Tote Seele
Man es ist echt komisch sein Gedächtnis zu verlieren, ich mein ich weiß nicht wie es sich anfühlt, denn ich hab es vergessen.
Aber zum Glück hat Shari das verstanden und ist nicht mehr sauer auf mich, ich frag mich nur warum sie nicht mit essen kommen wollte.
Hat das was mit Kurumi zu tuen?
Aber das kann doch eigentlich nicht sein, ich mein ihre Schuld war es nicht das ich ihre Hände geküsst hatte.
Und außerdem hat sie ›Nein‹ gesagt als ich sie fragte ob sie noch sauer wäre.
Aber andererseits sagt Rocket immer Frauen seien Kompliziert und Rocket war nicht dumm, also musste da was dran sein, auch wenn es nur ein bisschen stimmen sollte.
In der Cafeteria holten wir uns Fischlasagne und setzten uns in unser Lieblingsboot.
»Kurumi, du hast doch gesagt du kommst aus Tennessee, oder?« fragte ich und schob mir ein Stück Lasagne in den Mund.
»Ja dass stimmt« sagte Kurumi, sie hing da wie ein nasser Sack, mit den Händen stützte sie ihren Kopf und sie versuchte mühselig ihre Augen offen zu halten.
»Wie lang hast du bis hierher gebraucht, das ist ja keine kleine Stecke« meinte ich gespannt.
»Ich bin zu Fuß gekommen und war bestimmt zwei Wochen unterwegs« erzählte sie und schlang ihr Essen runter.
Die Frage Stunde ging noch weiter und dann kam endlich auch Shari dazu, aber sie lächelte mich nicht einmal an.
Shari setzte sich hin und fing an zu essen. So hatte ich sie noch nie erlebt, was war nur los mit ihr.
Letztendlich entschied ich mich sie erstmal in Ruhe zu lassen.
Ich staunte darüber wie viel ich mit Kurumi gemeinsam hatte, sie zeichnete genauso gerne wie ich, sie mochte gerne Star Wars, sie erzählte uns das sie oft überreagiert und schnell ausrastet.
Ich war gerade glücklich, doch ich konnte sehen wie Sharis Miene immer finsterer wurde desto besser ich mich mit Kurumi verstand.
Als wir fertig waren liefen wir runter zum Strand und setzten uns dort in den Sand.
»Hast du auf deiner Reise noch andere Leute kennen gelernt?« fragte ich Kurumi neugierig, doch ich merkte wie sie bei der Frage inne hielt und ins leere starrte.
»Kurumi, hab ich was falsches gesagt?« erkundigte ich mich.
Ich schaute sie an, sie schien mit sich selbst zu Ringen, doch dann wand sie sich endlich mir zu und ich konnte wieder die Angst in ihren Augen erkennen.
»Als Mädchen hat man es oft nicht leicht, vor zwei Jahren wurde ich mal von einem Mann durch ganz Tennessee verfolgt, dieser Typ damals sah aus wie ein Schwerverbrecher.
Er war riesig und hatte überall Narben.
Ich versuchte ihm zu entkommen doch ich hatte keine Chance, irgendwann hatte er mich in eine Sackgasse gejagt und fing an mich anzufassen.
Ich hab versucht weg zulaufen doch ohne Erfolg.
Dann wollte dieser Pädophil mir auch an die Wäsche, ich hatte noch einen Bleistift in der Hosentasche, ich nahm ihn raus und rammte ihn dem Typ in den Oberschenkel.
Er ließ mit der einen Hand kurz los, ich versuchte davon zulaufen, doch er hatte ein Messer und als ich mich los riss zog er mir das Messer über den ganzen Rücken.
Aber ich durfte in dem Moment keine Schmerzen spüren also rannte ich auf die Straße und versteckte mich bei irgendwelchen Frauen die mir helfen wollten.
Meine Kleider waren komplett gerissen und ich verlor massenweise Blut, doch der Krankenwagen war rechtzeitig da.
Und auf dem Weg hierher habe ich nochmal solche Leute getroffen, sie waren zu zweit und beide waren ekelhafte perverse, diesmal hat mich meine Monster Gestalt gerettet.
Doch ich hatte solche Angst dass ich mich am liebsten auf den Boden gelegt hätte, die Augen geschlossen und nie wieder aufgestanden wäre.
Dann hätten sie mich aber erwischt und es hätte unschön geendet.« erzählte mir Kurumi mit einer Riesen Angst in den Augen.
Dass war eine Krasse Geschichte, sie hatte wirklich schon viel durch machen müssen und tatsächlich lag ich mit dem Gefühl vorhin richtig, als sie sagte das sogar die schlimmsten vor ihr Angst hatten, sie hatte die beiden Pädophilen gemeint von denen sie mir gerade erzählt hatte.
Ich schloss meine Arme um sie und drückte sie an mich.
»Hast du deswegen Angst vor großen Männern?« fragte ich Kurumi leise, doch ich bekam keine Antwort, sie ist einfach eingeschlafen.
Wie süß sie aussah wenn sie schläft, so unschuldig, wie ein kleines Kind das zu schnell erwachsen werden musste.
»Tiago!!! Was machst du da?« hörte ich plötzlich Shari hinter mir rufen und zuckte ungewollt zusammen.
»Scchhhtt, Kurumi ist eingeschlafen« flüsterte ich ihr zu.
Ich konnte sehen das Shari ungewöhnlich angespannt war und ich glaubte auch etwas Wut in ihren Augen erkennen zu können.
»Soll ich euch alleine lassen« sagte sie giftig und achtete nicht auf die Lautstärke.
Doch Kurumi war viel zu erschöpft, sie schlief wie ein Stein.
»Shari, Kurumi ist zwei Wochen hierher gelaufen, würdest du bitte etwas aufgeschlossener sein, schau doch wie friedlich sie ist« wisperte ich ihr zu um Kurumi nicht aufzuwecken.
»Und ich bin dir wohl gar nichts mehr Wert« schluchzte sie und rannte weinend davon.
Ich konnte ihr nicht hinterher sonst würde Kurumi aufwachen also blieb ich erstmal sitzen und lauschte in mich hinein.
Ich spürte das, dass noch krass eskalieren könnte und bekam einen Stich ins Herz der mich zusammen Zucken lies.
Ich liebte Shari wirklich über alles, aber ich hatte keine Ahnung was mit ihr los war.
Es tat mir weh sie so traurig zu sehen, aber ich wusste nicht was sie hat.
Ich schaute eine Weile nur in die Wellen und überlegte welches Tier Kurumi sein konnte, was war wenn sie ein Delfin ist dann würde sie sich bestimmt mit Shari verstehen.
Aber das war nicht möglich da sie sagte sie sah aus wie ein Monster.
Jetzt stand ich langsam auf und nahm Kurumi auf den Arm um sie zu einer Gäste Hütte zu bringen.
Sie war leicht wie eine Feder, sie fühlte sich so zerbrechlich an, aber gleichzeitig spürte man auch die mächtige Energie die in ihr floss.
Oh nein, da kamen gerade Ella Toco und Barry auf mich zu, dass würde wieder Stress geben.
»Oh, der König mit der Prinzessin, aber wo ist deine Königin« lästerte Ella mit einem triumphierenden Lächeln im Gesicht, irgendwie wusste sie was mit Shari los ist.
»Lasst uns in Ruhe, Kurumi schläft gerade« sagte ich ruhig und wollte an ihnen vorbei laufen, doch Toco versperrte mir den Weg.
Er beugte sich zu Kurumi runter und ich hatte eine böse Ahnung.
»Hallo, bewegungsunfähiges Mädchen aufwachen« brüllte er ihr ins Ohr.
Kurumi schreckte hoch und sprang mir regelrecht aus den Armen.
Alle drei ringelten sich vor lachen doch Kurumi fand dass gar nicht witzig.
Ich erinnerte mich daran das sie erzählt hat das sie genau wie ich leicht ausrastete.
Ich bewegte mich nicht ich war gespannt was als Nächstes passieren würde.
»Muss dass kleine Mädchen jetzt weinen« sagte Barry mit einem breiten Grinsen im Gesicht.
Doch schon verschwand sein Grinsen und seine Augen wurden größer und größer.
»Was zum Teufel ist das« rief er und machte einen Schritt nach hinten.
Ich wusste nicht was er sah, doch plötzlich fing Kurumi an zu reden.
»Solltet ihr euch nochmal mit mir anlegen probiere ich mal meine neue Gestalt aus« ich bekam einen Schock das klang fast wie die Stimme von meinem Albtraum.
Hatte sie auch eine böse Seite?
Und wie hat sie das mit der Stimme gemacht
Alle drei schauten als hätten ihnen ein Werwolf aufgelauert, dann zogen sie so schnell und unauffällig ab wie nur möglich.
»Kurumi?« fragte ich vorsichtig.
»Ja, was ist Tiago?« sagte sie wieder mit ihrer wunderbar warmen und hohen Stimme.
»Wie hast du das gemacht, dass mit der Stimme meine ich« erkundigte ich mich neugierig.
»Es tut mir leid ich bin durch gedreht, hast du jetzt Angst vor mir?« fragte sie ängstlich und mit einer leere in der Stimme die mir im Herz weh tat, ich kannte das Gefühl, auch vor mir hatte jeder Angst gehabt.
»Nein, wieso sollte ich, ich habe zwar nicht gesehen was Barry gesehen hat, aber schau dir das mal an« sagte ich und teilverwandelte meine Zähne.
»Wow krass, darf ich die mal anfassen?« bittete mich Kurumi, diesem Mädchen war nicht mehr zu helfen, nicht jeder fasst einem Tigerhai freiwillig ins Maul.
Ich nickte etwas verwirrt aber auch glücklich, sie war die erste die von Anfang an keine Angst vor mir hatte.
»Aber Kurumi wie...« mehr brachte ich nicht raus den mein Herz blieb fast stehen, dass war die Stimme aus meinem Albtraum.
Ich sah wie Kurumi einen Schritt zurück machte und mich anstarrte als sei ich ein Dämon der sie gerade angriff.
Doch dann fing sie sich wieder und grinste,
»Bei Dir klingt das ja um Welten gruseliger als bei mir« sagte sie und lächelte so, als sei nichts gewesen.
Doch ich hatte die Angst in ihren Augen gesehen und plötzlich war ich gar nicht mehr glücklich, anscheinend verbarg sich doch noch ein Monster tief in meinem inneren, dass nur darauf wartete raus zu kommen.
»Komm Kurumi, ich bring dich zu deiner Hütte« sagte ich, denn ihre Beine zitterten immer noch.
Ohne was zu sagen ging sie mir hinterher, irgendwas ging ihr anscheinend auch durch den Kopf.
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Das Kapitel ist etwas länger hoffe es gefällt euch trotzdem, wenn ja dann voted bitte für das Kapitel.
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