Chào các bạn! Vì nhiều lý do từ nay Truyen2U chính thức đổi tên là Truyen247.Pro. Mong các bạn tiếp tục ủng hộ truy cập tên miền mới này nhé! Mãi yêu... ♥

Kapitel 1

Die Kerzen in meinem Zimmer flackerten auf, was mich mittlerweile nicht mehr beim Lesen störte. Auf meinem Schoß lag ein schweres Buch über die Heldensagen der Halbgötter, die mich mit jeder Seite noch mehr in den Bann zogen. Da ich viel Zeit hatte, hatte ich mich meiner Unfähigkeit zu lesen gewidmet, die nun völlig ausgemerzt war. Ich konnte auf drei Sprachen lesen: Englisch, Altgriechisch und seit einem Jahr auch Latein. Ein leises Klopfen an der Tür ließ mich aufschrecken. Kurz zögerte ich, bevor ich der Person mein "Herein" zurief.

"Miss Calina", durch die Tür schwebte eine meiner besten und leider auch einzigen Freunde. Astaela war vor zweihundert Jahren gestorben an einer Krankheit, die ihre ganze Familie ausgerottet hatte. Nun, jetzt musste sie sich keine Gedanken mehr um Krankheiten machen, denn sie war tot.

"Was kann ich für dich tun?", ich versuchte, sie anzulächeln, doch es schmerzte mich, ich wollte nicht lächeln. Seufzend legte ich mein Buch zur Seite.

"Master Hades verlangt nach Euch, Miss", flüsterte sie und senkte ihren Blick. Die Verstorbene war schon in ihrem Leben ein zutiefst schüchterner Mensch gewesen, die sich nicht traute, den Blick zu heben.

"Richte ihm bitte aus, dass ich auf dem Weg bin", langsam stand ich auf, mein langes und schwarzes Kleid streifte den kalten Boden unter mir, auf welchem ich ohne Schuhe lief. Die Zeit hatte mir die Fähigkeit gegeben, diese Kälte zu ignorieren, was wohl praktisch war angesichts der Tatsache, dass es hier unten stets kalt war. Im Spiegel gegenüber von meinem überraschenderweise gemütlichen Bett blickte mir mein Ebenbild entgegen. Meine Haut war in der Zeit hier unten schrecklich blass geworden und meine Augen hatten ihren einst kindlichen Glanz an die Dunkelheit verloren. Das Einzige, das mir erhalten geblieben war, waren die pechschwarzen Locken, die über meine Schultern fielen, jedoch hatten selbst sie eine Menge ihres Glanzes und ihres Lebens verloren, weshalb sie mehr ungekämmt als lockig wirkten. Mit einem leeren Gefühl im Magen wandte ich mich ab, Astaela war bereits verschwunden, weshalb ich mich ebenfalls auf den Weg nach unten machte. Der Palast meines Ziehvaters war groß und sicherlich gab es schlimmere Orte, an denen man aufwachsen konnte, doch so groß er auch war, genauso einsam fühlte ich mich hier. Vor wenigen Jahren war Hades' leiblicher Sohn einige Zeit hier gewesen, aber der Gott hatte mir verboten, mich in dieser Zeit dem Halbgott auch nur zu nähern. Stattdessen hatte ich meine Tage am Ufer des Styx verbracht und mit Geistern gesprochen, die mich dorthin begleitet hatten. Sicher gab es schlimmere Orte als diesen...ich wollte mir sicher sein...

"Calina, da bist du", als ich den Garten meiner Ziehmutter Persephone betrat, wurde ich mit einem strengen Blick begrüßt. Mein schwarzhaariger Gegenüber blickte mir strafend an, normalerweise ließ auch ich ihn nicht warten.

"Ich bitte um Verzeihung, dass ich zu spät bin", ich senkte meinen Kopf, doch mein ganzer Geist sträubte sich gegen die Geste der Demut vor diesem Mann.

"Sie sei dir gewährt", das schien, ihn besänftigt zu haben. Sein Blick wurde weicher und seine Gesichtszüge entspannten sich. Die Kriege hinterließen ihre Spuren auch auf den Göttern, die uns doch gar nicht so unähnlich waren. Sie hatten Fehler, sie hatten Gefühle und sie hatten eine Familie mit denselben Problemen.

"Warum habt Ihr mich rufen lassen?", meine Stimme klang hohl, fremd in meinen eigenen Ohren, jedoch ignorierte ich es, denn so war es besser.

"Mein Sohn wird uns in wenigen Stunden einen Besuch abstatten. Ich möchte, dass du deine Pflichten erledigst und dich anschließend zum Styx zurückziehst", erklärte er mir, bevor er, ohne auf meine Antwort zu warten, davon rauschte. An seine Stelle trat Persephone, die sich ihrem Garten heute perfekt angepasst hatte. Sie hatte die Form einer jungen Frau mit langen, goldblonden Haaren und Augen wie Smaragd angenommen, in welcher sie ein langes, seidiges, grünes Kleid trug, dessen Enden sanft ihre Füße umspielten.

"Nimm es dir nicht zu Herzen, Calina. Komm, hilf mir ein wenig", in Persephones Garten bestand meine Aufgabe darin, die sterbenden Pflanzen zu ermitteln und meine Ziehmutter über diese zu informieren. Langsam schloss ich meine Augen und konzentrierte mich auf das Leben jeder einzelnen Pflanze. Mir war, als sprächen sie zu mir und erzählten mir all ihre Geschichten. Jene, die dem Tod ins Auge blickten, baten mich mit sanfter, zittriger Stimme um ihre Erlösung. Diese Pflanzen nannte ihr Persephone, als ich die Augen öffnete.

"Wie schade... Nun, es ist unvermeidlich, der Tod", sie lächelte mich müde an, bevor sie mich entließ. Seufzend wandte ich mich ab, es war keine große Anstrengung gewesen, die absterbenden Pflanzen zu finden, doch es war eine zeitaufwendige Arbeit, weshalb ich mir meinen schwarzen Umhang griff, dessen Kapuze ich über meinen Kopf zog, bevor ich mich auf den Weg zum Styx machte.

Das Wasser rauschte vor mir vorbei, mein Blick war an es geheftet und ich stellte mir immer wieder dieselben Fragen. Ich fragte mich, was ich hier tat, wer meine Eltern waren und warum ich hier eingesperrt wurde. All die Antworten waren weit entfernt von mir und sie würden noch länger im Schatten versteckt bleiben. Die Geister, die über mich gewacht hatten, waren längst gegangen. Sie hatten keine Gefahr darin gesehen, mich allein zu lassen, womit sie vermutlich richtig lagen.

"Wer bist du?", eine kalte, misstrauische Stimme ließ mich herumfahren und ich erblickte jene Person, von der ich mich hatte fernhalten sollen. Nico di Angelo sah aus, wie sein Vater ihn beschrieben hatte. Sein dunkles Haar hing ihm ins Gesicht und reichte bis unter sein Kinn. Braune Augen starrten mich unzufrieden und vorsichtig an. Auch der Körperbau stimmte sehr gut mit der Beschreibung überein, denn er war tatsächlich schmächtig und wirkte nicht sehr stark. Die Zeit hatte mich gelehrt, dass das Äußere trügen konnte. In seinen Augen loderte das Feuer seiner Seele. Behutsam erhob ich mich und sah den Sohn des Hades direkt an, bevor ich langsam auf ihn zuging. Als ich unmittelbar vor ihm stand, lächelte ich leicht, ein Lächeln, das meine Augen auch heute nicht erreichte.

"Ich bin nur eine weitere verlorene Seele, Nico di Angelo!"

Mit diesen Worten ging ich.

Bạn đang đọc truyện trên: Truyen247.Pro