich gemerkt habe, dass er sich wie durch einen Dauerklebe-Fluch an uns festgesetzt hatte?
Weil es deine Verabredung war, auf die du dich schon ewig und mehr als auf alles andere gefreut hast. Und außerdem wolltest du ihm diese Genugtuung nicht geben.
Warum hatte ich ihn nicht doch einfach sicherheitshalber mit einem Ganzkörperklammer-Fluch belegt?
Weil Lily dagegen war. Wenn du dich widersetzt hättest, wäre es auf dasselbe hinausgelaufen.

Ich vergrub mein Gesicht in das feuchte Kopfkissen und obwohl ich von der vollkommenen Stille in unserem Schlafsaal zugedeckt war, hielt ich mir die Ohren zu.
Nicht einmal Mulcibers Schnarchen erfüllte den stockfinsteren Raum, um ihm etwas Leben einzuhauchen.
Nur das verdammte Ticken, das endlich in den Hintergrund gedrängt wurde, sodass ich es nicht mehr wahrnehmen konnte.
Ich wollte die ganze Welt weder sehen noch hören. Ich war verloren in dieser Dunkelheit. Ich wollte sie nie wieder verlassen und gleichzeitig konnte sie gar nicht schnell genug verschwinden. Sie gab mir das Gefühl von unendlicher Einsamkeit, spendete mir aber auch den Trost, dass mich niemand so aufgewühlt sehen konnte. Solange das Licht nicht zurückkehrte, bestand noch die Hoffnung, dass das alles nur ein böser Traum war. Nur die Splitter in meinem Inneren erzählten etwas anderes.
Irgendetwas war heute zerbrochen. Etwas, das irreparabel war.
Was ich heute bei Lily gespürt hatte, würde ich vermutlich nie vergessen. Abneigung.
Aber auch so etwas wie eine böse Vorahnung, die sich nun bestätigt hatte. Da war keine Verwunderung. Nur die Entrüstung, verbunden mit einer Gefühlskälte,
die mich jetzt noch schaudern ließ.
Beinahe so, als hätte sie mit so etwas gerechnet.

Ich schluckte. Unruhig wälzte ich mich von der einen Seite des Bettes auf die andere.
Irgendwie musste ich das wieder hinkriegen. Irgendwie musste ich ihr Vertrauen zurückgewinnen. Ihr zeigen, dass es nicht meine Absicht war, ihn zu verletzen.
Er hatte mich dazu gezwungen. Eigentlich war es nur Notwehr. Vier Gryffindors hatten mich in die Ecke gedrängt.
Wenn ich nichts unternommen hätte, dann würde ich vermutlich jetzt noch in dieser Gasse liegen. Und sie hätten sich einen Spaß daraus gemacht, mit mir zu spielen, mich zu demütigen und zum Gespött der ganzen Schule zu befördern - vor Lily.
Ob sie in so einem Fall eingegriffen hätte?

Diese Gedankenspirale brachte mich innerlich um.
Ich konnte es nicht mehr haben, in diesem Bett, im selben Raum mit den anderen Slytherins diese stickige Luft zu teilen.
Ich brauchte einen Ort, an dem ich klar denken konnte. Ohne diese Schatten, die sich bei jeder Gelegenheit auf mich stürzten.
Der Astronomieturm.
Kaum ging dieser Geistesblitz durch meinen qualmenden Kopf, erhob ich mich aus meiner Schlafposition und schlich auf Zehenspitzen hinaus.
An die Gefahr, dass ich erwischt werden könnte, dachte ich erst gar nicht. Ich war eins mit der Finsternis.

Die fortgeschrittene Nacht empfing mich, als ich den Astronomieturm betrat. Viel Zeit würde mir nicht bleiben, denn die Sterne verblassten bereits. Aber ich spürte schon jetzt, wie belebend die frische Luft für meinen Geist war.
Lily, dachte ich mit einem Seufzen und mein Herz wurde schwer wie ein Zaubertrankkessel. Obwohl ich sie heute erst noch gesehen hatte, sehnte ich mich schon wieder nach ihrer Nähe.
Ich würde sie einfach überzeugen, dass ich mich ändern konnte. Ich würde sie einfach dazu bringen, wieder das Gute in mir zu sehen.
Aber war das überhaupt noch möglich?

Es muss.
Es musste funktionieren. Ich wüsste nicht, was ich sonst tun sollte.
Versuche in erster Linie nichts Wissenswertes über die dunklen Künste zu erwähnen. Keine Flüche, kein Hintergrundwissen, keine Andeutungen oder Praktiken. Nichts, was irgendwelche negativen Assoziationen bei ihr wachrütteln kann. Am besten all diese Begriffe gar nicht mehr in den Mund nehmen. Zumindest nicht mehr, bis sie sich etwas beruhigt hat.
Wie lange würde ich das durchziehen können? Meine wahre Natur zu verbergen und vorzugeben, jemand zu sein, der nichts mit mir gemeinsam hatte?
War es nicht von Anfang an zum Scheitern verurteilt?

Nachdem ich mich niedergeschlagen auf dem Boden niederließ, spürte ich eine angenehme Wärme. Verwirrt runzelte ich die Stirn.
Es fühlte sich ganz so an, als hätte kurz vor meiner Ankunft jemand anderes hier gesessen. Vermutlich ein Schüler, jünger oder kleiner als ich, denn der Fleck reichte kaum für mich.
Ist tatsächlich heute jemand vor mir hier gewesen? Ich kam häufiger an diesen Ort, um meine Gedanken zu sortieren.
In all der Zeit habe ich noch nie die Anwesenheit einer weiteren Person so deutlich spüren können wie jetzt.
Wer kann das gewesen sein?
Nachdenklich schweifte mein Blick zu den leuchtenden Sternen, als die Erkenntnis wie eine Supernova in mir einschlug.
Ally.

Mir stockte der Atem. Ich hatte unsere Verabredung vergessen. Ich hatte sie vergessen.
Während ich mir in meinem warmen Nest den Kopf über Potter zerbrochen hatte, musste sie stundenlang hier gesessen haben, in der Erwartung — oder noch schlimmer — in der fortwährenden Hoffnung, dass ich kommen würde.
Wie konnte ich die ganze Zeit nicht einmal auch nur einen verfluchten Gedanken an sie verschwenden?
Sie musste die ganze Nacht gewartet haben, nur um dann enttäuscht worden zu sein. Dabei war ich es, der das Treffen in die Wege geleitet hatte.
Mein Herz zog sich krampfhaft zusammen.

Ein unkontrollierbares Schluchzen erfasste meinen Körper, als ich die Tragweite meiner Taten verstand. Wie sollte ich ihr jemals wieder unter die Augen treten können?
Könnte sie mir das je verzeihen?
Ich hatte sie allein gelassen. Ich hatte ihr das Gefühl gegeben, dass sie keinen Stellenwert in meinem Leben hatte, dass es mir nicht wichtig genug war.
Keine Entschuldigung der Welt konnte dieses Gefühl aus ihrem Gedächtnis löschen. Es würde immer da sein, sie wie ein Schatten verfolgen.

Lily ist dabei sich von dir abzuwenden, ohne dass du es aufhalten kannst, und dir fällt nichts Besseres ein, als auch noch Ally zu vergraulen? Herzlichen Glückwunsch, du hast einfach alles vermasselt. Jetzt stehst du wirklich allein da, stichelte eine Stimme in meinem Kopf.
Sie hatte recht. So weh es auch tat, ich musste zugeben, dass jedes einzelne Wort der Wahrheit entsprach.
„Vielleicht ist es besser so", wisperte ich in das Nichts, als der erste Sonnenstrahl die Welt küsste.
Ich tat allen, die mir jemals wichtig waren, nur weh. Wenn sie Abstand von mir hielten, konnte ich wenigstens niemanden mehr verletzen.

Eine einzelne Träne löste sich. Ich konnte es immer noch nicht begreifen.
Wie konnte ich Ally nur vergessen? Was hatte Lily nur mit mir gemacht, dass es soweit kommen musste?
Ein Druck baute sich rasant in meinem Innern auf. Alles schrie, dass dieser quälende Schmerz tief in mir verstummen sollte.
Doch das würde erst der Anfang sein.

Was habe ich nur angerichtet?

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