Kapitel 17
„Jetzt geht's ab in die Freiheit!", singt Mirroe, während sie von einem Beamten aus der Zelle geführt werden. Grinsend winkt er den anderen Häftlingen und den Wachen zu. Auf halbem Weg kreuzen auch Erkan und Liam ihren Weg. Erkan verteilt Luftküsse und lacht die anderen Insassen aus. Von allen Seiten werden sie beschimpfen, aber das ist ihnen egal. Endlich stehen sie am Ausganstor und werden entlassen.
Tanzend führt Mirroe sie zu einer Bushaltestelle. Dort steigen sie ein und fahren eine Weile, bis der Junge mit den rotgefärbten Haaren das Zeichen zum Aussteigen gibt. Zielstrebig geht er auf ein heruntergekommenes Haus zu und drückt die Tür auf. „Wartet hier", befiehlt er, „ich muss noch schnell was holen. Euer Gepäck könnt ihr hier lassen, diesen Ort kennt kaum jemand." Er verschwindet ins Obergeschoss. Unbehaglich schauen sich Ray, Erkan und Liam um. Diese Bude ist ihnen nicht ganz geheuer.
Einige Zeit später taucht Mirroe wieder auf und schwingt einen Rucksack über seine Schulter. „Ich stelle euch Jason vor. Gehen wir!"
Die drei Jungen trotten hinter Mirroe her, der sich in dieser Gegend ziemlich gut auszukennen scheint. Ab und zu grüsst er einige Männer, die ziemlich gefährlich aussehen. Schliesslich erreichen sie ein kleines Gebäude. Polternd klopft Mirroe an. „Hallo! Jason?" „Chill mal, ich komm ja schon", ertönt Jasons Stimme dumpf hinter der Tür.
„Leute, das ist Jason." Mirroe klopft seinem Kumpel auf die Schultern. „Er ist derjenige, der dafür verantwortlich ist, dass wir bald reich sein werden." Jason geht nicht darauf ein und schaut nervös die Strasse hinunter. „Kommt rein, man darf euch hier bei mir nicht sehen", raunt er und zieht sie ins Haus.
Die Wohnung ist spärlich eingerichtet. Von der Decke hängt ein Boxsack, auf dem Tisch liegen einige Geldscheine und Drogenbeutel. Eilig packt Jason diese zusammen. „Hab heute noch eine Lieferung. Also muss ich schnell machen. Die vom Steinbruch sind noch immer auf der Suche nach Alejandro Lauv. Sie klappern die ganze Gegend ab, ausserdem hält auch der Hacker Jackson die Augen offen. Jeden Moment könnten sie anrufen und Verstärkung fordern. Dann machen wir uns sofort auf den Weg zu ihnen. Ihr versteckt euch in der Nähe und ich zeige mich."
„Was, wenn sie vor uns an die Karte kommen?", fragt Liam beunruhigt. „Keine Sorge." Mirroe verzieht den Mund. „Wir werden die Karte kriegen, da bin ich mir ganz sicher." Jason nickt. „Ich liefere noch schnell den Stoff ab, dann bin ich bereit."
Es vergeht etwa eine halbe Stunde, bis das Handy von Jason klingelt. „Sie haben Lauv gefunden. Los, geht's!" Sofort schwingen sich alle in sein Auto und Jason braust in hohem Tempo los. Kurz vor dem Treffpunkt mit den anderen lässt er Ray, Erkan, Liam und Mirroe hinaus. Diese verstecken sich an einem geeigneten Ort und warten. Dabei hören sie mehrere Personen flüstern, sehen Schatten umherhuschen. Alejandro wird eingekreist.
Langsam wird es still. Man hört den Wind durch die Blätter der Bäume rauschen. Zum Glück regnet es nicht und auch das Gewitter hat nachgelassen. Doch plötzlich ertönt ein Geräusch, das ganz und gar nicht zu den Leuten vom Steinbruch und Mirroe, Ray, Erkan und Liam passt: Es ist der leise Klang von High Heels...
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