121 - shared future
Alles lief blendend. Louis kam super bei meiner Familie an und verstand sich noch besser mit meiner Mutter und Gemma, als ich es mir erhofft hatte. Es schien, als würde es das Schicksal endlich gut mit uns meinen, als würden wir endlich auch einmal ein großes Stück Glück vom Kuchen abbekommen. Den ganzen restlichen Tag über lernten sie einander kennen, entdeckten Gemeinsamkeiten und auch ich lernte dabei noch viel neues über Louis. Er hatte Recht damit behalten, das wir uns, sobald wir vom Schiff runter waren, noch auf eine ganz andere Ebene kennenlernen würden und das Ende der Reise natürlich nicht das Ende von Uns bedeutete. Es war wundervoll, in vielen Dingen wieder ein Stück weit freier zu sein und mit Louis an meiner Seite das Leben genießen zu können, war sowieso durch nichts zu überbieten.
Durch die lange Anreise mit dem Flug und durch die Zeitverschiebung wurde ich Abends allerdings relativ schnell müde und mir tat es schon ein wenig leid, als ich die gesellige Runde auflösen musste. Jedoch schlief ich immer wieder an Louis Schulter ein, was für ihn natürlich auch nicht unentdeckt blieb und so machte er mir noch einmal deutlich, das morgen ein neuer Tag war und ich den Schlaf bis dahin durchaus gebrauchen könnte. ,,Gute Nacht Mum", ich drückte ihr einen Kuss auf die Wange, drehte mich dann zu meiner Schwester. ,,Gute Nacht Gemma, träum süß und wenn was ist, du weißt ich bin nur eine Tür entfernt", sagte ich, wie ich es jeden Abend getan hatte, bis auf die letzten drei Monate. ,,Gute Nacht Hazza und gute Nacht Louis", meine kleine Schwester umarmte nach mir auch Louis und nachdem dieser noch meiner Mutter Nacht gesagt hatte, gingen wir mit meinem Gepäck nach oben in mein Zimmer, was Louis nun zum ersten Mal zu Gesicht bekam.
Es war nichts großes, beherbergte ein Bett, einen Schrank und einen Schreibtisch, dennoch sah Louis sich aufgeregt um, sah sich lächelnd die Bilder an den Wänden an und schien sich gleich pudelwohl zu fühlen. ,,Ich liebe es hier, sagte er schließlich, ließ sich mit dem Rücken auf mein Bett fallen und sah strahlend zu mir. ,,Hör auf zu lügen", murmelte ich, ,,es ist wahrscheinlich nichts, gegen deine Wohnung in London." ,,Hazza, komm mal her", Louis setzte sich auf, öffnete seine Arme und sofort kam ich der Einladung nach, mich in diese zu begeben. ,,Ich liebe es hier, weil es einfach du bist. Es ist mir egal, wie teuer oder luxuriös die Einrichtung ist oder auch nicht, das weißt du doch. Ich liebe dich ja auch, weil du du bist und genauso wie du bist, ist es wundervoll", mein Freund küsste mich sanft und fand genau die richtigen Worte, um mich zu beruhigen.
,,Danke Louis. Ich liebe dich", langsam drückte ich ihn zurück in die Matratze, lag damit auf ihm und küsste ihn wieder sanft. Seine Hände fuhren unter mein Shirt, seine Fingerspitzen kitzelten die Haut an meinem Rücken und auch wenn wir nicht weitergingen, sondern es bei diesen sanften Küssen und Streicheleinheiten blieb, es war nicht weniger schön. ,,Na komm, lass uns schnell Zähne putzen, bevor du mir hier noch einschläfst", murmelte Louis, während ich in seinen Armen lag und nur schweren Herzens schaffte ich es, aufzustehen. In weiser Voraussicht hatte Louis sich einen kleinen Rucksack Zuhause gepackt gehabt, wo er einen Kulturbeutel und ein paar Wechselklamotten verstaut hatte, da wir ja noch nicht wussten, wie lange er nun hier bleiben, geschweige denn wie es überhaupt weitergehen würde. Darüber mussten wir auch noch reden, irgendwann musste er schließlich zurück nach London, um zu arbeiten, aber heute war ich dafür zu müde.
Nachdem wir im Badezimmer Zähne geputzt und uns in meinem Zimmer bis auf die Unterwäsche ausgezogen hatten, ging es endlich ins Bett. Louis und ich kuschelten uns gemeinsam unter meine Bettdecke und ich war so glücklich, das ich nicht aufhören konnte zu strahlen. ,,Unsere erste gemeinsame Nacht nach der Kreuzfahrt", sagte Louis, brachte mich damit zum Schmunzeln. ,,Auch wenn die Wellen kaum zu spüren waren, wenn man geschlafen hat, nun ist es doch ungewohnt so ganz ohne das leichte Geschaukel", Louis lachte und zog mich enger zu sich. ,,Ich könnte das Bett ja zum Schaukeln bringen", hauchte er mir verschmitzt ins Ohr, weshalb ich ihm lachend auf die nackte Brust boxte. ,,Nicht heute", gab ich grinsend zurück und schloss dann müde die Augen. Ich spürte nur noch, wie Louis mir immer wieder durch die Locken kraulte, dann schlief ich ein, genoss unsere erste gemeinsame Nacht, die wir nicht mehr auf See verbrachten und realisierte langsam den Start in unser neues Leben.
Zwei Wochen später lagen Louis und ich wieder in derselben Position, diesmal nachdem er das Bett eindeutig zum Schaukeln gebracht hatte. Gemma schlief bei einer Freundin und meine Mutter war arbeiten, dementsprechend hatten wir alle Freiheiten gehabt. In zwei Tagen musste ich wieder zur Universität und deshalb dachte ich immer mehr daran, wie es in der Zukunft weitergehen sollte. Anfangs hatte ich es noch vor mir hergeschoben, aber nun musste ich Louis langsam mal darauf ansprechen. ,,Lou?", fragte ich, legte meinen Kopf auf seiner Brust ab, die noch ein wenige verschwitzt war. Dieser öffnete seine Augen und sah mich liebevoll an. ,,Ja Haz?" Seine Hand fuhr über meine Wange und ließ mich etwas wohler fühlen.
,,Wie soll es eigentlich weitergehen..mit uns? Wenn ich jetzt wieder studieren muss, musst du doch sicher auch bald wieder arbeiten. Aber wie machen wir das mit der Entfernung? Wollen wir einander an den Wochenenden besuchen kommen? Dann würde ich in der Eisdiele, bei der ich vor der Kreuzfahrt gearbeitet habe, nach extra Schichten fragen, um mir das auch wirklich leisten zu können." Ich sah auf seine Brust und lenkte mich damit ab, diese mit meinen Fingerspitzen zu streicheln. Doch als Louis sich ruckartig aufsetzte, rutschte sowohl mein Kopf, als auch meine Finger von seiner Brust. Schüchtern setzte auch ich mich auf und sah ihn unsicher an, war mir nicht sicher, ob ich etwas falsches gesagt hatte.
,,Du würdest noch mehr arbeiten, nur um mich besuchen zu können?", fragte Louis und sah mich ungläubig an, doch bevor ich antworten konnte, schüttelte er den Kopf. ,,Das kommt gar nicht in die Tüte und da möchte ich auch keine Widerrede von dir hören. Ehrlich gesagt hatte ich da eine andere Option im Kopf gehabt", den letzten Satz murmelte Louis nur leise und verwundert sah ich ihn an. ,,Welche Option hattest du denn im Kopf?" ,,Entweder, das wir uns eine gemeinsame Wohnung in Manchester suchen, dann müsstest du auch nicht mehr jeden Tag pendeln, oder..", Louis atmete tief durch und sprach dann nicht weiter. ,,Oder?", fragte ich also nach, nahm seine Hand und hoffte, ihn damit zu ermutigen. ,,Oder, dass du vielleicht zu mir nach London ziehst und dort weiter studierst.
Ich weiß, es ist bescheuert, wir sind noch nicht so lange zusammen, andere Pärchen würden da noch lange nicht über eine gemeinsame Wohnung nachdenken, aber bei dir fühle ich mich besser, als bei jedem anderen Menschen, der jemals zuvor behauptet hat, mich zu lieben. Ich liebe dich und ich möchte nicht so weit von dir entfernt leben. Sonst kann ich mir auch allein hier in der Nähe eine Wohnung suchen und du bleibst hier wohnen, wenn du hier lieber deinen Rückzugort haben möchtest, aber sowohl auf dem Schiff, als auch die zwei Wochen hier mit dir zu leben, war wunderschön für mich", nervös spielte Louis mit seinen Fingern und war nun derjenige, der sich nicht traute, mich anzusehen.
,,Lou", murmelte ich, seine Hand behielt ich fest in meiner, selbst als er sie mir aus Angst entziehen wollte, ,,ich hatte doch schon denselben Gedanken, aber auch Angst, dass dir das zu früh sein könnte. Für mich macht es auch einfach am meisten Sinn, mit dir zusammenzuziehen, nicht nur wegen der Entfernung, sondern auch weil ich mittlerweile ohne dich nur noch schwer einschlafen kann. Und ich denke allein das beweist schon, wie wichtig du mir bist." ,,Also..also heißt das..du möchtest auch mit mir zusammenziehen?" Ich lächelte und nickte. ,,Sehr gerne. Aber wäre es überhaupt eine Möglichkeit für dich, nach Manchester zu ziehen? Du arbeitest doch in London." ,,Meinem Vater gehört die Firma, sogesehen kann ich überall arbeiten. Aber wäre es für dich eine Möglichkeit nach London zu ziehen? Ich meine, wenn du hier studierst und deine Familie hier lebt?"
,,Wie du gesagt hast, ich könnte mein Studium in London fortsetzen. Letzteres wird wahrscheinlich erst einmal eine Umstellung und ich werde darüber noch einmal mit meiner Mutter sprechen, aber Louis, ich möchte definitiv mit dir zusammenziehen." Voller Freude zog Louis mich zu sich heran, legte seine Lippen auf meine und selbst in dem Kuss spürte ich die Euphorie, die in uns beiden brodelte. Obwohl ich immer gedacht hatte, erst mit einer Person zusammenzuziehen, wenn ich schon länger als ein paar Monate mit ihr zusammen war, durch Louis hatte ich schon so viele Pläne über den Haufen geworfen und daraus war etwas großartiges entstanden, also war ich zuversichtlich, dass das hier ganz ähnlich ablaufen würde. Louis war der Richtige, der mit dem ich den Rest meines Lebens verbringen wollte, da war ich mir sicher.
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Larry möchte also zusammenziehen, meint ihr das wird alles so funktionieren? Und entscheiden sie sich eher für Manchester oder London?😳
All the love xx
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