
Kapitel 15
Vorsichtig und immer darauf bedacht, keinen Hinweis zu vernichten, gehen die Jugendlichen ihnen nach. „Es sieht ganz danach aus, als hätte Chris extra viele Spuren hinterlassen, findet ihr nicht auch?" Liv sieht die anderen fragend an. „Stimmt! Als wären hier Schweine durchgetrampelt." Jack sieht Hayden und Joaquin vielsagend an und zwinkert. „Wart ihr das vielleicht?"
„Sehr witzig", antworten die angesprochenen im Chor. „Was? Kann doch sein, oder?", grinst Jack. Wenn Blicke töten könnten, wäre Jack jetzt tot und Hayden und Joaquin Mörder. „Wenn wir das nächste Mal einen Fluss oder einen See sehen, werfen wir dich als erstes dort rein!", droht Joaquin. „Konzentriert euch endlich, das hier ist kein Spiel!", mahnt Helen. „Ist ja schon gut." Die drei Jungs verdrehen die Augen. Danach sind sie still.
Eine Weile sagt niemand ein Wort. Dann meldet sich Aleyna. „Schaut mal! Hängt dort vorne ein Stoffstück im Busch?" „Du hast Recht!" Vorsichtig löst Rick den kleinen Stofffetzen aus den Ästen und sieht ihn sich an. „Der Stoff sieht ziemlich neu aus! Ich denke nicht, dass der lange hier gehangen hat", bemerkt Joaquin. „Chris kann er aber auch nicht gehören. Er trägt schliesslich nur alte Kleidung", stellt Helen fest.
„Vielleicht gehört er einem seiner Entführer! Kommt, wir gehen weiter." Jack sucht auf dem Boden nach weiteren Spuren. Etwas weiter vorne kann er einige umgeknickten Äste erkennen. „Da geht's lang!"
Nach etwa hundert Metern taucht vor ihnen ein kleiner Fluss auf. Es sieht ganz danach aus, als hätten Chris und seine Entführer ihn überquert. „Mist, woher wissen wir jetzt, wo genau sie über den Fluss gegangen sind? Ich sehe hier nirgendwo brauchbare Hinweise." Hayden dreht sich einmal um sich selbst. Liv jedoch zögert keine Sekunde und springt über das kleine Bächlein. Helen tut es ihr gleich.
Aufmerksam mustern die beiden Mädchen den Boden. Am Ende ist es aber Eric, der die neue Spur entdeckt. Er zeigt auf eine Stelle, die sich etwa fünf Meter von den Mädchen entfernt befindet. Etwas versteckt liegt nämlich unter einem Ast ein rotes Stoffstück. „Es gehört vermutlich zu Chris' Jacke!", ruft Jack, erleichtert über den Fund. Mit neuem Optimismus gehen die Freunde weiter.
In den nächsten Stunden finden sie noch einige Male keinen neuen Hinweis auf den Verblieb der beiden Vermissten. Aber sie geben nicht auf und nach drei Stunden gelangen sie zu einem hölzernen, leicht beschädigten Zaun.
Verwundert sieht Joaquin sich um. „Was macht der den hier?" „Vermutlich geht es hinter ihm weiter." Aleyna zuckt die Schultern.
„Hoffentlich finden wir Chris und Diego morgen!", sagt Eric. „Wieso morgen?", fragt Helen verwundert und runzelt die Stirn. „Weil es in etwa 30 Minuten dunkel sein wird", erwidert Hayden nach einem Blick auf die Uhr, „oder willst du im Dunkeln suchen?" „Hab schon kapiert. Wir kommen morgen wieder." „Wenn ich Zuhause bin, suche ich einen schnelleren Weg hier her! Sonst müssen wir uns jedes Mal durch den Wald kämpfen", teilt Liv den Freunden mit. Denn wer weiss, wie lange sie für die Suche noch brauchen werden...
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