~ 십 ~
Ein unregelmäßiger Alarm weckte mich und ich rollte mich auf die Seite, erreichte mein Handy und rollte mit den Augen, als ich die vielen ungelesenen Nachrichten erblickte.
Monster Chim
Weißt du noch?
10:03
Monster Chim
Dein erster Schultag?
10:05
Monster Chim
Als ich dich verteidigt habe?
10:05
Monster Chim
Ich.. meine es nicht böse
mit dir.
10:07
Monster Chim
Ich habe nur eine Bitte
10:07
Monster Chim
Entscheide dich für mich!
Ich verspreche dir, dich für immer
zu schützen. Vertrau mir dieses
eine Mal
10:08
Monster Chim
Tae wird dich verändern
10:08
Monster Chim
Sag mir, wenn du alles weißt.
Tae ist gut für dich, aber nicht
gut genug. Nur ich kann dich
schützen. Sag bescheid. Am besten
noch vor deinem Geburtstag
übermorgen. Okay? Es ist..
Es geht um dein Leben.
10:10
Du
Wovon redest du?
Was soll ich denn
machen? Taehyung will mich
nicht einweihen! Aber
vielleicht hättest du besser
dafür arbeiten sollen, dass ich
mich irgendwann für dich und
nicht gegen dich entscheiden
sollte. Jimin, wieso kannst du
es mir nicht einfach sagen?
10:15
Doch Jimin antwortete nicht. Er ging offline und ich senkte mein Handy und legte es zurück auf meinen unordentlichen Nachttisch. Neben mir lag noch immer Taehyung, zusammengerollt weggedreht zur Wand. Von dem unteren Stockwerk hörte ich die Tür zu fallen; meine Familie war wieder da! Sie waren bei meiner Großmutter gewesen. Ich war nicht dabei gewesen, leider. Ändern könnte ich aber auch nicht..
Etwas traurig fand ich, dass meine Oma mich nicht sehen wollte. Nein, ich fand es nicht nur ein wenig traurig. Es nagte oft an mir. Ich erinnerte sie zu sehr an meinen großen Bruder, den sie sehr liebte. Aber er hat uns alle hintergangen. Mich am meisten. Weil er früher mein Held war.
Es war ein Samstag nachmittag, als die Polizei bei uns klopfte. Sie nahmen meinen Bruder mit den Worten: sie sind verhaftet wegen ausgeführten Mordes an Bang Junghwan mit. Er wehrte sich nicht. Nur ein Blick. Ein einziger Blick zu mir gerichtet. Ich konnte genau lesen, was er sagen wollte. Das war die Richtige Entscheidung. Er lächelte sogar ein wenig und ab da hatte ich Angst bekommen, fing an zu überlegen, wie oft er schon die Gelegenheit hatte, mich umzubringen.
Die Erinnerung haftete wie eine Hartnäckige Klette an mir. Und sie tat weh.
Doch mich wunderte immernoch, was hier los war. Um mich herum passierte etwas.
Erst Taehyung. Jimin, der alles nur verschlimmerte mit seinem blöden ‚Entscheide dich für mich'-Gerede. Dann die Typen vor meiner Haustür. Und mein Bruder schien mir auch dadrin zu hängen. Hatte das auch meine Eltern erreicht? Ich wollte das nicht. Was wenn meine kleine Schwester in Gefahr war?
Was war überhaupt los?
"Tae!", weckte ich ihn unsanft und er wachte verschlafen und zerzaust auf und setzte sich hin. "Gut geschlafen? Ich habe Fragen", warf ich dann sofort an seinen Kopf und blickte ihn erwartungsvoll an. "Lass uns erstmal frühstücken", beschloss er mit tiefer, kratziger Stimme und ich nickte zaghaft und dann immer stärker. Ich war gespannt auf das, was er mir sagen würde.
"Guten Morgen Mama. Wie war es bei Oma, Papa? War Chen nett zu dir, Tae?", fragte ich alle nacheinander. "Hallo Schatz"
"Sie redet viel von dir und deinem Bruder..", mein Vater wirkte traurig deswegen, er litt auch sehr unter dem Verhalten meines Bruders.
"Chen hat gestern gesagt: Taeyon. Du und ich werden bald zusammen kommen. Wir lieben uns doch!", freute sich Taeyon. Ich grinste nur und nahm ihr Gesicht in meine Hände. "Taeyon. Dann müsst ihr auch heiraten.", klärte ich. Chen war ein Junge, der meine Schwester schon unglaublich lange kannte, doch er wohnte etwas außerhalb der Stadt bei meiner Großmutter, weshalb sie sich nicht so oft sehen konnten.
"Ja. Dann machen wir das. Wir sind beide ja schon über fünf", lächelte sie. "Guten Morgen", meldete sich dann Taehyung hinter mir zu Wort. "Oh, das ist Taehyung. Er hat hier übernachtet", stellte ich ihn meinen Eltern vor. "Mal jemand anders als Jimin", kommentierte meine Mutter. "Ja"
"Wir frühstücken in fünf Minuten. Macht ihr den Tisch?", ich nickte auf Papas Frage hin und holte Teller, gab sie Taehyung, der sie auf den Tisch legte. Den Rest übernahm ich mit meiner kleinen Schwester.
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"Jungkookieee lass uns Eis essen!", rief Taehyung aus. Ich blickte ihn nur schief an und nickte langsam, nachdenklich. Nach dem Frühstück sind wir los um einen Spaziergang zu machen. Wir mussten ja den Tag verbringen. Laut ihm. Aber da wir eh einen neuen Deal hatten, verstand ich ihn nicht ganz. "Tae. Ich muss noch lernen. Hilfst du mir dann?"
Er nickte, doch er wirkte total anders. Teils in Gedanken und teils total aufgeregt. Was versuchte er hier anzustellen? Wieso hatte er solche Stimmungsschwankungen?
"Taehyung. Was ist los mit dir? Kann ich mal bitte ein paar Antworten bekommen?", ich hielt ihn aggressiv am Handgelenk zurück und drehte ihn zu mir. Wüten blickte ich zu ihm in seine Augen. "Jungkook. Ich... glaube.. ich muss dir ein paar Fragen beantworten.
Schau: ich würde es wirklich gerne jetzt schon machen.. aber das ist zu viel auf einmal für dich. Das hat etwas mit mir, Jimin, deinem Bruder und deinen schnell heilenden Verletzungen zu tun. Und.. wenn dein Bruder zurück ist, wird alles einfacher."
"Taehyung. Er ist noch zwei Jahre im Knast!"
"N-nein.. im Grunde ist er nie dort gewesen.. du kannst ihn sogar bald schon sehen.. aber du musst erst volljährig werden", murmelte er, sich am Hinterkopf kratzend.
"Ich habe übermorgen Geburtstag. Und dann musst du mir alles sagen. Versprochen?!"
Er atmete tief ein und blies die Luft langsam wieder aus, was meinen Geduldsfaden fast reißen ließ. "Okay", sagte er.
Ich beließ es dabei. Aber reden konnten wir irgendwie nicht mehr, weshalb er seine Sachen bei mir abholte und ging. Er schien so nachdenklich zu sein.
Am Tag versuchte ich noch ein paar Aufgaben zu lösen, doch auch das wollte mir nicht mehr gelingen. Rein gar nichts wollte mir gelingen.
Passend zu meiner Stimmung schaltete ich ein wenig Musik ein und brachte Abends meine Schwester ins Bett. Selber müde von meinen vielen unsortierten Gedanken fiel ich auf meine Matratze und schlief endlich ein.
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