Verdammter Shakespeare
Laura POV
Ich wachte auf, ohne Energie, aber ich musste aufstehen. Ich musste zur Uni. Heute hatte ich den einzigen Kurs, den ich nicht wechseln konnte, Drama, mit Ross.
Ich machte mich fertig und verließ mein Hotelzimmer. Auf dem Weg zur Uni kaufte ich mir einen Muffin und einen Kaffee bei Starbucks. Als ich in der Uni ankam, starrten mich sofort alle an. Ich sah auf den Boden und ging zu meinem Spind. Als ich ankam, war mit rotem Stift 'Schlampe' über meinen Spind geschrieben.
Ross POV
Ich schleppte mich aus dem Bett und unter die Dusche. Ich verband mir mein Handgelenk neu und zog mich an, dann aß ich etwas zum Frühstück, wobei ich sorgfältig darauf achtete, mit niemandem in Kontakt zu treten, dann ging ich zur Uni. Als ich auf dem Weg zu meinem Spind war, sah ich Laura auf ihren zulaufen, aber es war Schlampe ganz groß mit rotem Edding darauf geschrieben. Ich sah vom anderen Ende des Flurs, wie ihr die Tränen in die Augen traten. Ich wusste, wie sie sich fühlte. Aber ich glaubte nicht, dass sie sich von mir trösten lassen wollte und so ging ich zu meinem Spind, holte mein Zeug und ging in den Klassenraum.
Laura POV
Mir traten die Tränen in die Augen. Plötzlich kam Raini neben mit mit einem Lappen, wo schon massenhaft rot dran war und stotterte: ''Laura... Hi... du... solltest das eigentlich nicht sehen. '' Sie hatte versucht, es wegzuwischen. Ich nahm sie in den Arm und sie mich auch. So standen wir, bis der Unterricht begann.
Raini POV
Laura war ein liebenswertes Mädchen, wie konnte ihr jemand das nur antun. Sie war schon genug zerbrochen. Und schuld für das Leiden meiner besten Freundin waren diese Lynchs. Sie waren schuld daran, dass jetzt Schlampe auf ihrem Spind stand. Ich werde ihnen irgendwann mal ordentlich die Meinung geigen. Als wir im Klassenzimmer ankamen, saßen schon alle da. Genau in diesem Moment klingelte es und wir setzten uns schnell, bevor der Lehrer kam. ''Hallo. Heute wollen wir eines von Shakespeares berühmtesten Stücken, warscheinlich das berühmteste nachstellen. Gemeint ist Othello.'', das große Reden begann. ''RUHE! Lynch, Marano, auf die Bühne. Beeindruckt mich!'' Ich sah, wie Laura blass wurde. Ross sah zu ihr herüber und stand auf. Es war Totenstille in der Klasse. ''Mr. Lynch, Sie spielen den Othello, Ms. Marano, sie die Desdemona.'' Prof. Jordan gab ihnen ihr Skript und ging von der Bühne. Laura las es sich durch, ... und wurde noch blasser. ''D...d...das ist die Kussszene!'', stotterte sie entsetzt und sah den Professor an. ''Dann zeigt mir mal, was ihr so gelernt habt.'' Sie sah Ross an. Ross sah sie an. Sie legte sich auf den Boden, spielte schlafend. Dann begannen sie.
________________________________
OTHELLO
Doch sterben muß sie, sonst betrügt sie andre.
Tu' aus das Licht und dann – Tu' aus das Licht; –
Ja, lösch' ich dich, du flammenheller Diener –
Kann ich dein vorig Licht dir wiedergeben,
Sollt' ich's bereun; – doch dein Licht ausgetan,
Du reizend Muster herrlichster Natur,
Nie find' ich den Prometheusfunken wieder,
Dein Licht zu zünden. Pflückt' ich deine Rose,
Nie kann ich ihr den Lebenswuchs erneun,
Sie muß, muß welken; dufte mir vom Stamm! –
Küßt sie.
________________________________
Es war kein Filmkuss, nein. Es war ein echter. Er küsste sie sanft auf die Lippen, wobei er die Augen schloss, die Hand an ihrer Wange.
Dann sahen sie sich in die Augen, ich konnte förmlich die Elektrizität spüren, die knisternd zwischen ihnen hin und her glitt. Aber ich konnte nicht lange darüber nachdenken, denn schon fuhr Ross fort.
________________________________
O würz'ger Hauch, der selbst Gerechtigkeit
Ihr Schwert zu brechen zwingt! – Noch einen! einen!
Sei, wann du tot bist, so: dann töt' ich dich,
Und liebe dich nachher – noch einen und den letzten!
So süß war nie so tödlich. Ich muß weinen.
Doch sind's grausame Tränen: dieser Schmerz
Ist wie des Himmels, strafend, wo er liebt. –
Sie wacht. –
DESDEMONA.
Wer da? Othello?
OTHELLO.
Ja, Desdemona.
DESDEMONA.
Wollt Ihr zu Bett gehn, mein Gemahl?
OTHELLO.
Hast du zu Nacht gebetet, Desdemona?
DESDEMONA.
Ja, mein Gemahl!
OTHELLO
Kannst du dich einer Sünde noch erinnern,
Nicht ausgesöhnt dem Himmel und der Gnade,
So flehe jetzt alsbald!
DESDEMONA.
Ach, mein Gemahl! Was willst du damit sagen?
OTHELLO.
Wohl, tu' es und sei kurz; ich geh' beiseite;
Nicht möcht' ich deinen Geist in Sünden töten,
Nein, Gott verhüt's! nicht deine Seele töten.
DESDEMONA.
Sprichst du vom Töten?
OTHELLO.
Ja!
DESDEMONA.
Dann, güt'ger Himmel,
Erbarm' dich mein!
.
.
.
________________________________
(Falls ihr das überspringen wolltet, die Kussszene is mehr am Anfang.)
Applaus. Die ganze Klasse. Alle waren begeistert. Bis auf Ross und Laura. Sie starrten sich einfach nur an. ''Ganz große klasse. Das war umwerfend. Setzen Sie sich bitte'', Pr. Jordan ging wieder auf die Bühne. ''Das war ein Meisterhaftes Beispiel für Othello. Ich gebe ihnen beide volle Punktzahl. Sie haben es sich verdient''
...
Bạn đang đọc truyện trên: Truyen247.Pro