Der Todesengel mit dem Goldenen Blut
Ich lief aus der Krankenstation, ging die Treppen runter und setzte mich auf eine Bank vor dem Süßwassersee.
Fäden zogen sich immer fester um mein kleines einsames Herz, wenn ich an die Geschehnisse von vorhin dachte.
Ich zog meine Beine an mich und ließ meine Tränen auf meine Knie laufen.
»Kurumi?« hörte ich jemanden hinter mir und wischte schnell alle Tränen aus meinen schon brennenden Augen.
Dann drehte ich mich zu meiner ersten Freundin um und versuchte zu lächeln.
»Sag mal Kurumi wer ist der Junge in der Krankenstation?« fragte mich Finny und lehnte sich hinter mich gegen den Bankrücken.
»Das ist mein Freund Mikael«
»DEIN FREUND!«
»WAS Nein, er ist wirklich nur mein Freund, und er war da, bei Ms Lennox« erklärte ich ihr und schon viel meine Stimmung wieder in ein Loch das jemand im Kellergeschoss gegraben hatte.
Finny setzte sich neben mich und blickte mich von der Seite an.
»Warum sind alle Lehrer eigentlich so aufgebracht, Ms Bennet hat sogar geweint?« fragte Finny.
Ich blickte sie an, Finny hatte noch gar nichts mitbekommen.
»Kurumi du weinst ja, alles in Ordnung?
Wo sind eigentlich die anderen warst du nicht mit Tiago, Shari suchen.
Hat jedenfalls Chris gesagt« quetschte mich Finny weiter aus.
Plötzlich hörte ich jemanden irgendwas rufen, was ich nicht ganz verstand.
Aber ich war sicher dass es Tiago sein musste.
Ohne das ich Finny antwortete stand ich auf und ging durch die Schule um Mr Garcia zu sagen das Tiago wieder da war, denn eins war sicher Tiago brauchte dringend Hilfe.
»Mr Garcia, Tiago ist wieder da, kommen Sie schnell er braucht Sie« rief ich und sah wie alle in der Aula aufmerksam wurden.
»Wo ist er, hat er sich stark verletzt?« fragte Mr Garcia aufgebracht. »Er ist gerade am Strand angekommen« antwortete ich.
»Wir kommen auch mit« meinte Jasper und alle setzten sich in Bewegung, doch Mr Garcia drehte sich nochmal um.
»Ihr beiden kommt besser nicht mit, glaubt mir das wollt ihr nicht« sagte er und deutete auf Toco und Barry.
Dann liefen wir los zum Strand.
Als wir ankamen hatte sich Tiago gerade aus dem Liegen hingesetzt und blickte aufs Meer hinaus.
Alle hielten sofort an und starrten auf Tiagos Rücken, der mit zwei riesigen offenen Wunden, die über seinen ganzen Rücken gingen und mindestens zwei Finger breit sind, echt krass aussahen.
Seine Flügel waren weg, ich hatte ja keine Ahnung wie die Flügel Tiago gequält hatten.
Ich spürte schon wieder wie alles auf meine Tränendrüse drückte.
»Tiago!« rief ich, rannte zu ihm und legte meinen Arm um seine Schultern.
Doch er schaute wie gelähmt auf das Meer hinaus.
»Kurumi, sag mir bitte Shari ist am Leben« sagte er mit einer Tonlosen stimme ohne mich anzuschauen.
Ich versuchte ihm in die Augen zu schauen doch er blickte einfach durch mich hindurch.
»Tiago, ich...« eine Träne rollte an seiner Wange runter.
»Ich weiß nicht ob sie noch lebt sie ist mit Ms White und Jack Clearwater ins Krankenhaus gefahren, weil Leonora sie nicht reanimieren konnte« antwortete ich ihm und konnte die entsetzten Gesichter der anderen spüren.
»SHARI IST TOD?« rief Blue und starrte genau auf Tiago.
»Bist du jetzt wenigstens zufrieden Tiago, du bist ein Monster, es ist alles deine schuld!!!« schrie Blue ihn schluchzend an.
»Hör auf! Es ist nicht Tiagos...«
»Schon gut Kurumi, sie hat ja recht, ich weiß selber das ich schuld an ihrem Tod bin, lass sie ruhig auf mir rumhacken, ich hab es verdient« fiel mir Tiago ins Wort, stand auf und drehte sich zu den anderen um, die direkt einen Schritt zurück machten.
Selbst Mr Garcia starrte Tiago an, was aber irgendwie gerechtfertigt war, denn Tiago ist komplett mit Blut überschüttet.
Er humpelte den Strand nach oben und alle in seiner Nähe flüchteten in eine sicherere Entfernung.
Oh Nein, gerade kamen ihm zwei gewisse Personen entgegen.
Alle starrten gebannt auf die drei feinde die sich jetzt gegenüber standen.
»Krass ist das ekelhaft, das ist bestimmt nicht nur dein Blut, die arme Person die jetzt deinetwegen vielleicht stirbt« sagte Toco mit einem Grinsen im Gesicht das sogar die netteste Person gereizt hätte.
Tiago blieb stehen.
Alle um mich herum hielten die Luft an, doch Tiago lief einfach etwas weiter links an ihnen vorbei.
Die beiden Schläger drehten sich um, Toco schubste Tiago so das er hinfiel.
Er stand wieder auf und jetzt konnte jeder seine Blutroten Dämon Augen sehen, die aussahen als würden sie leuchten.
So schnell das man es fast nicht wahrnehmen konnte schossen wieder Flügel aus seinem Rücken.
Und mit einer Geschwindigkeit die wahrscheinlich nicht mal eine Fliege sehen konnte, packte Tiago die beiden am Hals, flog zwei Meter in die Luft und schlug sie mit einer Gewaltigen Wucht wieder auf den Boden.
Sofort verwandelte er sich zurück und humpelte zielgerichtet auf das Schulgebäude zu.
Aus den riesigen Wunden auf Tiagos Rücken wo gerade eben noch Flügel waren, strömte wieder jede Menge Blut.
Alle um mich herum waren wie gelähmt, also packte ich Mr Garcia am Arm und zog ihn mit.
»Hey Tiago! Wo willst du hin?« fragte ich ihn, als ich ihn am Parkplatz eingeholt hatte.
»Ich will zu Shari ins Krankenhaus, vielleicht hat sie noch eine kleine Chance und kann mir helfen mein Herz wieder zusammen zuflicken« erklärte er mir mit einer völlig unbetonten Stimme.
Ich spürte wie sich ein kribbeln in mir ausbreitete.
»Und was ist wenn sie für immer geht, ich will nicht das du dich veränderst« sagte ich und nahm seine Hand, doch er zog sie weg und blickte mich finster an.
»Es ist mir egal was du willst und es ist mir egal ob ich mich verändere oder was mit dir geschieht.
Mein Herz gehört Shari, stirbt sie, wird sie es für immer mitnehmen« schärfte er mir ein und ich spürte wie mir diese Worte im Herz Weh taten.
Plötzlich legte Mr García seine Hand auf Tiagos Schulter, so das er anhalten musste.
Er fuhr mit seinen Fingern über den Rand von Tiagos Flügelwunden.
Tiago zuckte zusammen und die Luft um ihn fühlte sich an als würde sie brennen.
»Lassen sie mich jetzt weiter gehen, ich muss zu Shari?« fragte Tiago, doch es hörte sich eher an wie eine Drohung.
Aber er wird doch keinen Lehrer angreifen, oder?
»Nein ich lasse dich nicht weiter, du weißt selber ganz genau das du in spätestens drei Kilometern umkippen wirst.
Ich werde dir deine Wunden etwas abkleben und Kurumi holt eine decke die wir über die Sitze machen können, damit du nicht mein ganzes Auto voll Blutest, denn du brauchst wirklich dringend eine Behandlung« sagte Mr Garcia und ich tat was er mir aufgetragen hatte.
Nicht mal 10 Minuten später waren wir abfahrt bereit.
»Mr Garcia? Wieso haben die Flügel Tiago eigentlich verletzt, bei seiner ersten versehentlichen Teilverwandlung mit den Fühlern war doch auch alles normal?« fragte ich Mr Garcia, unseren Verwandlungslehrer.
»Naja, so wie ich das vorhin am Strand gesehen habe, hat Tiago immer noch seine Hai Haut und seine Zähne verwandelt.
Drei Gestalten sind natürlich viel schwieriger wie Zwei.
Tiagos Körper ist einfach nicht mehr hinterher gekommen und war mit drei Gestalten einfach überfordert« erklärte mir Mr Garcia so kurz wie möglich.
»Ach und Kurumi, nimm es dir nicht so zu Herzen was Tiago zu dir gesagt hat.
Shari ist nun mal das wichtigste in Tiagos Leben und wahrscheinlich wird niemals jemand vor ihr stehen« fügte Mr Garcia noch hinzu.
Ich drehte mich um und schaute zu Tiago auf den Rücksitz.
Er ist eingeschlafen, ich spürte wie langsam ein Lächeln auf meine Lippen kam, doch plötzlich verschwand es.
Tiago sah nicht aus als ob er sehr gut schlafen würde, ein entsetzen war in seinem Gesicht zu erkennen.
Ob er von Shari träumte?
„Vielleicht schaff ich es ja neben Shari zu stehen" dachte ich und war von meiner Idee überzeugt.
Doch Mr Garcia sah plötzlich weniger zufrieden aus, hat er gerade meine Gedanken gelesen.
»Kurumi pass auf das du dich nicht verrennst, Tiago ist sehr Emotional vor allem wenn es um Shari geht.
Und außerdem glaube ich das sowieso Rocket schon neben Shari steht.
Du kennst doch Rocket, oder?« fragte Mr Garcia und ich spürte wie mein Kopf heiß wurde als ich an Rocket dachte.
Mr Garcia blickte mich an und grinste, „So ist das also" meinte er und schaute wieder auf die Straße.
Oh man, war das peinlich.
Den Rest der Fahrt schaute ich aus dem Fenster und redete einfach gar nichts mehr.
Als ich mich umdrehte um Tiago zu wecken sah ich das er im Schlaf lächelte und spürte wie meine Mundwinkel sich auch nach oben zogen.
Dann rüttelte ich ihn sanft an der Schulter.
Ich wartete bis er die Augen öffnete und stieg aus dem Auto.
»Wo sind wir?« fragte Tiago verwirrt.
»Wir sind jetzt beim Krankenhaus, da vorne steht Ms White ihr Auto« erklärte ihm Mr Garcia.
Plötzlich griff sich Tiago an die Brust und schloss die Augen. »Stimmt. Shari bitte, halte durch« flüsterte er mit einem Herzzermalmenden schmerz in der Stimme.
Wir liefen nach drinnen und fragten am Empfang nach Shari Seaborn.
Zum Glück fragte die Frau nichts mehr trotz dem vielen Blut an Tiago und sagte uns das wir einen Doktor Ramirez aufsuchen sollen.
Es dauerte nicht lange da konnte uns eine der Schwestern zu ihm führen.
»Doktor Ramirez, das hier sind Freunde und Angehörige von Shari Seaborn« erklärte die Schwester dem mittel großen Mann mit hoch gegelten schwarzen Haaren.
Doktor Ramirez starrte Tiago an, der sich noch nicht ein Tropfen Blut abgewaschen hat.
»Was ist dir denn passiert, dass muss sofort behandelt werden« meinte der Doktor entsetzt.
Tiago blickte ihm starr in die Augen.
»Was ist mit Shari? Lebt sie wieder?« fragte Tiago Doktor Ramirez, und klang dabei irgendwie ein bisschen wie ein Psychopad. »Naja, ich will dir keine frühen Versprechungen geben, denn in meiner Meinung ist ein Mensch der im Koma liegt mehr Tod als Lebendig.
Bei Shari liegt in diesem Moment die Wahrscheinlichkeit das sie aufwacht bei 4,36% und ihre Chancen sinken drastisch.
Tut mir leid mehr ist im Moment nicht drin« erklärte uns Doktor Ramirez und musterte Tiago.
»Wie heißt du eigentlich, bist du mit ihr Verwandt?« fragte ihn Ramirez.
»Nein, ich bin nur ihr Freund, Tiago« antwortete Tiago dem Arzt freundlich, doch der bekam plötzlich riesige Augen, dann versteckte er sein entsetzen vor uns.
»Entschuldigt mich bitte ich muss kurz etwas erledigen« meinte Ramirez plötzlich und wollte gehen, doch Mr Garcia schaltete sich ein und drehte sich zu dem Doktor um.
»Warten sie, was ist mit seiner Behandlung«fragte Mr Garcia und deutete auf Tiago.
»Zwei Minuten, dann bin ich wieder bei ihnen« versicherte uns Ramirez und lief den langen Gang entlang.
Tiago sah schrecklich aus, er ließ sich auf einen Stuhl fallen und fing an zu schluchzen.
»Komm schon Tiago, Shari ist doch noch am Leben« versuchte ich ihn aufzubauen.
»Shari hat nicht mal mehr fünf Prozent die sie am Leben halten.
Du glaubst doch selber nicht das sie jemals wieder aufwacht« sagte Tiago und blickte mir tief in die Augen.
Ich spürte wie sie mir langsam meine Hoffnung entzogen und plötzlich war ich wieder auf dem Boden der Tatsachen.
Meine Augen fluteten sich und ich sah in meinen Gedanken den Schlund der Trauer.
Plötzlich sah ich wie Tiago sich komplett entspannte und die Augen schloss.
»Wie kannst du nur so ruhig und entspannt schlafen, obwohl deine Freundin da drinnen gerade stirbt« rief ich und merkte das ich laut geworden war.
Doch Tiago öffnete seine Augen nicht.
»Ich schlafe nicht, doch wenn ich meine Augen schließe, dann kann ich sie sehen.
Ich kann sehen wie glücklich sie tanzt und wie fröhlich sie auf mich zu läuft, ich spüre ihre zärtliche Umarmung die warme Haut und mein schmelzendes Herz wenn sie lacht« antwortete Tiago sanft und unter seinen Augenliedern kam eine Rote Träne hervor. Oha.
Dass musste wohl liebe sein, diese liebe die ich noch nie im meinem Leben zu spüren bekommen hatte.
Ja, tatsächlich wenn ich genau drüber nachdachte, war liebe für mich immer ein Fremdwort gewesen und ist es noch.
Ah da kam auch schon Ramirez, mit einer Frau im Schlepptau.
»Hallo Tiago ich bin Dr. Lee, ich werde ab sofort für dich zuständig sein, da sich mein Kollege schon um Ms Seaborn kümmern muss, wenn es dir nichts aus macht würde ich sie bitten mir zu folgen« stellte sich die braun Haarige Frau vor, die gefühlt fast doppelt so groß ist wie ich.
»Ich will zuerst Shari sehen, ich will mich versichern das sie noch atmet, vorher gehe ich nirgendswo hin« forderte Tiago.
Doch die beiden Doktoren sahen verunsichert aus.
»Ich fürchte das geht nicht, Ms Seaborn braucht absolute Ruhe.
Ich will ehrlich mit dir sein es könnte passieren das sie jeden Moment von uns geht und muss deshalb streng überwacht werden, besuch bringt ihrem Körper nur Unruhe und außerdem ist sie sowieso nicht ansprechbar« meinte Doktor Lee mit einem komischen Unbehagen in der Stimme.
Plötzlich sah ich das Mr Garcia fast platzte vor Wut.
»Wollen sie ihm noch mehr Hoffnung nehmen?
Wenn er nicht mehr daran glaubt das Shari überlebt, dann hat er auch keinen Grund mehr bei seiner OP zu überleben und erliegt an seinen Wunden.
Glauben ist eine wichtige Kraft die uns am Leben hält, sie sollten sich Schämen« sagte Mr Garcia und stellte sich Schützend vor Tiago.
»Es tut mir leid das war nicht meine Absicht, na gut aber nur kurz dann lässt du dich von mir behandeln« entschuldigte sich die Doktorin und deutete uns ihr zu folgen.
Ein paar Gänge weiter waren wir schon auf der Intensivstation bei Shari.
Wir schauten durch die Scheibe ins Innere.
Shari sah schrecklich aus, um sie rum standen unzählige Geräte mit Flüssigkeiten und ein langer Schlauch ragte aus ihrem Mund.
»So, dürfte ich dich jetzt bitten mir zu folgen?« fragte diese Dr. Lee, die mir sehr unsympathisch vorkam.
»Ich habe noch eine Frage. Was für eine Blutgruppe hat Shari?« fragte Tiago plötzlich.
»Was? B-, aber wieso willst du das wissen?« fragte die Doktorin überrascht.
Doch Tiago antwortete nicht, er blickte auf Shari und schien irgendetwas in dem Zimmer zu Suchen.
Plötzlich hörte ich ein Geräusch hinter mir und sah das Ms White sich von einem Stuhl erhob und sich hinter Tiago stellte.
Wie konnten wir sie die ganze Zeit übersehen?
»Tiago, lass dich jetzt erstmal behandeln, danach können wir noch alles andere klären« sagte Ms White mit einer super ruhigen Stimme.
Tiago drehte sich zu Ms White um und klammerte sich an sie, doch Ms White schien das keines Wegs komisch zu finden.
Sie legte auch ihre Arme um ihn und ich konnte sehen das Tränen an ihren Wange runter liefen.
Dann lief Tiago aus der Tür.
Bevor Doktor Lee ihm hinterher gehen konnte holte sich Ms White erneut die Aufmerksamkeit.
»Bitte geben sie ihm kein zusätzliches Blut, er regeneriert sehr schnell und braucht nichts« meinte Ms White und die Ärztin nickte etwas verdutzt.
»Warte ich werde mitkommen!« warf ich schnell ein und lief Dr. Lee hinterher.
Im Krankenzimmer Angekommen setzte ich mich auf einen Stuhl und schaute mir an wie es weiter gehen würde.
»Ich werde dir erstmal das Tape von deinen Wunden entfernen, das kann je nach Größe ziemlich weh tun« erklärte die Doktorin und zog als erstes das Tape von Tiagos Bauch, der keinerlei Reaktion zeigte.
Dann widmete sie sich seinen langen Flügelwunden am Rücken.
Sie zog das Tape langsam ab und ich konnte sehen wie nach jedem Zentimeter ihre Augen größer wurden.
Tiago hingegen schien das nicht zu stören, er verzog nicht mal das Gesicht.
»Hat dir das denn gar nicht weh getan?« fragte Dr. Lee fassungslos und musterte Tiagos Nähte an der Bisswunde.
»Nein, ich spüre den Schmerz nur ungefähr eine halbe Sekunde danach ist es eher so ein leichtes drücken und ziehen« meinte Tiago unbeeindruckt.
»Und seit wann hast du das?« fragte die Doktorin erneut.
»Seit meiner OP wegen diesem Hai biss, ich konnte keine Narkose oder sonst was bekommen, dann wäre ich nämlich gestorben.
Also war ich die ganze Zeit wach und habe es genau spüren können wo und wie Tief das Messer gerade in meinem Körper war« erzählte Tiago mit leerem Blick.
Dr. Lee schaute ihn nochmal von oben bis unten an.
»Mhh, sieht aus als wären ein paar deiner Nerven fast komplett Taub.
Hör zu, wir machen es so, um die OP kommst du nicht rum dafür sind deine Wunden zu Tief.
Diesmal bekommst du aber eine Narkose.
Ich werde deine Wunden zunähen und deiner alten Wunde neue Fäden geben, dann werde ich dir deine Augen auswaschen und...«
»Wenn sie meine Augen in irgendeiner Form verändern dann werden sie erfahren was eine OP ohne Narkose bedeutet« fiel ihr Tiago ins Wort und ich spürte wie sich ein Unbehagen in mir ausbreitete, was für Dr. Lee bestimmt pure Angst war.
Es dauerte einen ganzschön langen Moment, bis sie Schluckte und wieder zu Wort fand.
»Okay, tut mir Leid, aber du solltest vorher noch Duschen, ich werde dir zeigen wo du dich Duschen kannst« sagte die Ärztin und deutete den Gang entlang auf eine Tür.
Tiago und Dr. Lee liefen aus dem Zimmer und es kehrte eine schreckliche Ruhe ein.
Diese Gedanken vernichtende Stille machte die Geschehnisse der letzten Stunden zu realen Bildern in meinem Kopf.
Es tat so furchtbar weh, wie konnte mein Leben nur so schnell so krass eskalieren.
Ich musste hier weg, ich musste unter Leute, sonst werden mich meine Erinnerungen verzweifeln lassen.
Ich rannte raus zu Sharis Zimmer wo Ms White und Mr Garcia saßen.
Sie redeten irgendetwas was glaube ich mit Jack Clearwater zu tun hatte.
Stimmt den hatte ich schon komplett vergessen er ist doch mit Ms White mit gegangen.
Ich setzte mich auf den freien Stuhl neben Mr Garcia.
»Wo ist eigentlich Mr Clearwater?« fragte ich die beiden.
»Er ist vorhin nach unten gegangen und wollte Tiagos Eltern Kontaktieren, aber ich weiß nicht was er sonst noch macht er ist schon ziemlich lange weg« erzählte mir Ms White
»Ist Tiago schon im OP?« fragte Mr Garcia und blickte mich irgendwie besorgt an.
»Nein die Ärztin hat gesagt er solle sich erstmal abduschen« erklärte ich ihm und holte mein Handy raus.
»Mr Garcia, ich weiß das man das eigentlich nicht darf das hat mir Tiago gesagt, aber ich war der Meinung das ihr Wissen solltet was dort passiert ist« meinte ich vorsichtig und öffnete die Galerie.
»Ich habe aufgenommen wie sich Tiago verwandelt hat, man kann nicht alles genau sehen was passiert ist, weil ich es aus der Hosentasche mitgefilmt habe, aber Tiago erkennt man sehr gut« sagte ich und bereitete mich auf eine Standpauke vor, doch Mr Garcia nahm mein Handy, schaute sich um und drückte auf Play.
Man konnte sehen wie Tiago zu mir schaute und kurz darauf vor Schmerzen zu Boden sank.
Man konnte genau sehen wie viel Blut spritzte als die Flügel durch Tiagos Haut brachen.
Als ich kurz aufblickte sah ich das in Ms Whites sowie in Mr Garcías Gesicht das Entsetzen stand.
Sie sahen wie Tiago in die Luft flog und das Messer holte.
Sie sahen wie er sich das Messer in den Bauch rammte und wie er sich selber anbrüllte.
Ich konnte sehen wie sich auf Mr Garcías Arm eine Gänsehaut bildete und auch meine Haare sträubten sich.
»Oh man sowas hab ich noch nie gesehen und wenn man beim Woodwalker Rat ist bekommt man schon einiges mit, aber sowas gab es noch nicht« meinte Mr García und starrte immer noch mitten auf den Bildschirm.
»Mr García hat recht, Tiago könnte der einzige in der Geschichte der Woodwalker sein, der so eine Transformation überlebt hat.
Ich kannte mal jemanden der zwei Tiergestalten hatte.
Er überzog seine Haut mit seiner Hasengestalt und versuchte sich zwei Bison Hörner wachsen zu lassen.
Sein Schädel hatte das nicht überstanden und so starb er langsam und schmerzhaft an einer Hirnblutung« erzählte Ms White und schien mit den Gedanken wo anders zu sein.
»Stimmt, jetzt wo du es sagst, ich hatte auch davon gehört.
Da hatte Tiago glück das er sich nicht das Rückgrat gebrochen hat« stimmte Mr García meiner Lehrerin in Kampf und Überleben zu.
»Kurumi, wäre es okay wenn ich dein Handy erstmal an mich nehme?« fragte mich Mr García und ich nickte etwas abwesend.
Plötzlich kam Dr. Lee durch den Gang und hielt direkt vor uns an.
»Tiago hat die OP sehr gut überstanden, auch wenn es wirklich sehr schwierig war seine breite Rückenverletzung zu Nähen« teilte sie uns mit und deutete uns ihr zu folgen.
Ein paar Gänge weiter standen wir schon vor Tiagos Zimmer, doch Tiago schlief noch Tief und bemerkte uns nicht.
Ich spürte wie ich schon wieder in Gedanken verfiel als ich Tiago anblickte.
Plötzlich nebelte alles zu und es sah so aus wie in meinem Traum den ich am Lagerfeuer hatte.
Irgendetwas regte sich im Nebel, irgendwas wurde immer größer.
Da waren sie wieder die Feuerroten Augen und die bedrohliche Aura.
Der Typ im Nebel kam immer näher und die Angst wurde immer größer.
Ich hielt es nicht länger aus, ich machte einen Schritt zurück, schloss meine Augen und machte einen flinken High Kick.
Doch mein Fuß blieb auf halber länge stehen und ich spürte wie mich jemand umklammerte.
Ms White schlug mir sanft gegen die Wange und plötzlich war ich wieder im Krankenzimmer, wo mich alle erschrocken anblickten.
Ich schaute mich um, neben Ms White hatten sich Mr García und Dr. Lee aufgereiht und vor mir stand Tiago der knapp neben seinem Kopf mein schmales Fußgelenk umklammert hielt.
Ich starrte ihn an, mir fehlten die Worte.
Was sollte ich jetzt sagen, für alle hatte es wahrscheinlich so ausgesehen als hätte ich Tiago willkürlich angegriffen.
Ich spürte wie mir heiß wurde, Tiago lies mein Fußgelenk los und blickte mich fragend aber auch schuldbewusst an.
»Tiago, ich weiß nicht... Ich wollte... Ich« stotterte ich und floh aus dem Zimmer.
Ich rannte durch den Flur und hatte keine Ahnung wo ich hin sollte.
Ich kann mich nirgends in Ruhe hinsetzen, sonst würden nur wieder massenweiße Gedanken durch die Stille meinen Kopf durchqueren und Bilder formen.
Normalerweise hatte ich immer Musik auf meinem Handy abgespielt, doch das hatte gerade Mr García.
Ich kauerte mich in den Vorraum des Zimmers von Shari und versuchte krampfhaft meine Augen offen zu halten während ich durch das Riesen Fenster auf Shari schaute.
»Bitte wach schnell wieder auf, ich weiß wir hatten einen Schlechten Start, aber ich weiß auch das du jemand bist der verzeihen kann und ich würde dich wirklich super gerne kennenlernen« dachte ich laut damit mein Kopfkino nicht gewann.
»Und außerdem kannst du Tiago nicht im Stich lassen er...«
»Ich hab sie zuerst im Stich gelassen, ich hab sie eigentlich gar nicht verdient, ich bin ein elender Verräter« fiel mir jemand ins Wort und setzte sich neben mich.
Ich blickte Tiago an der verträumt in das Zimmer von Shari schaute.
Ich bewunderte ihn einen langen Moment, dafür das er sich an schöne Erinnerungen klammern kann.
»Tiago, wo sind eigentlich die anderen?« fragte ich ihn ohne auf seine Aussage einzugehen.
»Ich weiß nicht genau, vorhin sind alle runter gegangen.
Ich hatte auch auf diesen komischen roten Knopf gedrückt um zu sagen das ich jetzt zu Shari gehe, aber es hat sich keiner gemeldet« erklärte Tiago und plötzlich kam uns ein durchdringendes Piepsen aus dem Zimmer von Shari entgegen.
Wir sprangen beide auf und im selben Moment kam uns eine hektische Krankenschwester entgegen.
Sie stürmte in Sharis Zimmer und Tiago direkt hinterher, die Krankenschwester riss allerlei Schubladen und Schränke auf und schien was zu suchen.
Tiago starrte auf das viele Blut das von Sharis Bett sogar schon auf den Boden tropfte.
»Beruhigen sie sich was ist denn los sie müssen ihr doch helfen« rief ich und hielt die Krankenschwester am Arm fest.
Der Anblick war nicht gerade schön da sie Shari wegen ihrer Instabilität noch nicht Operieren konnten und dadurch noch der Griff des Messers aus ihrem Bauch ragte.
»Ich kann ihr nicht helfen, sie hat schon so viel Blut verloren und es gibt nicht mehr die richtige Blutgruppe für eine Bluttransfusion« antwortete die Krankenschwester endlich.
Wieso kommt denn auch kein Arzt!!!
Plötzlich schaltete sich Tiagos Kopf wieder ein, er schien irgendetwas zu suchen und öffnete einen Schrank nach dem anderen.
Er zog irgendetwas längliches aus einer Schublade und eilte damit zu Shari.
Die Krankenschwester sah geschockt aus und wurde ganz bleich.
»Hey Junge, lass das lieber, wenn du die falsche Blutgruppe hast stirbt Ms Seaborn.
Außerdem hat sie schon mehr als 45% von ihrem Blut verloren, du müsstest ihr mehr Blut geben als dein Körper verkraftete« rief die Krankenschwester und ich spürte wie es mir eiskalt den Rücken runter lief.
Doch Tiago überlegte nicht lange er steckte das eine Ende der Nadel in Sharis Arm und rammte das andere in seinen.
Sofort konnte ich sehen wie das Blutt von Tiago, durch das durchsichtige Röhrchen floss.
Ich hielt die Luft an, bekam dann aber einen hilfesuchenden Blick von Tiago ab.
»Kurumi, schnell du musst versuchen die Blutung zu stoppen« meinte Tiago hektisch, doch ich tat was er sagt.
Ich rannte zu Shari umschloss die Wunde um das Messer mit meinen Händen und drückte mit voller Kraft drauf.
Plötzlich hörte ich viele Schritte auf dem Gang.
»Tiago ,da kommt jemand« sagte ich und schaute zur Tür.
Es dauerte nicht lang bis ich Dr. Ramirez, Ms White und noch ein paar der Blue-Reef durch die Scheibe sehen konnte.
Ein Stein fiel mir vom Herzen, nur damit er wieder zurück geschleudert wurde und mein Herz vor Schreck zerschellen lies.
Was sollte das wieso ist die Polizei hier?
Einer der Beamten zeigte auf Tiago, was er nicht mal mitbekam, da er mit dem Rücken zur Scheibe stand.
»Tiago, die Polizei ist da.
Was wollen die von dir?« fragte ich ihn und plötzlich stand eine gefrierende Angst in Tiagos Gesicht.
Sie war nicht ganz so leicht zu erkennen, dadurch das seine Dämon Augen eher Wut und Mordlust ausdrückten, was natürlich nicht ganz so Praktisch war wenn er mit der Polizei reden musste.
Tiago bekam eine Gänsehaut, was hatte er getan, er schien wirklich ziemlich Angst zu haben.
Die Tür wurde geöffnet und ein komplett außer sich wirkender Dr. Ramirez kam hinein gestürmt.
»BIST DU VERRÜCKT!« rief er entsetzt und schaute auf die Werte des kleinen Bildschirm.
Die Polizei stand am Tür Ramen und bekam von Ms White den Weg versperrt.
»Lassen sie mich sofort durch, dieser Junge steht immer noch im Verdacht auf versuchten Mordes.
Hören Sie auf Mr Anderson, noch können Sie zurück, Sie müssen sie nicht umbringen!« rief der Beamte.
»Tut mir leid, ich kann sie nicht durch lassen.
Sehen sie nicht das er versucht ihr das Leben zu retten« erwiderte Ms White doch der Polizist zuckte nicht mal mit der Wimper.
»Ich sehe nur einen 14 jährigen Jungen einem Mädchen sein eigenes Blut verabreichen, weil er das wahrscheinlich in irgendeinem Film gesehen hat« rief der Beamte und anscheinend waren seine Worte genug um Blue davon zu überzeugen, die sich gerade durch die Tür gequetscht hatte.
Sie rannte zu Tiago und versuchte ihn nach hinten zu zerren.
»Geh weg Tiago, du bist ein Monster.
Wie bist du nur so ein Psycho geworden« schrie Blue mit einem schrillen pfeifen in der Stimme und zerrte an Tiago bis die Nadel aus Sharis Arm flutschte.
Ms White packte Blue und riss sie mit voller kraft von Tiago weg.
»Blue hör sofort auf!!!
Hast du eine Ahnung wie kostbar Goldenes Blut ist!!!« rief Ms White und plötzlich war es komplett still, bis auf das durchdringende Todespiepen der Geräte an die Shari angeschlossen war.
Tiago nahm den Blutenden Schlauch vom Boden und schob ihn wieder vorsichtig in Sharis Arm.
Ich blendete das Piepsen aus und konnte Tiagos Herzschlag hören, wie er mit jeder Minute langsamer zu schlagen schien.
Plötzlich sprossen Freudentränen aus meinen Augen.
»Ich...Ich kann ihren Herzschlag wieder hören« flüsterte ich in die Todesstille und sank zu Boden.
Ich schlug die Hände vor mein Gesicht und ließ meinen Tränen freien Lauf.
Ich stand wieder auf und konnte gerade sehen wie sich Sharis Augen langsam öffneten.
Sie versuchte zu Atmen, doch sie hatte noch einen langen schlauch aus dem Mund ragen.
Panisch schrie sie auf und hielt sich die Hände an den Bauch.
Sie musste furchtbare Schmerzen haben.
Schnell drückte ihr Dr. Ramirez eine Spritze in den Arm, und schon war sie wieder weg.
»Wir müssen sie schnell operieren solange das Blut in ihrem Körper noch das goldene von Mr Anderson ist« meinte Dr. Ramirez und schon war ich wieder überfragt.
Was hatten die denn?
Tiagos Blut ist doch Rot wie jedes andere auch.
Doch bevor ich weiter nachdenken konnte schoben ein paar Krankenschwestern Shari aus dem Zimmer.
Tiago hatten sie die Nadel aus dem Arm genommen und setzten ihn in einen Rollstuhl.
Shari war zwar fürs erste überm Berg, doch dafür sah Tiago gar nicht gut aus.
Sein Kopf hing schlaf zur Seite, da er wahrscheinlich schon zu schwach war ihn zu Stämmen.
Und die Handschellen die er angelegt bekam machten seinen Anblick nicht besser.
Ich ging geradezu Tiago, als plötzlich Dr. Lee ins Zimmer kam.
Sie schaute Tiago fasziniert an.
»Ich komme gerade aus dem Labor.
Er hat die Blutgruppe Null Negativ, besser bekannt als Goldenes Blut, deswegen wollten Sie nicht das ich Mr Anderson zusätzliches Blut gebe.
In seinen Papieren stand auch nichts davon, sie wollten es geheim halten, hab ich recht« sagte Dr. Lee, doch Ms White antwortete ihr nicht.
Dr. Lee war aber sichtlich stolz auf ihren Fund.
»Und wie ich schon gesehen habe, ist Ms Seaborn endlich im OP.
Wurde auch mal Zeit, schließlich habe ich selber die Geräte für Ms Seaborn eingestellt und alles überprüft« meinte Dr. Lee und schaute sich, auf der Suche nach Anerkennung, um.
Ein kalter Schauer überzog mich und Tiagos Kopf richtete sich wieder auf.
»Sie haben Shari überprüft?« fragte Tiago mit Glut in den Augen und Dr. Lee nickte eifrig.
Wow, sie hat Glück das sich Tiago fast nicht bewegen kann, denn an seiner Schulter spross gerade wieder graue Hai Haut hervor.
Ich lief schnell zu Tiago und verwandelte meinen Rücken.
»Beruhig dich Tiago, wenn du dich jetzt verwandelst, dann werden sie dich sofort töten.
Oder sie werden dich einfangen und Experimente machen« erklärte ich ihm von Kopf zu Kopf und übernahm dann das reden.
»Haben sie eine Ahnung, wie viel Schmerzen Shari wegen ihnen ertragen musste???
Sie wäre fast verblutet und hatte dank IHRER guten Vorbereitung kein B- Blut mehr zur Verfügung.
Wäre Tiago nicht vor Ort gewesen und hätte ihr sein Blut gegeben, dann wäre sie bestimmt schon Tod« erklärte ich ihr und konnte sehen wie das entsetzen in ihrem Gesicht bei jedem meiner Worte größer wurde.
Ich drehte mich schnell für einen Moment weg, da ich genau fühlen konnte wie auch in meinen Augen ein Feuer entfachte.
Doch Tiago fehlte anscheinend die Kraft und vielleicht sogar der Wille seine Wut zurückzuhalten.
»Sie haben wirklich glück, dass ich im Moment bewegungsunfähig bin.
Ich würde ihnen am liebste ebenfalls ein Messer in den Bauch jagen« sagte Tiago und plötzlich zog sich eine kochend heiße und gleichzeitig eisig kalte Gänsehaut über meinen Körper.
Als ich mich umschaute sah ich das es den anderen genauso zu gehen schien.
Schnell packte ich Tiagos Rollstuhl und schob ihn aus dem Zimmer.
»Tiago hör auf, wie auch immer du es machst« rief ich hektisch, da es sich langsam unerträglich anfühlte.
Plötzlich sah ich Jack Clearwater am Ende vom Gang, er sah sehr fertig aus und eilte uns mit einem iPad in der Hand entgegen.
»Tiago was hast du getan?« fragte er außer sich und zeigte uns den Bildschirm auf dem die Nachrichten liefen.
Ich bekam einen Schreck als ich Nahaufnahmen von Tiago sah wie er durch die Luft schoss und das Auto der Lenox angriff. Man hörte seine Dämonische stimme und über dem Video stand in fetten Buchstaben Todesengel von Florida.
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Sry bin zur Zeit nicht so motiviert und hab kaum Zeit mit der Schule
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