Chào các bạn! Vì nhiều lý do từ nay Truyen2U chính thức đổi tên là Truyen247.Pro. Mong các bạn tiếp tục ủng hộ truy cập tên miền mới này nhé! Mãi yêu... ♥

Seemann

Schwankende Schritte mit Seebeinen, die zur Taverne stapften, die Lichter der Laterne zogen wie ein Streifen vorbei, hinterließen unheimliche Schatten auf seinem groben Gesicht. Angelangt am Ziel, riss er energisch die schwere Holztür auf, als wäre sie aus Pappe. Mit einem Knall schlug sie an die Innwand und prallte daran ab, kehrte den halben Weg wieder zurück.

Ohne mit einem Blick das Lokal zu mustern, begab er sich mit schweren Schritten auf den knarrenden Dielen in die hinterste Nische, zerrte die Besoffenen Bauerntölpel von den zerschlissenen Lederbänken und setzte sich unverwandt hin. Seit seinem Eintritt schien es, als wäre die Raumtemperatur gesunken und die Gespräche eingefroren, langsam tauten sie wieder auf, da der Wirt mit Schweißperlen bedeckter Stirn dem gefürchteten Seemann vorsichtig sein Bier vor die Nase stellte. Dieser leerte den Krug in einem Zuge und deutete mit einer Geste, ein weiteres haben zu wollen. Wortlos kam der geängstigte Kneipenbesitzer ihm diesen Wunsch nach. In Rekordzeit erhielt er sein zweites Gebräu und nickte zufrieden dem dicklichen Manne zu, der sich erleichtert wieder seinen anderen Gästen widmete.

Die Aufmerksamkeit ihm gegenüber schwand, so war ihm das recht. Nach einer Weile holte er ein in Leder gebundenes Büchlein hervor und begann mit einem edlen Füller auf den vergilbten Seiten, ein paar Worte zu schreiben, während er ab und zu an seinem Bier nippte.

"Was schreibst du da?"
Eine zarte Stimme riss ihn aus seinen Gedanken, irritiert sah er hoch und in ein schmales Gesicht einer jungen Frau, die mit neugierigem Blick sein Tun beobachtete.
"Geht dich nichts an.", brummte er, doch das verunsicherte die Dame keineswegs. Aufgeregt strich sie ein paar Strähnen ihrer wilden braunen Mähne hinter die Ohren und holte ebenfalls ein ähnliches Buch hervor. "Ich schreibe auch, aber mir fallen keine interessanten Geschichten ein. Ich erlebe hier ja nicht viel." Geknickt schaute sie auf den dunklen Einband und streichelte mit ihren zarten Finger über das Leder, als wäre es ihr eigenes Kind. Ein unbestimmbares Geräusch entronn seiner Kehle, er klopfte auf die Bank neben sich, sodass die Brünette mit großen Augen auf den ihr fremden Manne schaute und lächelnd seiner Geste nachkam. Ungeniert setzte sie sich näher an ihn, als er normalerweise Leute an sich heran ließ.

Ein süßlicher Duft stieg ihm in die Nase, ein wahrlich angenehmer Kontrast zum Gestank von Schweiß und anderer Körperflüssigkeiten dieser Absteige. Ein Paar grüner Augen blickte erwartungsvoll in die seinigen, die schon zu viel erlebt und gesehen hatten. Sein Mund zuckte etwas, bevor er sich dem Lächeln hingab, dass nun seine vernarbten Wangen umspielte. Wortlos schob er sein Buch zu ihr. Sie las nur ein paar Sätze und schaute dann begeistert auf, "Sind das alles Seemannsgeschichten?" Er nickte und das Lächeln auf seinen Lippen wollte nicht verschwinden. So eine hübsche Begegnung hatte er lange nicht, erquickt von ihrer Neugierde, stimmte sich sein Gemüt fröhlich.

"Erzähl mir davon!"
Ihr Blick wagte sich zu seinen eisblauen Augen, die so kalt wie sein einsames Herz zu stechen schienen. Er wollte sagen, dass sie selber lesen solle, doch als sich sein Augenschein mit ihren paarte, schlug sie verzagt die Augenlider nieder, Röte breitet sich auf ihren Wangen aus, "Entschuldige, ich verhalte mich unangemessen.", kam sie ihm zuvor. Seiner Mimik entwich jede Grausamkeit, die sonst jedem Gegenüber ein unheimliches Gefühl vermittelte. Seine Iris strahlte nun sanft in einem himmelblau, das an schöne Sommertage erinnerte. Die junge Frau blickte auf, da er nichts erwiderte und sah einen Mann unter der Harten Schale, den berüchtigten weichen Kern, dessen Gesicht ihn womöglich älter machte, als er es war. So legte sie ihre kleine zarte Hand auf die Pranke, die er auf verkerbten Tisch bequem platziert hatte und rutschte noch ein Stück näher an ihn heran, bis sie seine Wärme an der Seite spürte. "Und?", gewann sie an neuer Kessheit, entlockte dem Mann ein tiefes Lachen, der daraufhin mit Vergnügen eine Geschichte zu erzählen begann. Geschichten von der rauen See, von dem beißenden Wind und der endlosen Freiheit, jenseits von Land und Leute.

Er erzählte von der Begebenheit, die sich bei der Umrundung von Kap Horn auftrug.

„Wir lagen vor Anker, der Hafen war für uns nicht befahrbar, jedenfalls hatte es man so der Crew erzählt und der Kapitän entschied weiteres abzuwarten. Ein paar Tage ließen wir uns an Deck gefallen, es gibt immer etwas auf solch einem großen Schiff zu tun, doch irgendwann überkam uns die Langweile und die Neugier auf dieses fremde Land, das unweit von uns wie ein schlafender Riese schlummerte. So begab sich ein Teil unserer Mannschaft, inklusive mir, auf eine Expedition. Ich weiß noch, wie ich voller Elan vor den ersten Sonnenstrahlen an Deck stand, um alles vorzubereiten.

Mit den Beibooten ruderten wir ans Land, wir hatten Proviant für ein paar Tage dabei und waren schwerer bewaffnet, als dass man für einen gemütlichen Spaziergang an Land normalerweise ist. Doch wir hatten schon grausige Geschichten von Kanibalen und mordenden Buschvölkern gehört, sodass wir lieber bis auf die Zähne hin bewaffnet waren, als wehrlos solchen Kreaturen über den Weg zu laufen. Mir graust es immer noch, wenn ich daran denke, dass uns so etwas hätte passieren können.
Unsere Boote ließen wir an einem schmalen Strandufer zurück und gingen landeinwärts, schlugen uns durch das dschungelartige Dickicht mit Macheten. Bestimmt vier Stunden sahen wir nichts außer Grün und mussten hier und da eine Pause einlegen, weil sich einer der Leute in den rankenden Pflanzen verfangen hatte. Erschöpft kamen wir an eine kleine Lichtung und rasteten, tranken jeder einen Schluck aus der Feldflasche und waren bisher enttäuscht. Ich stellte mich etwas abseits und diskutierte mit einigen Männern, ob es schlauer wäre umzukehren.

Die Stimmung drohte zu kippen, aber im nächsten Moment hörten wir eine Buschtrommel in der Ferne und ein Kamerade sah sogar Rauch in den Himmerl hinaufsteigen. Mit neuer Freude und Abenteuerlust, folgten wir dem Geräusch, dass immer dichter an unsere Ohren drang, bis wir auch eine Art Gesang vernahmen.
Wenige Schritte später eröffnete sich uns eine wahrhaftig komische Szenerie. Wie ein kleines Dorf waren Hütten aus Bambus und Palmenblätter in einem Kreis angeordnet, in der Mitte das Feuer, welches wir in der Ferne gesehen hatten und ein paar Ureinwohner, die um dieses mit ihren Buschtrommeln tanzten.

Sie stockten, als sie uns sahen, erschrocken griffen sie zu ihren Speeren.
Indes besann ich mich schnell, die Situation zu klären. Ich trat hervor, legte meine Waffen nieder, hob die Hände in die Höhe und sprach Frieden.
Meine Kameraden kamen mir gleich, die Eingeboren schauten noch eine ganze Weile skeptisch, bis einer von ihnen, der größte und kräftigste, er hatte sonderbare Ohrringe aus Horn und einen Nasenring als Schmuck, uns umrundete und die Waffen inspizierte. Er gab einen undefinierbaren Laut von sich, schien jedoch überzeugt zu sein, dass von uns keine Gefahr ausginge und lud uns mit einer Geste an das Feuer ein.

Wenig später trugen ein paar Jünglinge ein Schwein heran, das aufgespießt über dem Feuer gebraten werden sollte. Die Buschleute waren überaus gastfreundlich, dass wir ihnen einige unserer Waffen und Teile des Proviants überließen, die sie neugierig bestaunten. Den Abend saß ich neben einem alten weisen Mann, er sprach ein paar Worte unserer Sprache, so erklärte ich ihm, dass wir mit unserem Boot vor der Küste lagen und nicht abzusehen wäre, wann wir in den Hafen einlaufen könnten. Er hingegen versuchte mir ein wenig über sein Volk zu erzählen, aber es war zu sonderbar, als dass ich wirklich verstand, was er von sich gab.

Wir blieben die Nacht, brachen am folgenden Morgen den Rückweg an und ich musste dem alten Manne versprechen, dass wir noch einmal wiederkämen, wenn wir Zeit dafür hätten. Sie gaben uns absonderliche Talismane, die uns beschützen sollten und genügend Essen für die an Bord Verbliebenen mit auf den Weg.
Wir wurden freudig von unserem Kapitän empfangen, der gleich die nächste Expedition plante und diese selbst anführen wollte. Natürlich überlegten wir, was wir den Einheimischen mitbringen sollten, mit leeren Händen würden Sie uns wohl kaum so freundlich empfangen und kamen auf die Idee, ihnen ein paar unserer Matrosenhemden und sonstige übrig gebliebenen Kleidungsstück mitzunehmen. Begeistert suchte ein Jeder die Sachen heraus, die er nicht mehr benötigte, auch anderen Nippes, und wir zogen ein paar Tage später in den Urwald.

Erneut wurden wir herzlich empfangen, doch als wir unsere Sachen präsentierten, sah ich Verängerung in den Blicken der Schwarzen. Ich fragte den alten Weisen, was sie für ein Problem hätten und er deutete nur auf einen jungen Burschen, der eines der Hemden trug, dessen Arme und Bauch nicht vollständig wie bei uns mit Stoff bedeckt waren. Da lachte ich auf, versuchte zu erklären, dass es gängig wäre, Stoffstreifen am Saum abzuschneiden, um damit Löcher an anderen Stellen zu flicken, jedoch kamen sich die Buschmänner immer betrogener vor, sodass sie uns mit weiß Gott was für schlimmen Worte in ihrer Sprache beschimpften und brüllend mit ihren Speeren auf uns zu stürmten.

Wie vom Teufel besessen rannten wir durch das Dickicht zum Strand, beinahe verloren wir den Kapitän auf dem Weg, der durch eine aus dem Boden ragende Wurzel lang hin schlug. Wir rannten und rannten, waren in Rekordzeit bei den Booten und ruderten genauso emsig zum Schiff zurück, obwohl die Buschmänner wahrscheinlich schon längst nicht mehr hinter uns waren."

Die junge Brünette fieberte sichtlich mit, als er von der Hetzjagd erzählte, rote Flecken erschienen vor Erregung auf ihrer blassen Haut und sie atmete erleichtert auf, als der Seemann die Geschichte beendete, ohne dass jemand zu Schaden gekommen sei.
„Wie aufregend! Und welch eigenartige Menschen!"
Man merkte ihr die Fassungslosigkeit noch wenige Momente an, bis auf ihrem hübschen Gesicht wieder ein Lächeln erschien.
„Erzählst du mir mehr?"
„Vielleicht morgen, mein Kind.", amüsiert legte er seinen kräftigen Arm um das zarte Fräulein, dass seine Anwesenheit scheinbar genoss. Als sie sich an ihn schmiegte flüster sie leise, „Seemann, bleibst du heut Nacht bei mir?" Und er nickte versonnen, weil dieses schöne Wesen sein harten Herz im Sturm erobert hatte.


Nicht nur Seemannsgarn!
Mein Großvater, der selbst zur See gefahren ist, hat mir einst von einem derartigen Ereignis erzählt, so erinnere ich mich noch an jene Fetzen und schwelge in Kindheitserinnerungen...

Wie findet ihr diese kleine Geschichte?

~ unknown_warrior

Bạn đang đọc truyện trên: Truyen247.Pro