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𝟷𝟺 | 𝐴𝑙𝑙𝑦

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Irgendwo weit in der Ferne vernahm ich einen regelmäßig piepsenden Ton.
Jetzt nicht, dachte ich mir erschöpft und drehte mich schwerfällig um, in der Hoffnung dieses aufdringliche Geräusch hinter mir lassen zu können.

Der weiche, angenehm nach Zaubertrankkessel riechende Stoff meines Bettbezugs kitzelte meine Wange und zauberte mir ein seliges Schmunzeln ins Gesicht.

Doch das Piepsen hörte nicht auf, es zwang mich aufzugeben.
Benommen richtete ich mich auf. Das hieß, ich versuchte es zumindest. Die Schwerkraft zerrte mehr an mir als ich damit gerechnet hätte.

So glich ich einem zappelnden Käfer, der auf seinen Rücken gefallen war und aus eigenen Bemühungen nicht mehr auf die Beine kommen konnte.

Von Müdigkeit benebelt rollte ich mich auf die Seite, bis ich endlich verstand, dass es mein Wecker war, der mich unaufhörlich aus den Federn klingeln wollte.

„Wie spät ist es denn...?"
Gähnend warf ich einen Blick auf die große Uhr, die nicht zu übersehen an der freien Wand in unserem Schlafsaal hing.
Mit einem Mal war ich schlagartig wach.
Ich werde sowas von zu spät kommen.

Leise fluchend sprang ich aus dem Bett, flitzte ins Badezimmer.
Das mit dem Frühstück kann ich heute vergessen, bedauerte ich, als das warme Nass auf meine kühle Haut traf.

Für einen kurzen Moment bereute ich, dass ich gestern noch so lange wach geblieben war, um aus dem Fenster den klaren Nachthimmel zu bewundern und währenddessen meinen Träumen nachzujagen.

Aber diese Bedenken schob ich konsequent beiseite. Jeder braucht Träume, an denen er festhalten kann, für die es sich lohnt, morgens aufzustehen und jeden Tag zu begrüßen, als wäre es der beste aller Zeiten.

Es hatte mir so gut getan gestern, die Ruhe mit diesem besonderen Moment. Zumindest für eine Nacht meine Wünsche gelebt zu haben. Das sollte ich nicht bereuen, sondern es immer wieder tun.

Ich schlüpfte in meine Schuluniform, warf mir mit einer einzigen Handbewegung den Slytherin Umhang um und packte den dazu passenden grün-grauen Schal. Mit meiner Schultasche, bei der ich insgeheim betete, dass ich die richtigen Bücher eingesteckt hatte, verließ ich rasch den Schlafsaal sowie Gemeinschaftsraum.

Gehetzt stürmte ich über den Innenhof, dabei zog ich mir den Wollschal dichter an meinen Hals.
Der November ist verdammt kalt.
Und so hatte ich nicht nur ein Wettrennen gegen die Zeit, sondern auch gegen den Wind.

Als ich endlich vor dem Raum, in dem Verteidigung gegen die dunklen Künste stattfinden sollte, zum Verschnaufen kam, fühlte es sich an, als wäre ich durch einen Sturm gewirbelt worden, während meine Lunge nach Sauerstoff schrie.

Mehr Bewegung würde uns auch gut tun, was?, giftete die Stimme in meinem Kopf. Doch ich war zu sehr damit beschäftigt nach Luft zu ringen, als dass ich etwas hätte erwidern können — so gerne ich es auch tun würde.

Am liebsten hätte ich mich an die Tür gelehnt, wäre vorsichtig an ihr entlang herunter gerutscht und hätte die restliche Stunde auf dem Boden verbracht. Aber das konnte ich mir nicht erlauben.

Also gönnte ich mir nur eine kleine Pause, atmete noch einmal tief ein und trat nach einem behutsamen Klopfen ein.
Professor Dumbledore stand vorne, doch weder er noch sonst irgendjemand aus der Klasse schenkte mir Beachtung.

Trotzdem murmelte ich Vollständigkeit halber ein leises „Verzeihung, Sir", ehe ich mich der Platzsuche widmete. Entgegen meiner Hoffnung war nichts mehr in Severus' Nähe frei, direkt an seiner Seite saß natürlich Lily.

Das ist okay, redete ich mir ein und tat den Stich in meinem Herzen mit meiner aufgeregten Atemlosigkeit ab, während meine Augen quer durch das Zimmer huschten, um mir einen Überblick zu verschaffen. Überhaupt gab es nur noch einen einzigen Platz, der nicht besetzt war.
Und dieser befand sich neben Remus Lupin.

Oh nein.
Es widerstrebte mir Menschen in eine Schublade zu stecken, diese zu verschließen und nie wieder zu öffnen. Auch dieses ganze schwarz-weiß Denken missfiel mir zwar zutiefst, aber bei diesen Gryffindors konnte man nie wissen.
Sie waren unberechenbar und genau das machte sie so gefährlich.

Aber bei Lupin ist es anders, versuchte ich mich zu beruhigen. Er war immer anders als die anderen, das musst du zugeben.
Ich ergab mich meinem Schicksal. Etwas anderes blieb mir auch nicht übrig.

Um nicht doch noch aufzufallen, ließ ich mich schnellstmöglich neben Lupin mit einem gedämpften „Hey" nieder.
„Hey", erwiderte er meine Begrüßung so freundlich wie immer, doch er wirkte müde.

Nicht diese Art von Müdigkeit, wenn man zu wenig geschlafen oder einfach einen anstrengenden Tag hinter sich gebracht hatte. Er schien noch gebrochener als jemals zuvor.

Sein bräunliches Haar war matt und zerzaust, die Augen hatten jeglichen Glanz verloren und wirkten abwesend, als ich endlich zum ersten Mal die Gelegenheit hatte ihn aus der Nähe zu mustern.

Mitfühlend lenkte ich den Fokus meiner Aufmerksamkeit auf eine rot schimmernde Narbe, die sich über sein Gesicht zog.
Was ist mit ihm passiert?

„Miss Greene, würden Sie bitte dem Unterricht folgen?" Der mahnende Nachdruck in den Worten des Professors half mir, mich von meinen Mutmaßungen loszureißen.
„Natürlich, Sir. Entschuldigen Sie."

Meine Augen verfolgten zwar nun jede seiner Bewegungen, jedoch drang nichts zu mir vor. Es war als würde ich für eine Weile in zwei verschiedenen Welten gleichzeitig leben.

Severus tuschelte die ganze Stunde über mit Lily. Irgendwie machte es mich unruhig die beiden so zusammen zu sehen, ohne dass ich ihnen Gesellschaft leisten durfte.

Krieg dich wieder ein, du kannst nach der Stunde zu ihnen, sagte eine Stimme in meinem Kopf.
Und wenn sie mich gar nicht dabei haben wollen?, zweifelte ich, während Professor Dumbledore uns ein paar Aufgaben zur sofortigen Bearbeitung in Kleingruppen auftrug.

Auf einmal lehnte Lupin sich auf den Ellenbogen gestützt nach vorne auf seinem Tisch.
„Du bist also die Hufflepuff, die sich irgendwie nach Slytherin verirrt hat, richtig?"

Was hat er da gerade gesagt?
Überfordert starrte ich ihn an. „Ich- ich wusste nicht...", stammelte ich.
Er lächelte mir zu, als würde er mir damit sagen wollen, dass ich es ruhig zugeben konnte.

„Hat das jeder mitbekommen?", platzte es bestürzt aus mir heraus.
Das Letzte, was ich jetzt gebrauchen konnte, war der halbe Jahrgang, der mich dafür fertig machen wollte, dass ich Slytherin gewählt hatte.

Vor allem, ich konnte niemandem den wahren Grund anvertrauen. Dieses Geheimnis würde mit mir sterben müssen.

In meinen Gedanken konnte ich schon Lupins Freunde hören. Es ist die eine Sache, wenn man dazu gemacht wird, aber wenn man diesen Weg bewusst wählt, dann muss deine Seele bereits verloren sein.

Zu meiner Erleichterung schüttelte er den Kopf. „Keine Sorge. Die Menschen sind immer viel zu sehr mit sich selbst beschäftigt, um andere überhaupt wahrzunehmen."
Zu meinem Erstaunen fragte er nicht nach meinem Beweggründen, wofür ich ihm sehr dankbar war.

Das zuversichtliche Lächeln, das seine Mundwinkel schwach anhob, war ansteckend.
Eine neue Art der Wärme rauschte durch meine Adern, gab mir den nötigen kleinen Funken, um das Feuer in mir am Leben zu erhalten.
Er hatte es gesehen. Nur er, als sonst niemand hin geschaut hatte.

Eigentlich sollten wir uns den Schularbeiten widmen. Für mich waren sie längst in den Hintergrund gerückt. Es hatte etwas Magisches, als ich tief in Lupins grüne Augen sah, die meinen so unglaublich ähnlich waren — als würden wir die Welt aus denselben Augen betrachten. Als wären unsere Seelen irgendwie miteinander verflochten.

Er hatte Recht. Die Menschen waren blind für die kleinen und schönen Dinge.
Sie wollten immer mehr und konnten nicht wertschätzen, was schon längst um sie herum erstrahlte.

Es brauchte Aufmerksamkeit und Feingefühl, um jedem Moment den bisschen Zauber einzuhauchen, den er verdiente.

Lupin gab mir dieses Gefühl, dass ich nichts sagen musste, um ihn zu verstehen. Und andersrum musste er nichts sagen, um mir zu zeigen, dass er mich verstand.

„Und was ist mit dir passiert?", traute ich mich schließlich die Frage zu stellen, die mir schon die ganze Zeit auf der Zunge lag.

Er schien ein bisschen Farbe im Gesicht zu verlieren. „Was meinst du?"
„Na, das alles." Ich deutete auf ihn. „Diese Narbe, deine Körperhaltung und vor allem dieser müde Nebel in deinem Blick."

Ein paar Sekunden sah er mich einfach nur an, als würde er überlegen, ob er es mir verraten sollte.
Dann zuckte er nur mit den Schultern. „Ich bin letztens die Treppe runter gefallen."

Misstrauisch zog ich eine Augenbraue hoch. „Hat dir das jemals jemand geglaubt, wenn du das erzählt hast?"
Er lachte verlegen. Oder vielleicht eher aus Verzweiflung?

„Ja, in der Tat. Für gewöhnlich kaufen mir die Leute das ab."
Ich nickte ungläubig. „Mhm. Dann hast du wohl noch nicht die richtigen Menschen getroffen."

„Das ist vermutlich wahr." Er seufzte und senkte den Blick unsicher auf seine Hand, in der er einen Stift zwischen zwei Finger geklemmt hin und her wackeln ließ.

„Vielleicht, irgendwann mal", lautete die Antwort auf die Frage, die ich mir nur gedacht hatte. Selbst seine Stimme klang brüchig und kraftlos.
Verstohlen sah er mich von der Seite an, als wollte er sich meine Reaktion nicht entgehen lassen.

„Dir muss aber klar sein, dass ich so schnell nicht locker lasse", warnte ich ihn vor. „Nur damit du weißt, worauf du dich einlässt."

„Es wäre mir ein Vergnügen."
Und das Lächeln auf seinen rauen Lippen fühlte sich wie ein Versprechen an.

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