Kapitel 5 - Bedingungslose Treue
Nachdem die Haustüre ins Schloss fiel, atmete Juraj tief durch und widmete sich wieder der Spritze. »So. Das wird jetzt ein bisschen wehtun.«
Asavi, die Zar hinterhergeblickt hatte, richtete ihre Aufmerksamkeit wieder auf Juraj und seine Medizintasche. »Mehr, als es gerade brennt, geht gar nicht. Ist das Izabelas Wundermittel?«
»Mhm«, machte Juraj lediglich und zog die milchige Flüssigkeit in die Spritze auf. Er legte Asavi die freie Hand flach auf den Oberschenkel, direkt neben die Bandage und setzte die Nadel auf ihre Haut.
»Autsch, autsch, autsch«, zischte Asavi und spannte sich augenblicklich an.
»Ich hab noch gar nichts gemacht«, murmelte Juraj und blinzelte besorgt in ihr Gesicht.
»Nein, aber diese Spritze ist wirklich gigantisch. Und erinnert mich daran, dass ich mindestens ein Jahr über meiner nächsten FSME-Impfung drüber bin. Und Tetanus. Und sicherlich hunderttausend andere Impfungen. Wenn dieses Teil so riesig ist und bestimmt einen halben Liter Wundersaft in mich pumpt, will ich zumindest hoffen, dass es automatisch sämtliche Infektionskrankheiten vernichtet, die ich mir die vergangenen Jahre eingefangen haben könnte.«
Juraj blickte auf die Spritze und schüttelte leicht den Kopf. »Das weiß ich ehrlicherweise nicht. Es beschleunigt den Wundverschluss.«
»Na super«, presste Asavi zwischen zusammengebissenen Zähnen hervor und wandte den Blick ab. »Ok, also los. Ich will gar nicht hinsehen.«
Juraj nickte und setzte die Spritze erneut an, stach sie nach Asavis Geschmack viel zu tief in ihren Oberschenkel und drückte den Kolben elendig langsam nach unten. »Muss das so langsam sein?«, quietschte Asavi und hielt die Luft an.
»Ich dachte, du wolltest nicht hinsehen?«
»Wollte ich auch nicht«, piepste sie und legte den Kopf nach hinten auf die Lehne. »Aber wie soll man denn nicht hinschauen? Ach du meine Güte.«
»Asavi«, sagte Juraj beschwichtigend, behielt aber ein erstaunlich konstantes und ruhiges Tempo bei. »Das geht nicht schneller. Entschuldige. Ich weiß, dass es unangenehm ist. Du musst deinen Muskel entspannen, sonst wird es noch schmerzhafter.« Als Nachdruck massierte er ihren Oberschenkel mit der freien Hand vorsichtig, was Asavi weniger beruhigte, als erhofft.
Zusätzlich zum Brennen in ihrer Hüfte, dem ekligen Gefühl eiskalter körperfremder Flüssigkeit, die sich in viel zu hoher Dosis in ihrem Oberschenkel ausbreitete, mischte sich das irritierende Gefühl von Jurajs warmer Hand, die er unglücklicherweise viel zu weit an ihrem inneren Schenkel platziert hatte, um sie tatsächlich zu beruhigen. Und nachdem das letzte Bisschen der milchigen Flüssigkeit unter ihrer Haut verschwunden war, war Asavi schwindelig.
»Alles in Ordnung? Wie fühlst du dich?« Juraj räumte die Tasche ein und fühlte erneut ihren Puls.
Asavi wiegte den Kopf. »Beunruhigt. Aber ich schätze, wenn du meinst, dass das hilft, dann vertraue ich dir«, brachte sie hervor und versuchte, nicht zu genau an die Flüssigkeit zu denken, die sich in ihrem Muskel und ihrer Blutbahn ausbreitete.
»Gut. Dann wasche ich dich jetzt und dann solltest du dich ausruhen.«
Asavi sah zu ihm hoch und dann hinunter auf ihre blutverkrusteten Beine. »Achso.«
Juraj schob den Couchtisch ein wenig zur Seite und hielt inne. »Darf ich dich tragen?«
Asavi runzelte die Brauen und stemmte sich von der Lehne weg, musste sich aber auf die Sitzfläche stützen, da ihr der Schwindel den Eindruck vermittelte, sie säße auf den Planken eines Schiffs im Sturm. »Wäre wohl das Beste. Die einzige Art, wie ich mich heute noch fortbewege, ist wie ein Fisch auf dem Trockenen.«
Juraj schmunzelte und nickte. Dann ging er vor ihr in die Hocke, schob seine Arme vorsichtig unter ihre Beine und Schultern und hievte sie so problemlos von der Couch, wie er sie damals in Izabelas Basis die Stahlstiegen hinaufgebracht hatte. Asavi biss die Zähne gegen den Schmerz zusammen, der bei der Positionsveränderung ihrer Hüfte durch ihren Körper raste, biss aber sämtlichen Laut hinunter.
Juraj trug sie unter mehrmaligem Entschuldigen durch eine kleine Küche in ein rosa gekacheltes und gelb gestrichenes Bad, das eine Armee an Spinnennetzen in den Ecken beherbergte und setzte sie vorsichtig in die emaillierte Badewanne. Zumindest hatte er diese vorher ausgewaschen, trotzdem war sie eiskalt und Asavi verkrampfte sich.
»Ich habe das Wasser ein wenig aufgewärmt. Wir wollten kein offenes Feuer riskieren, aber ich denke, das war notwendig. Der Holzofen funktioniert nach wie vor.«
Juraj tauchte ein kleines Handtuch in einen Kübel dampfenden Wassers und fuhr ihr behutsam über die nackten Beine. Asavi schauderte aufgrund der Wärme, die durch ihren Körper drang und das vorangegangene Gefühl der Kälte verdrängte. Sie ließ ihren Kopf mit einem wohligen Seufzen auf den Badewannenrand sinken und schloss die Augen.
»Das ist ja noch besser als Izabelas Spa.«
»Das freut mich«, sagte Juraj mit gesenkter Stimme und wusch das Blut mit langsamen, rhythmischen Bewegungen von ihrer Haut.
Der sanfte Druck auf ihren Beinen lullte Asavi ein und erfüllte sie mit einem wohligen Kribbeln, das durch Jurajs Nähe und dem leisen Atem aus seiner Brust verstärkt wurde.
»Danke«, sagte sie mit rauer Kehle und räusperte sich. Ihre Stimme blieb allerdings auch danach heiser und schwach. »Für alles, das du für mich getan hast.« Sie öffnete die Augen und begegnete Jurajs intensiven Blick, der von seiner Arbeit in ihr Gesicht gewandert war. »Für alles, was du für mich aufgegeben hast.«
Jurajs Lippen bewegten sich für den Bruchteil einer Sekunde, als er sich überlegte, die Gedanken hinter seinen tiefblauen Augen auszusprechen, verwarf sie dann aber und sagte stattdessen: »Ich habe nichts aufgegeben. Bei den Varai gab es nichts für mich. Nicht wirklich«, murmelte er und sein Blick huschte über ihr Gesicht. »Keine Zukunft, will ich sagen. Die verbotenen Fragen haben vorher schon existiert.« Er blinzelte und wandte den Kopf ab. Wrang das Handtuch aus und tauchte es wieder in den Kübel.
»Die Zweifel meinst du?«, hakte Asavi vorsichtig nach.
Juraj nickte. »Aber durch dich habe ich vielleicht das erste Mal begriffen, dass diese ... Zweifel nicht komplett aus dem Nichts gekommen sind.«
Asavi schluckte und riss sich von seinem Anblick los, nur um stattdessen seine Hände zu betrachten, die sie so sorgfältig wuschen, als bestünde sie aus jahrhundertealtem Porzellan, das man nur einmal im Jahr für den Neujahrsputz aus der Vitrine nahm. »Und dann ist das Erste, was du mit deiner neugefundenen Freiheit machst, deine Treue mir zu schwören? Ist das nicht Ironie?«
Juraj warf ihr einen Blick durch seine rabenschwarzen Haare hindurch zu und hielt einen Moment lang inne. »Aber die Entscheidung, dir zu folgen, kommt von mir. Nicht von einem Gen oder einem Vorgesetzten. Nicht vom Mond und nicht von Izabela. Das ist mir wichtig. Du bist es.«
Asavis Blick schoss zurück in sein Gesicht. »Das sagts du nur, weil ich angeblich ein kosmischer Schatz bin, den man unter allen Umständen bewahren muss.«
Es sollte ein Scherz sein, aber Juraj schüttelte ernst den Kopf. »Nein. Ich würde dir auch ohne diesen Umstand folgen. Du hast mehr für mich getan, als irgendjemand zuvor.«
Asavi schüttelte betroffen den Kopf. »Das glaube ich nicht. Du hast eine tolle Ausbildung erhalten und Steak und frisches Brot und hast dir die grässlichen Jahre der Pubertät ersparen dürfen. Das muss man Izabela schon zu gute halten.«
Jurajs volle Lippen verzogen sich zu einem Lächeln, aber der Ernst in seinen Augen blieb. »Erst heute Morgen hat mir Zar erzählt, was sie geplant hat. Nachdem ich nicht mehr nützlich bin für sie.«
Asavi presste die Lippen zusammen. »Du weißt ja, wie Zar ist, er sagt, was ihm in den Sinn kommt.«
Jurajs Lächeln wurde sardonisch. »Aber er hat recht. Es macht Sinn. Izabela verfüttert meine Brüder und mich an die Engel, wenn unsere Einsatzuhr abgelaufen ist. Unsere Existenz dient der Zweckmäßigkeit. Das ist nichts Schlechtes. Das weiß ich. Alles, was ich bin, dient dem Zweck, die Zukunft für euch zu sichern. Ich bin kein Baustein dieser Zukunft, nur das Gerüst. Eine Blaupause für etwas, das später Bestand haben soll. Das ist ein ehrenwerter Daseinsgrund. Und damit diese Blaupause verwirklicht werden kann, braucht Izabela nun einmal die Hilfe der Engel. Und hinsichtlich dieses Bündnisses zu dienen, ist ebenfalls ehrenwert. Es macht Sinn, Asavi. Das tut es wirklich. Wenn ich beginne zu vergessen, wofür ich lebe, dann macht es nur Sinn, wenn ich denjenigen nach meinem Tod diene, die diese Blaupause in den Morgen tragen.«
Asavi blieb der Mund leicht offen stehen und ihr Blick huschte zu seiner Brust. Dort hing immer noch seine Einsatzuhr an den Gliedern einer silbernen Kette und erinnerte ihn und jeden anderen seiner Brüder daran, dass ihre erwünschte Zeit auf Erden begrenzt war. »Zar hat das gesagt? Woher will er das bitte wissen?«, hielt sie dagegen.
Juraj warf ihr einen Seitenblick zu. »Arjan hat es bestätigt.«
Die Widerworte blieben Asavi im Hals stecken. »Arjan? Ehrlich?«, fragte sie kleinlaut und richtete ihren Blick auf ihre nackten Beine.
»Es macht Sinn, Asavi«, wiederholte Juraj leise, aber fest und nahm seine Arbeit wieder auf. »Und wenn ich ehrlich bin, hat sich das ein Teil von mir schon gedacht. Es ist nur ...«, er zögerte und rubbelte sanft an einem hartnäckigeren Blutfleck, »es macht es nicht unbedingt leichter.«
Asavi nahm ihm das kleine Handtuch aus der Hand und richtete sich ein wenig auf. »Du bist da jetzt raus, okay? Niemand verfüttert dich an irgendeinen Engel. Du wirst leben und selbst, wenn deine Einsatzuhr ausgelaufen ist, bleibst du, verstanden?«
Juraj hob den Kopf und sah sie dabei direkt an. »Ich bleibe so lange bei dir, wie du es mir erlaubst.«
Asavi nickte leicht und versuchte, die gemischten Gefühle in ihrer Brust einzuordnen. Da war eine Menge Mitleid vorhanden, das sich zwischen den Zorn über Izabelas Dreistigkeit mischte, einer Göttin gleich über das Leben und Sterben von Menschen zu entscheiden, wie es ihr beliebte. Frust und Erschöpfung ihrer Gesamtsituation gegenüber, den Schmerz in ihrem Bein, Dankbarkeit hinsichtlich Jurajs williger Aufopferung und der Druck, der durch seinen bedingungslosen Gehorsam entstand.
»Warum sollte ich es dir jemals verbieten? Ich verbiete dir gar nichts. Ich bin nicht meine Mutter«, brachte sie schließlich peinlich berührt hervor und versuchte zu ignorieren, dass Juraj sie schon viel zu lange eindringlich musterte. Sie senkte den Blick und wischte das blutige Wasser energisch von ihrem Oberschenkel.
Nach kurzem Zögern griff Juraj nach ihrem Kinn und drückte ihren Kopf nach oben, bis sie einander wieder ansahen. Er war ihr so nahe, dass sie das tiefe Blau seiner Augen trotz schwindenden Lichts im Badezimmer deutlich erkannte. Die Wärme seiner Finger drang durch ihre Haut und versetzte ihrem Herz einen kräftigen Stoß. Er war nach wie vor so unglaublich attraktiv, dass Asavi völlig überfordert alles daran setzte, seine perfekte Erscheinung zu entschärfen, indem sie sämtliche Aspekte seines makellosen Gesichts verdrängte. Eine Taktik, die aufgrund ihres erschöpften Zustandes immer weniger Erfolg zeigte.
»Wenn du mir nichts verbietest«, fing Juraj zögerlich an, »dann würde ich dich jetzt gerne küssen.«
Asavi schluckte kräftig und setzte alles daran, ihre elektrifizierten Gedanken zu ordnen. Juraj befeuchtete seine Lippen, während er wartete und Asavi warf ihre mühsamen moralischen Bedenken zum Fenster hinaus. »Okay«, krächzte sie heiser.
Juraj ließ seinen Atem sanft ausströmen und breitete seine Hand auf ihrem Unterkiefer aus, schob sie in ihren Nacken und beugte sich das letzte Stück über sie. Kurz darauf presste er seine Lippen auf ihre. Asavi holte Luft, nahm seinen Duft nach Bergluft und Nadelwald auf und öffnete ihre Lippen mit einem leisen Keuchen. Sie hatte oft genug darüber nachgedacht, was Juraj in seiner Entwicklungsphase gelernt hatte, ob seine schüchterne Zurückhaltung was Körperkontakt und das ganze Thema Sex betraf, auch in seinem Handeln durchdringen würde, aber sie wurde von einem Kuss überrascht, der sie so intensiv packte, dass der Schmerz in ihrer Hüfte für einen Moment verblasste.
Statt holpriger Unsicherheit entlockte ihr Jurajs Zunge ein langgezogenes Stöhnen, das ihr unter anderen Umständen selbst peinlich gewesen wäre, wenn Juraj nicht jede Gelegenheit genutzt hätte, den Kuss zu vertiefen. Seine Zunge schob sich ohne Zurückhaltung in ihren Mund und sie hob ihre freie Hand, um sie über seine Brust, seine Schultern hinauf in seinen Nacken wandern zu lassen. Jeder Zentimeter seines trainierten Körpers entfachte in ihr das Verlangen, sich komplett zu öffnen, jeden Millimeter ihrer Haut gegen seine zu pressen, bis es nichts mehr zwischen ihnen gab, als schweißtreibende Lust.
Asavis Atem beschleunigte sich, der Schmerz in ihrer Hüfte war von den schmutzigsten Gedanken vertrieben worden, die sie je gehegt hatte, aber der Schwindel ließ sich nicht so leicht austricksen. Er packte sie unnachgiebig und veranlasste sie dazu, sich japsend von Juraj zu lösen. »Warte«, keuchte sie und fasste sich mit der freien Hand an die Stirn.
Jurajs Hand lag nach wie vor in ihrem Nacken, doch er zog sie hervor und platzierte sie stattdessen stützend an ihrer Schulter. »Alles in Ordnung?«, fragte er mit rauer Stimme, die auf ähnlich eindeutig-zweideutige Gedanken schließen ließ, wie Asavis.
»Perfekt. Alles gut«, stammelte sie und schloss kurz die Augen. »Nur ... schwindelig.«
»Entschuldige«, sagte Juraj und sein Atem strich über ihre Wange. »Das war wohl ein wenig zu viel.«
Asavi schüttelte energisch den Kopf, wodurch sich der Schwindel nur verschlimmerte. »Gegenteil. Ich würde sehr, sehr gerne mehr machen.« Sie krallte sich in den Kragen seines Shirts, was nur zum Teil von ihrem schwankenden Gleichgewichtssinn herrührte.
Juraj stieß den Atem fest aus. »Das wäre deinem Gesundheitszustand nicht zuträglich«, sagte er widerwillig, protestierte allerdings nicht, als Asavi ihre Hand seinen Brustkorb hinunterwandern ließ, bis sie gegen den Badewannenrand stieß.
Sie holte tief Luft, um sich zu fangen. Er hatte recht. Natürlich hatte Juraj wieder recht und sie nickte. »Ja.«
Juraj seufzte und strich ihr die zerzausten Haare aus dem Gesicht. »Aber danke für den Kuss.«
Asavi prustete verlegen. »Ist doch nichts dabei. Müsste ich mich nicht wieder einmal ausruhen, würde ich bestimmt noch viel mehr Aktivitäten mit Erwachseneninhalt zustimmen.«
Sie öffnete die Augen und begegnete Jurajs Blick, der sie mit großen Augen anstarrte. Trotz der irritierend attraktiven Selbstsicherheit, die durch jede seiner Bewegungen gesprochen hatte, kroch ihm die Röte auf die Wangen und Asavi schluckte konzentriert. »Aber ich fürchte, für tiefergreifende Experimente«, sie warf Juraj einen bedeutungsschweren Blick zu, »musst du dich wohl vorerst an Zar wenden.«
Juraj verzog seine geröteten Lippen zu einem geraden Strich und nahm das liegengelassene Handtuch wieder auf. »Sicherlich nicht.«
Asavi grinste. »Ich dachte, du vertraust ihm.«
Juraj warf ihr einen düsteren Blick zu. »Nein. Irgendetwas stimmt mit ihm nicht. Ich traue ihm nicht mehr, als ich muss.«
Asavi runzelte die Stirn. Sie hatte keinerlei Angst vor Zar. Sicher, der Augenblick ihres ersten Aufeinandertreffens hatte sie mit Besorgnis erfüllt, aber da hatte er ihr auch eine Waffe an den Kopf gehalten. Aber seine kokette, viel zu einnehmende Art hatte ihn schon am nächsten Morgen zu einer erfrischenden Abwechslung gemacht, die Asavi in der stillen, einsamen Einöde der Postapokalypse sogar genoss.
Nein, Zar war erstaunlicherweise vertrauenswürdig, obwohl er mindestens so verschlossen war, wie Csaba, der sich strikt geweigert hatte, auch nur einen sinnvollen Satz in ihrer Gegenwart zu verlautbaren. Und der einzige Grund, weshalb Asavi stutzte, war, dass sie diese Überzeugung aus einem puren Bauchgefühl heraus hegte. Nicht einmal das seltsame Kribbeln, das elektrischer Spannung glich, wenn er sie berührte, wirkte dem entgegen.
Juraj riss sie mit einem Seufzen aus den Gedanken und reichte ihr einen Arm, um sie auf die Beine zu ziehen. »Du solltest dich ausruhen. Wirklich. Wenn Zar nämlich recht behält und wir nur achtundvierzig Stunden haben, ehe wir wieder das Weite suchen müssen, dann solltest du jede Sekunde davon nutzen, dich zu schonen.«
Asavi nickte geistesabwesend, in Gedanken schon einen Schritt weiter, auf eigenen Anhieb Sinn in ihre vor kurzem auf den Kopf gestellte Welt zu bringen.
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