93 - move out
Noch am selben Abend wurde Louis Vater tatsächlich von einem Helikopter abgeholt, welcher ihn zurück aufs Festland brachte. Das Deck war von allen Schäden des gestrigen Sturms bereinigt worden, laut dem, was meine Freunde mir erzählt hatten, die zum Aufräumen da gewesen waren, war es aber auch nicht allzu schlimm gewesen. Das Deck wurde jedoch am Abend wieder für kurze Zeit gesperrt, damit der Helikopter ohne Probleme landen und Mark abholen konnte. Mit dem Kapitän befreundet zu sein, hatte wirklich ziemliche Vorteile. Wir halfen ihm dem Tag über bei dem Packen seiner Sachen und ich konnte immer noch nicht fassen, dass er das tatsächlich tat, aber ich war sehr erleichtert darum. Auch wenn ich geahnt hatte, dass ihm eine Lösung einfallen würde, es war dann noch einmal eine Befreiung der Last gewesen, als ihm tatsächlich sofort etwas zur Rettung eingefallen war.
Eleanor würde in San Francisco sicher ziemlich blöd aus der Wäsche gucken, wenn Louis und ich erstmals Hand in Hand von Bord gehen würden, wenn sie bemerken würde, dass sie versagt hatte, doch das war mir egal. Damit diese aber von alldem, der Abreise von Louis Vater, nichts mitbekam und weiter daran glaubte, dass ihre Erpressung Wirkung hatte, verabschiedete Louis sich schon von Mark, als der Helikopter noch nicht in Sicht war. Während sein Vater abgeholt wurde, ging er in seine alte Kabine zurück, die er mit Eleanor geteilt hatte. In dieser war sie auch gerade und Louis wollte sichergehen, dass sie ihr Appartement nicht verlassen würde, bis der Helikopter außer Sichtweite war. Mir war zwar etwas mulmig zumute, wenn ich daran dachte, dass die beiden allein auf einer Kabine waren, doch ich vertraute Louis und war mir sicher, das nichts geschehen würde.
Eleanor vertraute ich jedoch nicht. Ich hatte Angst, dass sie Louis wieder irgendeinen Floh ins Ohr setzen würde. Ich wollte nicht, dass sie irgendetwas zu ihm sagte, was nicht der Wahrheit entsprach, nur damit er doch noch bei ihr blieb. Wir waren so nahe am Ziel, sein Vater war extra dabei, nach London zu fliegen, um die Erpressung abzuwenden, es konnte einfach nichts mehr schief gehen. Wahrscheinlich würde Louis aber sowieso die ganze Zeit durch die Kabine laufen, seine restlichen Sachen packen, die noch in der Kabine gelegen hatten, weil er sie bei mir nicht unterbringen konnte und schaltete bei Eleanors Worten auf Durchzug. Zumindest hoffte ich, dass das der Fall war.
Kurz bevor der Helikopter abgehoben war, hatte ich Mark versprechen müssen, auf Louis aufzupassen. Ich sollte ihn nicht vor anderen retten, sondern vor sich selbst. Er hatte mir erzählt, dass Louis ganz nach seiner Mutter ging und auch wenn er die Liebe zu ihr wie ein reines, wunderschönes Abenteuer beschrieb, er meinte ich solle aufpassen, das unserer Liebe und mir die Unvorhersehbarkeit von Louis nicht noch zum Verhängnis wird. Der Vater riet mir, wann immer Louis die Unsicherheit packte, wenn sie ihn überhaupt noch einmal ergreifen sollte, ihm gut zuzureden, er sollte sich geborgen und wohl fühlen, damit er eben nicht, ohne es vorhersehen zu können, einen Schritt zurück machte. Ich war mir aber sicher, dass Louis nach all den Wochen nun endlich gelernt hatte, dass er nicht mehr unsicher sein musste und er immer mehr er selbst werden konnte.
Sobald der Helikopter mit den zwei Piloten, Mark und seinen Habseligkeiten abhob, ging ich wieder hinein, sagte den zuständigen Mitarbeitern Bescheid, dass das Deck wieder geöffnet werden könnte und ging mit der Ersatzschlüsselkarte, die ich von Louis bekommen hatte, in das, nun ehemalige, Appartement seines Vaters, in welchem Louis ab sofort leben würde. Er würde kommen, sobald er seine Sachen gepackt hatte und sicher gegangen war, dass Eleanor nichts ahnte, dieses Mal nicht. Ich schaute mich noch einmal in dem riesigen Appartement um und auch wenn es wirklich schön war und sicher auch nützlich, so viel Platz zu haben, für mich hatte das keinen Zweck. Abgesehen von den Nächten und den Seetagen war man selten auf der Kabine, da reichte mir auch die Größe, in der Niall und ich lebten.
Da ich nicht wirklich wusste, wie ich mir die Warterei vertreiben sollte, bezog ich das Bett neu, mit frischen Bettzeug aus dem Kleiderschrank. Ich staubsaugte einmal und überprüfte in jeglichen Schränken, ob Mark auch wirklich nichts vergessen hatte. Natürlich kamen jeden Morgen Putzfrauen, die all das auch taten, aber bei einigen Dingen fühlte ich mich einfach besser, sie selbst zu erledigen. Danach ging ich durch das Schlafzimmer, in welchem Louis ab sofort nächtigen würde, rauf auf den Balkon. Sofort wehte mir die leichte Meeresbriese um die Nase, ich atmete tief durch und begann zu lächeln, als die salzige Luft in meinen Lungen kitzelte. Jeder Blick aufs Meer erinnerte mich an Louis, wenn ein Delfin aus dem Wasser sprang, dachte ich besonders an unsere anfängliche Zeit zurück.
Es war unglaublich, dass Mark das alles hier, die letzte Etappe der Reise, aufgegeben hatte, um Louis zu unterstützen. Auf der anderen Seite überraschte es mich aber auch nicht, unabhängig davon, ob und wie viele Kreuzfahrten er überhaupt schon einmal mitgemacht hatte, er hätte jederzeit das Geld, wieder eine zu beginnen. Und von einem Helikopter von dem Kreuzfahrtschiff abgeholt und über den Atlantik bis zum Festland geflogen zu werden, war wahrscheinlich auch eine Erfahrung wert. Es war viel wert, dass er seine Versprechungen an Louis einhielt, es bewies, dass er ihm nicht nur vertrauen konnte, sondern auch das er die Änderungen durchsetzen wollte. Er wollte mehr für Louis da sein, die nötige Stütze in schweren Zeiten sein, ihn unterstützen und ihm helfen, wo, wann und so gut er konnte.
Als sich mit einem Mal von hinten Arme um meine Taille schlangen, erschrak ich, doch als mir der Duft von Louis Parfüm in die Nase stieg, entspannte ich mich sofort wieder und lehnte meinen Kopf gegen seine Schulter. ,,Ich bin nun offiziell aus dem Appartement ausgezogen, nun kann Eleanor dort ganz allein die Hölle herbeirufen", hauchte Louis mir ins Ohr, küsste meinen Nacken und verstärkte die Gänsehaut auf meinen Armen. ,,Was hat sie gesagt, als du deine Sachen gepackt hast? Und hat sie den Helikopter gehört?", fragte ich, hatte meinen Blick weiterhin aufs Meer gerichtet und genoss die Streicheleinheiten von Louis Fingern auf meinem Bauch. ,,Erstmal ja, sie hat den Helikopter gehört, ich hab mich aber auch unwissend gestellt und fälschlicherweise vermutet, dass sich jemand wahrscheinlich wohl doch beim Sturm verletzt haben muss und nun ins Krankenhaus gebracht werden muss. Das hat sie mir geglaubt und von Anfang an ähnliches vermutet gehabt.
Als ich meine Sachen jedoch gepackt habe, da hat sie sich aufgeregt. Sie ist mir von einer Ecke in die nächste, von einem Zimmer ins andere gefolgt und hat mich wirklich gefragt, warum ich ausziehe. Ich meinte, bis San Francisco zumindest, wollte ich nicht in ihrer Nähe sein, woraufhin sie ganz schön siegessicher meinte, dass ich, sobald wir an Land angelegt haben, zu ihr zurückkommen und sie auf Knien anbetteln werde, wieder bei ihr einzuziehen", erzählte Louis kopfschüttelnd und hauchte danach einen Kuss auf meine Wange. Ich drehte mich in seinen Armen um, um ihm in die Augen sehen zu können und legte eine Hand auf seine Wange. ,,Gut, dass wir es besser wissen", murmelte ich, betrachtete das blau in seinen Augen, verglich es mit dem Ozean, doch der war keine Konkurrenz für Louis.
,,Ja. Gut, dass wir es besser wissen", wiederholte Louis meine Worte und verband danach unsere Lippen zu einem Kuss. ,,Ich muss mich noch bei dir bedanken Harry. Ohne dich, wären wir jetzt nicht hier, ohne dich wäre nichts dergleichen möglich gewesen. Ich würde jetzt immer noch vor Eleanor zu Kreuze kriechen und mir gefallen lassen, was sie zu mir sagt. Du hast mir meine Freiheit in deinem Herzen geschenkt und du wärest die einzige Person, vor der ich jemals auf die Knie fallen würde, egal ob ich dich um Verzeihung anflehen oder ob ich dir die alles entscheidende Frage stellen würde." Lächelnd nahm ich einen weiteren Kuss von Louis entgegen, der Gedanke daran, jemals mit ihm verlobt oder sogar verheiratet zu sein, stimmte mich unheimlich glücklich.
,,Nur dank dir hab ich es geschafft, meine Angst zu überwinden, die alle meine Sinne geschwächt hat. Ich konnte mich wieder darauf einlassen, meinem Vater zu vertrauen, ich konnte seinen Worten glauben schenken und gerade heute war das so wichtig. Ohne dich hätte heute niemals stattgefunden. Weder hätte ich mich geoutet, noch ihm von der Erpressung erzählt. Ich hätte eine eigene Lösung finden wollen und wenn nicht, hätte ich mich ziemlich sicher von Eleanor unterdrücken lassen. Aber dank dir kann ich glücklich sein, dank dir kann ich mit dir glücklich sein. Niemals hätte ich geglaubt, dass meinem Vater so schnell eine Lösung einfallen würde, ich hätte mich ihm schon viel eher anvertrauen sollen, du hattest von Anfang an Recht, ich allein wäre jetzt immer noch aufgeschmissen und überfordert, aber ich bin froh, es überhaupt getan zu haben."
Lächelnd streichelte ich Louis Wange und nickte. ,,Ich bin auch unglaublich stolz auf dich und kann es kaum erwarten, von deinem Vater zu hören und wie er mit seinem Plan vorankommt. In Zukunft wirst du hoffentlich auf mich hören und daran denken, dass du auch deinem Vater zukünftig vertrauen kannst. Denn auch ich kann es kaum erwarten, endlich mit dir glücklich zu werden." Stürmisch wurde ich von Louis an seine Brust gezogen, er küsste mich und führte mich so wieder ins Innere des Zimmers, warf mich aufs Bett und setzte sich gleich darauf auf meinen Schoß, wo er unsere Lippen wieder leidenschaftlich verband. ,,Danke für alles Harry Styles, ich liebe dich mit jeder Faser meines Körpers und sobald die letzte Etappe um ist, werden wir gemeinsam von Bord gehen." ,,Und ich liebe dich Louis Tomlinson", erwiderte ich mit einem strahlenden Lächeln, ,,und diesen Moment kann ich kaum erwarten."
___
Hach Larry ist so glücklich und Louis Vater von Bord, um den Plan umzusetzen. Ich wüsste nicht, was noch schiefgehen könnte, ihr etwa?🌝
All the love xx
Bạn đang đọc truyện trên: Truyen247.Pro