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2. Kapitel


Louisa

In den kommenden Sekunden schweigen Aaron und ich einander an. Niemals hätte ich erwartet, ihn noch einmal wiederzusehen und vor allem zu erfahren, warum er mir im Starbucks so bekannt vorkam. Jetzt ergeben die Blicke und das Getuschel der übrigen Kunden Sinn.

Ich öffne den Mund, um etwas zu sagen und schließe ihn sofort wieder.

Nicht nur, dass er mein neuer Kunde ist, ich habe mich auch noch bis auf die Knochen vor diesem Kerl blamiert. Wäre er doch der attraktive Fremde aus dem Starbucks geblieben. Wir müssen in den nächsten Wochen zusammen arbeiten. Auch wenn er streng genommen Annes Kunde ist, bin ich nun in seinen Auftrag verwickelt.

Um endlich etwas zu tun und ihn nicht vollends anzustarren, als wäre er ein seltenes Artefakt der Geschichte, greife ich an ihm vorbei und schließe meine Bürotür.

»So schnell sieht man sich wieder«, flüstert er, und eine Gänsehaut breitet sich auf meinen Armen aus. »Aaron Manning, freut mich.« Auffordernd hält er mir die Hand hin.

»Lou ... Louisa Hamilton«, stelle ich mich stotternd vor.

Ich ergreife seine Hand und sehe ihm in die Augen, als er meine drückt. Meine kleine Hand verschwindet in seiner Pranke vollends, und ich kann immer noch nicht glauben, dass er es ist. Aaron Manning. Der begehrteste Junggeselle Seattles steht in meinem Büro und schüttelt meine Hand. Wenn ich das Laura erzähle, flippt sie völlig aus. »Freut mich, Sie kennenzulernen, Mr. Manning.«

»Mr. Manning?«, fragt er und lässt meine Hand augenblicklich los. »Interessant.«

Er grinst mich an und schiebt die Hände in die Taschen seiner schwarzen Anzughose.

»Ich bin auf der Arbeit und sieze unsere Kunden.« Auf keinen Fall möchte ich, dass er ein falsches Bild von mir bekommt, weil wir uns schon einmal begegnet sind.

»Schon klar, Ms. ...« Er hat meinen Namen nicht vergessen.

»Hamilton«, sage ich. »Louisa Hamilton.«

Mr. Manning nickt, und ich drehe mich herum und gehe zurück zu meinem Schreibtisch.

»Setzen Sie sich doch«, biete ich ihm den Stuhl davor an und setze mich ebenfalls. Aaron nickt und zieht sein Sakko aus, das er über die Lehne des Stuhls hängt. Dann setzt er sich mir gegenüber. »Kaffee?«

»Ich hatte bereits einen Karamell Macchiato. Den ich dir immer noch empfehlen kann.«

Er zwinkert mir zu, und ich versuche zu ignorieren, dass er mich duzt und immer wieder auf unser Treffen im Starbucks eingeht. Ich muss meinen Job machen, und ich muss ihn verdammt nochmal gut machen. Mir von einem Kunden das Duabschwatzen zu lassen, ist absolut unprofessionell.

»Ein Wasser?«, frage ich ungerührt von seiner Antwort, und er schüttelt mit dem Kopf.

»In Ordnung«, erwidere ich und öffne die Mappe mit allen Unterlagen zu seinem Penthouse und rufe zudem auch nochmal alle wichtigen Dateien auf meinem iMac auf, sowie die Baupläne. Diese werfe ich an einem externen Bildschirm an der Wand an, dass er sie auch sehen kann. »Auf dem Bildschirm können Sie den aktuellen Grundriss sehen«, lasse ich ihn wissen. »Wir können immer noch weitere Wände einsetzen oder herausnehmen, sofern diese nicht tragend sind. Meine Chefin hat mir einige Notizen von ihrem letzten Treffen überlassen. Gern können wir daran anknüpfen.«

»Ich hasse ihre Ideen.« Ich reiße die Augen auf und keuche. Aaron sitzt völlig unbeeindruckt da, die Hände in seinem Schoß gefaltet, und sieht mich an. Ich versuche zu ergründen, ob er mir gleich sagt, dass das ein Witz war und er mich testen wollte. Aber er rührt sich nicht. Nachdem ich den ersten Schock verarbeitet habe, erhalte ich langsam meine Fassung wieder.

»Das...das ist ein Witz, oder?«, will ich wissen und lache auf.

»Sehe ich so aus?«, erwidert er angespannt.

Ich schüttle mit dem Kopf und räuspere mich.

»Gut, okay«, murmle ich und muss mich erneut sammeln.

»Um ehrlich zu sein ...«, fährt er fort. »Ich bin hier, um den Auftrag einer anderen Firma zu übertragen. Die bisher entstandenen Kosten, die Sie hatten, werde ich natürlich übernehmen.«

Und es folgt sofort der nächste Tiefschlag. Ich kann das gar nicht glauben, denn Anne hat seinen Auftrag stets als eine sichere Sache präsentiert.

»Sie ... Sie wollen den Auftrag ... äh ... auf eine andere Firma übertragen?« Ich bin nicht dazu in der Lage, seinen Worten zu folgen. »Habe ich das richtig verstanden?«

Das ist ein Desaster. Eine absolute Katastrophe und das Ende meiner Karriere. Nicht, dass diese bisher ach so glorreich war, aber Anne wird mir an allem die Schuld geben. Sie wird sagen, dass er meinetwegen nicht mehr mit uns zusammenarbeiten wollte. Was mache ich jetzt nur? Es muss eine Möglichkeit geben, ihn zu halten. Irgendwie.

»Ja«, bestätigt Aaron. »Oder gefällt dir das?«

Er deutet mit einem Nicken auf den Bildschirm an der Wand.

»Ehrlich gesagt.« Ich winde mich, ihm nicht die Wahrheit zu sagen. Die Entwürfe sind eine Katastrophe, und ich habe mich die ganze Zeit gefragt, ob ihm das wirklich gefällt. »Ich weiß nicht. Mein Stil ist es nicht, aber es sind nur die besten Materialien und ...«

»Wir reden nicht über die Materialien«, unterbricht er meinen letzten Versuch, Annes Arbeit in ein positives Licht zu rücken.

»Nein«, sage ich. «Das tun wir nicht.«

Ich muss mir dringend etwas einfallen lassen. Mehr als das. Ich bin erledigt, wenn ich es nicht tue.

»Vielleicht gehen wir es zusammen nochmal durch und schauen, was Ihnen nicht gefällt?«, schlage ich vor. »Bitte?«

Es muss erbärmlich klingen, wie ich ihm eine Arbeit, die ihm nicht gefällt, anpreise. Aber ich habe keine andere Wahl. Wenn wir ihn als Kunden verlieren, ist nicht nur unser aktuell größtes Projekt futsch, sondern auch mein Job.

»Meine Entscheidung ist endgültig.«

»Tun Sie es für meine Bluse«, rufe ich und frage mich im nächsten Moment, was ich da eigentlich gerade Hirnrissiges von mir gegeben habe. Er soll es für meine Bluse tun? Ich habe komplett den Verstand verloren. »Ich...ich würde ohne diesen Fleck besser aussehen und ... und wir wissen beide, wem ich ihn zu verdanken habe.«

Sein Blick bleibt an dem Fleck hängen, und seine Mundwinkel ziehen sich für eine Millisekunde nach oben.

»Keine Sorge, Louisa«, meint er und spricht meinen Namen ein wenig falsch aus. Ein wenig zu sehr amerikanisch-englisch und nicht deutsch. Aber das kann Aaron nicht wissen. Meine Mutter ist Deutsche und mein Vater US-Amerikaner. Kennengelernt haben sie sich, als meine Mom in Seattle studiert hat. Meine Schwester und ich sind in den USA geboren. »Du siehst auch mit dem Fleck super aus.«

Hitze steigt in mir auf, und ich werde rot. Er soll aufhören, mir Komplimente zu machen, oder sollte ich lieber aufhören, ihm Vorlagen dafür zu geben? Mein Kopf ist völlig durcheinander, und ich möchte das alles nur noch hinter mich bringen.

»Mr. Manning«, sage ich streng, und ich stöhne auf. »Aaron?«

»Besser«, bestätigt er mir. »Wenn du mich überzeugst, bleibe ich.«

»Und wenn nicht?«, hake ich nach.

»Gehe ich.« Ungerührt zuckt er mit den Schultern.

Aaron lehnt sich leicht nach vorne und lächelt mich an. Ehrlich und aufrichtig. Ich habe keine andere Wahl und muss ihm meine Ideen präsentieren. Und wenn er meine Ideen mag, bleibt er nicht nur, sondern empfiehlt mich möglicherweise seinen Kollegen und Freunden. Das wäre ein Push für meine Karriere. Ich sollte ihn nutzen und nicht versuchen, ihn weiterhin von Ideen zu überzeugen, die er nicht mag. Anne kann ich mir auch später noch vom Hals halten. Grundvoraussetzung, dass ich das überhaupt noch muss, ist jetzt aber, dass Aaron den Auftrag nicht weitergibt.

»Fein«, sage ich und wende mich an mein iMac. Ich rufe einen Grundriss der Wohnung auf, ohne Annes Vorschläge. »Hier der Grundriss ohne die Ideen von Mrs. Porter.« Ich sehe ihn an, und er nickt. »Wir können gern jeden Raum einzeln durchsprechen. Was meinen Sie?«

»Warum duzt du mich nicht?«, fragt er stattdessen, und ich stöhne auf.

»Weil das mein Job ist und ich nie weiß, wer hier gleich reinschneit, und ich meinen Job mag. Reicht das?«

»Erst mal«, meint er und deutet auf den Bildschirm. »Vielleicht fangen wir an.«

»Gute Idee«, seufze ich und sehe auf den Bildschirm. »Hier sehen wir das Wohnzimmer mit Esszimmer und Küche. Wir könnten entweder zwischen Esszimmer und Wohnzimmer oder zwischen Esszimmer und Küche noch eine Wand ziehen. Das würde vor allem Sinn ergeben, wenn Sie ...« Seine Augenbrauen heben sich, und ich muss mich zusammenreißen, nicht die Augen zu verdrehen. »Wenn du gerne kochst. Oft zieht der Geruch des Essens durch das gesamte Untergeschoss. Natürlich gibt es Dunstabzugshauben, aber man weiß nie.« Ich lächle ihn an, und er nickt. »Man könnte hier ...« Ich ziehe mit der Maus eine Mauer zwischen dem Essbereich und dem Wohnzimmer. »... eine Wand ziehen, die komplett aus Glas besteht, mit einer Glastür darin. Die Umsetzung müsste diesbezüglich noch geprüft werden, aber ich denke, dass es funktioniert.« Er reagiert wieder nicht, und ich rede weiter. »Die Glasfront kann zur Dachterrasse übernommen werden, das rundet das Gesamtbild ab.«

»Klingt gut«, sagt er und verschränkt die Finger miteinander. »Ich mag die Idee mit dem Glas, weil man so immer noch das Geschehen im Wohnzimmer verfolgen kann.«

»Ja, genau«, stimme ich ihm zu. »Du könntest überlegen, ob du in der Küche auch mit Glas arbeitest, aber das wird vielleicht zu viel. Ich würde eine dunkle Küche empfehlen. Vielleicht sogar aus schwarzem Marmor, das wirkt sehr edel und ist in dieser Größenordnung definitiv nicht zu dunkel.«

»Okay«, meint er. »Ich mag schwarze Möbel. Vielleicht könnte das Marmor der Küchenfront im Wohnzimmer an der Wand aufgegriffen werden.«

»Gern.« Ich nicke ihm zu und fahre fort. »Wie gesagt, der Raum ist so groß, dass du keine Probleme haben wirst. Badezimmer?« Ich will zum nächsten Raum klicken, als er mich aufhält. »Was meinst du zu dem Boden?«

»Hell«, sage ich. »In der Küche Fliesen, das ist leichter zu pflegen, und im Wohnzimmer ein edler Holzboden.«

Er nickt und deutet mir an, dass ich nun mit dem Badezimmer fortfahren kann. Auch hier sind bisher nur die Sanitäranlagen eingezeichnet, aber keine Böden und Materialien.

»Weiter geht's.« Nachdem der Wohn- Essbereich so gut lief, bin ich nun sehr viel positiver gestimmt. »Wenn du Schwarz magst, kannst du schwarz-graue Fliesen nehmen und weiße Armaturen.«

»Und eine Glasfront?«, will er wissen und grinst mich an. Ich kann ein leises Lachen nicht unterdrücken und nicke. »Du musst die Dusche abtrennen, das könntest du mit einer Glasfront sicher gut umsetzen. Das lässt den Raum größer wirken und ...«

»Ich kann beim Duschen beobachten.«

Mit diesem Kommentar bringt er mich kurz aus der Fassung. Die Vorstellung von einer Glasscheibe, dampfendem Wasser und einem nackten Aaron darin ist zu berauschend für mich.

»Das kannst du«, flüstere ich. »Aber das werden Details sein. Das Badezimmer hat keinen Zugang zur Dachterrasse.«

Wir gehen die Wohnung Raum für Raum durch. Aaron mag meine Ideen und schlägt für jeden Raum eine Glasfront vor.

»Zum Pool auf der Terrasse«, wirft er ein und ich nicke. Ich rufe die Pläne für die Terrasse nochmal auf und zoome den Pool heran. »Ich möchte, dass auf dem Boden meine Initialen A und M eingesetzt werden, und meine Nummer, die zehn.« Ich runzle die Stirn. »Die Nummer auf meinem Trikot.«

»Ah.« Ich füge es in die Grafik ein. »Okay. Das können wir auf jeden Fall machen. Das sind aber Details, die wir heute noch nicht besprechen müssen. Heute geht es um Wände, Böden und natürlich den allgemeinen Schnitt der Wohnung.«

»Natürlich«, sagt er. »Gibt es noch eine Möglichkeit, eine Treppe vom Hauptschlafzimmer auf die Terrasse zu legen?«

»Das ist sicherlich möglich«, sage ich und notiere es mir. »Das müsste aber vor Ort mit einem Spezialisten geklärt werden. Ich kann nichts versprechen.«

»Okay«, meint er und lächelt mich an. »Danke.«

»Bitte.« Ich lehne mich zurück und verschränke meine Hände in meinem Schoß. »Und?«

»Und was?«, fragt er und lacht.

»Und konnte ich dich überzeugen?«, erwidere ich. »Bleibst du?«

»Ja, aber ich habe eine Bedingung.« Und schon wieder spielen meine Gefühle völlig verrückt. Ungehalten starre ich Aaron an.

»Und...und die wäre?«, will ich nervös wissen.

»Du leitest mein Projekt und stehst mir als erste Ansprechperson zur Verfügung.«

»Was?«, rufe ich, und meine lockere Haltung verfliegt sofort. »Das geht nicht.«

Das kann ich nicht tun. Anne wird mir niemals diesen Auftrag überlassen, und ich kann es sogar verstehen. Aaron ist ein riesiger Kunde. Sowas ist und bleibt Chefsache.

»Warum?«, fragt er. »Ich mag deine Ideen.«

»Ja, aber ...«

»Kein Aber«, unterbricht er mich. »Es gibt keinen Grund für ein Aber.«

»Doch«, halte ich dagegen. »Ich kann Mrs. Porter das nicht wegnehmen.«

»Du nimmst ihr doch nichts weg«, meint er und verdreht die Augen. »Du übernimmst den Auftrag von ihr. Ich bleibe bei Porter Architecture, und alle sind glücklich.«

»Alle, außer meiner Chefin«, stelle ich fest.

»Louisa«, stöhnt er und stützt seine Ellenbogen auf seinen Oberschenkeln ab und sieht mich an. »Ich mag ihre Ideen nicht, und ich mag sie nicht. Aber ich mag dich und deine Ideen. Wir haben einen ähnlichen Geschmack. Bei dir habe ich keine Angst, dass du mir eine pinke Plüschcouch ins Wohnzimmer stellst.«

»Das würde aber sehr stylisch aussehen.«

»Louisa.«

»Aaron.« Unsere Blicke liefern sich ein Duell, das keiner verlieren will. »Bitte.«

»Ich rücke von meiner Meinung nicht ab«, stellt er klar. »Ich stecke über neun Millionen Dollar in diese Wohnung, in der ich die kommenden Jahre leben möchte. Es ist mein Zuhause, und vielleicht der einzige Ort neben meinem Elternhaus, an dem ich ich selbst sein kann. Keine Presse, keine Fans. Ich will, dass es perfekt ist und genau so, wie ich es mir wünsche. Ich bin mir sicher, dass du es nach meinen Wünschen konzipierst.«

Ich fühle mich geehrt von seiner Offenheit. Natürlich möchte ich das Projekt leiten. Er soll nicht denken, dass ich das nicht möchte. Es ist mir wichtig, dass er das auch weiß. Das ist mein Traumjob und so eine Wohnung das Höchste, was ich erreichen kann. Nun wird es mir auf dem Servierteller angeboten, und ich bin versucht, es auszuschlagen.

»Ich rede mit Mrs. Porter und ...«

»Falsch«, unterbricht er mich. »Du sagst ihr, dass du nun die Leitung übernimmst.«

»Das geht nicht so einfach.«

»Natürlich geht das so einfach«, meint er und zuckt mit den Schultern.

Ich verdrehe die Augen. Er stellt sich das viel zu leicht vor.

»Machst du dich über mich lustig?«, will ich angefressen wissen, und er schüttelt mit dem Kopf.

»Nein«, sagt er und drückt sich auf den Armlehnen des Stuhls nach oben. »Aber ich bekomme immer, was ich will. Und jetzt will ich dich.«

Ich schnappe nach Luft, und mein Körper beginnt zu kribbeln. Es ist albern, das weiß ich. Er will mich als Architektin und vögelt Frauen wie Trixi Applegate. Aber wie soll ich denn nicht auf so eine Aussage von ihm reagieren? Ich wäre doch wahnsinnig.

»Ich schreibe ihr eine Mail und frage sie.«

»Du informierst sie«, korrigiert er mich erneut und streift sein Sakko über. »Ruf mich an, wenn du alles fertig hast. Wir sollten die Wohnung zusammen begehen.«

Ich muss es irgendwie schaffen, dass Aaron zufrieden mit meiner Arbeit ist und Anne mich nicht rauswirft. Das wird eine Mammutaufgabe.

»Okay«, stimme ich zu und erhebe mich von meinem Stuhl. Ich umrunde den Schreibtisch und trete vor ihn. »Es hat mich sehr gefreut, Mr. ...« Allein sein Blick lässt mich zurückrudern. »Aaron.«

»Mich auch, Louisa«, meint er. »Was ist das überhaupt für ein außergewöhnlicher Name? Louisa?«

Ich grinse, weil er meinen Namen erneut falsch betont. Das A am Ende betonen die Amerikaner wie ein E.

»Meine Mutter ist Deutsche«, erkläre ich ihm. »Es ist ein deutscher Vorname. Im Englischen klingt er seltsam.«

»Ach, was«, meint er und winkt ab. »Ist doch cool, dass du keinen typisch englischen Namen hast.«

»Auch wieder wahr«, bestätige ich und gehe zur Tür. »Meine Schwester ist mit ihrem Namen besser weggekommen. Laura

»Laura?«, versucht er es nochmal auf deutsch, und ich muss lachen.

»Laura«, spreche ich es englisch aus, und er nickt.

»Also gut, Louisa.« Oh Gott, es klingt so süß, wenn er versucht, meinen Namen richtig auszusprechen. »Was muss ich tun, um deine Nummer zu bekommen?«

Völlig überrumpelt von seiner Frage reiße ich die Augen auf. Meine Hand, die bereits auf dem Türknopf liegt, bewegt sich nicht. »Meine...meine Nummer?«, frage ich und bin immer noch total perplex. Ich möchte noch einmal an Trixi Applegate erinnern.

»Du weißt schon.« Er macht sich einen Spaß aus meiner Frage und zieht sein iPhone hervor. »Das ist eine Zahlenreihenfolge und ...«

»Hör auf damit«, rüge ich ihn. »Ich weiß, was eine Nummer ist.«

»Und warum stellst du mir so doofe Fragen dazu?«, hakt er nach und legt den Kopf leicht schief.

»Du weißt, warum«, erwidere ich und suche seinen Blick. »Ich kann dir meine Nummer nicht geben.«

»Warum?«

»Ich arbeite für dich, das ist unprofessionell.«

»Ich denke, dass es gut wäre«, widerspricht er mir sofort. »Stell dir vor, ich wache nachts auf und habe eine Idee für die Wohnung.«

»Dann rufst du am nächsten Morgen meine Assistentin an.«

»Ich würde aber lieber dich anrufen.« Er hält mir sein iPhone hin. »Bitte?«

Ich kann Aaron Manning nicht meine Handynummer geben. Er ist mein Kunde. Das ist total daneben. Ich schaue ihn noch einmal an und dann das iPhone. Kurz überlege ich, ihm Lauras Nummer zu geben. Er würde uns sowieso nicht unterscheiden können. Wir sind eineiige Zwillinge. Aber diese Idee verwerfe ich wieder. Am Ende ist er noch heiß auf meine Schwester und hängt ständig bei uns zu Hause rum. Nichts gegen Laura, und sie würde ihn auch nicht von der Bettkante stoßen, aber das ertrage ich nicht.

»Ich kann das nicht machen«, lehne ich wieder ab. »Tut mir leid.« Er hält sein iPhone noch einige Sekunden vor meine Nase, doch dann zieht er es zurück und schiebt es zurück in seine Hosentasche.

»Schade«, meint Aaron. »Aber wir sehen uns wieder.«

Ich nicke und drehe nun den Türknopf herum, sodass er mein Büro verlassen kann.

»Vielen Dank für das nette Gespräch, Mr. Manning«, sage ich und hoffe, dass er den Wink mit dem Zaunpfahl kapiert. Ich will auf keinen Fall, dass jemand von meinen Kollegen weiß, dass ich ihn duze.

»Ich habe zu danken, Ms. Hamilton«, erwidert er grinsend und verlässt mein Büro. Ich sehe ihm noch einen Moment nach und schließe seufzend die Tür, um mich dagegen zu lehnen.

Aaron Manning wollte meine Handynummer! Fuck! Ist das geil!

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