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„Leute wir haben gerade festgestellt, dass wir schon mehr als die Hälfte gedreht haben!" rief Methew nach einem Blick auf sein Handy glücklich. „Wann kommt die Serie dann raus?" fragte Liam ihn.
Wir hatten wieder den ganzen Tag im Studio gefilmt und dann beschlossen, zusammen etwas trinken zu gehen. Nun saßen Liam, Noah, Vivi, Abigail, Hope, Alex, Methew, Natascha und ich in einer kleinen Bar und unterhielten uns. Als wir Natascha und Methew gefragt hatten, ob sie mit wollten, dachten wir, sie würden ablehnen aber mit den Worten „Warum eigentlich nicht?" waren sie dabei.
Liam war schon wieder mit Abigail in eine Diskussion über Basketball vertieft und schien alles um sich zu vergessen. „Diese Diskussion führt doch zu nichts, da keiner von beiden nachgeben wird," sagte Hope resigniert. „Wie heißt es so schön? Was sich liebt das neckt sich," sagte Methew, woraufhin wir anfingen zu Lachen. Liam und Abigail, die nicht mitbekommen haben, was er gesagt hatte, schauten uns Verwirrt an und führten ihre Diskussion dann fort.
Nach ein paar Minuten klingelte mein Handy. Auf dem Display war Tanjas Name zu sehen „ich muss kurz telefonieren," sagte ich zu Alex, der neben mir saß und ging dann zu den Toiletten.
„Hey Tanja um was gehts?" fragte ich. „Ich wollte dich nur fragen, wann es für dich am besten passt, damit wir uns mal zusammen setzen können, um zu planen, wie es nach deinem Abschluss weiter geht," sagte sie. „Und warum rufst du mich dafür an? Du kannst doch einfach eine Nachricht schreiben," fragte ich verständnislos. „Wenn man dir eine Nachricht schreibt, weis man nie, wan du sie siehst," erklärte sie. Ich las meistens die Nachrichten aber vergas dann zu antworten. „Also ich kann auf jeden Fall am Samstag und was die Zeit nach meinem Abschluss angeht, habe ich mir überlegt, dass ich gerne eine Zeit lang Pause machen würde," sagte ich. „Aber du machst doch die ganze Zeit Pause!" meinte Tanja. „Ich meine mit Pause, dass ich ein bisschen reisen will und einfach keine Termine haben will," sagte ich. „Das müssen wir dann auf jeden Fall besprechen. Ich habe da eh schon eingetragen, dass wir uns da treffen, um über dein neues Album zu reden," sagte sie. Ich stimmte ihr zu und legte dann auf.
Als ich wieder zu den anderen an den Tisch kam, schien ich nicht viel verpasst zu haben. Liam und Abigail stritten immer noch und Noah war mit Alex in ein Gespräch vertieft.
„Also war nett, mit euch zu plaudern aber ich muss morgen früh aufstehen," sagte Methew. „Soll ich noch irgendjemanden mit zum Hotel nehmen?" fragte Methew, woraufhin sich Natascha, Vivien, Liam und Abigail ihm anschlossen.
Als alle gegangen waren, blieben nur noch Hope, Noah, Alex und ich zurück.
Kurze Zeit später klingelte Noahs Handy. „Hey Onkel Charles was gibts?" fragte er. Anschließend war er eine Weile still. Es schienen keine guten Neuigkeiten zu sein, da sich sein Gesicht verdüsterte und er nur vereinzelt nickte.
Als er auflegte, legte Hope behutsam ihre Hand auf seine Schulter. „Alles Ok?" fragte sie ihn obwohl schon klar war, dass nicht alles ok war. „Du musst es uns nicht erzählen, wenn du nicht willst," sagte ich verständnisvoll. „Als ich acht war, kam mein Vater wegen Drogen dealing ins Gefängnis. Meine Mutter ist kurz nach der Geburt von meinem Bruder gestorben, also wurde beschlossen, dass mein Bruder und ich zu meinem Onkel ziehen sollen. Vor ein paar Jahren kam mein Vater wieder raus aber mein Bruder und ich blieben bei unserem Onkel. Das ist irgendwie unser Zuhause geworden. Naja wie es jetzt scheint, war das eine der besten Entscheidungen, die mein Bruder und ich fällen konnten. Wie es aussieht hat mein Vater so richtig losgelegt, als er aus dem Gefängnis kam und wurde letzte Nacht gefasst. Er wird jetzt gegen Illegalen Drogen- und Waffenschmuggel und Mord angeklagt. Er ist natürlich mein Vater und so aber als ich ihn das letzte Mal gesehen habe, habe ich schon gemerkt, dass er sich verändert hat." Als Noah fertig erzählt hatte, rollte ihm eine Träne aus dem Auge. Wir waren erst einmal still. Ich wagte einen kurzen Blick zu Alex. Seine damalige Freundin war von solchen Leuten erschossen worden aber in seinen Gesichtszügen war nichts außer Mitleid zu sehen.
Hope nahm Noah in den Arm und flüsterte ihm etwas ins Ohr, das ihn zu beruhigen schien.
„Falls du irgendwas brauchst sind wir für dich da," sagte Alex nach einiger Zeit. Noah nickte daraufhin nur knapp.
Wir blieben noch eine Weile schweigend sitzen.
„Soll ich euch auch fahren?" fragte Alex auf dem Parkplatz und deutete auf sein Auto. „Das wäre echt nett," antwortete Hope. Ich stieg beim Beifahrersitz ein und Noah und Hope stiegen hinten ein, während Alex sich hinters Lenkrad setze.
Nachdem Noah und Hope bei dem Hotel ausgestiegen waren, in das die Schauspieler einquartiert waren, fuhr Alex weiter zu mir. „Ist bei dir auch alles ok?" fragte ich ihn, als wir schon fast angekommen waren. Eine Weile herrschte Schweigen und ich dachte schon, dass er nichts sagen würde. „Als ich erfahren habe, dass sie tot ist, hätte ich den Schuldigen am liebsten auch umgebracht. Mir war alles andere egal. Als ich aber begriff, das es unmöglich war, den Schuldigen zu finden, betäubte ich meine Schmerzen mit allem, was ich fand. Nach ein einiger Zeit war es schon fast ein Wunder, wenn ich mal nicht high war. Als Noah heute das von seinem Vater erzählt hat, habe ich gemerkt, dass nicht nur die Angehörigen von den Opfern, solcher Leute leiden. Die Angehörigen, der Mörder leiden oft genau so," sagte Alex, während er vor meinem Haus parkte. „Ich frage mich ob Noah sich fragt ob er es hätte verhindern können, dass sein Vater so abgestürzt ist," überlegte ich. „Ich habe mir auf jeden Fall Vorwürfe gemacht. Ich hätte bei meiner Freundin sein sollen, dann währe Ihr womöglich nichts passiert... aber letzten Endes kann ich die Vergangenheit nicht ändern. Ich kann nur bestimmen, was ich mit der Zukunft machen will und ich bin sehr glücklich, dass ich dich getroffen habe," sagte Alex und lächelte mich am Ende an.
Als ich aus dem Auto stieg wurde mir klar; Ja es gibt viel Böses und viel Leid auf dieser Welt und deshalb würde man am liebsten manchmal einfach aufgeben aber es gibt auch viel gutes und für das Gute lohnt es sich, weiter zu leben und nicht einfach aufzugeben.
Alex war auch ausgestiegen. Als ich mich gerade von ihm verabschieden wollte sagte er:„ Ich weiß, dass es nicht unbedingt der perfekte Moment ist aber vielleicht ist ja nie der perfekte Moment und das wäre ja schade...," fing Alex an. „Auf was willst du hinaus?" unterbrach ich ihn mit gerunzelter Stirn. „Ich möchte dich fragen ob du meine Freundin sein willst? Ich weiß, dass wir uns noch nicht so lange kennen aber ich liebe dich und eine Beziehung bedeutet ja nicht, dass man den anderen schon in und auswendig kennt, sondern, dass man sich gemeinsam besser kennen lernt und miteinander wächst." Mir wurde angenehm warm in der Brust, während ich ihn anschaute, wie er mir ziemlich nervös sagte, dass er sich in mich verliebt hatte.
Da erinnerte ich mich daran, was Hope einmal zu mir gesagt hatte:
„Deine Angst davor, dass es nicht klappen könnte sollte nicht der Grund sein, dass du nein sagst. Entweder du liebst ihn oder nicht und wenn du dir nicht sicher bist, dann warte noch."
Und da wurde mir klar, dass dieses warme Gefühl in meiner Brust Liebe war.
Ich achtete nicht darauf, was er noch sagte sondern legte meine Lippen auf seine. Ohne zu zögern erwiderte er den Kuss.
Wir küssten uns lange und innig. Ich legte alle meine Gefühle in den Kuss, die ich empfand, wenn ich ihn ansah.
Als wir uns wieder voneinander lösten, atmeten wir beide schwer. „Ist das ein Ja?" fragte er mich schwer atmend. Ich nickte. „Ja! Ich liebe dich auch." Daraufhin küssten wir uns wieder.
Nachdem wir uns bestimmt hundert mal geküsst hatten, haben wir beschlossen, zum Strand zu gehen. Die Wellen waren heute höher als gewöhnlich und der Wind wehte mir die Haare aus dem Gesicht. „Was denkst du, wie es weiter gehen wird?" fragte Alex. „Ich weiß es nicht," sagte ich ehrlich während ich meinen Blick über das Meer schweifen lies. Unsere Hände waren verschränkt. Meine Hand passte perfekt in seine, so als ob sie füreinander gemacht wurden. „Weißt du, was das beste daran ist, dass du meine Freundin bist?" fragte Alex mich mit einem Herausfordernden Grinsen, das mein Herz höher schlagen lies. „Was denn?" fragte ich und schaute zu ihm hoch. „Ich darf dich immer küssen," sagte er nah an meinem Gesicht und legte anschließend seine Lippen auf meine. Ich lächelte in den Kuss. Alex war nun ganz offiziell mein Freund!
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