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𝟸𝟼 | 𝑆𝑒𝑣𝑒𝑟𝑢𝑠

❧༺༻☙

Es war der Geruch von Pfannkuchen und Karamellbonbons, der mich aus den Kerkern lockte. Eigentlich war mir nicht nach Abendessen.
Zu viel Trubel, zu viel Lärm und vor allem zu viele bekannte Gesichter, die ich gerade nicht sehen wollte.
Doch mein knurrender Magen machte es mir mit der Zeit unmöglich dem betörenden Duft zu widerstehen. Getrieben von der Leere in meinem Bauch rauschte ich die Treppen in Richtung Große Halle hoch.

Meine Schritte waren beinahe lautlos, als ich aus den Schatten trat. Zufrieden setzte ich ein schiefes Lächeln auf, mein Ziel fest im Blick.
Die Tore standen offen, sodass die köstlichen Gerüche ungehindert durch ganz Hogwarts schweben konnten. Unter diese trägen Wolken mischte sich das lautstarke Gerede meiner Mitschüler.
Einfach nur rein, schnell ein oder zwei Pfannkuchen einpacken und wieder raus.

„Schniefelus!"
Die Überheblichkeit in Potters Stimme war beispiellos. Er kreuzte meinen Weg an der letzten möglichen Abzweigung des Korridors, nur wenige Kessellängen vor der rettenden Tür.
Mit stolz gehobenem Kinn kam er in großen Schritten auf mich zu. Seine schwarzen Haare waren so durcheinander, dass man meinen könnte er hätte einen Unfall beim Brauen eines Zaubertranks gehabt. Oder seine Dates waren intensiver verlaufen, als dass man es hätte gutheißen können.
Der goldene Gryffindor-Löwe auf seiner aufgeplusterten Brust glänzte im Schein der Feuersäulen. Alleine beim Klang seiner Stimme sträubte sich alles in mir wie das Fell einer gereizten Katze.
Das selbstgefällige Grinsen brachte mir die Gewissheit, dass er nichts Gutes im Schilde führte. Instinktiv ließ ich ihn links liegen und bemühte mich schnellstmöglich das Weite zu suchen.

Mit meinen Nerven drohte auch der Plan zu platzen, den ich vor wenigen Herzschlägen vor Augen hatte.
Wäre ich nur im Gemeinschaftsraum geblieben. Dort hätte ich mich seelenruhig hinter meinen Büchern vergraben und in die Tiefen der Dunklen Künste verschwinden können.
Ohne, dass mich jemand aufzieht oder verurteilt.
Ich bereute es sofort mich der Versuchung hingegeben zu haben.

„Ey, Schniefelus, ich rede mit dir!"
Er ließ nicht locker.
In der Erwartung jeden Moment einen weiteren, spöttischen Kommentar an den Kopf geworfen zu bekommen, spannte ich mich an.
Wen versucht er jetzt schon wieder zu beeindrucken?
Nahezu jedes Mädchen schwärmte für ihn, die Jungen eiferten ihm nach. War ihm das nicht genug? Was wollte er mehr?

Konnte es sein, dass...?
Es durchfuhr mich wie ein Blitz. Lily. Er will, dass sie sich von mir fern hält.
Ich biss die Zähne zusammen.
Nichts Dummes machen, hörte ich Ally, wie sie sonst immerzu auf mich einredete und mich zu beruhigen versuchte. Gib ihm keinen Grund für seine Sticheleien.
Ich schenkte ihm keinerlei Beachtung, sondern lief schnurstracks an ihm vorbei.
Doch Frieden war nie eine Option für James Potter gewesen.

Das flinke Zücken eines Zauberstabs aus seinem Holster ließ mich hellhörig werden. Ich wirbelte reflexartig herum.
Mein Blick traf auf den des empörten Gryffindors. Er war mir tatsächlich gefolgt.
„Kehr mir nicht den Rücken zu!", fauchte er, während er seinen braunen Zauberstab auf mich richtete.
„Was willst du, Potter?", zischte ich, als ich meine Beherrschung verlor.

Das siegessichere Grinsen, das als Antwort seine perfekten Züge verzog, ließ mich innerlich fluchen. Ich hatte ihm genau das gegeben, was er wollte.
Angriffsfläche.
Das Bedürfnis zur Sicherheit meinen eigenen Zauberstab zu ziehen, schluckte ich herunter. Selbst die personifizierte Hochnäsigkeit würde es nicht wagen auf offenem Korridor jemanden zu verhexen.
Nicht direkt vor der Großen Halle. Jeden Moment könnten Lehrer oder andere Schüler ohne Vorwarnung auftauchen.
Und das würde Ärger geben.

Ich setzte auf das bisschen Vernunft, das irgendwo tief versteckt in seinem Körper schlummern musste.
Anders könnte ich mir nicht erklären, dass Lily sich ab und an dazu hinreißen ließ, ihn mir gegenüber zu verteidigen.
Irgendetwas Ehrenwertes musste in jedem von uns stecken. Selbst in Potter.

Etwas Undefinierbares blitzte in seinen Augen auf. Was auch immer es war, ich bereute meinen letzten Gedanken sofort.
„Jetzt ist wohl keine Evans da hinter der du in Deckung gehen kannst!"
Ich nehme alles zurück. In ihm steckt nicht ein einziger Funken Würde.
„Nur zu, renn ihr weiter hinterher", provozierte er. „Aber wenn du wirklich glaubst, dass dein verzweifeltes Interesse an ihr auf Gegenseitigkeit beruht, dann muss ich dich leider enttäuschen."

Was?
Das Blut schoss mir augenblicklich in den Kopf. Es wurde warm, als mein Blick panisch zu Potter flog. Sehr warm. Woher...?
Ich hoffte, irgendeinen Hinweis in seiner Haltung oder seinem Ausdruck zu finden, der mich beruhigen konnte. Dass er nur einen seiner schlechten Witze gerissen hatte.
Doch da war nichts. Nichts als seine Arroganz, die seine gesamte Ausstrahlung für sich beanspruchte.
Das Rauschen, das ich in meinen Ohren brodeln spürte, wurde unerträglich.
Wie konnte er von meinen Gefühlen für Lily wissen?

Noch kannst du es leugnen, versuchte ich mich wieder aufzubauen. Doch meine Welt lag bereits in Scherben zu meinen Füßen.
Wenn James Potter wusste, dass Lily meine Schwäche war, würde er keine Gelegenheit auslassen sie schamlos ausnutzen.
Wie konnte das passieren?, fragte ich mich immer und immer wieder.
Hatte ich mich so wenig unter Kontrolle, dass er mich wie ein offenes Buch lesen konnte?
Das darf nie wieder geschehen. Dafür muss ich sorgen.

„Ach komm schon, Schniefelus!" Potter redete weiter auf mich ein und ich wusste nicht mehr wie mir geschah. „Du hast doch nicht ernsthaft gedacht, dass du eine Chance hättest? Sie geht nicht einmal mit mir aus. Wieso sollte sie das mit dir wollen? Einem Schwarzmagier?"
Er spuckte mir das letzte Wort vor die Füße.
Tadelnd schüttelte er den Kopf, als hätte er mehr Intelligenz von mir erwartet. Selbst seine zerzausten Haare hüpften bedrohlich auf und ab.
„Wenigstens stolziere ich nicht durch die Gänge von Hogwarts, als würde alles mir gehören", schoss ich zurück. „Es wundert mich, dass dein Ego überhaupt unter dieses Dach passt."
Aus dem Augenwinkel konnte ich erkennen wie sich seine Hand fester um seinen Zauberstab ballte. Es war nur noch eine Frage der Zeit, bis er ihn einsetzen würde.

„Weißt du, eigentlich hätte es mir leid getan, dass deine herzzerreißenden Versuche sie nicht erweichen konnten, aber..."
Er machte eine Pause, um mich länger auf die Folter zu spannen. In dieser Zeit setzte er sein charmantes Lächeln auf, das mich nie wieder täuschen würde.
„... es hat einen Grund gehabt, warum mich der Sprechende Hut nicht in das verlogene Schlangenloch gesteckt hat."
Ich lachte trocken auf. „Selbst der Hut kann Fehler machen."

Im nächsten Moment schnellte das polierte Mahagoniholz seines Zauberstabs, in dem sich die flackernden Flammen matt spiegelten, auf mich zu.
Erschrocken fuhr ich zusammen. Erst als kein Buch mehr zwischen dessen Spitze und mich passte, hielt er ruckartig an.
Kritisch beäugte ich das glatte Material, das Potter auf mein Gesicht richtete. Der verbissene Ausdruck, durch den er wie ein tollwütiges Tier wirkte, ließ mich nervös schlucken. Seine drohende, aufgebaute Haltung unterstrich meine Befürchtung, dass er den Verstand verloren hatte.
Er war unangenehm nahe. Ich legte den Kopf vorsichtig in den Nacken, um mehr Abstand zwischen mir und dem Ende seines Zauberstabs zu schaffen, ohne den Blick von ihm zu nehmen. Ich bekam das beklemmende Gefühl, dass er mir damit das Auge ausstechen wollte.

„James!"
Der Oberkörper eines Jungen tauchte hinter den großen, goldbraunen Toren auf. Er stand Potter mit seinem schwarzen Schopf, wild und ungebändigt wie Wespennest, und der egozentrischen, expressiven Art in nichts nach.
Sirius Black. Mit einer Hand umklammerte er das Eichenholz der aufwändig verzierten Tür.
„James, komm endlich. Der ist das Nachsitzen nicht wert!"
Seine Worte schienen den Gryffindor kaum zu besänftigen.

„Vielleicht hältst du dich lieber an deine schrägen Anhängsel von Slytherin Freunden anstatt dich an Evans ranzumachen", giftete Potter wie eine aufgestachelte Schlange.
Was eine Ironie. Der stolze Löwe, der sich von dem von ihm so verhassten Haus distanzieren wollte und in diesem Versuch selbst dessen Klischees entsprach — denn nun versprühte er sein Toxin wie eine Kobra.

Sirius zog mit Absicht übertrieben geräuschvoll die Luft ein, bis sie ihm ausblieb und er nach Sauerstoff japste.
„Krone", rief er dann sarkastisch, nachdem er seiner gespielten Geste eine dramatische Pause verpasst hatte. „Wie kannst du nur so etwas sagen? Welche Freunde denn?"
Aufgewühlt hielt ich einen Herzschlag inne. Das war zu viel. Er hatte nicht nur eine Grenze überschritten, sondern ebenso einen wunden Punkt getroffen.
Bevor ich einen weiteren, klaren Gedanken fassen konnte, hatte ich meinen Zauberstab aus dem Umhang gezogen und wollte ihn gegen Potter einsetzen.
Doch dieser kam mir zuvor.
„Stupor!"

Ehe ich verstehen konnte, welches Wort seinen hassverzerrten Mund verlassen konnte, wurde ich durch eine unsichtbare Kraft schwungvoll vom Boden gerissen und nach hinten geworfen.
Wie ein achtlos weggeworfener Quaffel flog ich durch die Luft.
Ich hörte das ungesunde Knacken meiner Wirbelsäule. Keinen Herzschlag später explodierte ein Feuerwerk an Sternen in meinem Schädel, der ungebremst gegen die steinerne Wand geschleudert wurde. Den Aufprall zurück auf die nicht minder harten Steinplatten spürte ich nicht mehr.

Im ersten Moment konnte ich gar nicht anders, als regungslos liegen zu bleiben. Überrumpelt starrte ich an die hohe Decke über mir.
Er hat es doch getan.

Es war weder Enttäuschung noch Wut, die ich angesichts seiner Reaktion verspürte. Vielmehr Frustration über meine Naivität. Mir hätte klar sein müssen, dass ich von ihm jede Hinterlistigkeit zu erwarten hatte.
Er scherte sich kein Bisschen um die Regeln, die uns hier in diesem Schloss auferlegt wurden.
Das wird mir sicher kein zweites Mal passieren.
Mit schmerzverzerrtem Gesicht stützte ich mich mühsam auf meine Ellenbogen. Nachdem ich mich aufgesetzt hatte, wanderte meine Hand an meinen pochenden Hinterkopf.
Das gibt sicherlich einen blauen Fleck.
Beschämt strich ich mir die Haare aus dem Gesicht. Jede Faser in meinem Körper klagte, doch ich ignorierte das Stechen und kam wieder auf die Füße.
Mit wackligen Knien sammelte ich meinen Zauberstab auf.

„Du hast dich für die falsche Seite entschieden, Snape!"
Als ich mich nach Potter umsehen wollte, musste ich verbittert feststellen, dass er zu Black, zum Eingang der Großen Halle, gehechtet war.
„Mit dunkler Magie bewandert, aber trotzdem nicht in der Lage sich zur Wehr zu setzen", rief er mir höhnisch zu und sprach mit diesen Worten meine eigenen Selbstzweifel aus.

„Sag mir, Schniefelus, wofür hast du deine Seele verkauft?"

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