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Stimmen aus der Vergangenheit

Achtung!

Ich muss eine Trigger-Warnung aussprechen. In diesem Kapitel wird häusliche Gewalt angedeutet. Bei manchen Menschen könnte dieses Thema negative Reaktionen auslösen. Darum seid bitte achtsam diesbezüglich.

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Ich presste meine Hände fest auf beide Ohrmuscheln. Mein Kopf drohte zu zerspringen. Heiße Tränen liefen an meinen geröteten Wangen hinab. Immer wieder wurde das dumpfe Rauschen durch eine wütende Stimme durchbrochen. Auf dem Boden hockend quetschte ich mich so weit wie ich nur konnte in die Ecke. Mein ganzer Körper zitterte. Ich wollte, dass es aufhört. Warum taten sie das immer wieder? Konnten sie sich nicht einfach vertragen? Dröhnendes Geschrei hatte mich umzingelt und an die Wand gefesselt. Ich wagte es nicht mich auch nur einen Millimeter von der Stelle zu bewegen. Das tränendurchnässte Kittelhemd klebte an meiner Haut. Ich wollte fliehen, doch die Angst, von seinem Blick ertappt zu werden, lähmte mich.

>>Du widerwärtige Hexe, glaubst du ich bemerke nicht was du getan hast? Du hast zwei gesunde Hände. Benutze sie gefälligst auch! << Ich klemmte meinen Kopf weiter zwischen die Knie und wünschte mich ganz weit fort von hier. Könnte sich nicht einfach der Boden unter meinen Füßen öffnen und mich verschlingen?

>>Tobias, ich...<<, jammerte eine gebrochene Frau. Mein Herz fing an zu bluten, als ich die tränenerstickte Stimme meiner Mutter hörte. Zu gerne hätte ich ihr geholfen, doch mir fehlte die Kraft.

>>Wag es jetzt nicht dich zu entschuldigen! Ich habe gesagt keine Magie! Das hier ist mein Haus und hier gelten meine Regeln! << Die Dielen bebten, als mein Vater voller Zorn aufstampfte. Vage nahm ich den Regen wahr, der wie tausend kleiner Kieselsteine gegen das Fensterglas prasselte.

>>Aber ich hab doch nicht...<<, schluchzte es erneut und wieder fuhr mein Vater dazwischen. Eine Welle aus Mitleid drohte mich zu überwältigen. Ich sehnte mich nach den Armen meiner Mutter, wollte sie trösten. Doch sie war unerreichbar.

>>Lüg mich nicht an du faules Weib! <<, donnerte es gnadenlos auf sie ein, >>Ich hab es doch mit eigenen Augen gesehen. << Obwohl meine Eltern mit mir in einem Raum standen, fühlte ich mich einsam und verlassen. Eigentlich hätte ich nur weghören und so tun müssen, als ob es mich nicht interessierte. Wen hatte ich aber schon außer meiner Mutter? Ich war doch ganz allein...

Überraschend war ein schrilles Klingeln an der Tür zu hören. Erschrocken riss ich die Augen auf. Alles war verschwommen. Ich blinzelte einige Mal, bis alles scharf wurde um mich herum. Meine Augenlider fühlten sich an wie Blei, waren dick und geschwollen. Wie ein hochgewachsener Baum stand mein Vater bewegungslos über meine Mutter gebeugt. Die Zeit schien für einen Moment still zu stehen. Sein wutverzerrtes Gesicht wandte sich mir zu. Ich zuckte und biss ängstlich die Zähne zusammen.

>>Was hockst du da wie angewurzelt in der Ecke? Bist du taub? Mach gefälligst die Tür auf! <<, brüllte er mich an. Eilig sprang ich auf die Beine, sie waren eingeschlafen. Mit jedem Schritt, der mich von meinem Vater entfernte, fühlte ich mich leichter. Ich war vorerst entkommen, doch mir wurde übel, denn ich musste meine Mutter zurücklassen. Mein Inneres wurde in zwei Teile gerissen. Da waren der Drang zur Flucht und die Liebe zu dem einzigen Menschen dem ich vertraute. Und es nagte an mir, dass ich mich für den feigen Weg entschied.

Ich schleppte mich aus dem spärlich möblierten Wohnzimmer in den beengten Hausflur. Ein schmales Fenster ließ nur unzureichend Licht herein, sodass der Boden fast schwarz wirkte. Ich versuchte mich daran zu erinnern welche Farbe die Dielen hatten, doch ich hatte ihnen bisher nie Beachtung schenken können. Krumm gebeugt starrte ich auf die Schatten, die meine Füße waren. Träge durchbrachen sie das Meer aus Dunkelheit. Plötzlich stolperte ich über ein paar Schuhe. Ich wischte mir mit dem Handrücken über die Augen. Die salzigen Tränen nahmen mir noch immer die Sicht. Ich fiel auf die Knie und tastete mich blind voran. Hoffentlich hatte ich die Aufmerksamkeit von Vater jetzt nicht auf mich gezogen. Meine zittrigen Finger erfühlten abgenutztes Leder. So leise wie möglich schob ich die Schuhe zur Seite. Katzenhaft krallte ich mich an der Tapete fest und zog mich daran hoch. Ich stützte mich gegen die Tür und schielte nach oben zum Türspion. Doch ich war zu klein, um hindurchschauen zu können. Mama sagte immer; lass keine Fremden ins Haus! Stand draußen nun ein Fremder, oder nicht?

Zögerlich ergriff ich den Türknauf, drehte ich ihn leicht, ließ ihn dann aber wieder los. Wieso fühlte er sich so entsetzlich feucht an? Ich schaute auf meine geöffneten Handflächen. Sie waren nass von meinen Tränen. Eilig rieb ich sie an meiner Hose trocken. Wieder streckte ich die Hand aus. In diesem Moment klingelte es erneut. Erschrocken zuckte ich zusammen. Ich wartete auf einen Schrei meines Vaters..., der nicht kam. Mein Herz pochte durch meinen Arm hindurch, als ich die Tür öffnete.

Blendens Licht fiel herab und offenbarte eine ältere Dame, die einen rosafarbenen Regenschirm in den Händen hielt. Über ihrer schlanken Statur, trug sie einen durchsichtigen Regenmantel. Sie begrüßte mich mit lieblicher Stimme.

>>Hallo mein Kleiner. Ich hoffe ich störe nicht. << Mit einer Zeitung in der Hand beugte sie sich zu mir herunter. Ihre Augen funkelten vor Freude. Ich zog die Stirn in Falten. Kannte ich diese Frau?

>>Der Postbote hat mal wieder die Zeitung nicht ordnungsgemäß in den Briefkasten gesteckt, sondern nur vor die Tür geworfen. Ich dachte ich sage mal lieber Bescheid, bevor sie gänzlich durchnässt. << Sie betrachtete mich von Kopf bis Fuß. Ich wich, unangenehm berührt, ihrem Blick aus. Schweigend stand ich nur da und spielte mit einem Loch in meinem Ärmel. In meinem Rücken waren noch immer die Stimmen meiner Eltern zu hören. Vermutlich hatten sie mich längst vergessen.

>>Ach mein lieber Junger, was ziehst du denn für ein Gesicht? Ist alles in Ordnung? << Wortlos schüttelte ich den Kopf. Erneut sammelten sich Tränen in meinen Augen. Ich verspürte das dringende Bedürfnis die fremde Frau zu umarmen. Ich versteifte mich und hielt mich zurück.

>>Weißt du was dich aufheitern wird? Ich habe ein ganzes Blech voll mit leckeren Plätzchen gebacken. Ich bin mir sicher sie werden dir schmecken. Möchtest du vielleicht mit rüber kommen und einen probieren? << Schüchtern nickte ich. Ich warf einen Blick zurück und hörte meine Mutter schluchzen. Traurig starrte ich durch den dunklen Gang ins Wohnzimmer. Meine Eltern waren jetzt ganz weit weg und die Plätzchen gehörten mir ganz allein! Mit einem lauten Knall fiel die Tür ins Schloss.

Schweißgebadet schreckte ich aus dem Schlaf. Hektisch blickte ich mich um und erkannte meine Wohnung in Cokeworth. Ich war so selten Zuhause, dass ich stets einige Minuten brauchte, um mich zu orientieren. Meine eigenen vier Wände waren mir fremd geworden. Hogwarts war meine Heimat. Es hielt ein weiches Bett für mich bereit und nicht diesen Stein, mit dem ich jetzt vorlieb nehmen musste. Ich hätte einfach die Matratze auswechseln können, doch wollte ich mich hier überhaupt wohl fühlen? Die meiste Zeit verbrachte ich ohnehin in meinem Labor. Ich rieb mir über die Augen und blickte zum Fenster. Regen prasselte gegen die staubigen Scheiben. Da an Schlaf ohnehin nicht mehr zu denken war, schlug ich die Bettdecke zurück und rappelte mich auf. Der Dielenboden, unter meinen Füßen, fühlte sich eisig an. Ich tapste zum Fenster und erkannte, dass im Haus gegenüber noch Licht brannte. Mit zugekniffenen Augen spähte ich hinüber. Die alte Miss Granger war wohl noch wach. Vielleicht konnte sie wie ich nicht schlafen? Oder hatte sie vergessen vor dem Zubettgehen das Licht zu löschen? Das sehe ihr aber gar nicht ähnlich...

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