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1 - Küchengespräche


»Da ist ja unser zukünftiges Geburtstagskind« begrüßte mich Viktor, während der Verschluss seiner Bierflasche laut aufploppte, als ich den Teil des Busses betrat, den die Mitglieder der Band als Küche bezeichneten. Aber eigentlich hätte ich die ganz in weiß möblierte Nische am ehesten als einen großen vor allem mit Getränken vollgestopften Vorratsschrank mit Koch- und Sitzgelegenheit beschrieben.

»Kommt Adrian eigentlich?« wollte Lucian wissen, der als einziger am Tisch saß.

Dank dir erst einmal sicher nicht mit mir.

Viktor und Steffen lehnten beide mit ihrem Bier an der Theke. Ich betrachtete die beiden, wie sie mit ihren ausgewaschenen Bandshirts und Jogginghosen locker dastanden. Beide waren unrasiert, Steffens Haare waren verwuschelt und Viktors Irokese hing ungestylt an einer Seite herab. Aufs Neue stellte ich fest, dass sich die Mitglieder der wahrscheinlich momentan in der schwarzen Szene erfolgreichsten Band auf der Bühne sehr von den Menschen, die sie dahinter waren, komplett unterschieden. Es fühlte sich surreal an, dass ich gestern Fotos von ihnen vor Tausenden ihnen zujubelten Menschen geschossen hatte.

»Nein, er hält bis nachmittags ein Tutorium. Wir wollen meinen Geburtstag feiern, wenn ich wieder daheim bin. Hast du mich deshalb aus der Koje gebrüllt, um das zu fragen?«

Ich schob mit einer fahrigen Bewegung den Stuhl neben Lucian zurück und ließ mich seufzend darauf nieder. Ich fragte mich, ob es die richtige Entscheidung für Adrians und meine Beziehung gewesen war, länger als geplant mit Remorse auf Tour zu gehen, nachdem die Fotografin, die ich eigentlich nur unterstützen sollte, kurzfristig krank geworden und ausgefallen war.

Steffen hüstelte leise. Lucian strich sich seine langen offenen dunklen Haare - um den ihn sicher nicht nur manche Frau beneidete - aus der gerunzelten Stirn.

Mein genervter Unterton war ihnen allen dreien sicher nicht entgangen. Nach mehreren Wochen Zusammenleben auf engstem Raum war das auch kein Wunder. Wir kannten uns und unsere Eigenheiten mittlerweile besser als so manches Pärchen nach Monaten. Dementsprechend kurz war auch die Phase der höflichen Zurückhaltung gewesen. Nach einer Woche hatten wir uns bereits aufeinander eingestellt, konnten die Stimmungen der anderen gut deuten und nahmen kein Blatt mehr vor den Mund.

»Sorry, Emilia. Wir wussten nicht, dass du geschlafen hast.« sagte Lucian zerknirscht.

»Ich habe nicht geschlafen.« erwiderte ich, schon etwas weniger gereizt.

»Okay. Du siehst nur gerade ziemlich fertig und zerwühlt aus.«

Ich fuhr mir hektisch durch die tatsächlich sehr wirren Haare.

»Danke auch. Adrian hat angerufen. Wir haben... telefoniert.«

Ich spürte, wie mein Gesicht heiß wurde und sicher gerade rot anlief und wandte den Blick nach unten auf den kleinen wegklappbaren Tisch.

»Achso, ich dachte, du hast einen Albtraum oder dir geht es nicht gut, weil du so gest... Oh...«

Viktor prustete hinter mir los und Bier spritzte auf meinen Nacken.

Steffen fing an zu kichern und klang dabei wie ein verliebtes Schulmädchen, das zum ersten Mal mit seinem heimlichen Schwarm spricht.

Lucian kratzte sich am Kopf. Ich wischte mir mit dem Ärmel den Nacken trocken, während Viktor und Steffen sich hinter mir immer noch köstlich amüsierten. Als schließlich ihre Flaschen mit einem lauten Klirren aneinanderstießen, drehte ich mich mit einer schnellen Bewegung zu ihnen um und warf ihnen einen vernichtenden Blick zu.

Viktor reagierte sofort, stellte seine Flasche auf die Theke und presste verkniffen die Lippen aufeinander. Nach einem letzten schrillen Kichern von Steffen, war auch dieser ruhig und konzentrierte sich auf sein Bier. Ich drehte mich wieder weg.

»Es tut mir so leid, Emilia.« kam es von Lucian. Würde ich ihn mittlerweile nicht so gut kennen, wäre mir das winzige Lächeln, dass zwischen den Worten durch seine Lippen stahl, wahrscheinlich nicht aufgefallen.

Aber so tat es das und ich musste nun selbst breit grinsen, bis wir kurz darauf alle vier im Raum in schallendes Gelächter ausbrachen.

»Es muss wirklich hart sein, wenn man so frisch zusammen ist.« brachte Lucian schließlich zwischen zwei Lachern hervor.

»Könntest du bitte auf deine Wortwahl achten.« Ich streckte Lucian die Zunge raus.

»Sorry, es ist so über mich gekommen.«

Dann wurde sein Gesichtsausdruck etwas ernster.

»Emilia, eigentlich wollten wir dich nur wegen deinem Geburtstag morgen etwas fragen. Es tut mir wirklich leid.«

»Ihr konntet ja nicht ahnen,... egal. Um was geht's denn?«

»Was hältst du von Paintball? Ein Bekannter von mir spielt morgen zufällig in der Nähe und wir dachten, das wäre eventuell etwas. Falls wir mitmachen wollen, müssten wir aber möglichst schnell noch Bescheid geben. Aber wir können auch etwas anderes machen. Oder, falls du lieber allein was machen ...«

»Gerade finde ich die Vorstellung, euch in einem kriegsverherrlichenden Spiel alle so richtig fertigzumachen, indem ich euch mit schmerzhaften Farbkugeln abballere, extremst gut. Ich kann mir zumindest im Moment tatsächlich nichts Besseres vorstellen!«

Thomas betrat die Küche, begleitet von einer angenehmen Duftwolke aus Duschgel und Aftershave. Seine dunkelblonden kurzen Haare waren noch nass. Er trug eine schwarze Jogginghose und kein Oberteil. Ich stellte fest, dass mein Blick etwas zu lange an seiner trainierten Brust hängengeblieben war und drehte mich wieder zurück zu Lucian.

»Wir wären zusammen in einem Team und schießen die anderen ab.« korrigierte mich dieser.

»Emilia, du solltest dringend mal was zur Entspannung tun.« Thomas trat hinter mich und knetete mit warmen Händen sanft meine Schultern. Es fühlte sich unsagbar gut an. Ich dachte an die Paarmassage, die ich mit Adrian im Urlaub hatte und daran, wie sie geendet hatte und daran, dass egal wie gut sich die Berührung eines anderen wohl anfühlen mochte, wohl niemand jemals eine solche Intensität von Gefühlen auslösen konnte, wie Adrian. Ich fragte mich, was er gerade tat und wie er den Nachmittag nach der Uni morgen wohl verbrachte. Aktuell waren wir über sechshundert Kilometer voneinander entfernt. Tatsächlich waren mir meine Geburtstage nie besonders wichtig gewesen. Aber wenn ich daran dachte, diesen nun ohne ihn zu verbringen, wurde mir etwas schwer ums Herz.

»Es gibt auch friedlichere Wege, um Aggressionen abzubauen.« raunte Thomas in einem Ton, den ich durchaus als verführerisch empfand.

»Ganz, ganz schlechtes Thema gerade...« Viktor trat neben uns an den Tisch, sah ihn an und schüttelte heftig mit dem Kopf.

Ich nahm Thomas Hände von meinen Schultern und stand auf.

Lucian tippte auf seinem Smartphone herum.

»Gebucht! Morgen früh um zehn Uhr legen wir die andere Gruppe flach!«

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