Minseok OS
Ja, schuldig. Ich hab's getan. Minseok hat seinen eigenen OS. Schande über mich.
Viel Spaß
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"Jetzt geh hin!"
"Nein!"
"Doch!"
Ich seufzte und blickte erneut zu dem Jungen herüber. Wie ich dieses Spiel hasste, aber den anderen machte es Spaß, sie ergötzen sich förmlich daran. Ich schaute in die Runde und versuchte ihre auffordernde Blicke zu ignorieren. Gruppenzwang war scheiße.
"Du hast Pflicht genommen, jetzt geh hin!"
"Nur seine Nummer? Mehr brauche ich nicht?", fragte ich.
"Nur die Nummer! Und jetzt los! Der ist ein leichtes Ziel, der ist bestimmt jünger als wir", sagte die Freundin meiner Freundin, deren Namen ich schon wieder vergessen hatte.
Im ganzen Club kannte ich nur Dayeong, eine Klassenkameradin aus meiner Schule. Ihre Freunde waren irgendwie seltsam: Sie stylten sich wie bescheurt und auf der Party selber standen sie nur am Rand und lästerten über die Gäste. Oder sie spielten ihr dummes Spiel, in das sie mich eingeschlossen hatten. Wahrheit oder Pflicht.
Ich hatte Pflicht genommen, weil sie mich bei Wahrheit sowieso nur nach meinem Bruder fragen würden. Er war ziemlich beliebt unter den Mädchen, es gab anscheinend keine, die nicht für ihn schwärmte. Selbst Dayeong. Und weil ich schon die seltsamsten Fragen gehört hatte, beließ ich es bei Pflicht. War das nicht nur ein Spiel für Kinder?! Total dämlich... Ich würde lieber tanzen aber nicht unter den Blicken dieser komischen Gänse.
"Gut, ich hol seine Nummer und komme wieder", murmelte ich und löste mich aus der Gruppe der Mädchen.
Dayeong rief mir noch leise "Fighting!" hinterher, doch ich reagierte nicht drauf. Wieso hatte sie mich überhaupt hier her geschleppt?
Ich steuerte auf den Jungen zu und musterte ihn um einzuschätzen, wie alt er war. Er hatte ein rundes Gesicht, hatte eine durchschnittliche Größe und kindliche Augen. Ich schätze ihn auf Siebzehn, vielleicht schon Achtzehn. Mit Glück würde das Ganze schmerzlos über die Bühne gehen und ich würde für den Rest des Abends in Ruhe gelassen werden.
Er hatte mir den Rücken zugedreht und unterhielt sich mit zwei anderen Jungen. Einer war riesengroß und besaß abstehende Ohren, während der andere ein breites Grinsen auf dem Gesicht trug. Die Anderen sahen älter aus, als den, den ich ansprechen sollte. Hoffentlich würde es nicht allzu peinlich werden.
Der Große tippte meinem Zielobjekt auf die Schulter und deutete auf mich, als ich fast bei ihnen angekommen war. Der Junge mit dem jungen Gesicht drehte sich überrascht zu mir um und hob die Augenbrauen, als ich vor ihm stehen blieb.
"Hey", sagte ich und setzte ein Lächeln auf.
Mein Bruder hatte keine Probleme mit Mädchen. Er musste nur sein Lächeln aufsetzen und jede verfiel ihm, ehrlich gesagt machte mich das neidisch. Innerlich hoffte ich darauf, den selben Effekt bei dem Jungen zu haben. Ehrlich gesagt hatte ich mir schon immer etwas bei meinem Bruder abgeschaut.
"Hey", antwortete er und blickte immer noch ziemlich verwundert drein.
Eisbrecher. Eisbrecher. Ich musste das Eis brechen. Denk dir was aus!
"Ihr steht hier so abseits und habt nicht einmal was zu trinken. Habt Ihr Lust auf einen Drink?"
"Wenn so ein hübsches Mädchen uns nach einem Drink fragt, kann man ja schlecht Nein sagen", antwortete der Große sofort und ich grinste zur Antwort.
Wir gingen zur Bar und ich bestellte eine Runde Shots, die wir sofort leerten, während ich das Babyface im Blick behielt. Er hielt sich eher zurück, während seine zwei Freunde redeten und mich nach meinem Namen fragten und was ich hier tat. Ich erzählte ein wenig und hoffte irgendwie mein Zielobjekt in das Gespräch einzubinden, doch er blockte ab.
"Und wie heißt ihr?", fragte ich und stützte meinen Kopf auf meiner Hand ab.
"Park Chanyeol", sagte der Große.
"Kim Jongdae", antwortete der mit dem breiten Grinsen.
Nur der Dritte schwieg und ich schaute ihn auffordern an.
"Kim Minseok", sagte er leise und ich lächelte erfreut.
"Habt ihr Lust, Nummern auszutauschen? Vielleicht sehen wir uns ja hier öfter im Club!"
"Bist du nicht ein bisschen jung um hier zu sein?", fragte Minseok auf einmal und ich runzelte die Stirn.
Er war wohl kaum älter als ich, wieso fragte er solche Sachen? Natürlich war ich mit Achtzehn zu jung um hier zu sein, doch die anderen hatten mich eingeschleust und der Kontrolleur am Eingang des Clubs hatte nicht einmal meinen Ausweis sehen wollen. Keiner hatte Fragen gestellt. Nur er.
"Bisher hatte keiner ein Problem mit meiner Anwesenheit. Wir Minderjährige müssen doch zusammen halten", meinte ich zwinkernd zu ihm.
Die ganze Aktion zog sich wirklich in die Länge, auch wenn ich die Blicke der Anderen im Rücken spürte. Die Nummer und dann weg.
"Minderjährig?", fragte er verwirrt und seine Freunde unterdrückten Kichern und drehten sich weg.
Sie tuschelten und entfernten sich dann ohne noch etwas zu sagen. Wo gingen sie denn plötzlich hin? Ich verstand die Welt nicht mehr, hatte ich etwas falsch gemacht?
"Du musst mich wirklich jung geschätzt haben", meinte er und kratzte sich am Hinterkopf, mein Blick flog immer und immer wieder über sein Gesicht.
Er war hübsch. Ja, aber er sah nicht älter als ich aus. Er war definitiv unter Zwanzig, also wieso blickte er mich so ungläubig an?
"Ich glaube wir unterbrechen die Unterhaltung an dieser Stelle... Schönen Abend noch", murmelte er.
Ich stellte mich ihm schnell in den Weg und setzte einen bittenden Blick auf.
"Bitte gib mir deine Handynummer!"
"Ich glaube ich bin etwas zu alt für dich."
"Es ist für ein Spiel", brachte ich leise hervor.
Er schwieg kurz und legte den Kopf schief.
"Spiel?"
"Wahrheit oder Pflicht. Ich brauche deine Nummer oder die Anderen lassen mich nicht in Ruhe. Tust du mir den Gefallen? Danach lass ich dich in Ruhe und belästige dich nicht weiter!"
Er lachte.
"Du belästigt mich nicht. Ich fühle mich nur nicht wohl dabei, ein Mädchen hübsch und attraktiv zu finden, dass neun Jahre jünger ist als ich."
Ich stutzte und wusste nichts zu antworten. Ehrlich gesagt wusste ich nicht, was mich mehr überraschte: Dass er Ende zwanzig war oder dass er mich attraktiv fand.
"Ach, weißt du... Nimm sie", meinte er plötzlich und holte sein Handy hervor.
"Du bist Siebenundzwanzig?", fragte ich immer noch geschockt.
Wie gesagt: Er sah nicht älter als zwanzig aus. Wie konnte man so verdammt jung aussehen?!
"Ja."
"Aber wie-?"
"Willst du meinen Ausweis sehen?", fragte er.
"Nein... Schon gut."
Er hielt mir sein Handy hin, eine Nummer auf dem Bildschirm. Ich blickte hinunter reagierte nicht und war immer noch etwas verwirrt.
"Willst du sie nicht mehr?"
"Doch, doch!"
Schnell zog ich mein Handy hervor und tippte die Nummer ab, während er mir aufmerksam dabei zu schaute.
"Wie war dein Name nochmal gewesen?", fragte er leise.
"Byun Hyejin", antwortete ich und er nickte langsam.
"Dann drücke ich wohl noch mal eine Augen zu und sag dem Türsteher, er soll die Ausweise in der Zukunft besser kontrollieren", meinte er plötzlich grinsend und ich schlang verlegen die Arme um den Körper. "Auch wenn dann die Wahrscheinlichkeit geringer wäre, dich noch einmal hier anzutreffen. Auf welche Schule gehst du?"
Ich nannte noch immer mit hochrotem Kopf den Namen meiner Schule und er nickte geistesabwesend.
"Und du?", fragte ich um das Gespräch am Laufen zu halten. Ja, er war älter als ich, sehr viel älter. Aber er was interessant.
"Ich bin schon ein paar Jahre aus der Schule raus", bemerkte er und trug wieder das Lächeln auf den Lippen.
"Das habe ich mir schon fast gedacht. Studierst du oder hast du einen Job?"
"Ich habe mein Geschichtsstudium letztes Jahr beendet und arbeite mittlerweile an eigenen Projekten."
"Oh, klingt spannend", presste ich hervor und er begann zu Lachen.
"Nein, es ist trocken und langweilig. Und alt."
"Wie du", konnte ich nicht zurückhalten.
Doch er grinste nur und zuckte zustimmend mit den Schultern.
"Da hast du wohl recht. Ich bin langsam wirklich zu alt für den Club, die meisten in meinem Alter sind schon verheiratet."
"Mach dir keinen Stress, das kommt schon noch. Ist ja nicht so, dass es dafür eine Altersbeschränkung gibt."
"Altersbeschränkung? Wie zum Beispiel der Konsum von Alkohol und das feiern im Club?", meinte er anschuldigend im Bezug auf mein Alter.
"Ich bin mir sicher, du wirst niemals den Tag vergessen, an dem eine Achtzehnjährige dir Shots ausgeben und dich für minderjährig gehalten hat, nicht wahr, Oppa?", sagte ich und grinste ihm entgegen, das Glas Bier in meiner Hand schwingend.
"Oppa? Werden wir schon so persönlich?"
"Ich weiß nicht. Wenn es Oppa nicht gefällt, nenne ich ihn auch gerne Ahjussi."
"Werde nicht frech!", lachte er schockiert und hob tadelnd den Finger.
"Ich bin ganz brav, Oppa!"
Er nahm einen Schluck von seinem eigenen Bier und versuchte einen Überblick zu bekommen, wo sich seine zwei Freunde aufhielten. Ich erblickte sie auf der Tanzfläche, wie sie sich zum Affen machten und dabei jede Menge Spaß hatten.
"Vielleicht solltest du dich lieber mit denen unterhalten, die sind 23 und 24."
"Mich stört dein Alter nicht", gab ich sofort zurück und nippte wieder an meinem Bier.
"Ist das so?"
"Ja."
Er blickte mich an, dann blitzten seine Augen kurz auf und er lehnte sich vor, sein Gesicht war meinem ganz nah. Er hatte tolle Augen, sie waren wie die eines Welpen und schienen wie schwarze Murmeln.
"Dann bleib doch bei mir. Mit den Mädchen scheinst du keinen Spaß zu haben, vielleicht hast du mit uns mehr Spaß?"
Es brachte mich aus dem Konzept so durchdringend von ihm angestarrt zu werden. Hatte ich erwähnt, wie attraktiv dieser Junge, nein Mann, war? Er war attraktiv auf seine eigene verwirrende Weise und ich fand in diesem Moment nichts anziehender. Besonders diese Augen setzten mir zu.
"Bist du dir sicher? Ich will euch nicht zur Last fallen", antwortete ich zurückhaltend und strich mir eine Haarsträhne hinters Ohr.
"Wir Minderjährigen müssen doch zusammen halten", gab er mit einem Grinsen zurück und ich schenkte ihm ein Lachen.
"Ich komme gleich wieder, ich muss nur kurz diese miesen Freunde abservieren. Warte genau hier, wehe du gehst weg!"
"Ich bleibe genau hier, Byun Hyejin", hörte ich ihn hinter mir sagen.
Mit schnellen Schritten ging ich zu den Mädchen zurück und stellte fest, dass ich schon nicht mehr interessant genug für die Gruppe war. Sie hatten meine einzige richtige Freundin auf dieser Party, Dayeong, irgendeinen Kerl auf den Hals gehetzt. Wahrscheinlich hatte sie Pflicht gewählt und musste mit ihm tanzen oder etwas ähnliches. Eine der dummen Gänse registrierte mich und hob verwirrt die Augenbrauen, als hätte sie meine Existenz bereits wieder vergessen.
"Wo bist du denn geblieben? Warst du noch auf dem Klo oder so? Oder bist du auf den Weg dahin eingeschlafen? Hast du überhaupt mit dem Kerl geredet?"
"Tut mir Leid, aber ich bin mir zu Schade um mit euch hier am Rande herumzustehen und den Abend zu vergeuden. Ich hab was besseres zu tun, bye", meinte ich genervt und schnappte meine Tasche und meine Jacken, die ich bei ihnen gelagert hatte. Am liebsten hätte ich ihnen aus Genugtuung noch gezeigt, dass ich seine Nummer tatsächlich hatte, doch ich beließ es dabei.
Dayeon würde schon nach Hause kommen, da machte ich mir wenig Sorgen. Und die anderen waren mir herzlich egal, um ehrlich zu sein. Sie hatten mich sowieso nur mitgenommen, weil sie Informationen über meinen Bruder herausfinden wollten, das war mir klar.
Verdattert schauten sie mich an, als ich die Haare zurück warf und zu Kim unwiderstehlich Minseok zurück kehrte, der wie ein Gentleman genau an der Stelle gewartet hatte. Seine Freunde, Chanyeol und Jongdae, waren bei ihm und sie unterhielten sich, als ich dazu stieß.
"Und? Was machen wir jetzt?", fragte ich gut gelaunt, die anderen zwei blickte mich verwundert an.
Minseok legte einen Arm um meine Schulter und lächelte seine Freunde an.
"Wir haben ein neues Mitglied in der Runde! Nur um das klarzustellen: Ich kaufe dir keinen Alkohol."
"Den kann ich mir schon selber besorgen", antwortete ich grinsend.
Er blickte zu mir herunter und ich nahm mir fest vor, dass diese Umarmung nicht der einzige Körperkontakt bleiben würde an diesem Abend.
"Wir wollen noch auf eine private Party von einem Bekannten, die eigentlich noch am Laufen sein sollte. Willst du mir deine Adresse geben, damit ich dich später nach Hause bringen kann? Wer weiß, wie betrunken du später bist."
Das klang nach einer guten Party.
"Wie heißt denn dieser Bekannte?"
"Byun Baekhyun."
Ich hob überrascht den Kopf, begann zu grinsen und mich enger an den Körper des Älteren zu schmiegen.
"Ich befürchte, dann muss ich nicht mehr nach Hause gefahren werden. Er ist mein Bruder. Aber danke für die Fürsorge, Oppa!"
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Trink- und Clubalter in Korea: 19
Ahjussi: Großvater
Oppa: Hab ich schon zu oft erklärt xD
Mögliche Rechtschreibfehler vorhanden, da es nicht Probe gelesen ist xD war zu faul :D
Love you Xiu Daddy~
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