117 - parting kiss
Sobald Louis alles gepackt hatte, hatten wir noch kurz Zeit. Diese nutzten wir dafür, meine Sachen zurück in meine alte Kabine zu bringen, die Niall und ich nun noch einmal teilen würden. Außerdem kuschelten wir noch kurz auf dem kleinen Bett, ehe Louis dann los musste, wenn er den Bus zum Flughafen erwischen wollte. Wir sammelten Niall, Zayn und Liam ein, die noch am Pool waren und gefolgt von ihnen verließen wir dann das Schiff. Einige Passagiere waren schon heute Mittag gefahren, andere blieben noch in Los Angeles und hatten sich für die nächsten Tage ein Hotel genommen, doch die Mehrheit flog heute Abend. Die ganzen Reisebusse hatten sich am Hafen versammelt und würden die Gäste hoffentlich alle sicher zum Flughafen fahren.
Nachdem Louis Koffer in dem Bus eingelagert waren, mit welchem er fahren würde, war es Zeit, sich zu verabschieden. Ich war wahrscheinlich etwas melodramatisch, aber wenn man drei Monate lang fast jeden Tag etwas zusammen unternommen hatte, man einfach zusammen geschweißt war und nun erst seit sehr wenigen Tagen öffentlich zueinander stehen konnte, wollte man sich nicht trennen, auch nicht für wenige Tage. ,,Hazza, bleib stark, nur ein paar Tage", murmelte Louis, als er meinen traurigen Gesichtsausdruck sah und schloss mich in seine Arme. ,,Wir sehen uns bald schon wieder, okay? Ich werde dich vom Flughafen abholen, ich werde deine Familie kennenlernen, wir werden einander noch so viel besser kennenlernen, denk daran."
,,Ja, ich versuch es", gab ich zurück, wischte mir die Tränen aus den Augenwinkeln, ,,es ist einfach so ungewohnt. Ich weiß nicht einmal, wie ich heute Abend ohne dich einschlafen soll." ,,Mach dir nicht so einen großen Kopf Hazza, sobald ich gelandet bin, rufe ich dich an und dann können wir Abends auch immer so lange telefonieren, bis du eingeschlafen bist, egal wie spät es dann bei mir ist. Ehe du dich versiehst sind die Tage hier umgegangen und wir sind beide wieder in London, aber solange genieße auch noch die Tage in deiner Traumstadt", Louis küsste mich voller Liebe und Leidenschaft und nur zu gerne erwiderte ich den Kuss. ,,Bus 2809 fährt gleich ab, bitte alle einsteigen!", ertönte es vom Busfahrer und Louis seufzte. ,,Ich muss los." Er umarmte noch einmal Liam, Zayn und Niall zum Abschied, die nicht so eine Szene machten wie ich. Danach ergriff ich aber noch einmal die Möglichkeit, umarmte Louis und drückte ihn fest an mich.
Ich prägte mir seine Präsenz ein, seine Aura, einfach alles, ehe ich ihn loslassen musste und ihn nach einem letzten Kuss gehen lassen konnte. Es war jetzt vielleicht ein Abschiedskuss, aber unseren Begrüßungskuss konnte ich nun schon kaum abwarten. ,,Bis bald", rief Louis. ,,Hab einen guten Flug. Ich liebe dich!" ,,Ich liebe dich auch", waren die letzten Worte von ihm, dann verschwand er im Bus und setzte sich an einen Fensterplatz. Schon kurz darauf waren auch die restlichen Mitreisenden in diesen Bus gestiegen, weshalb der Busfahrer losfuhr und wir Louis nur noch zuwinken konnten, bevor er aus unserem Sichtfeld verschwand. Wir standen noch eine ganze Weile am Hafen, beobachteten, wie nach und nach alle Passagiere von Bord gingen, wie auch die anderen Busse sich füllten und in Richtung Flughafen fuhren. Liam hatte einen Arm um meine Schulter gelegt und lächelte mir aufmunternd zu.
,,Bald siehst du ihn wieder Harry, mach dir nicht so einen Kopf. Ich weiß, dass ist das erste Mal das Louis und du etwas länger getrennt seid und dann auch noch auf zwei verschiedenen Kontinenten, aber du musst dir einfach die ganze Zeit sagen, dass das nur ein paar Tage so ist", sprach Liam, während ich den Delfinanhänger der Kette umfasste, die Louis mir geschenkt hatte. Auf Liams Worte hin nickte ich, er hatte Recht, ich sollte mich nicht so anstellen, die Entfernung war nicht auf Lebenszeit. Außerdem, in England würden wir auch voneinander entfernt leben, ich in Holmes Chapel, Louis in London, da konnte ich nicht jedes Mal so eine Szene starten, wenn wir uns voneinander verabschieden mussten. Allgemein hatten wir noch gar nicht darüber gesprochen, wie es weitergehen sollte, sobald auch ich wieder in England bin, aber das würden wir wohl tun, wenn es soweit ist.
,,Kommt, lasst uns zurück auf das Schiff gehen und zu Abend essen, morgen müssen wir früh raus", sagte Niall und wurde dafür von uns allen angestarrt. ,,Niall, wir haben doch im Disneyland Abendessen gehabt", erwiderte Zayn lachend und brachte auch uns zum Schmunzeln. ,,Ja und? Da war es erst fünf, nun ist es mittlerweile neun. Es sind vier Stunden vergangen, als hättet ihr jetzt keinen Hunger", argumentierte er und auch wenn mir tatsächlich nicht so sehr nach Essen war, wir begleiteten Niall trotzdem. Zayn und Liam nahmen sich beide nur ein Brötchen mit Nutella, Niall nahm sich einen Teller voll mit Spaghetti und ich blieb bei einem kleinen Joghurt. Mein Magen fühlte sich durch den Abschied von Louis sehr schwer an und auch wenn ich wusste, dass ich ihn bald wiedersehen würde, es war trotzdem seltsam, dass er nun nicht hier war.
So gut es ging, versuchte ich an dem Gespräch meiner Freunde teilzuhaben, schielte aber immer wieder auf mein Handy, um zu sehen, ob Louis mir schon geschrieben hatte. Erst als Niall seine Portion Spaghetti aufgegessen hatte, leuchtete mein Handy auf und sofort griff ich danach, um die Nachricht zu lesen, die zum Glück von Louis stammte. ,,Louis ist jetzt beim Flughafen angekommen, er checkt gleich ein und muss dann auch schon zum Gate, da sie etwas später als geplant angekommen sind, der Verkehr war scheinbar ziemlich dicht. Deshalb schaltet er sein Handy gleich auch schon aus, wünscht uns allen eine gute Nacht und..er liebt mich", erzählte ich meinen Freunden lächelnd und schrieb Louis schnell zurück, bevor er die Nachricht nicht mehr empfangen würde.
,,Wünsch ihm von uns auch einen guten Flug", bat Liam, was ich zur Nachricht hinzufügte, ehe ich sie mit einem 'Ich liebe dich auch' beendete und abschickte. ,,Mal abgesehen davon, wie seltsam sich es anfühlt, das Louis nun weg ist, fühlt es sich für euch nicht auch total komisch an, das wir bald ebenfalls am Flughafen sein werden?", warf Niall ein und brachte uns zum Nicken. Immer wieder konnten wir nur drüber reden und nachdenken, wie komisch es war, bald nicht mehr auf diesem Schiff zu leben und wie sehr wir uns einfach daran gewöhnt hatten. Ich hätte gut so weiterleben können, mit meinen besten Freunden und mit der Liebe meines Lebens die Welt bereisen. Es gibt durchaus schlimmeres, was wir auf dieser Reise ja leider auch erlebt hatten, was nun aber eigentlich nie wieder eine Rolle spielen sollte.
Nachdem Abendessen gingen wir auf unsere Kabinen und wollten eigentlich schlafen gehen, doch sobald Niall und ich fertig gemacht im Bett lagen, überkam uns beide ein sehr seltsames Gefühl. Schnell beschlossen wir, nicht schlafen zu können, weshalb wir wieder aufstanden und dann zu Liam und Zayn gingen. Diese machten uns auch sofort die Tür auf, als hätten sie nur auf uns gewartet und berichteten, dass sie sich ebenfalls total seltsam fühlten. Es war schnell klar, dass wir wohl auch in dieser Nacht wieder in einem Raum schlafen würden, doch zuvor machte Liam uns vier jeweils einen heißen Kakao, Zayn brachte uns allen Decken und Kissen, sodass wir am Ende zu viert auf dem Sofa lagen und einen Film auf dem Fernseher verfolgten.
Nach und nach trieb er uns alle in die Müdigkeit, während ich noch an meinem Kakao nippte, fiel Nialls Kopf schon immer wieder nach hinten, was ihn aber auch jedes Mal aufs neue wieder aufweckte. Sobald er sich aber in eine gemütlichere Position begab, schlief er sofort ein, Liam war an Zayns Oberkörper angekuschelt auch schon eingeschlafen. So sehr ich mir wünschte, an Louis Oberkörper einschlafen zu können, das war nun momentan leider nicht möglich, also stellte ich meine leere Tasse auf dem Tisch ab und versuchte mich in eine einigermaßen gemütliche Position zu begeben, die mich nicht ganz so einsam fühlen ließ. Zayn beobachtete das noch kurz, ehe er selbst seine Arme um Liam schloss und einschlief. Seufzend atmete ich tief durch und war sehr froh, gerade nicht alleine sein zu müssen. Und obwohl wir in der Stadt meiner Träume waren, hoffte ich dennoch, dass die Tage schnell verfliegen würden.
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Louis ist weg und Harry natürlich nicht sonderlich glücklich, aber zum Glück hat er ja Liam, Niall und Zayn. Jetzt müssen nur noch die Tage schnell umgehen..
All the love xx
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