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Ein unerwartetes Wiedersehen

Ich ging selten spazieren, doch nachdem mir gleich zwei Kessel explodiert waren, brauchte ich einfach mal etwas Abstand zu meinem Labor. Wenn sich meine Wut erstmal gelegt und ich mein Urteilsvermögen vollständig wiedererlangt hatte, würde ich unverzüglich den Scharlatan aufsuchen, der mir ein Fläschchen falsch dosierte Belladonna-Essenz verkauft hatte. Das wird ihm noch teuer zu stehen kommen. Fast hätte die Explosion mein gesamtes Labor zerstört. Ich wollte erst gar nicht an die sündhaft teuren Zutaten denken, die dabei vernichtet wurden. Oh ja, er würde mir Schadensersatz zahlen müssen und wenn ich ihn eigenhändig nach Gringotts zerren müsste, aber das ließ ich ganz gewiss nicht auf mir sitzen.

Aufgebracht schlug ich den Weg zu dem einzigen Park ein, der in der Stadt existierte. Normalerweise mied ich diesen Ort, da es dort einfach zu viele Leute gab. Ich zog es vor, außerhalb von Hogwarts den Kontakt zu anderen Menschen zu meiden. Wenn man ein dreiviertel Jahr in meinem Internat lebte, wo von Privatsphäre kaum die reden war, lernte man die Einsamkeit zu schätzen. Doch heute sehnte ich mich förmlich danach, dass mir jemand über den Weg lief, an dem ich meine Wut auslassen konnte. Vielleicht jemand der seinen Müll einfach auf dem Gehweg liegen ließ, anstatt ihn ordnungsgemäß im Mülleimer zu entsorgen. Oder jemand, der seinem Hund nicht hinter räumte und den Kothaufen einfach als Tretmine für einen unvorsichtigen Fußgänger hinterließ. Ja, das wäre jetzt genau das richtige. Natürlich könnte ich meine Wut auch einfach auf den Apotheker richten, doch ich fand eine Unterredung angemessener, wenn ich wieder Herr meiner Sinn war.

Die Hitze trieb mir den Schweiß auf die Stirn. Wie üblich war ich komplett in schwarz gekleidet und selbst auf den Gehrock hatte ich nicht verzichtet. Ich war kein Freund von kurzer Kleidung. Ich fühlte mich darin entblößt und schutzlos. Wahrscheinlich ein Kindheitstrauma. Es kostete mich schon einiges an Überwindung selbst in meinen eigenen vier Wänden mit hochgekrempelten Ärmeln herumzulaufen.

Schon von weitem konnte ich das kleine Mädchen am Ufer des Sees sehen. Sie hatte buschige, braune Haare, die zu einem Zopf zusammen gebunden waren und dunkle Augen. Zudem trug sie ein knielanges, dunkelrotes Kleid. Scheinbar war sie hier, um die Enten zu füttern. Ich sah meine Chance gekommen. Die Tiere fanden ihr eigenes Futter und brauchten gewiss nicht von Menschenhand gefüttert zu werden. Genau das würde ich diesem jungen Ding jetzt unter die Nase reiben. Die Eltern waren weit und breit nicht zusehen. Perfekt.

Zielstrebig ging ich auf den See zu und überlegte mir dabei meine nächsten Worte genau. Sicher würde ich das Mädchen zum Weinen bringen mit meiner rüden Art, doch das war mir momentan herzlich egal. Auf das einzige was ich achten musste war, dass sie vor Schreck nicht ins Wasser fiel. Mein Herz war über die Jahre zwar zu Eis gefroren, aber sicher würde ich es nicht riskieren ein unschuldiges Kind in Gefahr zu bringen. Das würde mir ohnehin nur Schwierigkeiten bescheren. Als jedoch direkt vor meinen Augen die Ente, die die ganze Zeit mit gebrochenem Flügel über vor dem Mädchen herumgewatschelt war, auf magische Art und Weise geheilt wurde, blieb ich ruckartig stehen.

>>Severus? <<, sprach mich unverhofft jemand an. Mein Kopf flog reflexartig in die Richtung, aus der ich die vertraute Stimme vernommen hatte. Auf einer Bank im Schatten saß die alte Mrs. Granger. Hilde, wie ich sie schon seit meiner Kindheit nennen durfte, schien überaus erfreut mich zu sehen. Eigentlich stand mir nicht der Sinn nach einer Konversation, doch die alte Dame hatte schon so viel in meinem Leben für mich getan, dass ich sie schlecht ignorieren konnte. Ich setzte eine halbwegs freundliche Miene auf und begrüße sie ebenfalls.

>>Dich habe ich ja schon lange nicht mehr zu Gesicht bekommen. Wie geht es dir mein Junge? <<, fragte sie vergnügt. Mein Blick wanderte zu dem Mädchen am Seeufer. Diese schaute gerade vollkommen verblüff der nun wieder flugfähigen Ente hinterher. Erst jetzt aus der Nähe fiel mir auf, dass sie Hilde ähnlich sah.

>>Ist das deine Enkelin? << Skeptisch betrachtete ich das Mädchen. Ich wusste zwar, dass Hilde eine Tochter hatte, doch nach meinem Kenntnistand war diese vor neun Jahren bei einem Unfall ums Leben gekommen. Mir war nicht bekannt, dass sie ein Kind hinterlassen hatte.

>>Oh ja. Ein wirklich aufgewecktes Ding. Sie würde dir gefallen. Sie ist genauso wissbegierig wie du in ihrem Alter <<, sagte sie stolz. Ungläubig schaute ich sie an. Bitte? Als ob ich mich jemals mit einem Kind anfreunden würde. Das ist ja lächerlich.

>>Granny, hast du das gesehen? <<, hörte man die Kleine unverhofft rufen. Ihr Gesicht war voller Freude, doch als sie mich sah, wurde ihr Blick skeptisch.

>>Und hat sie schon häufiger auf wundersame Weise Tiere geheilt? <<, fragte ich interessiert nach. Scheinbar besaß dieses Mädchen magische Kräfte.

>>Was meinst du? <<, wollte Hilde irritiert wissen. Offensichtlich hatte sie nichts von der plötzlichen Genesung der Ente bemerkt.

>>Ob du irritierende Eigenheiten an ihr festgestellt hast? <<, hakte ich nach.

>>Irritierende Eigenheiten? << Verwirrt schaute Hilde von ihrer Enkelin zu mir.

>>Junge du sprichst in Rätseln. Ich bin nicht mehr so jung wie früher. Du musst dich schon deutlicher ausdrücken. << Stumm seufzte ich. Sicher lag es nicht in meinem Aufgabenbereich, sie darüber aufzuklären, dass ihre Enkelin eine Hexe war. Doch kannte ich Hilde jetzt schon so viele Jahre und ich fand sie hatte ein Recht darauf es zu erfahren, bevor der Hogwartsbrief eintraf. Ich wollte vermeiden, dass die alte Dame vor Schreck einen Herzinfarkt bekam. Besser ich brachte es ihr so schonend wie möglich bei.

Als ich jedoch gerade zu einer Erklärung ansetzten wollte, bekam Hilde einen kräftigen Hustenanfall. Besorgt klopfte ich ihr auf den Rücken, da ich zunächst annahm, dass sie sich verschluckt hatte. Keuchend hielt sie sich die Hand vor den Mund. Als sie die Hand wieder sinken ließ, um nach Atem zu ringen, weiteten sich meine Augen. Ihre Handfläche war blutverschmiert. Ich zog meinen Zauberstab aus dem Ärmel und übte unbemerkt einen Diagnosezauber aus... Das Ergebnis traf mich zutiefst.

>>Granny, was hast du? << Ich hatte gar nicht bemerkt, dass Hildes Enkelin auf uns zugekommen war. Tiefe Sorge spiegelte sich in ihren Augen wieder. Eilig schob ich meinen Stab in den Ärmel zurück, doch Hilde und die Kleine waren ohnehin mit anderen Dingen beschäftigt, um darauf zu achten. Glücklicherweise hatte ich immer ein Erste-Hilfe-Kit an Zaubertränken dabei. Eilig durchforstete ich meine Umhangtasche. Nachdem ich die grüne Phiole mit dem schmerzlindernden Trank gefunden hatte, entkorkte ich diese und verabreichte sie Hilde. Interessiert beobachtete mich das Mädchen dabei, doch ich ließ mich davon nicht ablenken. Der Trank zeigte sofort seine Wirkung und Hilde ging es merklich besser. Erleichtert atmete ich auf.

>>Geht es dir wieder besser, Granny? <<, fragte die Kleine. Liebevoll tätschelte sie die Hand ihrer Großmutter, ehe sie sich zu ihr auf die Bank setzte und sich an Hildes Seite kuschelte. Ihre Miene war voller Angst und Sorge, sodass ich fast so etwas wie Mitleid verspürte. Doch nur fast.

>>Ja, meine Kleine. Alles gut! Ich habe mich nur verschluckt<<, versuchte Hilde ihre Enkelin zu beruhigen. Skeptisch zog ich die Augenbrauen zusammen. Mir gefiel es gar nicht, dass sie das Mädchen so offensichtlich belog. Hilde war todsterbenskrank. Sie gehörte in ein Krankenhaus und nicht in einen Park.


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