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Kapitel 13: Absturz

"Das... das glauben Sie doch selber nicht", stotterte Bert. Er warf einen Blick zu Karola hinunter, die dort immer noch bewegungslos mit den Händen hinter dem Kopf stand, in den Schusslinien zweier Pistole. Bekam sie überhaupt mit, was sie hier sagten?

Der Boss verzog spöttisch den Mund. "Das glaube ich nicht nur, das werde ich sogar beweisen. Sie werden es jetzt und hier tun."

"Nein!", rief Bert. "Das werde ich nicht! Das ist völlig absurd!" Er ruderte mit den Händen herum. "Das kann ich nicht mal! Wie stellen Sie sich das vor? Soll ich sie vielleicht erschießen?"

Der Boss schüttelte den Kopf. "Das wäre unplausibel. Wo sollten Sie eine Schusswaffe herhaben? Nein, Sie brauchen etwas Größeres. Wir haben da schon mal etwas für Sie vorbereitet. Direkt neben Ihnen." Er deutete mit dem Kopf in Richtung des Irgendwas.

Bert drehte sich um. Was meinte er?

Das Irgendwas? Das war sicherlich groß, aber kaum als Mordinstrument geeignet. Er war schließlich nicht Superman. 

Das Rohr, das in der Kette steckte? Das war eher klein. Wenn er damit auf Karola losging, hätte sie ihn im Handumdrehen entwaffnet.

"Was wir brauchen", dozierte der Boss, "ist ein Mord, der Ihnen nicht sofort zugeordnet werden wird. Zum Beispiel, weil er zunächst gar nicht als Mord erkannt wird."

"Und... warum nicht? Weil man es für Selbstmord hält?"

"Selbstmord wäre in diesem Fall zu verdächtig. Einen Selbstmord zu fingieren ist zudem schwieriger, als die Leute denken. Nein, weil man es für einen Unfall hält. Sehen Sie sich die Kette an."

Bert brauchte eigentlich gar nicht hinzusehen, tat es aber unwillkürlich trotzdem.

"Die Kette ist verrostet, total marode. Ein Wunder, dass sie immer noch hält, vor allem wenn man bedenkt, dass diese riesige alte Apparatur von ihr in Position gehalten wird. Sie wissen, eine Kette ist nur so stark wie ihr schwächstes Glied, und das ist das mit dem Rohr darin. Sie packen jetzt das Rohr fest an beiden Enden und drehen kräftig. Das Kettenglied wird zerspringen, die Apparatur wird sich in die Richtung der verbliebenen Deckenhalterungen bewegen, darüber hinausschwingen – und dabei unser Problem aus dieser Welt fegen."

Bert starrte das Rohr an. Das war teuflisch. Verbrachte dieser Mensch seine Zeit damit, sich Mordmethoden auszudenken, mit denen man unerkannt davon kam? Wie konnte man diese idyllische Stätte in einen Mordschauplatz verwandeln? Er schüttelte den Kopf.

"Bevor Sie auf die Idee kommen", sagte der Boss, "diesen Plan abzulehnen, sollten Sie vielleicht die einzige Alternative kennen."

Bert drehte sich zu ihm um. Alternative klang gut, aber die Erfahrung hatte ihm gezeigt, dass dem selten so war. "Nämlich?"

"Wir erschießen Sie beide und lassen Ihre Leichen auf Nimmerwiedersehen verschwinden."

Die Erfahrung hatte mal wieder recht.

"Niemand weiß, dass Sie hier sind; niemand weiß, dass wir hier sind. Sie beide wollten zu einem Treffen mit mir, sind aber nie angekommen. Da war Karola vielleicht ein bisschen unvorsichtig."

Bert starrte den Boss ungläubig an. Das würde er tun? Und die anderen Männer mit ihm?

"Ich fände es schade", sagte der Boss. "Um Sie. Selbst, wenn Sie sich unserer Sache nicht aus vollem Herzen anschließen – einen klugen Kopf kann unser Land immer gebrauchen. Außerdem, das muss ich zugeben, würde es ein schlechtes Licht auf unsere Abteilung werfen, wenn wir eine Schutzperson verlieren. Dass ein Personenschützer in Ausübung seiner Pflicht ums Leben kommt – das ist nun mal das Geschäft. In diesem Fall dürfte es die Diskussion wiederaufleben lassen, ob es wirklich gut ist, Frauen in diesem Bereich zuzulassen. Das ist noch ein Bonus."

Berts Puls und Gedanken rasten. Das war alles verrückt. Das konnte doch nicht sein! Natürlich wollte er nicht sterben. Sein Tod, das konnte er ganz unbescheiden behaupten, wäre tatsächlich ein Verlust. Nicht nur, dass er sicher noch einiges zur Wissenschaft beizutragen hatte, er musste noch einen mörderischen Radikalen mit seiner Aussage zu Fall bringen, und damit vielleicht sogar dessen ganze Partei. Und es würde ein schlechtes Licht auf Karola werfen, wenn er umkäme.

Na gut, die reine Wahrheit war, dass er Angst vor dem Tod hatte.

Er musste einen Ausweg finden.

Er konnte jetzt diese Kette sprengen und damit sein Leben retten. Erst einmal. Nach dem Prozess würden sie ihn wahrscheinlich trotzdem töten, zur Sicherheit. Oder direkt, nachdem er einen Teil der Drecksarbeit für sie gemacht hatte. So wie Brun seine Parteigenossin erst noch zum Rücktritt gezwungen hatte, bevor er sie trotzdem umbrachte.

Nein. Er musste einen richtigen Ausweg finden, einen, bei dem auch Karola überlebte. Zumindest eine Chance hatte. Vielleicht funktionierte dieser verrückte Mordplan ja auch gar nicht. Aber dann würden sie auf Plan B umschwenken: erschießen.

Verrückt.

Verrücktheit. Die konnte sie vielleicht retten.

"Ihre Entscheidung, Dr. Hinz?", fragte der Boss.

Bert stampfte mit dem Fuß auf, dass der Metallboden dröhnte und knackte, und zeigte auf den Boss. "Sie!"

Die Miene des Bosses blieb unbewegt, aber sein Gefolgsmann zeigte seine Überraschung deutlich.

"Sie!", rief Bert noch einmal. Sein Finger zitterte. "Wer hat Ihnen das eingeflüstert?"

Der Chef blieb ungerührt.

Bert lachte wie irre, machte einen Schritt nach links und stampfte noch einmal auf. "War es vielleicht Hinz?"

Der Handwerker war verblüfft. "Aber Sie sind doch..."

Bert hüpfte geradezu nach rechts. "War es vielleicht Kunz?"

"Was?", fragte der Handwerker. "Aber... Warte mal. Das kenne ich."

Bert sprang mit beiden Füßen ein Stück nach vorn. "Oder war es vielleicht...?" Er sah den Handwerker mit großen Augen an.

"Rumpelstilzchen?", fragte der.

"Das hat dir der Teufel gesagt!", schrie Bert und hüpfte wie wild auf und ab. Die Empore dröhnte, ächzte, schwankte und knackte.

"Hör auf mit dem Scheiß!", rief der Handwerker. "Das bricht hier gleich alles zusammen!"

"Genug!", brüllte der Boss.

Bert hielt schnaufend inne. Das Blut rauschte in seinen Ohren.

"Falls Sie auf Unzurechnungsfähigkeit plädieren wollen, wird Ihnen das hier nichts helfen", sagte der Boss. "Entweder Sie verwenden ihre Energie sofort auf das Rohr, oder wir gehen direkt zur zweitbesten Lösung über." Eine Kopfbewegung und ein betontes Zielen über das Visier der Pistole unterstrichen die Aussage.

Noch immer keuchend, wandte sich Bert dem Rohr zu. Er packte es mit einer Hand, um zu zeigen, dass es weiterging. Jetzt waren seine Fingerabdrücke darauf, fiel ihm ein. Wenn das alles war, was sie wollten... 

"Weiter", kommandierte der Boss.

Offenbar nicht. Bert holte tief Luft und packte auch das andere Ende des Rohrs. Nun, wo er es in den Händen hielt, kam ihm die Sache nicht mehr so einfach vor, wie der Boss sie beschrieben hatte.

"Wird's bald", sagte der Boss.

Bert sah nach unten zu Karola. Sie stand da hinten halb von ihm abgewandt. Würde sie das Irgendwas überhaupt kommen sehen? Die beiden Männer standen dichter bei der Empore, wo das Irgendwas noch weiter vom Boden entfernt bleiben würde. Den Dicken sah er fast von oben, mit Wirbelglatze, dem vorstehendem Bauch, unter dem trotzdem noch die Schuhe in Kindersarggröße hervorlugten... Moment mal. Der Handschuh von Narbengesicht saß komisch; fehlten da Finger?

"Meine Geduld ist langsam zu Ende", sagte der Boss.

Bert riss sich von seinen Beobachtungen los und zog an dem Rohr. Eher vorsichtig, zum Ausprobieren. Das Rohr fühlte sich an, als hätte es nicht die geringste Lust, sich von Bert bewegen zu lassen.

"Los, mit Kraft", sagte der Boss.

Bert holte noch einmal tief Luft, dann zog und drückte er im Ernst. Das Rohr blieb bei seiner ablehnenden Haltung. Das mochte für einen durchtrainierten Polizisten eine einfache Aufgabe sein, aber für ihn...

"Das Körpergewicht mit reinlegen", sagte der Handwerker hilfreich.

Als ob es darum ging, etwas zu reparieren, und nicht, jemanden umzubringen. Bert warf Handwerker und Boss einen wütenden Blick zu.

Der Boss machte eine ungeduldige Bewegung mit der Pistole.

Bert blieb keine Wahl. Er nahm einen Fuß hoch, hängte sich an das eine Ende des Rohrs und versuchte, noch so gut es ging gegen das andere Ende zu drücken.

Es knackte. Mehr nicht.

"Nachlassen und noch mal", sagte der Handwerker.

Das war doch absurd! Bert stützte sich kurz mit dem zweiten Fuß ab und entspannte die Muskeln, dann versuchte er es noch mal.

Es knirschte. Es knackte. Es brach.

Die Enden der Ketten zuckten wie Schlangenköpfe. Bert sprang erschrocken zurück, konnte dem kürzeren Teil knapp ausweichen, während der längere Teil wild aber außer Reichweite durch die Luft peitschte.

Das Irgendwas begann ganz langsam sich zu bewegen. Die Deckenhalterungen knarzten, Staub rieselte. In Zeitlupe ging das Irgendwas in den Abwärtsschwung über, nahm langsam aber sicher Fahrt auf. Nur Sekunden noch, und es würde Karola erreichen.

Bert hüpfte. "Sie Teufel!", schrie er und hüpfte noch einmal, dass es knallte. "Sie Teufel! Sie Teufel!"

"Hör auf damit!", herrschte ihn der Handwerker an.

"Sie Teufel! Sie Teufel!", schrie Bert weiter und knallte jedes Mal die Füße auf den Boden.

Die Deckenhalterungen des Irgendwas quietschten.

"Schluss!", brüllte der Boss.

Bert sprang noch einmal besonders hoch, und ein Stückchen zur Seite.

Die Deckenhalterungen des Irgendwas kreischten.

Der Boden unter Bert gab nach.

Er fühlte, wie er fiel, und der Schock ließ ihn erstarren. Der geborstene Emporenboden sauste an seinen Augen vorbei. Der nächste, intakte Boden kam rasend näher.

Abrollen!, dachte Bert und kämpfte gegen die Starre.

Er schlug auf.

Schmerzen durchzuckten ihn, im Bein, an der Hüfte, Schulter, Kopf. Die Welt machte einen Purzelbaum um ihn herum und schlug ihn, wo immer sie ihn treffen konnte.

Dann lag er still. Lärm von protestierendem Metall, Rufe wütender Menschen, das Knallen von Schüssen hallten in seinen Ohren. 

Er durfte nicht liegen bleiben. Er musste hier weg. 

Mühsam rappelte er sich auf. Es tat weh, und einige Körperteile schienen nicht richtig zu funktionieren. Es musste aber sein.

Nach unten, er musste nach unten und dann raus. Durch den Geheimeingang. Aber erst einmal nach unten. Nicht über die Treppe – da würden sie ihn kriegen. Wie sonst? Die alten Wendeltreppen; hier oben waren noch Stufen dran, oder?

Geduckt humpelte er zu der Wendeltreppe, die am nächsten war.

Das Irgendwas quietschte und knackte, während es wieder zurückschwang; zum Glück war er außer Reichweite. Er sah Narbengesicht, wie er dem Ding auswich und gleichzeitig die Pistole hektisch hin und her schwenkte, aber nicht in seine Richtung. Jemand schoss. Wo war Dickbauch? Und wo war Karola?

Bert erreichte die Treppe. Ein lächerliches Absperrkettchen, zwei noch vorhandene Stufen, dann fehlten zwei. Das ging ja noch. Er tauchte unter dem Kettchen durch.

"Hey!", schrie jemand.

Bert nahm sich nicht die Zeit, herauszufinden, wer schrie und ob er ihn meinte. Er stellte sich auf die zweitoberste Stufe und sprang kurzentschlossen über die Lücke nach unten.

Die Treppe protestierte gegen die mittlerweile ungewohnte Belastung. Seine Sprunggelenke protestierten gegen die erneute Überlastung. Seine Hüfte protestierte gegen den Zusammenstoß mit dem Geländer.

Das Geländer, an dem konnte er sich vielleicht über weitere Lücken hangeln.

Wieder ein Schuss. Bert zuckte zusammen. Nein, der hatte anscheinend nicht ihm gegolten.

Weiter. Noch eine Lücke, am Geländer darüber, das ging ganz gut.

"Verdammt!", brüllte jemand. Eiliges Getrappel ertönte aus unbestimmter Richtung.

Das Knacken des Irgendwas wurde ein Krachen. Es rumste kräftig und alles wackelte, gerade, als Bert den Absatz mit dem Ausstieg zur nächsten Ebene erreicht hatte. Teile fielen von der Decke. Er verlor den Halt, stürzte, fing das Geländer hinter dem Ausstieg in der Armbeuge, rutschte halb und fiel halb ein ganzes Stück Treppe, bis er sich richtig festhalten konnte.

Er atmete kurz durch – dann realisierte er, das er nur am Geländer hing, die Stufen waren hier nur noch Stümpfe an der Mittelsäule, unerreichbar für ihn. Und nach unten war es noch ein ganzes Stück. Wenn jetzt der Boss und seine Männer kamen, konnten sie ihn einfach runterschießen. Wenn er nicht vorher von selber fiel.

Es gab ein weiteres Knallen, aber nicht von einem Schuss. Ein Stoß ging durch das Geländer. Bert blickte wild umher. Wollte ihn jemand herunterschütteln? Er erspähte Dickbauch, aber ein ganzes Stück weg, im offenen Teil der Halle, und er sah nicht zu ihm, sondern nach ganz oben. Zum Irgendwas.

Noch ein Knallen, und die Hölle brach los. Alles vibrierte, Metall knirschte und brach, Dinge flogen durch die Luft.

Bert schloss die Augen und klammerte sich am Geländer fest. Er konnte sich halten, hatte aber trotzdem das Gefühl, zu fallen.

Ein Riesenrums schüttelte ihn durch, gleich danach noch einer. 

Er verlor den Halt und fiel – kurz. Als er erschrocken die Augen aufriss, sah er das völlig verbogene Geländer nicht weit über sich. Anscheinend hatte es sich oben losgerissen und war dann runtergesackt. Er musste den Kopf abwenden, weil Staub, Dreck und Rost auf ihn herunterrieselten.

Er blickte sich hektisch um. Im Übergang zum offenen Teil der Halle lag jetzt das Irgendwas, zusammen mit einigen Trümmern. Er konnte im Moment keinen der Männer sehen; das hieß hoffentlich, dass ihn auch keiner sah.

Er rappelte sich mühsam auf und humpelte zum Durchgang zum Verwaltungstrakt. Auch dort war niemand zu sehen. Gut. Auf zum Geheimeingang.

Er schleppte sich den langen Flur entlang. Kurz vor dem Ende zweigte ein weiterer Flur ab. Er bog ein.

Ein scharfer Knall halte durch die Gänge.

Bert fiel.

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