60 - pig beach
Nach zwei Tagen auf der Privatinsel der RainbowCruise folgte gleich die nächste Insel der Bahamas. Es handelte sich um die Insel New Providence, die die Hauptstadt der Bahamas, nämlich Nassau beherbergte. Am ersten Tag hatten Liam, Niall, Zayn und ich nach unserer Frühschicht die hügelige Stadt ein wenig besichtigt, zahlreiche Gebäude waren in Pastellfarben gestrichen und das Regierungsgebäude selbst in einem schönen rosa. Wenn Louis und ich uns auf dem Schiff sahen, waren das keine kurzweiligen, abgehetzten Begegnungen mehr, wir unterhielten uns, erzählten was wir vor hatten, oder wie es uns ging und es fühlte sich einfach nur gut an, auch wenn ich den ständigen Drang unterdrücken musste, ihn einfach zu küssen. So war es besser als nichts und es tat uns beiden gut.
Am zweiten Tag wollte ich gerade meine nächste Frühschicht zusammen mit Luke, Ashton und Michelle beginnen, als Louis vor der Eisdiele stand. Während die anderen aufschlossen und die Tische und Stühle draußen bereit stellten, ging ich zu Louis. ,,Hey, was machst du denn hier?" Fragte ich gut gelaunt, ihn zu sehen stimmte mich trotz all der Probleme immer fröhlich. ,,Das gleiche könnte ich dich fragen, was machst du hier?" Erwiderte Louis mit einem breiten Grinsen, was mich verwirrte. ,,Arbeiten, siehst du doch", ich zeigte auf meine Arbeitsuniform und sah zu Louis, der versuchte sein Lachen zu verstecken.
,,Ich habe mit Liam geredet und du hast heute frei. Die drei kommen hier auch alleine klar, denn wir haben heute was vor." Meine Augenbrauen zogen sich zusammen und meine Verwunderung verbarg, wie sehr ich mich über einen freien Tag freute. ,,Wie meinst du das? Was haben wir denn vor?" ,,Meinen ersten Schritt zur Wiedergutmachung, also komm zieh dich um und pack deine Sachen, das Flugzeug wartet nicht auf uns." ,,Flugzeug? Louis, das ist doch jetzt nicht dein Ernst." Mein Gegenüber winkte ab und zog mich am Handgelenk zurück ins Schiffsinnere. ,,Das ist doch nur so ein Sprichwort, na los. Oh und pack Badesachen ein", ich folgte Louis in einen der Fahrstühle, der beim letzten Mal nicht stecken geblieben war. Obwohl dieser mittlerweile wieder repariert war, ein wenig suspekt war er mir dennoch.
Louis begleitete mich auf mein Zimmer und während ich aus meiner Arbeitskleidung in ein Shirt und eine Badehose schlüpfte, lag er auf meinem Bett und schaute mir zu. Das war vielleicht nicht unbedingt der Standard von normalen Freunden, aber wir hatten schon alles voneinander gesehen und es wäre bescheuert, dass nun noch alles vor Louis verstecken zu wollen, wo es ihm dich ohnehin bekannt war. Außerdem fühlte ich mich immernoch unheimlich wohl bei ihm und das Gefühl war so wunderschön, ich wollte es niemals verlieren. Nachdem dann auch mein Rucksack schnell gepackt war, sah ich zu Louis, der zufrieden aufstand und mich dann vom Schiff in ein Taxi führte.
,,Hallo, wir würden einmal gerne zum Lynden Pindling International Airport", bat Louis den Taxifahrer, kaum das wir eingestiegen waren und ließ mich geschockt zu ihm schauen, während der Taxifahrer nur nickte, das Ziel in sein Navi eingab und losfuhr. ,,Louis, du meintest das mit dem Flug war nur ein Scherz." ,,Natürlich, ist es doch auch. Wir müssen nur in die Nähe des Flughafens." Ich nickte skeptisch, war mir nicht ganz sicher, ob ich dem Wuschelkopf das glauben konnte und versuchte mich darauf einzulassen, was auch immer er zur Wiedergutmachung geplant hatte. Auch wenn das seine gebrochenen Versprechen nicht ungeschehen machte, es zeigte mir, dass er mich wirklich zu wollen schien, weil er sich andernfalls sonst sicher nicht so für mich einsetzen würde.
Das Taxi setzte uns beim Flughafen ab, Louis bezahlte den Transfer und danach stand ich mit schief gelegtem Kopf vor ihm, darauf wartend was nun kommen würde. ,,Na komm", er ging voraus, am Flughafengebäude vorbei und beinahe hätte ich seine Hand ergriffen, konnte mich aber gerade noch so zurückhalten. Neben dem Hauptflughafen befand sich ein kleineres Gebäude, was aber für mich definitiv noch dazu gehörte. Auf einem Schild über der Tür stand 'Staniel Cay', allerdings sagte mir das absolut gar nichts und ich folgte Louis hinein. ,,Wartest du hier? Ich bin sofort wieder da", bevor ich etwas erwidern konnte, ging Louis schon zu einer Dame hinter einem Schreibtisch und ließ mich allein beim Eingang stehen.
Nach etwa fünf Minuten kam er zurück und drückte mir etwas in die Hand, was verdächtig nach einem Flugticket aussah. Kaum warf ich einen Blick darauf, bestätigte sich meine Vermutung. Von Nassau nach Staniel Cay und heute Abend wieder zurück, ich hob meinen Blick und sah in Louis Augen, seine Lippen zu einem Lächeln verzogen. ,,Vielleicht hab ich ein bisschen geschwindelt und es gibt einen Flug, aber nur in einer kleinen Maschine und nur zwei Stunden und es wird sich lohnen, das musst du mir glauben." Seufzend schaute ich von Louis zum Ticket und wieder zurück. ,,Nein, das kann ich nicht annehmen, erst recht weil wir jetzt nur Freunde sind." Ich wollte Louis das Ticket reichen, doch er nahm es nicht an.
,,Ich weiß, dass kein Geld der Welt aufwiegen kann, was ich angerichtet habe Harry und ich bin dir so unfassbar dankbar, dass du mich nicht alleine lässt, obwohl du allen Grund dazu hättest, aber ich möchte diese Erfahrung mit dir machen. Ich möchte, dass wir in der Zukunft auf diesen Augenblick positiv zurückblicken können." Ich zögerte, aber wusste, Louis würde kein Nein akzeptieren und zudem war ich gespannt, was uns in Staniel Cay erwarten würde, weshalb ich schlussendlich zustimmte und ihn nach der Sicherheitskontrolle zu dem kleinen Flugzeug begleitete. Wir setzten uns auf unsere Plätze und das Flugzeug rollte kurze Zeit später über die Startbahn, brachte uns über blaue Gewässer sicher auf eine weitere von vielen Inseln der Bahamas.
Als das kleine Flugzeug ruckelig zur Landung ansetzte, griff ich wie von selbst nach Louis Hand, was mich unheimlich beruhigte. Sie passte so gut in meine, dass es mir fast den Atem raubte. Bis ich realisierte was ich tat, war das Flugzeug schon gelandet und mit einem entschuldigenden Blick löste ich mich von Louis, in dessen Augen Sehnsucht lag. Aber das ging einfach zu weit, übertrat die Grenze der Freundschaft, die ich um jeden Preis einhalten wollte. Aus dem Flughafen hinaus ging es direkt ins nächste Taxi, das uns an den Hafen brachte. Louis wollte mir nach wie vor nicht erzählen, was die Wiedergutmachung beinhaltete, er meinte nur, dass weder der Flug noch das Besuchen von Staniel Cay zu der eigentlichen Überraschung gehörte.
Am Hafen schien er auch schon alles gebucht zu haben, denn zielstrebig ging er auf ein kleines Boot zu, in welchem sich wenige andere Touristen befanden. Dem Kapitän des ganzen nannte er seinen und meinen Namen, dieser wiederum nickte sofort und half uns in das Boot. Wenige Minuten später legten wir ab und schipperten über das türkise Wasser hinweg, konnten dabei bis auf den Grund sehen. Ich entdeckte Rochen, Kugelfische, Krebse und alle möglichen anderen Arten von Fischen und bestaunte, wie schön die Natur doch sein konnte. Louis lächelnden Blick spürte ich auf mir und auch ich musste immer wieder zu ihm schauen, meine Empfindungen für ihn waren nach alldem nicht weniger geworden.
Knapp eine halbe Stunde ging die Fahrt, bis wir eine kleine Insel erreichten, die sehr verlassen aussah. Der Kapitän band das Boot an einen Steg und stieg dann als erstes aus, um uns allen hinaus zu helfen und um uns mit einem ,,Willkommen auf Big Major Cay", einen Empfang zu bieten. ,,Und was machen wir nun hier?" Fragte ich Louis erneut, denn dies sah nun definitiv wie die Endstation aus. Kein Haus, kein Gebilde, kein gar nichts, nur die pure Blüte der Natur. ,,Du wirst es sofort sehen", der Wuschelkopf zog mich grinsend mit sich, ich folgte ihm vom Steg zum Strand. ,,Weißt du, die Insel wird auch Pig Beach genannt", erzählte Louis und zeigte dann auf das Wasser. Mir klappte der Mund auf, als ich ein paar rosane Tiere im Meer entdeckte und ich wollte meinen Augen nicht trauen. ,,Sind das Schweine?"
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Da hat Louis sich ja was für Harry überlegt..wie er das wohl finden wird?🌝
All the love xx
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