35 - honest soul
,,Worüber müssen wir denn reden?" Fragte er vorsichtig und schien wirklich nicht zu wissen, was ich meinte. ,,Über all das hier, ich hab Angst, du hast so viel Einfluss auf mich und auch wenn ich dir Zeit geben will, ich brauch die Gewissheit, dass das hier für dich mehr als nur ein spaßiger Sommer wird, ich möchte wissen woran ich bei dir bin." ,,Harry", murmelte Louis sanft, ergriff meine Hand doch ich schnitt ihm das Wort ab. ,,Nein, es geht um das, was ich auch schon in Helsinki gesagt hab, worüber wir da aber nicht reden konnten, weil wir beide betrunken waren. Als wir das hier angefangen haben, hast du mir versprochen, dass ich keine Affäre sein werde, weil das meine größte Angst war. Ich konnte verstehen, dass du über deine Gefühle vewirrt warst und dir erstmal über alles klar werden musstest, gerade weil du dachtest, dass du keine Vertrauensperson mehr finden wirst, bevor du Eleanor heiratest. Aber musst du dir langsam nicht über deine Gefühle im Klaren sein?"
Ich versuchte alles so sanft und vorsichtig wie möglich auszudrücken, wollte das in Ruhe klären und Louis nicht verschrecken. ,,Haz, du bist doch auch keine Affäre", versuchte er sich rauszureden, was mich den Kopf schütteln ließ. ,,Als was würdest du mich im Moment denn sonst sehen? Du bist immernoch verlobt, Eleanor weiß nichts von uns und wir küssen uns im Geheimen, während Eleanor mir ohne weiteres von eurem super Liebesleben erzählen kann. Ich finde, langsam sollte ich derjenige sein, der mit dir an meiner Seite prahlen kann. Ohne dich stressen zu wollen, ich weiß ja nicht wie schwer es dir nun fällt, aber diese ständigen Gedanken, was ich nun für dich bin, die machen mich fertig." Bevor Louis etwas darauf antwortete, führte er mich endgültig zu meinem Bett und gemeinsam ließen wir uns darauf nieder, um in Ruhe weiter reden zu können.
,,Gut, vielleicht bist du im Moment für die Norm so etwas wie eine Affäre, aber nicht für mich", widersprach Louis, hielt meine Hände fest in seinen, ,,ich habe dir nun schon öfter gesagt, nach nur diesen paar Wochen bist du mir die wichtigste Person im Leben geworden, die ich sicher nicht nur für drei Monate haben möchte. Mit dir hab ich Spaß, mit dir kann ich aber auch ernst reden, ich fühle mich wohl, wie nirgendwo sonst und es tut mir unendlich leid, dass ich dir das noch nicht in der Öffentlichkeit zeigen kann." Louis sah mir bei seinen Worten dauerhaft in die Augen und ich wollte ihm glauben, aber ich konnte mich noch nicht richtig davon überzeugen. ,,Jedes Mal sagst du, dass es dir leid tut und du versprichst mir, dass das bald aufhört und nicht für immer so sein wird, dass ich keine Affäre bin. Aber solange zwischen Eleanor und dir nicht Schluss ist, bin ich doch genau das.
Ich weiß du denkst, dass es mit deinem Vater problematisch werden könnte, aber glaubst du ehrlich, er würde dich nicht akzeptieren? Er hat doch in diese Richtung nie etwas gesagt oder? Es ist allein dein Kopf, der ihn nicht durch irgendwas enttäuschen oder belasten möchte, um ihm sein Leben zu erleichtern. Ihr habt die schwerste Zeit überwunden und wenn du wirklich glaubst, deine Homosexualität oder ich könnten eine Enttäuschung für ihn sein, dann weiß ich nicht wohin das führen soll. Auch wenn ich das nicht will, müsste ich dich leider vor die Wahl stellen, dann wirst du dich entscheiden müssen, wem du lieber nahe bist, denn das Versteckspiel wird mir jetzt schon zu viel. Ich will dir nahe sein, deine Hand halten, dich küssen und allen zeigen, dass du mein bist, nicht hinter verschlossenen Türen sondern überall auf diesem Schiff und in jedem Land, das wir berreisen. Solange ich das nicht kann, fühle ich mich wie ein benutztes Spielzeug. Außerdem hab ich schreckliche Schuldgefühle gegenüber Eleanor. Auch wenn sie immer über dich spricht, als wärest du Dreck, hat es wirklich irgendwer verdient betrogen zu werden? Ich bin niemand, der andere gerne betrügt und als ich Eleanor nach der Übernachtung belügen musste, ich dacht ich breche zusammen."
Louis unterbrach mich mit einem Kuss und dabei fiel mir auf, dass ich schon viel mehr geredet hatte, als ich eigentlich wollte. Eigentlich wollte ich nur eine Frage stellen, um ihn nicht unter Druck zu setzen, aber dafür war es jetzt zu spät. Ich hatte das alles zu lang zurückgehalten und nun war es einfach aus mir heraus gesprudelt. ,,Ich hab meine Entscheidung doch schon längst getroffen, meinst du wirklich, ich würde mich sonst weiter auf dich einlassen und Eleanor damit betrügen? Du bist etwas ganz besonderes Harry und ich möchte dich nicht verlieren. Wenn dich das so belastet, dann hättest du mich doch schon viel eher darauf ansprechen können und ich hätte dir eher Gewissheit geben können", er küsste meine Stirn und lächelte sanft, ,,ich finde es auch toll, das wir uns näher kennen lernen und ich mag wirklich jede Facette von dir, deine süßen Grübchen beim Lachen, deine freundliche Art Kunden gegenüber, wie du Kindern ab und an eine Kugel Eis extra schenkst, deine Bodenständigkeit, dein Eifer neues zu lernen, all das lässt mich dich ein Stück näher in mein Herz einschließen."
Ich wusste gar nicht, dass Louis all diese Dinge aufgefallen waren, weshalb ich nun rot anlief und er sprach noch weiter. ,,Mir gefällt das Versteckspiel auch nicht, als wir dort gerade auf der Bühne standen und du all deine Gefühle in dieses Lied gesteckt und du es mit deiner wunderschönen Stimme gesungen hast, ich wollte dich einfach nur küssen und so wie ich dort deine Hand gehalten habe, bin ich eigentlich schon zu weit gegangen, es war so auffällig." ,,Ich wollte dich auch einfach nur küssen", gab ich schüchtern zurück, wurde dafür von Louis in den Arm genommen. ,,Mir tut es leid, was du alles mit mir durch machst, aber ich meine mein Versprechen ernst, ich möchte das mit Eleanor wirklich bald beenden. Wäre es aber okay für dich, würde ich das erst in New York tun? Wir haben dort einen Zweitwohnsitz, sollte sie nicht mehr mitfahren wollen, kann sie also dort bleiben und außerdem verbringen wir bis nach New York fünf Tage auf See. Ich glaube das könnte mit einer geplatzten Verlobung ungemütlich werden."
,,Das sind noch zwei Wochen bis dahin", stellte ich betrübt fest, ,,aber okay, wenn du sie dann wirklich verlässt. Es tut mir leid, wenn ich dir damit jetzt doch so Druck mache, eigentlich wollte ich dir alle Zeit geben, aber so wie es im Moment war, hab ich mich einfach nicht mehr wohlgefühlt. Ich hoffe du verstehst das. Durch das Gespräch geht es mir jetzt endlich besser, ich hab Gewissheit, dass du auch nach der Kreuzfahrt noch was mit mir zu tun haben möchtest und das ich wirklich mehr als eine Affäre bin", sprach ich zu Louis, der mich glücklich anlächelte und mir damit das Gefühl gab, das alles in Ordnung ist. ,,Mach dir keine Sorgen, du machst mir keinen Druck, ich kann verstehen warum du dich nicht wohlgefühlt hast und mir hätte eher auffallen sollen, dass du unsicher bist und ich hätte dir auch eher Gewissheit geben sollen, so wie du sie mir gibst.
Und mach dir keine Sorgen, was meinen Vater betrifft, ich möchte dir sicher kein weiteres Versteckspiel antun und auch wenn ich noch nicht bereit dazu bin, mich zu outen, ihn damit wohlmöglich zu enttäuschen, ich hoffe das ich es am Ende der Kreuzfahrt sein werde. Solange ich deine Unterstützung habe, versteht sich. Aber in dieser Hinsicht kann ich nichts versprechen." ,,Meine Unterstützung wirst du immer haben Louis, ich möchte dich sicher nicht verlassen und es freut mich sehr, dass du es mit deinem Vater versuchen möchtest und wir das so gut klären konnten. Ich wüsste nicht, was wir hätten tun sollen, wäre das im Streit geendet." ,,Ich auch nicht, aber jetzt freu ich mich nur noch mehr auf die gemeinsame Zeit, die uns bevorsteht, bald ganz ohne Versteckspiel", hauchte Louis noch gegen meine Lippen und verband sie dann mit seinen. Auch wenn es sich noch falsch anfühlte, nun fühlte es sich auch verboten gut an, denn endlich wusste ich, dass alles gut werden würde. In zwei Wochen war Louis mein.
Der Wuschelkopf drückte mich auf die Matratze und setzte sich auf meinen Oberkörper, seine Lippen weiterhin mit meinen verbunden, nur in einzelnen hektischen Atempausen lösten wir uns voneinader. Louis fühlte etwas für mich, er wollte mich in Zukunft bei sich haben und sich sogar für mich outen. Mein Körper wurde mit so vielen Glücksgefühlen durchgespült, dass ich es noch immer nicht ganz fassen konnte. Ich zog Louis nur noch enger an mich und genoss die Zweisamkeit die wir teilten. Auch wenn es nur bei der Knutscherei blieb, auf Gefahr hin, das Niall herein kommen könnte, als wir noch kuschelten und Louis mich im Arm hielt, mir Zärtlichkeiten ins Ohr flüsterte, in diesem Moment konnte ich nicht glücklicher sein. ,,Ich werde Eleanor für dich verlassen." Und ich schenkte diesen Worten glauben.
___
Da ist Harry jetzt endlich alles mal losgeworden, aber glaubt ihr Louis auch? Oder wollte er Harry mit diesen Worten einfach nur beruhigen?🌝
Der Dezember ist angebrochen, damit wünsch ich euch allen eine schöne Weihnachtszeit und heut natürlich einen schönen ersten Advent💗
All the love xx
Bạn đang đọc truyện trên: Truyen247.Pro