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𝟷𝟿 | 𝐴𝑙𝑙𝑦

❧༺༻☙

Schnell huschten Severus und ich dicht hintereinander die letzten Stufen zum Slytherin Gemeinschaftsraum unbemerkt hinunter.

Zu dieser späten Zeit außerhalb der privaten Räume erwischt zu werden, würde uns eine gewaltige Strafarbeit einbringen, das wussten wir.
Ganz zu schweigen von den hart erarbeiteten Punkten, die unser Haus verlieren würde.

Doch wir waren eins mit den Schatten der Nacht und schlichen lautlos durch die beinahe leeren Gänge in die Kerker.

Natürlich trafen wir auf unserem Weg ein paar Gryffindors. Ihnen war es schließlich in die Gene geschrieben, dass sie verbotene Waghalsigkeiten zu jeder nur erdenklichen Tageszeit auf sich nehmen mussten. 

Dabei so leise wie möglich zu sein und vor allem ihr vorlautes Mundwerk zu halten, mussten sie allerdings noch dringend üben.

„Baumschlangenhaut", raunte ich das Passwort und die Tür stand offen — wir hatten es geschafft.
Erleichtert aufatmend traten wir ein, während die Anspannung unseres Verfolgungswahns endlich von uns ab fiel.

Übrig blieb Erschöpfung, aber auch die Vertrautheit, die man in der Gegenwart des jeweils anderen spüren konnte, weil wir es zusammen erlebt hatten.

In dem Moment, in dem ich meinen Blick auf sein blasses Gesicht legen wollte, tat er es mir gleich und wandte sich mir zu. Es fühlte sich an, als wären wir uns wieder ganz nah.

Ich sah diese Vertrautheit in seinen dunklen Augen, die wie der schwarze Nachthimmel waren. Unergründlich, aber dennoch magisch anziehend.

Unwillkürlich zuckten meine Mundwinkel nach oben, zu einem unbeschwerten Lächeln. Angesteckt von meinem Strahlen konnte Severus sein Schmunzeln nicht zurück halten.
Dieser Augenblick hätte ewig andauern können.

„Ich kümmer' mich um das Feuer", raunte Severus und ging schnellen Schrittes an mir vorbei.

Ich beobachtete wie er sich vor dem Kamin auf den Boden kniete, dem stählernen Behälter daneben frisch getrocknetes Holz entnahm und dieses vor sich drapierte, ehe er sich der Feuerstelle widmete.
Die verkohlte Rinde vergangener Abende sortierte er fein säuberlich aus.

Während er damit begann die Bestandteile des ehemaligen Baumes auf dem davor vorgesehen Platz zu legen, setzte ich mich auf die Couch, die Arme an meinen fröstelnden Körper gedrückt.
Es ist verdammt kalt hier unten.

Severus zückte seinen Zauberstab.
Mit einem genuschelten Incendio loderte sogleich ein Feuer, das hungrig über den dargebotenen Brennstoff her fiel.

Die Wärme durchflutete den Raum, sodass ich mich allmählich wohl fühlen konnte.
„Hast du eigentlich schon den überdimensionalen Weihnachtsbaum gesehen, den Hagrid angeschleppt hat?", wollte Severus wissen, während er sich erhob. „Es würde mich ja nicht wundern, wenn der gar nicht in die Große Halle passt."

Ich spürte förmlich wie meine Augen zu leuchten begannen. „Es gibt einen Weihnachtsbaum?"
„Klar", gab er zurück und schlenderte auf mich zu. „Ich hab gehört, die sollen den schmücken als gäbe es kein Morgen. Am Ende sieht man wahrscheinlich mehr Kugeln und Kerzen als Baum."

Begeistert erinnerte ich mich an die aufwändige Weihnachtsdekoration meiner Mutter. Das ist für mich schon immer das Schönste an dieser Jahreszeit gewesen.
Wer braucht schon Geschenke, wenn man den Zauber von Weihnachten haben kann?

All die bunten Lichterketten, die im Dunkeln wie kleine, gefärbte Sterne funkelten und mein Herz höher schlagen ließen, dazu der Schnee an den Fenstern und die besinnlichen Motive, die diese zierten.
Wo ist diese Zeit nur geblieben?

Doch mein Schwelgen in den guten, alten Zeiten, wo die Welt für mich noch irgendwie in Ordnung war, wurde jäh unterbrochen.

Severus hatte es noch nicht einmal zu mir geschafft, als ich plötzlich hinter seiner Silhouette erspähen konnte wie das kleine, orange flackernde Feuer mit einem lauten, aufbrausenden Knistern in alle Richtungen schlug.

Er fuhr augenblicklich herum, sodass sein Umhang in einer kunstvollen Welle durch die Luft flatterte. 
Die sich aufbäumenden Flammen färbten sich in ein unnatürliches, giftiges Grün und lange Schatten räkelten sich gefährlich über die trostlosen Wände.

Ein aufgebrachtes Rauschen, das, obwohl es längst verstummt war, noch in meinen Ohren klang, erfüllte den Gemeinschaftsraum.

Erschrocken sprang Severus zurück, griff nach meinem Arm und zog mich mit sich. Hinter dem nächsten Sessel brachten wir uns mit wild pochenden Herzen in Sicherheit.

Das Feuer, das vor wenigen Sekunden noch getobt hatte, als wäre es von einer höheren Macht besessen, war im nächsten Moment mit einem Knall erloschen — ganz so als wäre nie etwas gewesen.

Unfähig uns zu rühren tauschten wir beunruhige Blicke aus. Severus Lippen formten ein tonloses „Was war das denn?".

Er traute sich als Erster vorsichtig über die schwarz gepolsterte Lehne zu schielen.
Ich musterte ihn gespannt, in dem Versuch aus jeder noch so geringen Regung seiner weichen Gesichtszüge abzulesen, was sich nur wenige Zauberstablängen von uns entfernt abgespielt hatte.

Nach kurzem, stirnrunzelnden Einschätzen der Situation, was sich für mich wie eine halbe Ewigkeit anfühlte, änderte er seine zuvor unausgesprochene Frage. „Wer ist das?"

Zwischen Neugierde und Angst hin und her gerissen zögerte ich.
Wer, wenn nicht jemand, der etwas ungutes im Schilde führt, würde sich denn ausgerechnet zu uns Slytherins begeben?
Das ungute Gefühl packte mich.

Doch ich versuchte meine Bedenken herunterzuschlucken. Es bringt ja nichts sich vor der Wahrheit zu drücken.
Behutsam tat ich es Severus gleich und trat langsam hinter dem Sessel hervor.

Mein Blick begegnete einem nebligen blauen Augenpaar, das mir nur allzu vertraut war. Wie vom Blitz getroffen erstarrte ich.

„Evi?", stieß ich ungläubig hervor und beobachtete wie sich ihre Gesichtszüge vorwurfsvoll verzogen.
Mit gerümpfter Nase und einer hochgezogener Augenbraue, verschränkte sie ihre Arme vor der Brust.

„Freust du dich denn nicht mich zu sehen?" Gekränkt musterte sie mich.
„Doch! Das habe ich nicht so gemeint-", wollte ich ihr versichern, aber sie ließ mich nicht ausreden.
Typisch Evi.

„Das sah aber gerade ganz danach aus."
Der trockene Unterton in ihrer Stimme, ihre gesamte Präsenz in diesem kühlen Raum — meine Gedanken wirbelten mit einem Mal so schnell durch meinen Kopf, dass ich kurz das Gefühl bekam, er müsste unter ihren erdrückenden Gewicht platzen. 

Solange der Sturm an Fragen in meinem Inneren nicht greifbar wurde, konnte ich nicht anders, als meine kleine Schwester entgeistert anzustarren.
„Aber wie? Was machst du hier? Warum?", platzte es schließlich einfach aus mir heraus.

„Ganz einfach!" Evi warf ihren Trotz ab wie ein Niffler lästige Wassertropfen aus seinem Pelz schüttelte und hüpfte fröhlich quiekend auf mich zu, bevor sie mich fest an sich drückte. „Ich wollte dich besuchen! Es ist doch bald Weihnachten!"

Severus, der bisher alles regungslos beobachtet hatte und genauso überfordert aussah wie ich mich fühlte, ließ seine Augen abwechselnd zwischen Evi und mir hin und her huschen.
„Wer ist sie?", versuchte er mich wispernd zu fragen.

Ich löste mich aus der Umarmung ohne Evi wegzuschieben und wandte mich an Severus. „Sev, das ist meine kleine Schwester Evengeline."
Überrascht zog er die Augenbrauen hoch.

Ich hatte ihm zwar von ihr erzählt, aber weil meine Mutter ihn noch nie hatte leiden können, versuchte sie alles, damit er Evi nie zu Gesicht bekam.

Verbitterung machte sich in mir breit, als die Erinnerungen an die fragwürdigen Vorsichtsmaßnahmen meiner Mutter wieder hoch kamen.

„Ich hab Flohpulver benutzt!", verkündete Evi stolz und lenkte meine Aufmerksamkeit zurück auf sich, sodass alle negativen Gedanken von ihrem Grinsen verbannt wurden. „Du hast mir doch versprochen, dass du mir Hogwarts zeigst!"
Aufregt wippte sie vom einen Bein aufs andere. „Können wir gleich los? Bitteeee!"

Ich musste schmunzeln. Sie war in ihren jungen Jahren schon so mutig und aufgeweckt wie ich es vermutlich niemals sein konnte.

So leid es mir auch tat, ich musste ihrer Vorfreude einen kleinen Dämpfer verpassen.
„Ich habe gesagt, wenn du alt genug bist, dann kann ich dir unser Zuhause zeigen. Aber du bist noch zu klein."

„Ich bin nicht klein", murrte sie und setzte ihren perfektionierten Hundeblick auf, mit dem sie unsere Mutter immerzu um den Finger wickeln konnte.
Wenn sie nur wüsste-

Mit einem Mal entglitt mir mein Lächeln. Warte.
„Wissen Mum und Dad Bescheid, dass du hier bist?", fragte ich, während sich eine unangenehme Last in meiner Magengegend bemerkbar machte.

In dem Moment als Evi betrübt ihren Kopf senkte, um meinen Blicken auszuweichen, wusste ich, dass unsere Eltern keinen blassen Schimmer von ihrem kleinen Ausflug hatten.

„Nein", murmelte sie traurig und bestätigte damit meine Befürchtungen. „Mum will nicht, dass ich Zeit mit dir verbringe. Sie denkt, aus mir wird sonst auch so eine Slythi oder wie auch immer das heißt."

Mein Herz wurde schwer, als die Erkenntnis in meinen Verstand sickerte wie ein Tropfen Tinte, der sich in einem Wasserglas langsam aber stilvoll wie ein hungriger Tumor ausbreitete.

Meine Mutter versucht mich von meiner Schwester fern zu halten. Sie versucht uns auseinander zu bringen.

„Aber ich will das nicht, okay?", wollte Evi mich aufrichtig beruhigen. „Mir ist es egal, dass sie das gesagt hat! Ich hab dich trotzdem lieb!"

Das wird auf mich zurück kommen, dachte ich mit einem Anflug von Panik. Am Ende denkt sie noch, ich hätte Evi entführt, auch wenn es total absurd ist.
Die Hitze stieg in mir auf.

Ein nie da gewesener Druck in meinem Schädel ließ mich die Hand gegen meine Schläfe pressen, um diesen irgendwie auszugleichen.

„Evi", hob ich nach tiefem Einatmen an. „Du musst unbedingt wieder zurück. Wenn Mum erfährt, dass du-"
„Dann was?" Flink ging sie einen Schritt zurück und sah mich provokant an.

Ich schüttelte den Kopf. „Das geht nicht gut aus."
„Ich bin doch aber erst so kurz da!", protestierte sie, weiter zurück weichend.

„Evi, bitte", flehte ich sie an. „Sie dürfen davon nichts wissen! Du musst in deinem Bett liegen. Was glaubst du wie sie reagieren, falls sie bemerken, dass du fort bist? Wenn sie es denn nicht schon längst-!"

„Woher sollten sie das wissen?", unterbrach sie mich abermals.
Severus, den ich kaum noch wahrgenommen hatte, trat aus dem Schatten heraus.
„Es ist besser für uns alle", mischte er sich behutsam ein. „Du könntest ganz schön Probleme Zuhause bekommen und deine Schwester-"

„Ich hab doch gesagt, es ist mir egal!"
Auch ihn ließ sie nicht ausreden. Ein kleines Mädchen mit einer Menge Scherereien im Gepäck brachte es tatsächlich fertig, zwei Slytherins sprachlos zu machen.

Sie wird ohne Zweifel eines Tages eine Gryffindor sein. Das war so sicher wie der Kessel beim Zaubertrankbrauen.
Dennoch wurde ich das Gefühl nicht los, dass sie die Tragweite ihrer Handlungen nicht vollends begreifen konnte.

„Evi", versuchte ich es noch einmal ruhig. Ich hatte die Geduld in meinem Tonfall wieder gefunden und kam langsam auf sie zu.

Mit einer besänftigenden Handbewegung versucht ich ihr zu signalisieren, dass ich ihr nichts Böses wollte. „Du musst uns zuhören, bitte. Das ist wichtig."

„Nein!", rief sie und entkam meiner Hand, die ich ihr liebevoll auf den Arm legen wollte. Ihre Stimme wieder lauter, wütend.
„Ich hab gedacht, du würdest das verstehen!", warf sie mir an den Kopf, während Tränen in ihren großen Augen glitzerten.

Ich zuckte getroffen zusammen. Wie konnte sie nur so etwas sagen?
Mit allem, was ich ihr zu erklären versuchte, wollte ich ihr, uns, helfen.
Warum konnte sie das nicht erkennen?

Der verletzte Ausdruck auf ihren feinen Zügen verstärkte den Knoten in meinem Bauch. Sie blickte mich an, als hätte ich sie verraten.
„Evi?" Meine Stimme zitterte.

Sie schüttelte den Kopf, als die erste Träne über ihre Wange rollte. Bevor sie auf den Boden fallen konnte, wischte sie sie weg.
Dann rannte sie einfach los, aus dem Gemeinschaftsraum.

„Warte!", rief ich ihr hinterher, doch sie hörte nicht auf mich. Wo will sie denn hin?
So schnell ich konnte, versuchte ich ihr durch die gespenstig verlassenen Gänge von Hogwarts zu folgen.

Innerlich verfluchte ich mich dafür, dass ich nichts für sportlichere Aktivitäten übrig hatte, als gelegentliches Zuschauen bei Quidditch Spielen.

Meine Schwester war deutlich wendiger und ausdauernder. Hinter mir vernahm ich die hallende Schritte und den gleichermaßen angestrengten Atem von Severus, der mir gefolgt sein musste. Er schien ähnliche Schwierigkeiten zu haben.

Evi flog geradezu über den Steinboden, der auf einmal von Schnee abgelöst wurde. Was zum-?
Sie hatte die schützenden Mauern von Hogwarts verlassen, begab sich geradewegs in die eisige, ungewisse Nacht.

Mir gefror augenblicklich das Blut in den Adern, als ich mit eigenen Augen ansehen musste, wie Evi unbeirrt — und vor allem unwissend — weiter stürmte.

Sie rannte und rannte.
Genau in den Verbotenen Wald.

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