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𝟸𝟸 | 𝑆𝑒𝑣𝑒𝑟𝑢𝑠

❧༺༻☙

Es kam aus dem Nichts. Einfach so.
Wie eine Druckwelle, die geradewegs auf einen zu rollte, erfasste mich dieses überwältigende Gefühl.
Ich konnte ihm nicht entkommen.
Nicht mehr.

Mir blieb nichts anderes übrig, als es geschehen zu lassen. Ich war machtlos gegen das, was sich tief in meinem Inneren regte.

Als der Druck am größten schien, wurde es schlagartig still. Die Welt um mich herum verstummte. Ich konnte nur noch meinen regelmäßigen Atem vernehmen. Alleine das Heben und Senken meines Brustkorbes spürte ich.
Nur dieser Atemzug.

Kaum hatte ich diesen Gedanken zu Ende geführt, hörte ich ihn. Einen Ton. Leise, aber durchgehend und piepsend.
Er fühlte sich auf eine seltsame Art und Weise sowohl weit weg als auch unglaublich nah an.
Er war unangenehm hoch. Schrill.
Wie eine Warnung.

Er zerriss die Stille, genau wie in dieser einen Nacht. Die Nacht, an die meine Erinnerungen so jung und frisch waren wie das Schicksal von fehlerlos gebrautem Amortentia.

Die Bilder, die vor meinem inneren Auge auftauchten, wirkten erschreckend echt. Gnadenlos prasselten sie auf mich nieder. Ich konnte mich ihnen nicht entziehen.
Und dann sah ich es vor mir.
So, als würde ich es noch einmal erleben.

✫⁂✫

Die Nacht war frostig kalt.
Ich verfluchte mich, dass ich in der Eile nicht nach meinem Schal gegriffen hatte.

Die Stille erdrückte mich. Nur der Wind heulte leise sein Klagelied in meine Ohren. Es fühlte sich an, als würde er mich überzeugen wollen auf der Stelle kehrt zu machen.
Noch war es nicht zu spät.

Ich gab ihm recht. Niemand sollte an diesem verfluchten Ort sein. Planlos irrte ich durch den Verbotenen Wald. Ich wusste nicht, was mich erwarten würde.

Eiszapfen hingen an den gewaltigen Bäumen. Sie warfen bedrohliche Schatten, ausgelöst durch meine leuchtende Zauberstabspitze. Sie verstärkten das unangenehme Gefühl in mir.

Es fühlte sich falsch an. Der Wald und einfach alles fühlte sich leer an. Seelenleer.
Wohin waren Ally und Evengeline verschwunden?

Die Befürchtung, dass sie von den riesigen Tannen verschluckt oder von magischen Geschöpfen verschleppt worden waren, drängte sich in meinen Kopf.
Unsinn. Kein Tierwesen dieser Welt würde Ally verletzen. Sie wusste, was sie tat.

Für den Bruchteil eines Moments beruhigte mich dieses Wissen — bis ich meinen Gedanken erlaubte abzuschweifen.
Ich würde sie nie finden können.
Geschlagen ließ ich meinen Zauberstab sinken.

Ich sollte zurück gehen, solange ich konnte.
Noch war ich nicht weit genug gekommen, um mich zu verlaufen.
Noch konnte ich mich umdrehen und leicht den Weg in das behütete Schloss finden.
Dort, wo es sicher war.
Ich seufzte.

Doch dann änderte sich etwas.
Bewegung kam in die robusten Baumstämme. Das alte Holz ächzte, als der Wind kräftiger wurde.
Ich kniff die Augen zusammen, während meine pechschwarzen Haare aus meinem Gesicht fielen.

Ein Schauder lief mir über den Rücken.
Ich konnte die Angst riechen. Sie hatte sich im Schleier der Nacht festgesetzt wie die Reste eines eingebrannten Zaubertranks in einem Kessel.

Hektische Schritte waren aus dem tosenden Wind heraus zu hören. Angestrengt versuchte ich zu erkennen, was aus dieser Richtung kam.
Ein Busch erzitterte.

Mir blieb keine Zeit in Gedanken passende Zaubersprüche zurecht zu legen.
Im nächsten Moment stürmte ein kleines Mädchen auf mich zu. Evengeline.
Ihre Miene war starr. Obwohl sie mich längst bemerkt haben musste, behielt sie ihre Geschwindigkeit bei.

Sie war alleine.
Die Erkenntnis brauchte einige Herzschläge, ehe sie zähflüssig in meinen Verstand tropfte.
„Wo ist Ally?", fuhr ich sie an, nachdem ich mich von dem ersten Schock erholt hatte.
Ihre großen Augen weiteten sich, als sie mich erkannte. Angewidert verzogen sich ihre Züge.

„Du!", spuckte sie mir entgegen. „Du warst das!"
Verwirrt starrte ich Allys kleine Schwester an. Doch sie würdigte mich mit keinem weiteren Blick.
Bevor ich verstand, was vor sich ging, war sie zwischen den Sträuchern verschwunden.
Warum hatte sie es so eilig? Wovor lief sie davon?

Kaum hatte sich ihre Wärme in Nichts aufgelöst, hüllte mich die Stille ein.
Was passierte hier?
Ein beklemmendes Gefühl packte mich. Abermals wanderten meine Gedanken zu Ally.
Ich konnte fühlen, dass sich etwas Schlimmes zugetragen hatte.
Aber was?

Die Antwort ertönte in Form eines Zischens, gefolgt von einem grünen Lichtstrahl. Rasend schnell schoss er in den finsteren Nachthimmel und explodierte in einem ohrenbetäubenden Knall.

Es war, als hätte jemand einen giftigen Trank über dem Firmament verschüttet. Aus den Überresten des Zaubers bildete sich ein Totenkopf.
Er sah grässlich aus, gespenstisch. Aus seiner Mundöffnung räkelte sich eine Schlange. Wie auf der Suche nach ihrem nächsten Opfer tastete sie voran.

Das Rauschen der Explosion hallte noch immer in meinen Ohren. Es mischte sich mit dem Zischeln und Fauchen des todbringenden Reptils.
Das Dunkle Mal.
Ein Zeichen, ging es mir unwillkürlich durch den Kopf. Ein abscheuliches Zeichen.
Es bescherte mir eine Gänsehaut.

Plötzlich stiegen zwei nebelartige Gestalten empor.
Ohne Vorwarnung waren sie zwischen den Tannen hervor getreten, nur wenige Baumlängen von mir entfernt.
Sie flogen um den Schädel, als wären sie ein Teil von ihm. Dann verschmolzen sie vollständig mit der Dunkelheit.

Ally.
Ohne nachzudenken stürzte ich los. Wo der schwarze Rauch in die Luft gestiegen war, könnte sie sein.
Sie musste einfach dort sein.

Fieberhaft riss ich die Ranken beiseite. Ich spürte das Blut in meinen Adern pochen, als ich auf die verschneite Lichtung trat.
„Ally? Was-„
Die Worte blieben mir im Hals stecken.

Ich sog scharf die Luft ein. Ein paar Schritte weiter konnte ich Allys Körper ausmachen. Sie lag reglos auf dem Boden.
Ihr welliges Haar war auf der schmutzigen Erde gebettet, ihre Augen geschlossen.

Über ihr schimmerte schwach der Nachthimmel. Es sah aus als wären sämtliche Bäume zur Seite gewichen, um die Sicht auf Ally freizugeben.
Das Licht der Sterne konnte sanft ihre ungesund blasse Haut küssen.

Aus der Schneedecke der Zweige hatten sich einige Flocken gelöst. Bedächtig tanzten sie um meine leblose Freundin.
Das Bild würde ich so schnell nicht mehr aus dem Kopf bekommen. Es war fast schon friedlich.
Zu friedlich.

Ich war zu spät.
Sie sah aus, als wäre sie von uns gegangen.
Bei ihrem Anblick brach mein Herz. Zitternd ließ ich mich neben ihr auf die Knie sinken. Mein Zauberstab fiel achtlos in den schmelzenden Schnee.

„Ally", flüsterte ich mit erstickter Stimme. „Geht's dir gut?"
„Sag doch was!", fügte ich angespannt hinzu, als keine Antwort kam.
Doch sie rührte sich nicht.

Verzweifelt kauerte ich neben ihrem schlaffen Körper. Vorsichtig nahm ich ihre Hand. Sie war eiskalt.
Mein Blick fiel auf ihren hochgezogenen Ärmel. Und dann — ich vergaß zu atmen.
Das dunkle Zeichen, so finster wie Nacht selbst, lachte mich triumphierend an.

Bei Merlins Zaubertrankkessel.
Ich wollte mir nicht ausmalen, was es mit Ally gemacht hatte. Ich wollte nicht wissen durch welche Gefühlslagen sie gerade eben geschickt wurde.
Das war das Schlimmste. Es konnte nicht lange her sein. Es war direkt vor meiner Nase passiert. Und ich konnte nichts dagegen machen.

Ich biss die Zähne zusammen, schluckte die aufkommende Tränenflüssigkeit herunter.
Sachte zog ich sie auf meinen Schoß und schloss sie in die Arme. Ich spürte ihre Atmung. Flach und langsam, aber sie atmete.

„Es tut mir leid", murmelte ich an ihre zerkratzte Wange. Blut floss aus ihrer Stupsnase und benetzte ihre Mundwinkel. Sanft fuhr ich mit meinem Daumen über ihre rosigen Lippen, befreite sie von den Spuren ihrer körperlichen Wunden.
Die Seelischen vermochte ich nicht zu heilen. Das konnte keiner.

Ich wusste nicht, wie lange ich mit Ally im Verbotenen Wald saß. Doch ich hielt sie, die ganze Zeit.
Ich schenkte ihr die Wärme, die ich ihr im wachen Zustand nie hatte geben können. Die Nähe, die sie brauchte, um bei mir zu bleiben.

In dieser Nacht hatte ich ihr einen Teil meines Herzens geschenkt — ohne es zu wissen.

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