Angstzustände
Es wurden immer weniger Häuser, und endlich auch wieder heller, als ich aus der Stadt raus rannte.
Ich fiel auf die Knie weil ich immer noch keine Luft bekam, ich war noch viel zu angespannt und in meinem Kopf bildeten sich Filme was passiert wäre, wenn ich kein Monster wäre.
Meine ganzer Körper zitterte doch ich zwang mich zur Ruhe, endlich entspannte sich mein Körper und ich bekam wieder Luft.
Ich drehte mich nochmal zu dieser Mysteriösen Stadt um und stutzte, es sah so aus als liege der Nebel nur in diesem kleinen Städtchen, denn hier draußen sah man alles klar.
Eins war hoffentlich sicher, ich würde nie wieder freiwillig zurück zu diesem Ort gehen.
So richtig hell war es immer noch nicht doch wenigstens konnte ich meine Hand vor Augen wieder sehen.
Ich stellte mich auf und lief den Feldweg entlang der sich in der Dunkelheit unendlich in die Länge zu ziehen schien.
Ich schleppte meinen müden Körper die Straße entlang und fühlte mich so schwer wie nie.
Die Sonne streckte ihre ersten Strahlen über den Himmel, ich schätzte die Uhrzeit auf etwa 4 Uhr morgens.
Meine Schritte wurden immer langsamer und langsamer bis ich einfach unter einem Nadelbaum zusammen fiel und fast augenblicklich einschlief.
Ich wachte auf als ich ein Auto vorbei fahren hörte.
Dann schaute ich mich kurz um, ich zog mich an einem Ast nach oben und versuchte meinen Körper aufrecht zu halten.
Meine Beine zitterten, doch ich Biss die Zähne zusammen und zwang mich dazu weiter zu laufen.
Zum Glück war mein Orientierungssinn sehr gut, ich wusste noch genau wo ich her gekommen war.
Also machte ich mich auf den Weg und erreichte tatsächlich nach einer gefühlten Ewigkeit ein kleines Dorf.
Ich konnte viel Leute im Dorf inneren erkennen die einkauften oder sich mit Freunden und Verwandten unterhielten.
Ich hatte keine Ahnung wie ich nach Key Largo kommen sollte, also schaute ich mich um und kuckte wen ich nach dem Weg fragen konnte.
Die eine Frau da sah nett aus die konnte ich ja mal fragen, ich stellte mich hinter sie, zögerte aber, was war wenn sie mir auch nur schlechtes wollte?
Ich wollte gerade wieder weglaufen als sich die Frau zu mir umdrehte.
»Kann ich dir helfen?« fragte sie mit einer hohen leicht quitschigen stimme.
»Äh...« war das einzigste was ich raus brachte,
Konnte ich einfach mit dieser fremden Frau reden?
»Brauchst du Hilfe? Oder bist du verletzt?« fragte mich die Frau mit unschuldig blickenden Augen.
Ich fing wieder an zu stottern
»Äh...können sie, Äh können sie mir sagen wie ich nach Key Largo komme?« fragte ich und wartete nervös auf eine Antwort.
»Hast du Geld bei dir, dann könntest du dir ein Taxi nehmen oder ein Zug Ticket kaufen« erklärte die Frau freundlich.
Sowas hatte ich schon befürchtet aber ich hatte wirklich nicht viel denn gestern hatte mir Josh den Großteil meines Geldes geklaut.
»Nein ich habe nichts, wissen sie denn wie ich zu Fuß dahin komme?« fragte ich die Frau und war immer noch misstrauisch.
»Oh zu Fuß wirst du auf jeden Fall einige Tage brauchen, aber vielleicht kann ich dir ja etwas Geld geben« sagte die junge Frau und kramte in ihren Taschen.
»Nein, sie müssen mir kein Geld geben, ich schaff das auch so, ich bin schließlich schon einen Tag unterwegs« erklärte ich ihr und zwang mir ein Lächeln auf.
»Bist du dir sicher es ist noch ziemlich weit bis nach Key Largo« meinte die Frau und schaute mich besorgt an.
Krass das fühlte sich komisch an in meinem Herz, seit meinem sechsten Lebensjahr hatte sich keiner mehr Sorgen um mich gemacht.
Ja ich hatte von Lehrern ein paar Blicke zugeworfen bekommen doch das war eher Mitleid als sorge.
Ich war immer die mit der Junkie Mum und keiner wollte etwas mit mir zu tun haben.
Ich war so gesehen schon immer alleine, egal was ich machte.
Der einzigste Mensch, jedenfalls denke ich das er ein Mensch ist, der mir geholfen hat und sich für mich eingesetzt hat, war Luke mein Tanz Lehrer.
Ich war jeden Dienstag, jeden Donnerstag und jeden Freitag immer in der Tanz Stunde bei ihm.
Und ich war seine beste Schülerin in Capoeira, ich hatte immer Spaß bei ihm.
»Machen sie sich keine Sorgen ich schaff das, also einfach die Straße weiter gerade aus?« fragte ich die Frau.
»Ja genau wenn du einmal rechts abbiegst dann bist du auf dem Feldweg, dass ist glaube ich besser zu Fuß« meinte die Frau fröhlich.
»Ach Ja, du solltest dann in der nächsten Stadt wieder jemanden nach dem Weg fragen denn es ist wirklich noch sehr sehr weit« fügte sie noch ernst hinzu.
»Okay, vielen Dank, tschüss« rief ich ihr noch zu als ich mich auf den Weg durch die Menschenmenge machte.
Endlich war ich wieder unter Leuten, in Sicherheit.
Versuchte ich mir einzureden.
Doch irgendwie fühlte es sich komisch an, mir gingen die Worte des Mysteriösen Mannes vor dem Laden nicht mehr aus dem Kopf, ›Du bist was ganz anderes als sie Kurumi‹ hatte er gesagt.
Plötzlich bekam ich wieder Angst, ich schaute mich panisch um, das seltsame Gefühl wurde Stärker.
Ich wollte nur noch schnell weg von den ganzen Menschen, doch mein Körper war zu müde und mein Rücken machte mir immer noch Probleme.
Meine Angst wuchs und wuchs ich konnte es spüren, denn langsam pickten die Drachenzähne wieder in die Lippen.
Ich hielt die Hand vor den Mund und lief mit vielen heimlichen tränen im Auge weiter durch die Leute.
Ich schlug einen Arm überm Kopf zusammen, ich halte das gleich nicht mehr aus!
Ich duckte mich tiefer und beschleunigte meine Schritte.
Endlich hatte es mal einen Vorteil so klein zu sein, trotz der Menschenmenge kam ich gut voran.
Plötzlich sah ich das sich jemand etwas weiter vor mir in die Hocke setzte.
»Hey du da Mädchen mit den langen Haaren alles in Ordnung?« rief der Typ mir entgegen und ich blieb abrupt stehen.
Ich starrte den Mann an, ich konnte spüren wie die Angst in mir wuchs und wuchs.
Ich merkte wie ich alles schärfer sehen konnte, oh man hatten sich jetzt schon meine Augen verwandelt.
Ich rannte so schnell ich konnte nach rechts in die Richtung wo die nette Frau mir gewiesen hatte.
»Was ist ich wollte dir doch nur helfen!« rief der Typ mir hinterher.
Ja klar das haben schon viele gesagt am Ende haben sie eh nur Interesse an meinem Körper.
Ich weiß ehrlich nicht wie ich jemals wieder einem Mann vertrauen konnte.
Wie viele Menschen waren denn hier, es wird nicht mehr lange dauern bis ich aussah wie ein Monster aus der Griechischen Mythologie.
Ich hatte meine Schmerzen schon längst vergessen und plötzlich spürte ich die Kraft die ich durch die graue Haut bekam.
Ich hörte schon ein paar Leute aufschreien und bemühte mich noch schneller zu laufen.
Doch plötzlich wie aus dem nichts sprang mir ein Mann in den Weg, der nur ein paar Meter von mir entfernt war.
Ich wollte umdrehen doch hinter mir baute sich auch einer dieser Riesen auf.
Ich rannte nach links doch dort standen auch zwei Männer die sich auf mich zu bewegten. Ich schaute mich um es gab nur noch einen Fluchtweg, ich rannte so schnell ich konnte und achtete nicht auf den Weg.
Plötzlich spürte ich was hartes am Kopf und fiel zu Boden, eine Sackgasse nicht schon wieder diese Typen hatten mich in eine Falle gelockt.
Die vier Männer kamen jetzt immer näher.
»Wir haben sie, ruhig Leute« flüsterte der eine.
»Was hat dieses Mädchen, ihre Haut ist fast komplett grau« wisperte der eine und dachte das ich ihn nicht hören könnte.
»Lasst mich in Ruhe, bitte tut mir nichts« schluchzte ich mit meiner wunderbar hohen Stimme.
»Das können wir leider nicht« sagte der eine und machte die Arme breit, bereit mich einzufangen.
Ich hielt es nicht für möglich, aber als sie näher kamen wurde meine Angst noch größer als sie eh schon war.
»Leute kommt wir müssen sie fangen die Krankheit breiter sich schon aus« rief der eine entsetzt.
Ich nahm die Hände vom Gesicht und starrte diese Typen genau an.
»Wenn mich einer von euch anfasst werde ich euch in die Hölle schicken!!!« herrschte ich sie an und lief durch die Gasse die mir die Männer vor Angst gemacht hatten.
Ich schaute mich an und merkte dass meine ganze Haut komplett grau war und ich keine Luft mehr bekam.
——————————————————————
Sorry das es so lange gedauert hat, es kam was dazwischen.
Bạn đang đọc truyện trên: Truyen247.Pro