Ross POV

Ich lag in meinem Bett und dachte an Laura, ob sie mir jemals vergeben könnte, als mein Handy klingelte. Es war Laura. sollte ich dran gehen. Ich musste mir nicht nochmal anhören, wie sehr sie mich hasste, also ließ ich es bleiben. Ich ignorierte auch, als sie nochmal anrief und fiel in einen tiefen, traumlosen Schlaf.

Am nächsten Tag

Ich ging wie gewohnt durch die Schulflure der Schule, doch irgendetwas war anders, es war so still. Normalerweise sprangen die Cheerleader durch den Flur auf der Suche nach einem heißen Typen, aber nichts. Als ich in Richtung meines Spindes ging, wurde gerade einer von der Polizei ausgeräumt. Es war Lauras. Daneben standen Alexa, Vanessa, Raini, Calum und meine Schwester mit verheulten Augen. Meine Brüder und Ratliff sahen betroffen auf den Boden. "Was ist hier los? Wieso wird Lauras Spind ausgeräumt? ", Keine Antwort. "Leute. Was habe ich verpasst?", nun sah Riker hoch. "du weist es noch gar nicht? ", Ich wurde immer besorgter. "was denn verdammt nochmal?!", Nun kam Raini auf mich zu und drückte mich auf der anderen Seite des Flurs an die Spinde. "du allein bist schuld an all diesem hier. DU ALLEIN!!!", Schrie sie. "was ist los?!", Schrie ich zurück. Calum zog Raini von mir weg. "Ross... Laura ist tot..."

Ich lachte trocken, doch ich konnte das brennen in meinem Brustkorb nicht ignorieren. "Ihr verarscht mich. Laura kann nicht tot sein. Sie hat mich gestern erst angerufen. " Doch Vanessa unterbrach mich. "Das waren die Polizisten. Du warst ihre erste Notfallnummer, deshalb haben sie dich angerufen. Als du nicht abgenommen hast, haben sie mich angerufen." Ich schüttelte den Kopf und spürte, wie sich Tränen in meinen Augen bildeten. "Nein... das glaube ich nicht.", Meine Stimme klang kratzig und belegt und ich hielt mich hilfesuchend an den Spinden hinter mir fest, doch es hielt mich nicht davon ab, am ganzen Körper zu zittern. Calum legte mir die Hand auf die Schulter. "Es tut mir leid. aber es ist wahr. Ich habe sie gefunden. Sie war schon lange tot, als Lisa und ich sie gefunden haben." Ich spürte, wie mir eine heiße Träne über die Wange lief. Ich rutschte an den Spinden herunter. "Ich will sie sehen.", sagte ich. "okay. Komm", sagte Calum und half mir auf. Wir fuhren ins Krankenhaus. Er ging auf die Sekretärin zu. "Wir würden gerne Laura Marano sehen. Wir sind Angehörige.", sagte Calum und ich musste mir die Tränen verkneifen. sie bedeutete uns, ihr zu folgen. Wir liefen in den Aufzug und fuhren in das unterste Stockwerk. Dann liefen wir durch einen langen, weißen Gang zu einem Zimmer mit einer großen Glasscheibe. Ich sah hindurch. Eine dünne, kleine Frau mit stumpfen, lockigen braunen Haaren lag auf einem Obduktionstisch. Ich konnte ihr Gesicht nicht sehen, da ihr gesamter Körper von einem weißen Tuch verdeckt war. Die Sekretärin übergab uns an einen älteren Arzt, der uns den Raum aufschloss. Calum ging zuerst hinein. Ich folgte ihm. der Arzt schloss hinter uns die Tür und lief auf den Tisch zu. Er deckte einen Teil des dünnen Körpers auf und mir wurde schlecht. sie hatte Lauras Gesicht, war ihr aber unähnlich. Laura war so voller leben, nicht so eine leblose, blasse Hülle. sie konnte es nicht sein. "sind sie ein Paar gewesen?", Fragte mich der Arzt. Ich schluckte meinen Kloß im Hals herunter "Wir waren mal. Doch ich hab es versaut.", "Also sind sie ihr Ex- Freund gewesen. Ich nehme an auch der Vater des Babys.", fragte er und ich nickte. "Wollen sie die Todesursache wissen?", ich schaffte es, meinen Blick von dem Körper zu lösen und nickte. ich sah den Arzt an. "wir haben Befunde eines Gifts einer Kröte aus Westamerika. Sie ist sehr selten, aber effektiv und dieses Gift wird meist zum Töten von Tieren benutzt. Sie ist irgendwie an eine Tablette geraten, die dieses Gift beinhaltete. aber eins ist sicher, es war Selbstmord.", mein Körper fühlte sich taub an, ich spürte nichts mehr, außer meinen unnatürlich schnellen Herzschlag. sie hatte sich umgebracht, weil ich ihr diese furchtbare Sache angetan hatte. "Ich lasse Sie alleine, um Abschied zu nehmen.", Der Arzt verließ das Zimmer und Calum legte mir seine Hand auf die Schulter. "Ich warte draußen.", ich nickte und ging näher an den Tisch. Der Tisch war niedrig, ging mir bis zur Mitte meiner Oberschenkel, aber ich hatte den Perfekten Blick auf den Körper, der dort lag. ich betrachtete sie. Blasse Haut, blasse Lippen, stumpfe Haare, ich erinnerte mich nicht so an sie. Sie war immer blass gewesen, aber so voller Leben. Ich spürte Galle in meiner Speiseröhre aufsteigen, doch ich schluckte es herunter. ich musste stark bleiben. ich ließ meine Fingerkuppen über ihre Wange gleiten und eine Träne fiel aus meinem Auge. Gefolgt von tausenden. So hatte sie mich immer berührt. Ich erinnerte mich an ihr lächeln, an ihr lachen, wenn ich etwas lustiges gesagt hatte, oder ihr gesagt hatte, wie toll sie aussah. Ich erinnerte mich, wie sie durch meine Haare gestrichen hatte, als wir uns geküsst hatten. Ich erinnerte mich an unser erstes Date, an das Date im Vergnügungspark, an all unsere Streits, doch nun war ich mir sicher, sie war es. Sie war die Eine gewesen. Und ich war zu dumm gewesen, es zu erkennen.
Ich sank auf die Knie, die Tränen liefen unaufhörlich, wie ein Fluss über meine Wangen. Es ist zu spät...